Zitat von
Sarandanon
Also, dann möchte ich gern mal beginnen und hoffe, dass sich einige anschließen werden.
1. Was beinhaltet für mich persönlich das Christsein?
a) Der Glaube an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist innerhalb der Hl. Dreifaltigkeit.
b) Ich glaube vollumfänglich an die Worte und Taten Jesu und versuche in meiner eigenen Unvollkommenheit danach zu leben.
c) Die Bibel ist in vollem Umfang Wahrheit, jedoch nicht in Gänze wort-wörtlich zu nehmen.
d) Jesus Christus ist Gottes Sohn, der Erlöser, er ist Mensch und er ist Gott.
e) ER nahm hinweg die Sünden der Welt - Ein falsches Verständnis ist jedoch, dass dies uns von der Einsicht und Buße beim Begehen der eigenen Sünden befreit, sondern, dass wir bei ehrlicher Reue die Möglichkeit haben, in SEIN Reich aufgenommen zu werden. D.h. seine Erlösungstat ist entgegen vieler Meinungen kein "Freifahrtsschein".
f) Christus ist gestorben, Christus ist erstanden, Christus wird wiederkommen.
g) Elementar ist für mich die Hoffnung auf das ewige Leben (das wahre Leben) und der feste Glaube daran. Unser vergängliches irdisches Leben ist Vorbereitung und Prüfung dahingehend.
g) Die Bibel und die altkirchliche Tradition bilden die Grundlage des christlichen Glaubens.
Diese Punkte stehen für mich und meinen Glauben innerhalb der altkatholischen Glaubenslehre unabweichbar fest. Jedoch erhebe ich und auch meine Kirche nicht den Anspruch, dass dieser Glaube als einziger zum Heil führt.
2. Was bedeutet für mich Christsein objektiv in Notwendigem?
a) Der Glaube an Gott, den Schöpfer.
b) Jesus Christus = der Gesalbte (Messias), Gottes Sohn, Nachkomme Davids und Erlöser.
c) Glaube an seine Worte und Wirken und der Versuch danach zu leben.
d) Die Bibel als Wahrheit und Grundlage des christlichen Glaubens.
Wenn nun jemand für sich aufgrund dieser Punkte die Erkenntnis gewinnt, er sei Christ, könnte ich damit klarkommen. Obwohl hierbei das überaus wichtige Element des ewigen Lebens fehlt. Damit könnte derjenige nicht guten Gewissens an einem Abendmahl teilnehmen. Allerdings wird zumindest anerkannt, das Jesus tatsächlich der Gesalbte und damit Christus ist. Wobei die Argumentation natürlich aus meiner Sicht nicht ganz einfach wird, auf der einen Seite die Erlösungstat anzuerkennen und auf der anderen Seite die Wahrheit des ewigen Lebens abzulehnen.
3. Welcher fehlender Aspekt ist für mich ein ausschlaggebender bezogen auf 2. damit jemand definitiv kein "Christ" ist?
a) Wenn jemand nicht an Jesus als den Messias, den Gesalbten (Christus/Nachkomme Davids und Erlöser) glaubt.
b) Wenn jemand Jesus lediglich als Prophet oder Prediger bezeichnet, der nur einen Märtyrertod gestorben ist.
Neben diesen beiden Punkten müssten natürlich noch weitere Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese auch den Ausschlag geben können (ich beziehe mich also nicht auf Atheisten sondern schon auf "Glaubende"). Damit glaubt dieser jemand eben nicht an die Bedeutung Jesu Namenszusatz und hat dementsprechend auch keine Verbindung zu dem Begriff "Christ".
4. Welcher Aspekt erhebt bei mir Zweifel bei der Beurteilung des "Christseins"?
Bei aller Notwendigkeit, also der Basis, auf die man ein "Christsein" herunterbrechen kann, habe ich persönlich am meisten Zweifel damit, dass es Glaubende gibt, die bewusst die Wahrheit des ewigen Lebens ablehnen und dennoch Christen sein wollen. Ist also jemand, der SEIN Wiederkommen und die Aufnahme in SEIN Reich ablehnt und SEINE Lehre nur auf das irdische Leben bezieht, ein "Christ"? Ich würde einen solch Glaubenden nicht als Christ bezeichnen und müsste mich dann auf den zweiten Teil meiner Signatur beziehen: In Zweifelsfragen Freiheit.
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