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  1. #1
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    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Und das, bei allem Respekt, ist nochmals hanebüchener Unsinn. Um Mitbegründer von irgendetwas zu sein, muss man dies auch bewusst in Verbindung mit der entsprechenden Begrifflichkeit in Anspruch nehmen. Und das tat er definitiv nicht bewusst..
    Du, Du darfst das ja sehr gerne anders sehen, aber kein Christ hätte sich jemals gegen einen Juden, den jüdischen Glauben, oder die jüdische Kultur gewandt, wenn es ganz einfach dabei geblieben wäre, dass sich ein Christ darüber definiert, ob er Gott und seinen Nächsten aus ganzer Seele, mit ganzer Kraft, mit all seinem Verstand und aus ganzem Herzen liebt.

    Das dabei aber nicht geblieben ist, haben wir unter anderem Paulus zu verdanken. Und selbstverständlich kann man auch etwas mitbegründen, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass man es begründet. Das liegt daran, dass Worte nicht einfach nur Worte sind, sondern das sie etwas auslösen, etwas lebendig werden lassen können.

    Deshalb gilt ja auch z.B. Jesus als der Begründer des Christentums, obwohl er niemals ein solches begründet hat. ;-)

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Und wie Du selbst fest gestellt hast, war er kein Lehrer des Antisemitismus - und natürlich auch ebensowenig dessen "Mitbegründer". Er hat es noch nicht einmal begünstigt, denn da muss auch bereits eine Absicht dahinter stecken..
    Natürlich hat er es begünstigt! Wie kan man das angesichts der Tatsache das z.B. Luther ein völlig überzeugter Antisemit war bezweifeln? Luther hatte seinen Antisemitismus allein aus dem NT und selbstverständlich auch von Paulus!

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Den politischen Kampfbegriff Antisemitismus gab es vor 2000 Jahren noch nicht. Zu dieser Zeit haben sich Glaubensgruppen gegenüber gestanden. Und der Glaubensgruppe der Urchristen wurde teilweise mit grausamer Gewalt begegnet. Aus dieser Situation heraus hat Paulus seine "Gegner", die ein bestimmte Gruppierung der heute bekannten Juden war, zugegeben polemisch und eifernd kritisiert. Er wurde mit der Zeit antijudaistisch. Der Antisemitismuskampfbegriff ist allein nur mit Geschehnissen der heutigen Zeit herleitbar und hat mit den zeitgnössichen Vorgängen zu Paulus Zeiten nichts gemein. Ihn also zum Ur-Nazi der Römerzeit zu stilisieren ist und bleibt unangebracht und historisch fehlerhaft.
    Ich habe ihn doch gar nicht zum Ur-Nazi gemacht. Ich sagte, dass Paulus den Antisemitismus zu allen Zeiten nach ihm begünstigt und gefördert hat, eben weil in seinen Schriften auch antisemitisches Gedankengut enthalten ist.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Du, Du darfst das ja sehr gerne anders sehen, aber kein Christ hätte sich jemals gegen einen Juden, den jüdischen Glauben, oder die jüdische Kultur gewandt, wenn es ganz einfach dabei geblieben wäre, dass sich ein Christ darüber definiert, ob er Gott und seinen Nächsten aus ganzer Seele, mit ganzer Kraft, mit all seinem Verstand und aus ganzem Herzen liebt.
    Vermutlich hätte sich damals kein Christ gegen Juden gewandt, wenn diese die Urchristen nicht mit Härte und Gewalt verfolgt hätten. Wobei ich als Christ weit davon entfernt bin, hier jetzt Schuldzuschieberei zu betreiben, denn ich weiß auch, dass man sich als Anhänger von Jesus Christus niemals auf eine Verfolgungsumkehr hätte einlassen dürfen. Über jüdische Christenverfolgung kann man heute aufgrund der Political Correctness allerdings kaum noch etwas erfahren. Es war also wahrlich nicht einfach für einen Christen in dieser Zeit, mit Liebe und Barmherzigkeit auf die Juden zuzugehen.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das dabei aber nicht geblieben ist, haben wir unter anderem Paulus zu verdanken. Und selbstverständlich kann man auch etwas mitbegründen, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass man es begründet. Das liegt daran, dass Worte nicht einfach nur Worte sind, sondern das sie etwas auslösen, etwas lebendig werden lassen können.
    Das ist auch schon wieder tendenziöser Unsinn. Wenn wir jemand bzgl. Antisemitismus etwas zu verdanken haben, dann sind es diejenigen, die Paulus für sich benutzt haben, um daraus eine menschenfeindliche Ideologie zu kreieren. Und nochmals ein entschiedenes NEIN, man kann etwas nicht mitbegründen, wenn man es nicht bewusst mit einem Begriff in Verbindung setzt. Und den Begriff und die dahinter steckende Ideologie des Antisemitismus kannte Paulus nicht. Er hatte nämlich ganz andere Probleme. Er musste ständig aufpassen, dass er und seine Mitstreiter nicht von fanatischen Juden gesteinigt wurde.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Deshalb gilt ja auch z.B. Jesus als der Begründer des Christentums, obwohl er niemals ein solches begründet hat. ;-)
    Nein, er gilt als Stifter und Quell eines Erlösungsglaubens, der Kirche (nicht zu verwechseln mit den Institutionen) als den Leib Christi, zu dem alle Christen gehören. Den Begriff Christentum kannte er noch nicht. Richtiger ist: Aus IHM und für IHN gründete sich das Christentum.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Natürlich hat er es begünstigt! Wie kan man das angesichts der Tatsache das z.B. Luther ein völlig überzeugter Antisemit war bezweifeln? Luther hatte seinen Antisemitismus allein aus dem NT und selbstverständlich auch von Paulus!
    Er kann nicht eine Ideologie aktiv begünstigt haben, die erst Jahrhunderte später entwickelt wurde. Und ich bin wahrlich kein "Lutherfan" aber auch dieser war kein Antisemit, wohl aber, wie Paulus, ein Antijudaist. Wenn auch weitaus aggressiver und geeigneter, um einen Antisemitismus zu entwickeln.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich habe ihn doch gar nicht zum Ur-Nazi gemacht. Ich sagte, dass Paulus den Antisemitismus zu allen Zeiten nach ihm begünstigt und gefördert hat, eben weil in seinen Schriften auch antisemitisches Gedankengut enthalten ist.
    Indem Du ihn mit einer Ideologie, die durch Faschisten des 20. JH zur Vollendung entwickelt wurde, in Verbindung bringst, machst Du ihn unwiderruflich zu einem Ur-Nazi.
    Geändert von Sarandanon (31.05.2014 um 10:43 Uhr)


 

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