Die Aussage (Zitat von Provisorium):
Nimmt Dir jemand einen Zahn, dann darfst Du ihm auch einen Zahn nehmen (Ausgleich)
… ist in dem Sinn nicht „korrekt“ wiedergegeben, weil es nicht steht, dass du dann einen Zahn nehmen sollst. Es geht auch weniger um „Zähmung“, höchstens um Erziehung.
Es steht „geben“ und nicht „nehmen“, also kein „rächen“. So entscheidet ein Gericht über die Sache, wenn es zur Anklage kommt und man sich nicht gütlich einigen kann.
Die Formulierung ist deswegen, dass, wer in Gottes Wegen/Weisungen geht und leben will, für seinen angerichteten Schaden von „selbst“ aufkommen wird. So geht die Aussage viel tiefer, denn wenn ihm genommen wird, so fühlt er sich ohne Einsicht bestohlen, gibt er aber aus freien Stücken und Einsicht für seine Schuld, so liess er sich korrigieren (mal einfach gesagt).
Und da besonders diese Aussage von „Auge für Auge“ im Volksmund und Tradition der Kulturen quasi als Berechtigung für Rache dem Volke Israel belastet wird (obiges Zitat von Leo Baeck), ist es um so wichtiger, die Tiefe der Aussage zu kennen.
Vielleicht ist einfach die Wortwahl, und was man hinter bestimmten Worten versteht das/ein Problem für Verständnis. Das mögen auch gewisse Nuancen der Betonung sein.
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