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Thema: Abstand

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Hallo FrauShane,

    sag' mal, wo kommt denn das jetzt her? Diese wilde Melange aus Reaktionen auf meine Fragen und auf Aussagen Sunigols? Da muss man ja hellwach sein, damit man nicht durcheinanderkommt...:-)

    Ich versuch's dann mal Schritt für Schritt:

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    OK, ich hätte das besser ausdrücken können: "Christliche Fundamentalistin nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sich mit ihrer Aussage Leute angesprochen fühlen, die sie gar nicht kennt."
    Wie gesagt, Stella hat sicher keine Personen gemeint, sondern vielmehr die Ideologie, die mit dem Begriff "christlicher Fundamentalismus" verbunden ist. Und das sich Menschen durch Aussagen angesprochen fühlen die man gar nicht kennt, liegt halt in der Natur der Sache, da kann man gar nix machen.

    Die Aussage:
    das ist der Zweck von Sprache und Begriffsbildung: Dass man über Dinge miteinander reden kann, ohne sie jedesmal neu beschreiben zu müssen.
    kam von Sunigol im Hinblick auf den Ausdruck "christlicher Fundamentalismus". Deshalb erwidere ich dazu mal nix.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Sehr verständlich! Und dennoch bist du alleine damit, der aufgeworfenen Frage auf den Grund zu gehen ... ;)
    Das ist weil ich so schrecklich neugierig bin und gerne das Weltbild eines christlichen Fundamentalisten verstehen können wollte.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Nicht ganz. Ich will es dir so erklären: Wenn du eine Reise planst, entscheidest du zuerst, ob du nach Amerika, nach Thailand oder in Europa bleiben willst. Hast du dich dann für Amerika entschieden, entscheidest du als nächstes, ob du nach New York oder nach Florida willst. Zu diesem Zeitpunkt ist Bangkok schon aus der Betrachtung raus. Hast du dich für Florida entschieden, konkretisierst du als nächstes, ob du Naturprogramm, Sportprogramm oder Mainstream-Programm willst. Angenommen, du hast dich nun schon für Amerika entschieden, hast schon New York und Florida miteinander verglichen und bist nach deiner begründeten Entscheidung für Florida jetzt nur noch unsicher, wie du Mainstream mit Natur unter einen Hut bringst und ob SeaWorld genauso sehenswert ist wie Disney, dann knüpft eine Diskussion darüber, warum Thailand besser ist als Amerika, einfach nicht mehr am Punkt deiner aktuellen Fragen und Interessen an.
    Das ist ja auch durchaus einleuchtend, aber so geht es halt im Urlaub zu. Ist das Glaubensleben für dich tatsächlich mit denselben Fragen verbunden, wie die Urlaubsplanung? Also bei mir ist das ganz anders! Gut, ich bleib auch meistens daheim...:-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Und so knüpft auch eine Diskussion darüber, ob der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, ob Jesus der Erlöser ist und ob die Bibel Gottes Wort ist, nicht mehr am Punkt meiner aktuellen Fragen an. Ich habe dieses Ticket schon gebucht. Ich fliege dahin. Ich habe nun weiterführende Fragen. Klar kann der Austausch darüber, was in Thailand besser ist als in Amerika und was konkret Bangkok zu bieten hat, trotzdem noch interessant sein und ich könnte bestimmt einiges lernen. Aber es ist halt nicht das, was für mich jetzt relevant ist. Und wenn du weiterkommen willst mit deinen Konkretisierungen im Leben, dann musst du halt ein bisschen konzentrierter als Bummelzug die für dich relevanten Fragen klären. Sonst ist die Urlaubszeit irgendwann vorbei und du redest immer noch über Thailand oder Amerika. ;) Insofern hast du Recht: Ich suche Antworten innerhalb eines bestimmten, festgelegten Kontextes. Aber dass ich Antworten außerhalb dieses Kontextes "nicht akzeptieren kann", würde ich so nicht ausdrücken. Es ist eher so, dass Antworten außerhalb dieses Kontextes nicht das beantworten, was für mich in Frage steht. Und dass ich meine persönlichen Fragen ändere, nur damit ich die Antworten gebrauchen kann, die halt irgendwer gern geben möchte, würde wohl kaum einer erwarten ;)
    Das ist ja überhaupt kein Problem! Wenn man konkrete Fragen hat, dann ist das ja sehr gut und dann kann man die stellen. Hier muss sich auch nicht bei jeder Frage eine Grundsatzdiskussion entwickeln, wobei es eben gelegentlich dann doch schon mal um ganz Grundsätzliches gehen kann, wie letzthin im "Bibel-Fundi-Thread" oder bei der Frage "ob Gnadenkinder ein christliches Forum ist". Das sind dann halt mehr so allgemeine Fragen und da sind die Antworten dann andere, als wenn man konkreter fragt!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Was ich hier suche ist auch nicht Bestätigung meiner bisherigen Ansichten, sondern Auseinandersetzung auf der Grundlage dieser Ansichten.
