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Thema: Abstand

  1. #11

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    Hallo Stella,

    ich bin eine christliche Fundamentalistin der evangelikalen Fraktion. Warum genau magst du mich nicht?

    Liebe Grüße
    Frau Shane

  2. #12
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    @FrauShane: Oh, das interessiert mich! :-)

    Du bezeichnest dich selbst als Fundamentalistin? Darf ich fragen was du persönlich unter einem Fundamentalisten verstehst? Wikipedia schreibt zum Thema "christlicher Fundamentalismus":

    Im Zentrum des christlichen Fundamentalismus steht "der Glaube an die absolute Irrtumslosigkeit der Bibel auf allen Gebieten (also nicht nur auf dem Gebiet der Religion, sondern auch in den Bereichen Geographie, Geschichte und Biologie)".Vertreter sehen die Grundlagen des Glaubens als etwas Gegebenes an, das nicht durch vernunftgeleitete Auseinandersetzung entdeckt oder entwickelt werden müsse, sondern das bekannt und zu verkünden sei.

    Kannst du dich damit identifizieren?

    Ach, und falls du nicht völlig verschreckt sein solltest und noch Lust hast, dann würde ich mich wirklich sehr darüber freuen, wenn du vielleicht doch nochmal in den "Warum Gnadenkinder ein christliches Forum ist" - Thread vorbeischaust und mich bzgl. der Fragen die ich an dich hatte aufklären könntest. Das wäre wirklich super! Dankeschön! :-)

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (30.06.2014 um 04:57 Uhr) Grund: Ergänzung geschreibselt...
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #13
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    @Stella

    Oh, Stella, dann magste mich aber auch nicht! *g* Denn ich bin aus Überzeugung freikirchlich ;)

    Schade, denn ich mag dich sehr.

    LG

  4. #14

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    Hi Provisorium,

    Du bezeichnest dich selbst als Fundamentalistin? Darf ich fragen was du persönlich unter einem Fundamentalisten verstehst? Wikipedia schreibt zum Thema "christlicher Fundamentalismus": ..."
    Es ist mir egal, was Wikipedia schreibt. Wikipedia ist nicht mein Gott. Weißt du, was ich menschlichen Definitionen nach bin? Den Geistlichen zu weltlich, den Weltlichen zu geistlich, den Katholiken zu protestantisch, den Protestanten zu katholisch, den Evangelikalen zu charismatisch, den Charismatikern zu evangelikal, den Intellektuellen zu einfach und den Einfachen zu intellektuell. Sei mir nicht böse, aber ich habe keine Lust, mich in diese ganzen Definitionen reinzudenken, nur um herauszufinden, welches die Brille ist, durch die der Definierende - sei es Wiki oder sonstwer - geguckt hat. Es sind die menschlichen Brillen, die variieren, nicht meine Identität. Ich folge schlicht und einfach Jesus mit dem, was ich verstanden hab und wie ichs verstanden hab - und das bestmöglich. "Christliche Fundamentalistin" nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sie mit ihrer Aussage jemanden abgelehnt hat, den sie nicht kennt. Ich kann mich damit insofern identifizieren, als dass mein christlicher Glaube so fundamental meine Lebensgrundlage bildet wie es dem Wesen eines Fundamentes nun mal entspricht: Wenn es entzogen wird, stürzt alles darauf Gebaute ein. In meinem Fall: meine Identität, meine Ehe, mein beruflicher Weg, mein Lebenssinn, eigentlich alles. Restlos. Daher bin ich mehr als interessiert daran, mein Fundament zu stärken; wenn ich Risse darin finde, diese auszubessern und wenn ich sie nicht ad´hoc ausbessern kann, das Fundament zumindest keiner weiteren Belastung auszusetzen. Konkret: Ich bin hier, um meinen Glauben zu stärken, Antworten auf Fragen zu finden, die ich selbst noch habe und wenn die Gespräche hier dieses Ziel nicht unterstützen, sondern ihm entgegenwirken, werde ich mich ihnen entziehen. So der Plan des Architekten ;-)

