Also bei mir ist es so daß ich zum einen ja eh der Ansicht bin daß Jesus keine "neue Religion" namens "Christentum" gründete noch vor hatte eine neue Religion zu gründen... sondern das Christentum (besser gesagt: Die vielen Christentume) menschlichen Konstruktion(en) ist/sind.

Jesus sah sich, in meinen Augen, auch nicht als "Jude" im religiösen Sinne... er sah sich (imho) nicht gebunden an die damalige jüdische Religion (welcher Ausrichtugn auch immer) an.

Wenn man so will so betrachte ich Jesus viel mehr als "die Wahrheit" selbst und "die Wahrheit selbst" ist nicht Anhängr irgendeiner Religion sondern viel mehr umgekehrt: Religionen versuchen "die Wahrheit selbst" abzubilden... und daß auch nur im aller günstigsten Fall.

Und so sind die Christentume, in meinen Augen, eben genau dieser Versuch (bzw. eher: Konstruktion) "die Wahrheit selbst" die Jesus lehrte/war/ist, fortzuführen bzw. aufrecht zu erhalten.

Wohlbemerkt: Im günstigsten Fall.

Und das "Christ-Sein" wiederum entsprechend des jeweiligen Christentum abhängt.

Sehen wir ja gut am Beispiel von @Sarandanon wieviel kirchliche Dinge er (für sich persönlich) da noch reinmischt von denen Jesus in den Evangelien aber entweder erst nie was sagte und falls doch dann eher Nebensächich... zB die Bedeutung seines Kreuztodes... oder aber auch daß man an die Bibel vollständig glauben soch müsse als sein Nachfolger (die es ja eh erst jahrhunderte nach seinem Tod gab) oder auch eine "Dreieinigkeit" war kein Thema bei Jesus...

Das ist, in meinen Augen, einfach (früh)kirchliche Hinzufügungen die dann als "Zentrum" oder "Glaubens-Bedingung" von ihnen definiert wurden... Jesus defineirte diese in den Evangelien nicht... am (nicht)Glauben daran machen ich persönlich gar nichts aus... erst recht nicht wenn dies noch nicht mal von Jesus selbst sondern von Menschen jahrhunderte danach konstruiert -> deklariert -> definiert -> dogamtisiert wurde.

Ich sehe viel mehr in den Evangelien "Transzendale Aussagen" die Jesus machte. Also Lehr-Aussagen, die über das Überlieferungswort in sich unweigerlich hinausgehen.

Bestes Beispiel ist die imho irrige (frühkirchlich erfundene) Vorstellung und eigentlich Dogma daß man als "Nachfolger Jesus" alias "Christ" an alles an/in der Bibel glauben müsse man sonst nicht kein Christ/Nachfolger sein könne.

Jesus lehrte sowas nicht und er konnte sowas auch gar nicht lehren weil es die Bibel (vor allem das NT) noch gar nicht gab.
Derweil lehrte er uns bzgl. wie wir seine Lehre empfangen können eben daß wenn wir die Gebote Gottes halten der "Geist der Wahrheit" in uns Wohnung nehmen wird und uns dann belehren und erinnern würde.

Ja, es ist gut daß diese Aussage Jesus in der Bibel überliefert wurde. Sie geht aber vor allem über sich selbst hinaus... eben "Transzendal".
Wie einfach wäre es doch Jesus gewesen alles aufzuschreiben (bzw. lassen) und man dieses Geschriebene "Evangelium nach Jesus" als den ultimativen Leitfaden seiner Lehre dann haben würde.

Aber das tat Jesus nicht. Sondern er setzte, im Gegensatz zu den "Schriftreligionen" (wie zB die Christentume), auf was anderes. Nämlich auf getätigte und gelebte Spirituallität. Motto: "Haltet euren Geist/Seele rein in dem ihr die Gebote haltet und empfängt somit vom Geist der Wahrheit die Belehrungen die ihr benötigt."