    Ja wie? Kann dir dann nur ein anderer christlicher Fundamentalist weiterhelfen, oder auch jemand, der ganz einfach deine aufgeworfene Frage gut beantworten kann? Also inwiefern ist es denn zwingend notwendig, dass man die gleiche Grundlage der Ansichten hat? Vielleicht gibt es ja bei deinem Beispiel nur eine befriedigende Antwort, wenn du eine grundlegend andere Ansicht einnimmst?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Konkretes Beispiel: Ich frage mich unter anderem, wie Saul überhaupt erkennen konnte (als er sich in Gilgal angesichts der Philister zum Kampf wiederfand), dass JETZT der vor mehreren Jahren prophezeihte Zeitpunkt ist, in dem es für ihn darum geht, auf Samuel zu warten, welcher für ihn opfern und ihm sagen soll, was jetzt zu tun ist. Zwischen der Prophetie und dem Zeitpunkt lagen mindestens zwei Jahre, einige königsherrschaftliche Ereignisse und sogar eine Situation, die dieser sehr ähnlich war und mit ihr hätte verwechselt werden können. Woher wusste Saul, dass DIESE Situation nun der „Kairosmoment“ seiner Prophetie ist und nicht die vorherige oder eine spätere? (Ganz abgesehen davon, dass er sie dann trotzdem nicht bestanden hat, obwohl er sie erkannt hatte). Ich will jetzt hier nicht über die Frage an sich diskutieren. Aber vielleicht verstehst du am Beispiel dieser Frage, warum es für mich wichtig ist, die gleiche Grundlage zu haben, um ein diesbezüglich relevantes Gespräch führen zu können. Wenn man von vornherein nicht an Prophetie glaubt und auch nicht, dass die Bibel in allen Rätseln, die sie aufgibt, auch aufschlüsselbar ist, dann stellt sich doch so eine Frage überhaupt nicht. Andererseits bringt es den, dem sich so eine Frage stellt, keinen Schritt weiter, während er an ihr herumknobelt, zurückzugehen zu der Grundsatzfrage, ob er der Bibel überhaupt vertrauen kann oder nicht. Wenn er sich solche Fragen stellt, dann hat er diese Vor-Entscheidung für sich schon getroffen.
    Das sehe ich anders. Man muss nicht grundsätzlich an Prophetie glauben, um sich mit diesen Fragen auseinandersetzen zu wollen. Ich finde du solltest vielleicht einfach mal deine konkreten Fragen stellen und dann sehen wir ja, ob dir da jemand eine für dich wertvolle Antwort geben kann. Ganz egal auf welcher Grundlage dieser Mensch denn dann auch stehen mag.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich denke, das erklärt auch, was ich mit „weiterkommen“ und meine, oder? Weiter vorne sind Leute, wenn ich von ihnen lernen kann, weil sie sich eine Frage schon beantwortet haben, die ich mir gerade erst stelle. Weiter hinten sind Leute, wenn sie von mir lernen können, weil sie sich eine Frage stellen, die ich mir schon beantwortet habe. Auf gleicher Höhe sind Leute, die sich die gleichen Fragen stellen und genauso wie der Ochs vorm Berg stehen wie ich. Und wenn man nicht die gleiche Grundlage hat, hat man halt einfach auch unterschiedliche Fragen.
    Na ja, du betrachtest das halt alles aus deiner Perspektive und da mag es dann sowas wie gleiche Höhe, weiter hinten und vorne geben....Da hoffe ich mal, dass du hier Antworten auf deine Fragen finden wirst, die dich weiterbringen!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich habe schon von Flüssen, Steinen und Ästen gewinnbringend „etwas“ über Jesus mit auf meinen Weg bekommen. Wieso also nicht?! Allerdings, wenn ich von weiterkommen rede, geht es mir nicht so sehr darum „irgendwas Gewinnbringendes über Jesus mit auf den Weg zu bekommen“, sondern vielmehr um gezielte (gegenseitige) Hinführung zur Auflösung von konkreten Fragen oder Situationen in dem Gedanken Jesus. An dem Punkt wirst du mich jetzt verloren haben, vermute ich. Richtig?
    Wieso verloren? Verstehe ich nicht! Aber was ich verstanden habe ist, dass du ganz konkrete Fragen hast, die in einem ganz speziellen Kontext stehen und du diesbezüglich nach Antworten suchst. Find ich prima! Dann werden hier ja demnächst ganz viele neue Threads entstehen und dann schauen wir mal, ob wir gemeinsam die Antworten finden können. Sollte ich mich als ungeeignet erweisen, gibt's ja noch viele andere User hier! Uwe ist z.B. sehr bibelfest, meine ich. Also nur Mut, immer raus mit den Fragen! :-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich weiß :) (Die inneren Aufwallungen sind in diesen Momenten kaum auszuhalten, oder?)
    Also eine innere Aufwallung verspürte ich damals nicht gerade, sondern ich musste lachen! Ja, ich habe herzhaft gelacht! Wegen Deinem kleinen Scherz zum Schluss!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Your turn, Provisorium. Ich habe auch Fragen an dich:
    My turn, sehr gerne, aber vorher habe ich noch eine Frage an dich: Kennen wir uns? Ich frage, weil ich den Eindruck habe, dass ich bei dir schon in irgendeiner Schublade drinstecke und ich weiß nicht warum.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Existiert Gott in deinen Augen außerhalb des Menschen selbst? (Wenn du psychologisch denkst: Projiziert der Mensch Gott oder Gott den Menschen?)
    Für mich stellt sich diese Frage gar nicht, weil ich der negativen Theologie folge, die Gott nicht mit irgendwas in der Welt identifiziert. Für mich persönlich ist Gott immer über den Dingen. Deshalb existiert er auch nicht, sondern er ist über aller Existenz. Deshalb hat er für mich auch kein Sein, sondern er ist über dem Sein - eine überseiende Nichtheit hat mein spiritueller Lehrer ihn mal genannt. :-)