    Ich suche Menschen, die mich weiterbringen und/oder die ich weiterbringe. Solche, die "des Weges sind" (Christen!) - und zwar des gleichen Weges. Ob weiter vorne, weiter hinten oder auf gleicher Höhe, ist egal. Aber unbedingt auf dem gleichen Weg! Ansonsten können sie mir nicht helfen und ich ihnen nicht. Ich wäre ihnen ein blinder Blindenführer und sie mir. Jesus sagt: "ICH BIN der Weg". Wenn ich also zur Bedingung mache, auf dem gleichen Weg zu sein, mache ich "den gleichen Jesus" zur Bedingung. Nicht falsch verstehen: Wenn jemand einem anderen Jesus folgt als ich, meinetwegen. Nur haben wir uns dann halt nichts zu geben. Was soll ich zu jemandem ins Auto steigen, der nach München unterwegs ist, wenn ich nach Hamburg will?

    ICH PERSÖNLICH glaube, das Jesus das Wort Gottes ist; dass die Bibel insofern Gottes Wort ist, als dass sie die Menschheitsgeschichte aus Gottes Perspektive offenbart (geschrieben von Menschen, die Gottes Perspektive eingenommen haben), also auch die Selbstoffenbarung des Wesen Gottes beinhaltet. Gottes Wesen und das Wesen Jesu sind ein und dasselbe ("Ich und der Vater sind eins"). Wenn nun die Bibel die Selbstoffenbarung des Wesen Gottes beinhaltet, ist sie also auch mit Jesus wesensmäßig eins. Ich gehe sogar noch weiter und sage: Weil Gott "die Liebe ist" (1.Joh4,8), kann und muss die Bibel konsequent von der Liebe her verstanden werden, ansonsten ist sie missverstanden. Vor dem Hintergrund dieser Erklärung (und keiner anderen!), packe ich es in die folgende Formel: Jesus Christus = Gottes Wort = Gottes Wesen = die Liebe. Wer also wissen will, was Liebe ist, möge Jesus Christus anschauen, Gottes Wort lesen und Gottes Wesen erkennen. Wer wissen will, wer Jesus Christus ist, möge die Gesinnung der Liebe einnehmen, Gottes Wort lesen und Gottes Wesen erkennen. Wer wissen will, wie Gottes Wesen ist, möge die Gesinnung der Liebe einnehmen, Gottes Wort lesen und Jesus Christus anschauen. Wer wissen will, was in der Bibel steht, ohne sie lesen zu müssen, möge sich die unvollkommenen Christen anschauen, eine Gesinnung des Hasses einnehmen, Gott verleugnen und seine Schlüsse einfach ins Gegenteil verkehren (kleiner Scherz ;-)).

    Auf deine anderen Fragen komme ich zurück (sobald ich Lust habe und falls ich jetzt nicht wieder völlig verschreckt werde ;-))

    Schlaf gut, Provisorium.
    Frau Shane


    PS: Ich suche den Mitleser. Kann mir jemand sagen, wo der hingegangen sein könnte?

