Daß der Bibelfundamentalismus ...
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
eher nicht von der katholischen Kirche ausgegangen ist. Die haben die Bibel von den Leuten eher ferngehalten und stattdessen fleißig den Katechismus verteilt ;-)
Ja und Nein :-)

Nur In aller Kürze meine Ansicht dazu:

Sie haben sich zuerst "ihr Buch geschnitzt" und es dann als Irrtumslos und Weltweite Exklusive (und einzige) Gottesoffenbarung deklariert. Von daher. "Nein". Der Bibelfundametnalismus ist schon von ihnen ausgegangen. Wer dem Widersprach der war schonmal mindestens "Häretiker".

Und dann niemanden rein gucken lassen... Sich selbst die Interpertieren-Hoheit gegeben... und es "der Herde" dann nur auszugsweise vorgelesen und interpertiert... je nach Geschmack und aktueller Manipulations Bedarf. Niemand durfte (und konnte noch nicht mal) widersprechen. Von daher, richtig: "Ja". Sie haben den Bibelfundamentalismus gar nicht erst groß unters Volk gebracht... sondern viel mehr noch eins drauf gesetzt. Sich selbst nämlich :-)


Die Idee Luthers find/fand ich zwar Genial, die Bibel drucken zu lassen, und sie dem Volk zu geben weil er fand natürlich unzählige Widersprüche in ihr - er, der er sie ja kannte - und dem was der Vatikan lebte und lehrte. Und damit konnte er diesen Schwindel aufdecken. Was ihm auch echt gelang.

Nur leider eben hat es den Bibelfundamentalismus dadurch nicht aufgelöst. Er war ja selbst ein großer Bibelfundamentalist. Soweit reichte seine "Reformation" dann halt nicht. Aber nicht so schlimm... Dafür gibts ja eben solche wie wir die darüber aufklären :-D

Ich mach Luther deswegen kein großen Vorwurf. Der Bibelfundamentalismus war seine Lebensversicherung. Er berief sich auf die Bibel... wo eben dann jeder selbst nachlesen (lassen) konnte wie sehr der Vatikan und die Lehraussagen Bibel im Kontrast standen... und nicht er der "Verräter der Kirche Gottes" war sondern eben der Vatikan.

Luther mache ich andere Vorwürfe :-) schwerere... viel schwerere... denn in meinen Augen rief er öffentlich zum "christlichen" Äquivalent des Dshihats auf... und dadurch verließ er nicht nur den Weg Jesus sondern rannte blindlings in die Entgegengesetzte Richtung im Irr-Glauben daß dies auch noch "der Weg Christi" sei... aber das soll jetzt grad nicht das Thema sein.

Und selbst da kann ich seine Bewggründe zumindest Nachvollziehen (aber auf keinen Fall für gut heißen).

Er erkannte, als Mönch, daß er Teil eines totalitären mörderischen extrem heuchlerischen System war welches sich selbst als "die eine Kirche Gottes" sah und sich natürlich auch so präsentierte. Für ihn war der Vatikan - die oberste Führung der Kirche - der Antichrist... der Teufel selbst.

Deswegen rief er öffentlich auch auf sie alle am besten zu töten und sich zu waschen in ihrem Blut... und merkte dabei nicht, daß dies selbst Antichristlich ist... merkte dabei nicht, daß er selbst nur Teilweise die damaligen antichristlichen Dinge durchblicht hatte.

Auch erkannte er nicht, wie sehr Antichristlich es ist die Staatsmacht aufzuwiegeln Andersgläubige-als-man-selbst zu töten... denn das tat er nämlich "nach gutem vatikanischen Vorbild" ebenso.

Es ist mir bis zum heutigen Tag unbegreiflich deswegen wie man sich, als Christ, gleichzeitig als "Lutheraner" nur bezeichnen kann...
Ich kanns mir nur so erklären, daß diese schwarzen Seiten Luthers unter dem Tisch gekehrt werden.... nicht oder nur kaum erwähnt werden... und/oder relativert werden bis zur Neutralisierung... und der Lutheraner dies halt so aktzeptiert wie es die "Luther-Propaganda" halt vorgibt... bzw. es erst gar nicht realisiert (realisieren will?) daß da einiges (schwer) nicht-Koscha war bei Luther.

lg :-)