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    Standard Warum Gnadenkinder ein christliches Forum ist!

    Hallihallo ihr Lieben,

    da ja hier und da ganz offensichtlich angezweifelt wird, dass Gnadenkinder in seiner derzeitigen Form ein christliches Forum ist, möchte ich einmal einige Argumente zusammen tragen und aufzeigen, dass Gnadenkinder sehr wohl ein christliches Forum ist! Und wer könnte wohl besser darüber Auskunft geben, ob das hier alles christlich ist oder nicht, als die christliche Geschichte und deshalb will ich allein auf diese Bezug nehmen!

    Da wäre dann also das erste Konzil von Nicäa! Dort hat man unter anderem diskutiert, ob Jesus denn nun ganz Gott und ganz Mensch sei, oder vielleicht doch nur ganz Mensch, aber nicht so richtig Gott. Ich zitiere dazu mal Wikipedia:

    Zu Beginn brachten viele Bischöfe Eingaben über private Streitigkeiten vor den Kaiser, der alle diese Schriften verbrennen ließ, ohne über sie zu reden, und die Teilnehmer zu Versöhnung und Harmonie ermahnte.
    Zuerst schlugen die Arianer ein Bekenntnis vor, das jedoch, gemäß Eustathius, unter Tumulten von den Anwesenden zerrissen wurde, worauf sechzehn der achtzehn Unterzeichner die Seite wechselten.

    Arius argumentierte aus der Position einer absolut monotheistischen Theologie, die keinerlei Verletzung der Einheit und Einzigkeit Gottes zulassen dürfe. Folgerichtig sprach er der Person Jesu Christi (als bloß „wesensähnlich“) die Gottheit ab, und wies ihr nur die Rolle des vornehmsten aller Geschöpfe zu. In seinen philosophischen Argumenten ging er von
    platonischen und neuplatonischen Prämissen aus.

    Die Gegner des Arius auf Seite von
    Athanasius hingegen argumentierten mit dem Begriff homo-ousios, eines Wesens (Wesensgleichheit). Die Homoousianer argumentierten, dass der Arianismus die christliche Gotteslehre nicht durch Monotheismus, sondern durch einen Polytheismus ersetze, da Gott und Jesus Christus für die Arianer völlig verschiedene Wesen sind, die beide verehrt werden. Daneben würden dadurch liturgische Traditionen wie die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes oder Gebete zu Jesus Christus unsinnig. Außerdem, vielleicht am wichtigsten, sei beim Arianismus das christliche Konzept der Erlösung in Christus nicht denkbar, da nur ein wirklich göttlicher Mittler eine Versöhnung der Schöpfung mit Gott zustande bringen könne – für ein Geschöpf sei das nicht möglich.

    Also selbst wenn hier bei den Gnadenkindern einmal die Gottheit Jesu angezweifelt würde, befände sich diese Diskussion in bester christlicher Tradition, oder? Darf man dann hier die Gottheit Jesu anzweifeln, oder darf man es nicht?

    Das erste Konzil von Konstantinopel wurde dann 56 Jahre später einberufen, um den andauerten Streit zwischen Trinitariern und Arianer zu lösen. Dort ging es also um die Trinität. Ein Thema das also auch bei den Gnadenkindern gerne kontrovers diskutiert werden dürfte, oder?

    Weitere 51 Jahre später wurde dann das Konzil von Ephesus einberufen und worum ging es dort? Ich zitiere nochmal Wikipedia:

    Das zentrale Thema des Konzils war der Streit zwischen zwei Katechetenschulen. Die alexandrinische Schule orientierte sich an Platon und legte die Bibel allegorisch aus, während die antiochenische Schule sich auf Aristoteles berief und eine rationalistische Bibelexegese betrieb.

    Wenn es bei den Gnadenkindern also einmal philosophisch werden sollte und die Rede auf Platon oder Aristoteles kommen, dann ist das urchristlich! Und auch die Frage danach, ob man die Bibel allegorisch, oder rationalistisch auslegen müsse (unter anderem das Thema des Bibelfundamentalismus-Threads), ist urchristlich und müsste deshalb doch auch heute noch Thema sein dürfen, oder?

    Im 4. Konzil, dem von Chalcedon, ging es dann nochmals um die Einordnung von Jesus. Ich zitiere nochmal aus Wikipedia:

    Das Konzil von Chalcedon entschied den lange und erbittert geführten Streit um das Verhältnis zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus Christus. Gegen den Monophysitismus (genauer ist Miaphysitismus), der vor allem von den mächtigen Kirchen Ägyptens und Syriens verfochten wurde, auf der einen und den Nestorianismus auf der anderen Seite definierte es Christus als wahren Gott (Gott der Sohn als zweite Person der Dreifaltigkeit) und wahren Menschen zugleich, und zwar „unvermischt und ungetrennt“. Die Trinität wurde zum Dogma.

    Dieser Streit dauerte also vom ersten Konzil 325 bis zum vierten Konzil 451 n. Chr. Dann wurde er dogmatisch bei Seite geschoben und da darf es doch nicht weiter verwundern, wenn dieses Thema auch heute noch interessiert und unterschiedlich gesehen wird, oder? Ich meine, so ist's doch christlich, oder? ;-)

    Im zweiten Konzil von Konstantinopel ging es dann übrigens nochmal um dieses Thema, aber wichtiger finde ich folgende Themen:

    Das Konzil - eventuell aber auch erst eine kurz darauf stattfindende Anschlussversammlung - hat zudem die Idee der Präexistenz der Seele verurteilt, die einst von Origenes und einigen seiner Schüler postuliert worden war. Vor allem aber wurde seine Lehre von der Allaussöhnung (Apokatastasis pantōn), der letztendlichen Versöhnung des gnädigen Gottes mit allen Geschöpfen, auch reulosen Sündern und Ungläubigen, endgültig verworfen.

    Uiii, Präexistenz der Seele, Allaussöhnung...! Was der Paulus wohl davon halten würde? Ich meine der hielt wahrscheinlich auch nicht soviel davon, oder? Na ja, aber diskutiert werden durfte es in christlichen Kreisen jedenfalls!

    Im dritten Konzil von Konstantinopel ging es, ihr ahnt es schon, mal wieder um die Natur Christi! Hat er nun zwei Naturen, eine menschliche und eine göttliche, oder nicht? Und wenn er beide Naturen hat, hat er dann auch zwei Willen, oder nur einen?

    Ja, solche Detailfragen sind ausgesprochen christlich und sollten also auch hier zu diskutieren möglich sein, oder?

    An dieser Stelle mache ich mal Schluss, weil ich denke, dass man mich schon verstanden haben wird! In christlichen Kreisen muss es möglich sein kontrovers zu diskutieren, denn kontrovers steht in allerbester christlicher Tradition!

    Ich könnte jetzt noch die spätere Entwicklung, den Protestantismus, die Entwicklung der Freikirchen usw dazu nehmen, aber das ist doch gar nicht nötig! Christen waren zu allen Zeiten bzgl ihres Glaubens in der Diskussion und Auseinandersetzung und ich finde, dass Gnadenkinder in dieser Tradition weiterhin stehen sollte, wie es bisher stand!

    Was findet ihr?

    LG
    Provisorium



    Geändert von Provisorium (20.06.2014 um 19:47 Uhr)
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