  5. #15
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    Hallo FrauShane,

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Es ist mir egal, was Wikipedia schreibt.?
    Das ist auch völlig ok! Ich habe Wikipedia nur deshalb zitiert, weil ich dort die einzge Definition zum Thema "christlicher Fundamentalismus" gefunden hatte. Es ist für mich halt etwas außergewöhnlich, dass sich jemand selbst als Fundamentalistin bezeichnet, weil ein Fundamentalist per Definitionem ja ganz besonders fest gegründete Ansichten haben muss, die keine andere Sichtweise für gültig halten. Also das gilt zumindest für gewisse Ansichten, die dann quasi absolut unumstößlich sind.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Weißt du, was ich menschlichen Definitionen nach bin? Den Geistlichen zu weltlich, den Weltlichen zu geistlich, den Katholiken zu protestantisch, den Protestanten zu katholisch, den Evangelikalen zu charismatisch, den Charismatikern zu evangelikal, den Intellektuellen zu einfach und den Einfachen zu intellektuell. Sei mir nicht böse, aber ich habe keine Lust, mich in diese ganzen Definitionen reinzudenken, nur um herauszufinden, welches die Brille ist, durch die der Definierende - sei es Wiki oder sonstwer - geguckt hat.
    Aber verständlich ist es doch schon ein bisschen, dass die Aussage, man sei Fundamentalist, Fragen aufwirft, dass man gerne wissen möchte, wie sich dieser Mensch selbst sieht, welches Selbstverständnis er hat, oder?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    "Christliche Fundamentalistin" nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sie mit ihrer Aussage jemanden abgelehnt hat, den sie nicht kennt. Ich kann mich damit insofern identifizieren, als dass mein christlicher Glaube so fundamental meine Lebensgrundlage bildet wie es dem Wesen eines Fundamentes nun mal entspricht: Wenn es entzogen wird, stürzt alles darauf Gebaute ein..
    Ich glaube nicht das Stella eine ganz bestimmte Person ablehnen wollte, sondern das sie halt den Fundamentalismus blöd findet; also eine Einstellung, die andere Ansichten nicht wirklich gelten lassen mag, oder die selbst der Ansicht ist, dass man einzig nur aus einer ganz bestimmten Perspektive heraus, die Dinge richtig sieht. Und das dann häufig bei Themen, die für gewöhnlich immer sehr unterschiedlich betrachtet werden (können). Also solche Vorstellungen sind halt mit dem Begriff Fundamentalismus für gewöhnlich verbunden und genau deshalb habe ich auch nochmal nachgefragt, damit ich mir kein falsches Bild von jemanden, bzw. explizit von dir mache.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Konkret: Ich bin hier, um meinen Glauben zu stärken, Antworten auf Fragen zu finden, die ich selbst noch habe und wenn die Gespräche hier dieses Ziel nicht unterstützen, sondern ihm entgegenwirken, werde ich mich ihnen entziehen. So der Plan des Architekten ;-)?
    Heißt das, dass du hier vor allem Bestätigung für deine bisherigen Ansichten suchst und Antworten nur innerhalb des für dich bereits festgelegten Kontextes akzeptieren kannst? Also wenn das so ist, dann ist das so und darf das natürlich auch so sein!

    Ich denke jeder von uns kommt hier schon in der Art gefestigt her, dass er hier nicht erwartet und auch nicht will, dass sein komplettes Weltbild kippt. Und sicher will hier auch niemand das Weltbild des anderen zum Kippen bringen! Ich habe Gnadenkinder so kennengelernt, dass hier zwar schon sehr unterschiedliche Ansichten aufeinanderprallen, aber man den Gegenüber in seinen Ansichten trotzdem nicht korrigieren mag, sondern einfach nur verstehen will und sich dann darüber austauschen. Es ist ja besonders bereichernd, wenn man mal aus einer anderen Perspektive auf gewisse Themen schaut und nicht immer ausschließlich nur aus der eigenen. Also so geht es mir zumindest!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich suche Menschen, die mich weiterbringen und/oder die ich weiterbringe. Solche, die "des Weges sind" (Christen!) - und zwar des gleichen Weges. Ob weiter vorne, weiter hinten oder auf gleicher Höhe, ist egal. Aber unbedingt auf dem gleichen Weg! Ansonsten können sie mir nicht helfen und ich ihnen nicht.;-)?
    Das verstehe ich nun leider gar nicht. Inwiefern erwartest du denn, dass dich hier jemand weiter bringen könnte? Was verstehst du unter weiter vorne, hinten, gleiche Höhe? Und inwiefern ist es denn notwendig, dass man auf dem gleichen Weg geht, um weiter gebracht werden zu können?

