Herold, was dir an Paulus und seiner römischen Staatsangehörigkeit nicht komisch vorkommt weiß ich nicht. Mir kommt es komisch vor, musste man doch damals, um dieses Bürgerrecht zu erwerben einen Eid auf den Kaiser und Gott von Rom leisten - Jeder! Das war vielen Juden und anderen Völkern ein Graus, doch manche taten es eben, egal was Gott dazu einst geboten hat. Aber mit den Geboten hatte es Paulus ja bekanntlich nicht so ernst genommen.Übrigens war dieses Bürgerrecht nur bei Römern vererbbar. Ein Gang in die Geschichte kann manchmal staunen lernen.
Übrigens ganz so unschuldig scheint Herr Paulus nicht gewesen zu sein, zumindest glaubten das nicht einmal seine konkurrierenden Apostel. Und man ist auch nicht erstaunt, wie wenig solidarischen Beistand diese ihm leisteten. Das sich Paulus in einer rein jüdischen Rechtsangelegenheit auf römisches Bürgerrecht berufte zeigt deutlich, welche Hintertür er für sich offen lies. Nun, erst war er den Juden ein Jude, dann ein überzeugter Pharisäer der sich treu an die Tora hält, was glatt gelogen war laut seiner eigenen Briefe und als das auch nicht bei seinen Zuhörern den gewünschten Effekt brachte, weil die Taten etwas anderes sagten, dann war er plötzlich ein Römer. Wendehalsdiplomatie nenne ich so etwas. Nein ganz unschuldig dieser Paulus und Lügen sind natürlich für die Sache auch legitim, zumal es nicht das erste Mal war bei ihm.
Aber ich lasse dir gerne deinen Paulus, den Hüter und Verkünder deines Glaubens. Wenn er für deinen Glauben so wichtig ist.
Absalom
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