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Das Problem mit den "zwei Herren"... man kann nur einen dienen...

Was "liebt" man mehr? Weihrauch, Rituale, Lithurgie, Gemeinschaftsgefühl, Chormusik und all dies eben...
Ich sage nicht daß dies alles unbedingt verkehrt oder grundsätzlich falsch ist... aber es ist nicht das um was es (bei Jesus) ging/geht.

Und die Nachfolge besteht auch nicht darin an all dem festzuhalten...
Da hast du selbstverständlich Recht! Aber ich meinte ja eigentlich nur, dass vielleicht viele Gläubige bzgl. ihrer persönlichen Glaubens- und Lehrsätze ihre ganz eigenen Vorstellungen haben, die ja nicht zwangsläufig mit denen der Kirche übereinstimmen müssen und trotzdem besuchen sie gerne den Gottesdienst, schnuppern den Weihrauch und treten nicht aus der Kirche aus, deren Lehre sie eigentlich gar nicht mehr teilen.

Es gibt viele Christen die sich auf die Suche nach der für sie geeigneten Gemeinde begeben und nur schlecht, oder vielleicht auch gar nicht fündig werden, weil sie sich vielleicht nirgendwo so richtig angenommen fühlen, oder eben mit der dort gepredigten Lehre immer wieder Probleme haben. Irgendwann sagt man sich dann vielleicht, dass es die ideale Gemeinde sowieso nicht geben kann und versucht sich zu arrangieren und das Beste draus zu machen, während man im Inneren sein eigenes "Glaubenssüppchen" kocht?

Ich denke das ist auch mit ein Grund, weshalb es vor allem in Freikirchen so unglaublich viele verschiedene Gemeinden gibt. Allein unter dem Dach der deutschen evangelischen Allianz sind in ungefähr 1100 Allianzkreisen, rund 1,3Millionen Gläubige organisert. Die Menschen suchen und sehnen sich nach lebendiger Gemeinschaft und lebendiger Nachfolge, aber das scheint gar nicht so einfach zu sein. Was dem einen zu konservativ und institutionell ist, ist dem anderen zu freigeistig und modern.

Ein Trend sind jetzt wohl zunehmend die so genannten Hauskirchen und das sind dann nicht selten ziemlich kleine Gemeinschaften, die auch ihre ganz eigene "Kirchenlehre" entwickeln und leben. Manchmal glaube ich, dass sich das Christentum noch gar nicht wirklich gefunden hat und noch auf der Suche nach sich ist...

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Es ist, in meinen Augen, ab einen bestimmten Punkt unmöglich innerhalb der rkk zu "verweilen" ohne daß man sich entweder gegen sie auflehnt (was zwangsläufig automatisch geschieht selbst wenn man es mit noch so großer Diplomatie und "verdeckter Mystik" versucht zu verbergen) und somit früher oder später ausgeschlossen wird... oder freiwillig sich entfernt.
Du meinst jetzt, wenn man bewusst Christ sein möchte und aktiv nachfolgen will? Na ja, ich kenne da schon so den ein oder anderen katholischen Christen, der wirklich aus dem Herzen heraus Christ ist und sich der kirchlichen Lehre "unterwirft", also gerne dort verweilt, sich nicht wirklich auflehnt und trotzdem einen lebendigen Glauben hat.

Die akzeptieren dann halt die katholische Lehre und können die irgendwie in ihr Weltbild integrieren, leben z.B. im Jahreskreis der Kirche und das passt für die halt alles irgendwie. Ich weiß halt nur nicht wie die auf die Bibel blicken und mit manchen Lehrsätzen zurecht kommen, aber sie lieben halt ihre Kirche.

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Ich aber spreche hier ja aber nur von einer (zwar der größten) Kirchen-Institution... Jesus aber sprach sogar Familie an, falls innerhalb dieser die Nachfolge nicht möglich ist (wie es übrigens speziell bei mir tatsächlich der Fall war) und man den Weg Jesus aber bereit ist zu gehen...

Ich sage aber nicht (noch verstehe ich Jesus so) daß man unbedingt seine Familie verlassen muss um "Jesus nachzufolgen".

Aber ich sage: Es kann diese Situation geben! Und dann muss man sich entscheiden für das eine oder andere oder man bleibt im Konflikt stehen.

Und so ist es auch insbesondere mit der rkk... (aber nicht nur)
Meinst du nicht, dass die Konflikte bei dir persönlich eben ganz viel mit deiner Familie zu tun haben und du mit der Kirche besser zurecht gekommen wärst, wenn es nicht diese familiären Probleme gegeben hätte? Ich habe bei dir immer das Gefühl, dass du da richtig Druck von deiner Familie bekommen hast und sich dieser Druck dann mit der Kirche verbunden hat und dadurch ist dann beides als Einheit für dich so schlimm geworden?