    Nur mal ein Beispiel, damit man mich versteht: Mich persönlich hat es hier immer sehr bereichert, wenn ich einmal die jüdische Sicht auf Jesus kennen lernen durfte. Die ist nämlich ganz anders als die christliche Sicht und wirklich sehr interessant. Ich muss da sozusagen gar nicht auf dem gleichen "Glaubensfundament" stehen, um lernen zu können...Na ja und letztlich bin ich sowieso der Meinung, dass wir uns ohnehin alle auf dem gleichen Weg befinden, denn wir suchen ja alle nach Gott und wollen uns auf dem Weg zu ihm machen. Findest du nicht?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich wäre ihnen ein blinder Blindenführer und sie mir. Jesus sagt: "ICH BIN der Weg". Wenn ich also zur Bedingung mache, auf dem gleichen Weg zu sein, mache ich "den gleichen Jesus" zur Bedingung. Nicht falsch verstehen: Wenn jemand einem anderen Jesus folgt als ich, meinetwegen. Nur haben wir uns dann halt nichts zu geben. Was soll ich zu jemandem ins Auto steigen, der nach München unterwegs ist, wenn ich nach Hamburg will?
    Also das heißt, dass du nicht glaubst, dass dir z.B. ein Jude gewinnbringend etwas über Jesus mit auf Deinen Weg geben könnte? Denn der Jude sieht Jesus ja nicht als Messias oder Gott und das ist dann doch also nicht der "gleiche Jesus", wie "dein" Jesus, oder? Also ich will das wirklich nur verstehen, ist nicht böse von mir gemeint! Ich habe da halt nur ganz andere Erfahrungen gemacht und schon sehr viel lernen können von Menschen, die teilweise komplett anders gedacht und geglaubt haben als ich. Ich empfand diesen Austausch nie als Austausch unter Menschen, die füreinander blind sind. Aber gut, das kann man ja auch anders sehen...:-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    ICH PERSÖNLICH glaube, das Jesus das Wort Gottes ist; dass die Bibel insofern Gottes Wort ist, als dass sie die Menschheitsgeschichte aus Gottes Perspektive offenbart (geschrieben von Menschen, die Gottes Perspektive eingenommen haben), also auch die Selbstoffenbarung des Wesen Gottes beinhaltet. Gottes Wesen und das Wesen Jesu sind ein und dasselbe ("Ich und der Vater sind eins"). Wenn nun die Bibel die Selbstoffenbarung des Wesen Gottes beinhaltet, ist sie also auch mit Jesus wesensmäßig eins. Ich gehe sogar noch weiter und sage: Weil Gott "die Liebe ist" (1.Joh4,8), kann und muss die Bibel konsequent von der Liebe her verstanden werden, ansonsten ist sie missverstanden. Vor dem Hintergrund dieser Erklärung (und keiner anderen!), packe ich es in die folgende Formel: Jesus Christus = Gottes Wort = Gottes Wesen = die Liebe. Wer also wissen will, was Liebe ist, möge Jesus Christus anschauen, Gottes Wort lesen und Gottes Wesen erkennen. Wer wissen will, wer Jesus Christus ist, möge die Gesinnung der Liebe einnehmen, Gottes Wort lesen und Gottes Wesen erkennen. Wer wissen will, wie Gottes Wesen ist, möge die Gesinnung der Liebe einnehmen, Gottes Wort lesen und Jesus Christus anschauen. Wer wissen will, was in der Bibel steht, ohne sie lesen zu müssen, möge sich die unvollkommenen Christen anschauen, eine Gesinnung des Hasses einnehmen, Gott verleugnen und seine Schlüsse einfach ins Gegenteil verkehren (kleiner Scherz ;-)).?
    Also zu diesen Aussagen könnte ich jetzt ganze Romane erwidern...:-)

    Aber ich lass es mal, weil das hier ja auch eigentlich gar nicht der richtige Thread für ist! Nur soviel, ich sehe das tatsächlich komplett anders als du. :-)
    Ich könnte z.B. niemals sagen, dass der Mensch Gottes Perpektive einnehmen könnte... Aber gut, ich danke dir sehr dafür, dass du dich jetzt ein bisschen ausführlicher vorgestellt hast.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Auf deine anderen Fragen komme ich zurück (sobald ich Lust habe und falls ich jetzt nicht wieder völlig verschreckt werde ;-))?
    Ah danke, das würde mich wirklich sehr freuen! Und ich hoffe doch sehr, dass ich dich jetzt nicht mit diesem Post verschreckt habe! Ehrlich gesagt bin ich jetzt etwas verschreckt...;-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    PS: Ich suche den Mitleser. Kann mir jemand sagen, wo der hingegangen sein könnte?
    Ich habe zwar keine Ahnung, aber das Letzte was ich von Mitleser las, war seine, bzw. ihre (ich glaube Mitleser ist eine Dame) Ankündigung, dem Forum den Rücken kehren zu wollen. Ob sie es wirklich getan hat, weiß ich aber nicht. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, dass sie hier noch mitliest (das ist für gewöhnlich so bei Mitlesern ;-)) und sich dann eventuell bei dir per PN melden könnte.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #16

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    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    "Christliche Fundamentalistin" nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sie mit ihrer Aussage jemanden abgelehnt hat, den sie nicht kennt.
    Nein, das hat Stella nicht. Sie lehnt etwas ab, was im allgemeinen Sprachgebrauch etwa so verstanden wird, wie es bei Wikipedia definiert ist.

