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Mädels, bei diesem Thema geht es um euch. Was wünscht ihr euch? Meint ihr, ihr habt als Frau die gleichen Chancen wie ein Mann?
Dürfen denn auch männliche Provisorien was zum Thema sagen? :-)

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Im Grunde ist es ja so, dass man es niemandem recht machen kann. Hausfrauen tragen ein enormes Risiko, und wenn die Beziehung zerbricht, schauen sie dumm aus der Wäsche. Außerdem hören sie stets den unterschwelligen Vorwurf, dass sie nicht arbeiten gehen. Arbeitende Frauen geben ihre Kinder oft schon sehr früh in Fremdbetreuung, die meist recht kostspielig ist, und den Vorwurf eine Rabenmutter zu sein, auf sich zieht. Es ist also im Grunde egal wie man es macht, man macht es falsch.
Erlebst Du das tatsächlich so? Ich meine, wem musst Du es denn recht machen? Den Menschen etwa, die tatsächlich der Meinung sind, dass Hausfrauen arbeitsscheu oder gar faul seien? Oder etwa den Menschen, die meinen, eine arbeitende Mutter wäre eine schlechte Mutter? Also ich finde, Du musst es keinen von denen recht machen!

Jeder Mensch, egal ob Frau oder Mann muss doch in seinem Leben Entscheidungen treffen (dürfen), dafür dann die Verantwortung übernehmen und natürlich auch die Konsequenzen aus diesen Entscheidungen tragen. Bei all diesen Entscheidungen gibt es aber keinerlei Garantie, wie sie sich eines Tages einmal auswirken werden. Man kann deshalb als Hausfrau bestimmt sehr glücklich und erfüllt, oder aber auch völlig depressiv und unglücklich werden und den Eindruck gewinnen, man hätte sein Leben vergeudet und es besser mal in eine Berufskarriere, als zuvorderst in die Familie "investieren" sollen.

Insofern ist jede Entscheidung selbstverständlich mit einem Risiko verbunden, aber zu sagen, dass man es im Grunde, egal wie man es macht, letztendlich falsch macht, halte ich nicht für richtig. Ich habe z.B. in meinem Leben bereits zwei dreijährige Ausbildungen gemacht und könnte jetzt nicht sagen, dass die Zeit, die ich in die erste Ausbildung investierte, verlorene Zeit gewesen sei, nur weil ich heute nicht mehr in diesem Berufsfeld arbeite. Auch diese Zeit hat mein Leben geprägt, gehört zu meinem Leben und auch zu den Entscheidungen aus dieser Zeit, kann ich heute noch völlig stehen.

Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
Nun kommen noch andere Probleme dazu. Frauen verdienen weniger als Männer, und das bei gleicher Arbeit. Das ist kein Gerücht, das ist Realität. Dazu kommt die Tatsache, dass Frauenberufe schlechter bezahlt werden als Männerberufe.
Das ist leider eine traurige Tatsache. Ich habe da auch einen sehr aktuellen Link zum Thema. Ich hoffe aber, dass sich das so allmählich ändern wird, weil das Bewusstsein für diese Ungerechtigkeit ja doch langsam zunimmt und auch verstärkt politisch diskutiert wird.

Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
Die moderne Frau von heute schafft aber alles locker, wenn man den Medien trauen kann. Karriere, Kinder, Haushalt, den Ehemann nicht vernachlässigen und dazu noch die Figur als ginge man jeden Abend ins Fitnessstudio.
Das ist aber sehr klischeehaft, finde ich. Diesem medialen "Idealbild" muss man doch genauso wenig entsprechen, wie man es den oben thematisierten Nörglern recht machen muss.

