Noch bin ich angemeldet und möchte deine Frage nicht so stehen lassen, sondern versuchen zu beantworten.
Ich halte es mit der Bibel so wie sie es selbst bezüglich Weissagungen beinhaltet. Prüfet alles und das Gute behaltet. Meine Prüfungen sind meine individuellen durch unterschiedliche Auseinandersetzungen und Recherchen. In diesem Kontext sei auch gnadenkinder erwähnt :-). Die Glaubensinhalte der Bibel beruhen auf Glauben an Gott (und was so dazugehören kann) und Glaube ist nunmal nicht wissenschaftlich überprüfbar, weder widerlegbar noch beweisbar, deshalb muss jeder persönlich für sich entscheiden, was er damit anfangen möchte. Ich stehe dir und deinen Annahmen / Gedanken nahe, ja.
Für mich ist die Bibel wie ein Handbuch aus dem man lebenspraktische Impulse ziehen kann. Ich finde es beeindruckend, wie lange sich Menschen schon mit fürs Zusammenleben wichtigen Werten und Umgangsformen auseinandersetzen. Und Jesus war da mit seinen Haltungen echt ein Vorbild.
Die Austreibungen von Dämonen und Geistern gehören für mich in die damalige Zeit, die lass ich da ganz locker-flockig stehen und an denen halte ich mich auch nicht auf. Ich liebe folgenden Grundsatz: "Wer an das Gute / Gott glaubt und versucht sein Leben mit positiven Werten (wie du sie immer wieder aufgezählt) gemeinsam mit anderen zu teilen, der weiß auch mit schwierigen, widrigen oder bösen Umständen umzugehen. Das lernt man dann... lebenslang, natürlich :-).
Kürzlich habe ich mir irgendwo das hier rauskopiert, weil es mich angesprochen hat. Die Quelle leider nicht ganz übernommen und auch nicht dazu notiert.
Jedenfalls sieht die Bibel den Menschen als ein Wesen, das zwischen gut und böse, falsch und richtig unterscheiden, sich für gut oder böse, für falsch oder richtig entscheiden kann, das für sein Verhalten, sein Tun und Lassen selbst verantwortlich ist und das die Konsequenzen aus seiner Entscheidung zu tragen hat.
Diese Entscheidung allerdings ist in jeder neuen Situation neu zu fällen, was Irrtümer wahrscheinlich macht. Außerdem kann eine Entscheidung zum Guten eines anderen gleichzeitig für einen Dritten vom Nachteil, also schlecht sein. Insofern läßt sich nicht leben, ohne (an anderen) schuldig zu werden. Das wird noch dadurch verstärkt, dass der Mensch ja auf Gemeinschaft mit seines Gleichen angewiesen ist; Gemeinschaftsfähigkeit aber erfordert Schuldfahigkeit in dem Sinne, dass der Mensch trotz und mit seiner Schuldhaftigkeit in Gemeinschaft mit anderen leben können muss.
Ja, so ist es und deshalb braucht es einerseits Fehlerfreundlichkeit und andererseits die Fähigkeit zur Bereitschaft aus Fehlern zu lernen. Deshalb braucht es Versöhnung, Wiedergutmachung und Vergebung.
Was mich auch anspricht in der Bibel sind die Beispiele, welche die "Gleichheit" der Menschen hervorheben... da gab Jesus auch prima Beispiele... Jesus selbst hat sich um Nöte römischer Besatzungssoldaten genau so gekümmert wie um die seiner Landsleute und hat im Gleichnis vom ‚Barmherzigen Samariter‘ einen Nichtjuden zum Vorbild erhoben...
Was ich ähnlich wie du äußerst schwierig finde, ist...
... die neutestamentliche Interpretation des Kreuzestodes Jesus, durch den der Mensch mit Gott (und also mit sich selbst und seinen Mitmenschen) versöhnt ist.
Die christlichen Konfessionen setzten hier unterschiedliche Akzente: Der Katholizismus geht vom erlösungsbedürftigen Menschen aus, der auf die „Gnadenmittel“ der Kirche angewiesen ist; Luther versteht den Menschen als „simul iustus et peccator,“ als jemanden, der gleichzeitig erlöst und erlösungsbedürftig ist und stets aufs Neue der Gnade Gottes bedarf, während das Menschenbild evangelisch-reformierter Christen das des erlösten und dafür dankbaren Menschen ist – der aber immer wieder an Erlösung und Dankbarkeit erinnert werden muß.
Das war auch in diesem Artikel so treffend erläutert, dass ich es jetzt nicht noch einmal neu formuliere.
Ich finde wichtig, dass Menschen Konfliktfähigkeit üben und lernen, dass sie sich mit ihrem Verhalten und Umgang mit anderen auseinandersetzen mit allem drum und dran, ganz ohne "Sündenfreischeine".
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