
Zitat von
Pepe
ich bin zwar Pepe, aber ich kann es dir auch gerne erklären. Das Provisorium schlummert vermutlich gerade ;-)... .
Ja richtig! Wie gut du mich schon kennst! :-) Und du hast das mit dem Zitieren besser erklärt, als ich das könnte. Vielen Dank!

Zitat von
Pepe
Sich der eigenen Begrenztheit bewusst zu werden, finde ich in Ordnung. Die unerforschten Zusammenhänge der Welt zeigen uns wie wenig wir wissen, das bleibt uns nur zu akzeptieren, aber wir können unserem Leben mit dem, was uns zur Verfügung steht, Sinn geben. Unsere Lebensgestaltung verleiht unserem Leben Sinn. Warum muss es immer einen höheren Sinn geben? Diese Aufgabe, das Leben erfüllend zu leben ist doch eine reichlich anspruchsvolle, wie ich finde. .
Das hast du sehr schön gesagt, finde ich. Ich finde das Leben an sich braucht gar nicht so unbedingt einen höheren Sinn. Allerdings erleben das viele Menschen ganz anders und das kann ich schon auch verstehen.
Schwierig wird es aber immer dort, wo man dann die persönliche Sinnfindung auf andere überträgt und meint, dass der eigene Sinn auch der Sinn jedes anderen sein müsse - da entsteht dann ganz schnell Unsinn...:-)
Oder wenn man seinen Lebenssinn von anderen abghängig macht, also z.B. nur dann das Leben als sinnvoll erfährt, wenn man mit einem bestimmten Partner zusammen ist, oder eine bestimmte Tätigkeit ausführen kann, dann wird es auch ganz schnell schwierig.
Mich hat zum Beispiel sehr erschreckt, wie die letzte Zeit immer mehr Menschen über das Altern denken. Es gibt da eine immer stärker werdende Bewegung, die sich für Sterbehilfe ausspricht, weil wohl viele Menschen meinen, dass das Leben im Alter nicht mehr sinnvoll sein kann, wenn man ganz oder teilweise seine Selbständigkeit verloren hat. Diese Menschen möchten sich dann lieber umbringen, oder umgebracht werden, um sich nicht weiter Sorgen zu müssen, oder anderen Menschen Sorgen zu bereiten.
Ich finde da kann man dann erkennen, dass der Sinn des Lebens mit ganz bestimmten Vorstellungen verbunden ist und nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen überhaupt möglich. Und man befürchtet wohl, dass diese Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, wenn man alt und hilfsbedürftig ist?
Letztens hatte sich ja z.B. der Gunter Sachs umgebracht, weil er befürchtete, dass er dement werden würde. Tatsächlich hatte er sich darin aber höchstwahrscheinlich getäuscht und er war lediglich depressiv, was leider viele Menschen werden, wenn sie älter werden und was dann für gewöhnlich auch mit Demenzsymptomen einhergeht.
Nun gut, der Gunter Sachs war ja auch ein Lebemann und da ist es dann wahrscheinlich besonders schwer, wenn man nicht mehr so "Party machen" kann, wie gewohnt. Aber das meinte ich damit, wenn ich sage, dass es sehr schwierig werden kann, wenn man sein Leben nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen als sinnvoll erleben kann.
Trotzdem gibt es meiner Beobachtung nach ganz viele falsche Vorstellungen über das Altern und ich glaube das vielen Menschen auch gar nicht so richtig bewusst ist, dass sie schon heute etwas für ein "erfolgreiches Altern" tun können. Meistens wird nur Geld angespart zur Altersvorsorge, aber eigentlich sollte man vielmehr "seelisches Kapital" ansparen, das ist viel wichtiger! Und das Allerwichtigste sind die sozialen Kontakte! Sind die befriedigend, ist das Leben zu allen Zeiten befriedigend. Also lasst uns alle Freunde sein...! :-)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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