Das letztendlche Ziel der Lehren Jesus ist in meinen Augen die Bewusstwerdung daß das Gott(es Reich) "inwendig in uns Selbst ist".

Laut dem Apokryphischen Thomasenvagelium (welches für mich nicht mehr und nicht weniger Stellenwert hat als die 4 kanoischen) sagte Jesus (Vers 3):

Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das
Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch
vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische
euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von
euch.
Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet
wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch
nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut.“


Das drückt in meinen Augen genau das aus was ich als das "Ziel" erachte von den Lehren Jesus.
Es ist in meinen Augen ebenfalls das um was es bei Meister Eckhart geht. Und Ebenfalls bei Margareta Porete "Seelenmspiegel".


Ich halte es zudewm unnötig und irrlevevant wie man die Menschen(seelewn) nennt die diesen Weg gehen.
Die Bezeichnung "Christ" ist in meinen Augen nur Teil kirchlicher Konstruktionen. Jesus und seine Jünger nannten sich laut Überlieferung nicht so.

Sicherlich war Jesus der Gesalbte Gottes das steht und stand für mich schon immer außer Frage. Genauso wie es für mich aber auch schon immer außer Frage stand daß es aber nicht nur "einen Gesalbten Gottes" gibt und gab.

Der Glaube daran jedoch sagt gar nichts aus... daran glauben auch Dämonen (Mt 8, 29)

Das kann man nun natürlich mehrdeutig intrepretieren.

Diejenigen, die die Verbrennung von zB Margareta Porete zu verantworten hatten glaubten auch daß Jesus der Messias war...
Und... was haben sie getan? Sie haben eine Gesalbte Gottes verbrannt (bzw. verbrennen lassen).

Das nur als extremes Beispiel genannt wo man ja ganz deutlich sieht daß manm daran, an "veräußerlicht angenommen Glauben" manm echt absolut gar nichts ausmachen kann.

Nein... es ist in meinen Augen schon die "die Frucht" an welcher man die Nachfolge Jesus erkennen kann... und nicht an den Glaubensbekenntnissen... Glauben kann man viel wen der Tag lang ist :-)

Es gab und gibt in meinen Augen Menschen die glauben an all die Glaubensbeknntisse ihrer Kirchen... aber ihre Früchte waren/sind verderblich. Das kann man nicht abstreiten wenn man mit offenen Augen die "christliche Welt(geschichte)" betrachtet.

Also kann man doch nicht ernsthaft behaupten daß daran das sog. "Christ-Sein" ausgemacht sein soll... an den "Glaubensbekenntnisen" oder?

Hier im Forum konnte ich bei ausnahmslos jedem das erkennen was ich zunmindest als "Nachfolge Jesus" betrachte... und natürlich aber auch "Gestolpere" dabei :-)
Schließ ich mich bei beidem übrigens nicht aus.

Also ist für mich deswegen auch das Forum vorwiegend auch ein christliches als ein "nicht-Christliches".

Mir ist der Titel "Christ" aber eigentlich Wurscht... ich benötige und beanspruche ihn einfach nicht... schon allein deswegen weil es eh Zig Unterschiedliche Verständnisse von "Christsein" existieren welche sich gegensdeitig auch widersprechen.

Wenn jemand zu mir sagt: "Hey, Du.. ich bin Christ"... dann bin ich eigentlich genauso schlau wie vorher :-)

"Nachfolger des Weges Jesus" ... das find ich eigentlich passender als Bezeichnung. Wobei natürlich das alleine genauso wenig aussaugt :-) Aber zumindest dieser Ausdruck nicht so vorbelastet wie die Titelvergebung "Christ".

Denn jeder versteht unter "Christ" in Wahrheit was anderes oder zumindest oft.
Bei "Nachfolger des Weges Jesus" muss man wenigstens nachfragen: "Was ist das?"

lg Net.Krel :-)