Ich danke auch dir lieber Shomer für deine Zeilen, gleich wohl ich weiß, was dich bewegt und auch deine Reaktionen verstehen kann!
Es brennt einem in der Seele, wenn man sieht, was sich so alles unter dem Deckmantel der Religionen abspielt, zumal, wenn sich eine Religion selbst, als das einzig Wahre darstellt.
Doch wir müssen Geduld aufbringen und vor allem einen sachlichen Dialog anstreben, denn das habe ich begriffen, was über Jahrhunderte in die Köpfe eingetrichtert wurde, lässt sich eben nicht in wenigen Worten oder geringer Zeit ebenso leicht beseitigen.
Stichhaltige Argumente sind da scheinbar ebenso belanglos wie historische Fakten. Es ist in der Tat zum Haare raufen und doch muss man erst einmal akzeptieren, dass für viele Menschen ein Umdenken und vor allem UMGLAUBEN, gerade zu undenkbar ist. Zu all dem gesellt sich noch ein anderer Faktor hinzu, es ist die Kirche selbst, die keinerlei Interesse daran haben kann, auch nur im geringsten theologischen Boden aufzugeben. So wird man auch weiterhin gegen nicht endende Windmühlen kämpfen müssen, aber nichts anderes wurde uns verheißen!
Das große Problem, was ich erkannt habe, ist in Form einer Frage einmal an mich herangetragen worden: Was kommt nach der Kirche, was habe ich noch, wenn ich meinen so gut christlichen Glauben hinwerfe, damit abschließe, was auch bedeuten würde, ich würde mich gegen die Mehrheit meiner mir lieb gewonnenen Gemeinde stellen? Ich antworte darauf, das ist ganz einfach, dann hast du endlich deinen Kopf frei für Gott! Dann beginnt das eigentliche Abenteuer Gott, die Suche nach ihm, dann beginnt das, was wir als Mündigwerden bezeichnen würden. Ja, und wenn deine Gemeinde das nicht so ertragen könnte, so fragt sich was wichtiger ist, Gemeinschaft oder Gott.
Wir alle bedürfen unserer Lehrer und Meister! Ich habe heute zu Poetry gesagt: „Ein guter Lehrer zeichnet sich dadurch aus, dass seine Schüler besser werden als ihr Lehrer. Das Problem ist nur, es gibt zu wenig gute Schüler und noch weniger gute Lehrer!“ (ein altes Wort unserer Weisen). In der Not dieses Mangels bedürfen wir also umso mehr die Zuwendung zu Gott, dem Wahrhaftig besten Lehrer!
Ich denke mir oft, da gehen Menschen Tag ein Tag aus in die Kirche und hören sich über Jahrzehnte Predigten an, doch irgendwann müssen doch die Leute genug gehört haben. So viel kann man doch gar nicht an Wissen erlernen und zudem, es wiederholt sich doch alles x -mal, wann sind ihre Prediger Zuhörer und die Zuhörer ihre Prediger? Da kann doch etwas nicht stimmen! Und dann folgt die zweite Frage, wann und wo setzten sie das gelernte um?
Ein Weiser sagte mal: 1 Stunde einem Weisen zuhören bedeutet 3 Jahre umsetzen des gehörten! Eine Wahrheit, die ich so gelten lasse, aus Erfahrung!
Nun, ich denke wir werden in die Situation kommen, ob wir Täter des Wortes sind oder nur Zuhörer und es wird sich zeigen, was Bestand hat und was nicht!
Bis dahin halte ich mich offen, was mich Gott lehrt, doch extrem vorsichtig gegenüber dem was Menschen lehren! Dafür höre ich einfach zu gut SEINE Stimme und erkenne zu deutlich das zu seiner Zeit, was ich erkennen soll.
In diesem Sinne ertrage mit Geduld deine LAST des Erkannten und habe Freude an dem weitergeben dessen was dich Gott lehrt! Denn einem Weisen wird die Gotteserkenntnis zur Last vor den Menschen, aber zur Freude für die, die sich nach dieser Erkenntnis sehnen!
Samu
Lesezeichen