Die "moderne Frau" von heute ist doch vor allem selbstbewusst und unabhängig, genauso, oder häufig sogar besser (aus)gebildet als die Männer (jedenfalls in Deutschland). Da muss sich doch die "moderne Frau" nicht von den Medien verrückt machen lassen. Wenn es nach den Medien geht, dann dürfte es z.B. auch sowas wie ein Provisorium gar nicht geben, weil ja immer alles perfekt sein muss. Das Provisorium gibt's aber trotzdem...:-)

Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
Frauen haben für sich in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Doch Männer und Frauen sind nicht gleich. Wenn Frauen arbeiten können Männer auch Frauensachen übernehmen. Doch werden der Haushalt und die Kindererziehung wirklich 50:50 aufgeteilt? Es sind doch meistens Frauen, die sich aufreiben, zwischen Beruf und Haushalt, Kinder in Schule und Kiga fahren, Elternsprechtage, Geburtstagsfeiern usw.
Ei was suchst Du Dir denn für Kerle aus...;-)

Ernsthaft, was mich an Deiner Argumentation, obwohl ich sie grundsätzlich schon verstehen kann, ein bisschen stört, ist dieses pauschale und wie ich finde, auch sehr klischeehafte Verständnis der Rolle von Frau und Mann. Dabei ist die Frau dann immer mehr in der Opferrolle und der Mann hat es dagegen grundsätzlich ja viel einfacher und bequemer im Leben.

Dabei ist z.B. die Selbstmordrate bei Männern dreimal so hoch wie bei Frauen und Männer haben ganz grundsätzlich eine rund vier Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen. Wenn Männer es also wirklich soviel einfacher haben sollten als Frauen, dann müssten sie ob dieser Zahlen und trotz des viel bequemeren Lebens, auch noch ziemliche Weicheier sein! :-)

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Bei einem Mann genügt es meist, wenn er einen Job hat, geht er einmal mit dem Kinderwagen, oder passt er auf 2 Kleinkinder auf, damit die Frau arbeiten kann, ist er schon ein braver Mann, der von den Nachbarinnen bewundert wird und von manchen Nachbarn belächelt.
Was ist denn Deiner Meinung nach ein Mann, der mit dem Kinderwagen den Nachwuchs spazieren fährt, oder auf zwei Kleinkinder aufpasst? Hier bei mir würde man das einen Vater nennen...

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Seht ihr noch Handlungsbedarf in der Frauenbewegung oder seid ihr zufrieden? Bevorzugt ihr das klassische Rollenmodell (Frau zuhause, Mann ernährt die Familie), oder nicht?
Global betrachtet gibt es auf jeden Fall noch großen Handlungsbedarf!

Tatsächlich mag ich persönlich das klassische Rollenmodell aber ganz gerne. Jedoch nicht hinsichtlich der Verteilung, dass die Frau an den Herd und der Mann auf die Arbeit gehört, sondern das immer zumindest einer der Partner wirklich Zeit für den Nachwuchs hat. Das kann dann sowohl die Mutter, als auch der Vater sein, oder besser, sie sollten es beide sein und die jeweiligen Arbeitszeiten müssten so flexibel gestaltet werden können, dass sich beide Elternteile gleichberechtigt um die Er- und Beziehung zu dem Kind kümmern könnten. Das Problem ist heute aber vielmehr, dass man sich solch ein Rollenverständnis finanziell kaum mehr leisten kann. Meist müssen beide Elternteile arbeiten, kommen geschafft von der Maloche und sind dann eventuell so abgenervt, dass sie auf gar nichts mehr Lust haben. Da sprechen auch die Scheidungsraten eine recht deutliche Sprache.

Nicht nur die Frau, auch der Mann, also wir Menschen, werden zunehmend und immer stärker nur noch auf Funktionieren programmiert und sind hineingenommen in ein System, dass offensichtlich immer familienfeindlicher wird und in dem die Individualisierung zum absoluten Credo geworden ist. Männer und Frauen sollten sich deshalb meiner persönlichen Meinung nach gemeinsam dagegen wehren und sich nicht gegenseitig zum Opfer stilisieren wollen. Um sowohl Frau, als auch Mann sein zu dürfen, müssen wir zuvorderst Mensch bleiben dürfen und nicht nur irgendein kleines Rädchen, in einem globalen Industrie- und Wirtschaftssystem, das langsam aber stetig uns und unseren Planeten zerstört.

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In der Bibel steht, Frauen sollen sich ihrem Mann unterordnen. Wie passt das eurer Meinung zur emanzipierten Frau des 21. Jahrhunderts?
Unterordnen passt gar nicht und ist auch absolut nicht notwendig, also Quatsch! Jedoch ist eine geordnete Beziehung zwischen Mann und Frau, also eine verlässliche und auf Liebe, Vertrauen und Einheit gegründete Beziehung eine sehr feine Sache.

LG
Provisorium