Weißt du, ich lese diese Lukasverse glaube ich etwas anders als du, denn für mich sind sie (mal wieder) Ausdruck von geistiger Armut! Also das man als gläubiger Mensch alles lassen muss, dass man, um spirituell "reif werden", "erwachsen werden" zu können, alles aufgeben, alles fallen lassen muss, inklusive der Vorstellungen und Bilder, die man sich von Gott macht, inklusive seines Reichtums an Erkenntnissen, inklusive seiner "Ichbezogenheit, seines Strebens nach weltlichem Status und Anerkennung....

Für mich persönlich ist Glaube und der damit verbundene spirituelle Weg eine Art entkleiden. Man streift nach und nach wieder die Hüllen ab, die einem das Leben angezogen hat. Bitterkeit und Groll können so eine Hülle sein, oder Eitelkeit, Stolz und Geltungsdrang. Auch die Familie kann so eine Hülle sein, ja sogar die Liebe...

Meister Eckhart hat in seiner berühmten "Armutspredigt" diesen spirituellen Weg der radikalen Negation einmal ganz wunderbar beschrieben, an deren Ende der Mensch sogar sein Ich verliert, bzw. sein lässt und er dann, von allen geschaffenen Dingen ledig, in das Bild Gottes verwandelt wird und zur Einheit durchbricht...

Hier, für dich, mit Auslegung, für deine Leseliste ;-): http://www.meister-eckhart-gesellsch.../texte.htm#F52

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Meister Eckhart war, in meinen Augen, eine wunderschöne Blume die selbst durch harten Beton zum Vorschein kam und erblühte... aber seine Henker aus den eigenen(?) Reihen waren ihm schon dicht auf den Fersen.
Ja, die waren wohl aus den eigenen Reihen, also Dominikaner und der Kölner Erzbischof hat auch noch seine Finger mit ihm Spiel gehabt. Die müssen wohl sehr eifersüchtig auf ihn gewesen sein, weil Eckhart beim einfachen Volk so sehr beliebt war und auch bei den Beginen, für die Eckhart ja verantwortlich war.

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Glaubst Du Deutschland (und Europa) wird von diesen angeblichen "Christ-Demokraten" in eine andere Richtung geführt werden als es ihre geistigen Vorgänger vor 100 Jahren taten? Ja?! Glaubt das wer?

Ich keine einzige Sekunde! Zuviel Parallelen und nix gelernt.

Die traurige Wahrheit ist (in meinen Augen): Sie machen genau das was zum Krieg unweigerlich führen wird und es wird auch nicht mehr lange dauern bis ihre "Frucht reif" ist. Denk(t) an meine Worte die nächsten Jahre (gar früher) auch wenn Du/ihr vieleicht noch meint "Och... was hat er denn? Sowas wird doch nie wieder passieren"...


Meine Ansicht ist: Wir steuern direkt darauf zu! und die, die gewählt wurden (inkl. Bundespräsident), sind weder Christen noch Demokraten sondern deren Verräter!
Uii, du ärgerst dich aber heute schon sehr früh. Ach ne, bei dir ist's ja schon später. :-)

Meinst du wirklich, dass es in Europa bald Krieg geben könnte? Wegen der Ukraine, Russland, Griechenland und so? Na ja, es rumort jedenfalls an allen Ecken und Enden, das stimmt. Aber Krieg machen sie nur, wenn es sich finanziell lohnt, denn am Ende geht's hier immer nur um Geld.

Also mal davon abgesehen, dass ich die "C-Parteien" so gar nicht mit dem Christentum in Verbindung bringen kann (oder doch? ;-)), hat mich bei den Europawahlen schon sehr erschreckt, dass da zunehmend die Radikalen im Wachstum sind. Die Menschen müssen wohl wirklich sehr unzufrieden und unglücklich sein und auch enttäuscht von den Etablierten.

Sowas ist dann natürlich schon der Nährboden für Gewalt und sonstiges Ungemach, aber wie gesagt, Krieg gibt's nur wenn es ums Geld, ums Öl oder vielleicht ums Gas geht. Ich persönliche heize im Winter ja überhaupt nicht. Meine Wohnung wird nie kälter als 15°C und dann hab' ich hier Pullis und Decken und einen Whippet. Der hält besonders warm. Auto hab' ich auch keins und das Einzige, auf das ich wirklich nur ungern verzichten würde, ist Strom. Ohne Strom kann ich euch nämlich nicht ärgern...:-)

LG
Provisorium