Jetzt muss ich auch noch den Paulus verteidigen... so weit ist's nun schon gekommen :-) :-D
Dann meinst Du imho eher Antijudaismus als Antisemitismus... denn dieser greift vorwiegend die jüdische Religion und nicht die Rasse an.
Nur kurz vorweg: Ich habe (vor allem hier auf gnadenkinder.de) vorwiegend sehr gut bis serh sehr sehr gute Erfahrungen mit jüdischen Geistlichen gemacht und halte die, die ich bisher kennen lernte und diskutiert hatte, für wirklich wahre und authentische Weisheitslehrer... sehr erbauend und Erkenntnisreich.
Jedoch von den Überlieferungen des NTs... und letztendlich auch von den Büchern Moses. Und auch die Überlieferungen der großen Propheten (sind ja alles gleichzeitig auch jüdische Schriften) bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen
daß sich in die damalige jüdische Religion (AT Zeit bis hin zur Zeit Jesus) etwas wirklich "Anti-Menschliches" eingschlichen haben muss.
Anders kann ich mir manche Stellen (des ATs) nicht erklären... vor allem in den Bücher Moses... ein paar Stellen davon hatte ich ja schon erwähnt.
Bin ich nun ein Antijudaist?
"und Mose sprach zu ihnen: Habt ihr alle Weiber am Leben gelassen? [...] So tötet nun alles Männliche unter den Kindern, und tötet alle Weiber, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben" [4 Moses 31,17]
Bin ich ein Antijudaist wenn ich darauf Antworte: "Wer auch immer das sagte... das war ein Massenkinder- und Menschenmörder!"?
Nein, bin ich nicht.
Ist Jesus ein Antijudaist gewesen als er zu einer religiösen jüdischen Gruppe sagte (also falls er es sagte):
"Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben".
Säte Jesus den Nazis damit ihren Rassenhass?
Jesus ist in der Streitgesprächen mit bestimmten religiös-jüdischen Gruppen innerhalb seiner eigenen jüdisch-religiösen Kultur nicht gerade zimperlich umgegangen.
Gut ok... diese Streitgespräche mögen Antijudaismische "Christen" nun Jesus in den Mund und somit in die Bibel gelegt haben... um eben "die(se?) Juden" zu diffamieren...
Oder auch nicht und die Streitgespröche liefen wirklich so ab... wer weiß das schon....
Aber ich weiß eins: Wenn eine Religionsgruppierung andere Menschen steinigt für Dinge wie "Ehebruch" oder (angebliche) "Gotteslästerung" ...
in meien Augen wären diese Menschen so sehr auf den Holzweg daß ich ihnen nicht anders Begegnen würde als zB Jesus in seinen vermeintlichen Streitgesprächen mit ihnen.
Von daher ist für mich die Frage ob diese Streitgespräche historisch nun authentisch sind oder nicht irrelevant... denn Menschen die andere Menschen "im Namen Gottes" töten... halte ich nicht nur für sehr Gefährlich... sondern für total Verblendet und "verstockt" und, ja, man kann diese wirklich als "Feinde der Menscheit" betrachten... denn solche haben durch ihre Verblednung schon so viel Blut vergossen und Leid erzeugt wo ich mir gar nicht ausmalen kann was das für eine enorme karmische Last erzeugt...
Aber diese "falsch Lehrer" gab es nicht nur im Christentum. Gab/gibt es nicht nur im Islam. Sondern eben auch im damaligen Judentum... siehe zB die Moses Bücher wo irgendwer von diesen "falsch Lehrern" Gott solche Dinge in den Mund legte und niederschrieben daß andere Menschen "gewisslich" andere Menschen zu steinigen haben... als angebliche Anweisung Gottes.
Wer sowas sagt, egal zu welcher Zeit, egal welche Nation, egal welche Religion... der ist für mich in der Tat auch ein "falsch Lehrer"... und alle die, die ihnen solche Dinge Glauben "Blinde, die von Blinden geführt werden".
Ob "eine Gruppierung von Christen" im Namen Gottes Menschen verbrannten, ob eine "Gruppierung von Moslems" sich und andere "im Namen Gottes" in die Luft sprengen, ob Moses (oder wer es auch immer war) "im Namen Gottes" Völkermord begang (4 Moses 31)... oder ob eine "antike jüdische Gruppierung" Menschen "im Namen Gottes" steinigte...
... da ich unterscheide ich nicht... das sind für mich "Blinde verstockte Blinde... die von Blinden geführt werden, und alle zusammen in ihr eigenes Verderben rennen"... und all das was Jesus und Paulus ihnen sonst noch an den Kopf warf :-) (auch dann, wenn Jesus und Paulus frei erfundene Figuren wären)
Nach Deinen Verständnis von Antisemitismus (was, wie gesagt, eher Antijudaismus ist) träfe dies dann auf Jesus genauso zu, falls die Stellen der Streitgespräche authentisch sind.
Nein... die Ansicht des Provisorium's :-) daß Paulus ein Antisemit war teile ich nicht.
Antijudaismus... vieleicht. Aber auch nicht im klassischen Sinne.
Sie wetterten doch gegenseitig. Glaubst Du daß seine Ex-Glaubens-Brüder für die er damals "vor seinem Damaskus-Erlebnis" die Anhänger Jesus schwerstens verfolgte, anders zu ihm und zu den Nachfolgern Jesus redeten?
Glaubst Du sie hätten ihn (und Jesus) nicht auch bezichtigt "Teufelsbrut" zu sein? "Feinde Gottes und Feindes des jüdischen Volkes"...
Natürlich haben sie das auch... zumindest laut dem NT... sie wandten auch tödliche Gewalt gegen Jesus und all seine Nachfolger an wenn es sein musste.
Siehe Stephanus. Siehe Jesus. Siehe auch Paulus.
Also wenn Paulus ein Antijudaist war, dann waren sie (ihre Streit-Gegner) Anti-Christlich aber auch... richtig?
Oder verneinst Du daß die Anhänger Jesus damals inkl. Jesus selbst gar nicht von der Herrschenden jüdisch-religiösen Oberpriesterschaft verfolgt und getötet wurden? Durch Steinigungen bzw. eingeleitete Kreuzigungen?
Waren das in Deinen Augen die Römer ganz allein? Gibts ja auch diese Ansicht.
lg Net.Krel :-)
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