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net.krel
Aha... Aber die Rosa Brille meinst Du nicht gerade, oder? :-)
Die rosarote Brille ist in ihrem Nutzen zwar nicht zu unterschätzen, aber ne', die meinte ich nicht. Die Perspektive aus der heraus alles schön ist, steht in längerer Form einmal hier: http://eskortefragile.twoday.net/top...ster+Eckehart/ und wenn ich einmal einen Satz daraus herausgreifen darf, dann zitiere ich:
Der erkennt Gott recht, der ihn in gleicher Weise in allen Dingen erkennt; und wenn einer Gott in Furcht dient, ist es gut; wenn er ihm aus Liebe dient, ist es besser; aber wer ihn in Fürchten lieben kann, das ist das allerbeste.
Es ist durchaus möglich solch eine Perspektive einzunehmen, aus der heraus man Gott in allen Dingen erkennt! Das bedarf zwar meiner persönlichen Erfahrung nach etwas Übung und durchaus auch Fleiß, aber es geht!
Sinngemäß hat Eckhart einmal gesagt, dass es um denjenigen, dem es in einer Situation wohler ist als in einer anderen, noch nicht zum Allerbesten steht. Nun ist das wahrlich kein Drama, sondern einfach nur menschlich, wenn man unterschiedliche Situationen unterschiedlich erlebt, aber Eckhart meint auch nicht, dass man zu einer Art emotionslosen Wesen werden soll, dass weder große Freude, noch tiefe Trauer kennt und empfindet kann, sondern er meint, dass Gott in allen Momenten gleich nah da ist und uns sogar näher ist, als wir uns selbst sind und wir also sozusagen jederzeit und immer gleich von Gott gehalten werden.
Wenn der Mensch nun lernt, allezeit seinen Blick auf Gott zu richten, dann findet er zum Beispiel sofort Trost in jedem Leid und andersrum, in überschwenglicher Freude und Ausgelassenheit, kann Gott ihn sofort wieder erden und dafür Sorge tragen, dass man nicht überheblich wird, was ja gelegentlich auch nicht gerade unwichtig ist, obwohl man ja ganz gerne mal ausgelassen und voll großer Freude ist.
Ich habe zum Beispiel mal längere Zeit in der Psychatrie gearbeitet und Menschen mit manischer Depression sind in Phasen der Manie ja auch in absoluter Hochstimmung. Da mussten wir Pflegekräfte auch immer diese Menschen wieder erden, damit sie, trotz aller Freude, nicht abheben und zum Beispiel sehr viel Geld auf den Kopf hauen, was da sehr schnell mal passieren kann.
Gelassenheit und Gleichmut sind die Zauberworte um die es geht und das man immer nur bei den Dingen ist, aber allezeit in Gott. Tatsächlich kann man das üben, zum Beispiel durch Gebet und Meditation, oder auch das Lesen und Rezitieren von Texten, durch Musik, Spaziergänge usw. Es geht dabei um Achtsamkeit und den bewussten Umgang mit sich selbst und anderen und das in jeder Situation. Da kann dann sogar auch das Zähneputzen zu einem göttlichen Werk werden. :-)
"Betet ohne Unterlass", hat das Paulus mal in der Bibel ausgedrückt und das heißt nichts anderes, als das man immer seinen Blick auf Gott gerichtet hält. Diese Perspektive ist die Perspektive, aus der heraus alles gut ist, weil alles Gott ist! ;-)

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net.krel
lol :-) Schein ich sonst so ein Hoffnungsloser Fall zu sein? :-):-)
Absolut nicht, aber ich wollte dir nur nochmal bestätigen, dass du trotz der Tatsache, dass man dir ganz gerne mal den rechten Glauben abspricht, völlig unbesorgt sein kannst! :-)

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net.krel
Jo.
Frage noch dazu: Wenn der leibliche Körper stirbt was ist dann sein/e Geist/Seele (also wir) anderes als eine "Entität übernatürlicher Art"?
Die Seele, oder genauer der Kernbereich der Seele, ist ungeschaffen, unvergänglich und eigenschaftslos, weil sie mit Gott identisch ist und da ich als treuer Nachfolger Eckharts selbstverständlich der negativen Theologie anhänge, kann ich Gott auch nicht als Entität bezeichnen.
Ergo gibt es keine übernatürlichen Entitäten, sondern es gibt nur Gott (über den man keine Aussage treffen kann, weil er nicht mit weltlichen Vorstellungen beschrieben und identifiziert werden kann) und seine Schöpfung (also das Kreatürliche) und die hat keine "aus sich selbst kommende Lebenskraft", ist keine eigenständige Entität.
Um das auszufühen müsste man jetzt aber tief in die ganze Geschichte reingehen und über Ontologie und den Substanzbegriff sprechen und da wird's dann arg kompliziert und umfangreich und geht leider nicht so einfach. Ich kann hier unmöglich zunächst die Philosophie Platons und in ihrer Folge den Neuplatonismus und seine christliche Interpretation von Eckhart zum Thema machen und ausführen.

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net.krel
Du bist nicht Bibeltreu
Bin ich wooohooolll, menno! :-)
Es ist einfach so, dass ich die Bibel unorthodox verstehe und auslege, aber ich bin auch in der Exegese ganz klar an Eckhart orientiert und der hat selbst immer wieder betont, dass er die Bibel mit Hilfe der natürlichen Gründe der Philosophie auslegt. Das heißt, die Auslegung orientiert sich an dem, was man auch philosophisch, oder heute würde man sagen, aufgrund naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, als wahr erkannt hat.
Dort, wo du meinst Widersprüche zu erkennen, erkennst du lediglich Widersprüche hinsichtlich des gewöhnlichen Verständnisses der Bibel und hinsichtlich dessen, was für gewöhnlich als christliche Wahrheit betrachtet wird, aber wie du ja selbst weißt, gibt es das Christentum nicht, sondern lediglich nur christlich gläubige Menschen und davon bin ich einer, weil ich der christlichen Philosophie Eckharts folge und "wir" sind auch bibeltreu!

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net.krel
Und du meinst daß es in anderen Frequenz-Bereichen der Realität[en] keine Gesetzmäßigkeiten gibt? Wie kommst Du darauf?
Da muss ich erstmal fragen wie du zu der Feststellung kommst, das ich in anderen Frequenz-Bereichen der Realität[en] keine Gesetzmäßigkeiten vermute? Ich meine das stimmt ja, aber ich weiß noch nicht mal was das sein soll "andere Frequenz-Bereichen der Realität[en]". Ich weiß ja noch nicht mal was Realität ist, weil ich diese Welt ja nur als geschaffen und nicht als substantiell betrachte und nur was Substanz hat, kann auch als real bezeichnet werden.
Ich wundere mich etwas, weil du mir doch bzgl. des von mir dargestellten Weltbildes noch so sehr zugestimmt hattest und nun sprichst du von Realität? Ne, es gibt sozusagen nur eine Realität und die ist Gott, oder das EINE und sonst gibt es gar nichts und also auch keine Realität und keine anderen Frequenzbereiche. :-)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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