    Und wann immer man Gott mit Attributen behängt, hat man sich einen gedachten Gott geschaffen, der Mensch also Gott projeziert.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Ist der Mensch Ebenbild Gottes? Wenn ja, sollte etwa Gott keinen zielgerichteten Gestaltungswillen für seine Welt haben, während der Mensch diesen aber hat? (Oder hast du etwa keinen Gestaltungswillen für dein Leben, deine persönliche Welt?)
    Der Mensch ist Ebenbild Gottes, das heißt für mich, dass der Kernbereich der Seele des Menschen, der sogenannte Seelengrund göttlich ist. Die Willenskräfte sind es allerdings nicht, denn sie gehören sozusagen zu dem Außenbereich der Seele, der vom Kernbereich klar abgegliedert ist.

    Gestaltungswillen hat deshalb allein der Mensch. Er verfolgt Ziele, hat Begehren, weltliche Aktivität. Der Seelengrund, also der Kernbereich der Seele, ist davon jedoch klar abgetrennt, ihn erreichen die Sinneswahrnehmungen der Menschen nicht, er ist sich immer gleich und bleibt unberührt. Im Seelengrund herrscht völlige Ruhe.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Gibt es in deinen Augen irgendeine Schuld, die am Ende nicht in der Schuld eines anderen auflösbar ist?
    Diese Frage verstehe ich leider nicht. Für mich ist das mit der Schuld aber ganz einfach! Jeder Mensch ist nur für seine eigene Schuld verantwortlich und in dem Augenblick, wo er sich Gott zuwendet, ist ihm seine Schuld vergeben.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Welche Auswirkung hat deiner Ansicht nach unauflösbare Schuld, falls es sie für dich gibt, für den Menschen?
    Unauflösbare Schuld kenne ich nicht!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Gibt es dafür eine Lösung? Wie sieht sie in deinen Augen aus?
    Wie gesagt, in dem Augenblick, in dem sich der Mensch Gott zuwendet, ist ihm seine Schuld vergeben. Bleibt man Gott zugewandt, hat sich das Problem mit der Schuld erledigt.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Wie geht es deinem Verständnis nach nach dem irdischen, physischen Tod weiter?
    Das kann ich nicht sagen, denn das ist mit keiner weltlichen Vorstellung identifizier- oder beschreibbar. Aus der weltlichen Sichtweise heraus müsste man am ehesten sagen, dass es ein Aufgehen im Nichts ist, aber das ist wenig befriedigend. Jedenfalls glaube ich nicht, dass ein "Ich" weiter existiert. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass man wieder als "Ich ausfließen" könnte. Da capo!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Was bedeutet es dir, ausgerechnet Christ zu sein? Also warum bist du Christ und nicht Buddhist oder so?
    Ich bin Christ, weil ich meinen Glauben im christlichen Kontext entwickelt habe und er unauflösbar mit dem Christentum in Verbindung steht. Vom Buddhismus verstehe ich nicht viel, vom Christentum schon.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Hast du dein persönliches Lebensmuster (das sich immer wieder wiederholdende Muster der persönlichen Problematik, die sich zwar ständig in weiterentwickelten Gewändern zeigt, aber sich am Ende doch immer wieder als ein und dasselbe Problem entpuppt) schon erkannt? Und hast du es mittels deines Glaubens wirksam durchbrechen können?
    Wieso denkst du, dass ich eine persönliche Problematik hätte, die immer gleich ist? Ich meine es gibt zwar Probleme die immer wieder entstehen, aber das liegt zuvorderst gar nicht mal so sehr an mir persönlich, sondern vielmehr an meinem Umfeld. Und den rechten Umgang damit habe ich bereits auch gefunden.

    Und zum Durchbruch in Glaubensfragen bin ich schon sehr lange gekommen, da bin ich mit mir im Frieden!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Nein, hast du wirklich gut gemacht. Hat es dich sehr viel Zurückhaltung gekostet? ;)
    Nö! Wieso fragst du?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Du wirst dich schnell erholen, wie ich dich einschätze. ;)
    Und wieso schätzt du mich so ein? Ich meine wir kennen uns doch gar nicht, haben doch erst einige wenige Worte miteinander gewechselt. Wieso meinst du, dass du dir schon so ein umfassendes Bild von mir machen kannst? Liegt das vielleicht an deiner fundamentalistischen Ideologie?

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (04.07.2014 um 14:38 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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