    Wenn du dich ebenfalls unter diesen Begriff stellen willst, obwohl die Definition auf dich nicht zutrifft, ist das deine Angelegenheit. Mach bitte anderen keinen Vorwurf, wenn sie bei ihrer Ablehnung oder Zustimmung vom allgemeinen Konsens ausgehen und nicht von deinem Spezialverständnis.

    Sei mir nicht böse, aber ich habe keine Lust, mich in diese ganzen Definitionen reinzudenken, nur um herauszufinden, welches die Brille ist, durch die der Definierende - sei es Wiki oder sonstwer - geguckt hat.
    Sei mir nicht böse, aber das ist der Zweck von Sprache und Begriffsbildung: Dass man über Dinge miteinander reden kann, ohne sie jedesmal neu beschreiben zu müssen. Wenn du eine reife Orange siehst und sagst "die ist aber schön blau", dann stimmt dein Verständnis von "blau" nicht mit dem der Allgemeinheit überein. Das ist dein gutes Recht, aber die Kommunikation mit dir wird nicht einfacher dadurch, und du kannst nicht erwarten, dass die Allgemeinheit das zu ihrem Problem macht.

    Ähnlich ist es mit dem Begriff Fundamentalismus.

  7. #17
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    Danke Sunigol, schön, dass du hier bist. :)
    Galater 3, 27-28

    Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, gehört nun zu Christus. Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich - ihr seid eins in Jesus Christus.


    Es gibt fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und das Leben der Christen. Viele Leute lesen nie die ersten vier.
    Ravi Zacharias

  8. #18

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    "Christliche Fundamentalistin" nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sie mit ihrer Aussage jemanden abgelehnt hat, den sie nicht kennt..
    OK, ich hätte das besser ausdrücken können: "Christliche Fundamentalistin nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sich mit ihrer Aussage Leute angesprochen fühlen, die sie gar nicht kennt."


    das ist der Zweck von Sprache und Begriffsbildung: Dass man über Dinge miteinander reden kann, ohne sie jedesmal neu beschreiben zu müssen.
    Dann dürfte es ja eigentlich keine Missverständnisse geben, wenn zwei Leute über Jesus reden. Gibt es aber. Und nicht nur bei der Komplexität Jesus. Auch bei weniger komplexen Begriffen. Woran´s wohl liegt? 1. Mose 11,7 vielleicht? ... Behelfsweise bediene ich mich jedenfalls der mühseligen Beschreibung, das ist richtig. Hat sich für mich bisher auch bewährt.

    [Aber verständlich ist es doch schon ein bisschen, dass die Aussage, man sei Fundamentalist, Fragen aufwirft, dass man gerne wissen möchte, wie sich dieser Mensch selbst sieht, welches Selbstverständnis er hat, oder?
    Sehr verständlich! Und dennoch bist du alleine damit, der aufgeworfenen Frage auf den Grund zu gehen ... ;)

    Heißt das, dass du hier vor allem Bestätigung für deine bisherigen Ansichten suchst und Antworten nur innerhalb des für dich bereits festgelegten Kontextes akzeptieren kannst?
    Nicht ganz. Ich will es dir so erklären: Wenn du eine Reise planst, entscheidest du zuerst, ob du nach Amerika, nach Thailand oder in Europa bleiben willst. Hast du dich dann für Amerika entschieden, entscheidest du als nächstes, ob du nach New York oder nach Florida willst. Zu diesem Zeitpunkt ist Bangkok schon aus der Betrachtung raus. Hast du dich für Florida entschieden, konkretisierst du als nächstes, ob du Naturprogramm, Sportprogramm oder Mainstream-Programm willst. Angenommen, du hast dich nun schon für Amerika entschieden, hast schon New York und Florida miteinander verglichen und bist nach deiner begründeten Entscheidung für Florida jetzt nur noch unsicher, wie du Mainstream mit Natur unter einen Hut bringst und ob SeaWorld genauso sehenswert ist wie Disney, dann knüpft eine Diskussion darüber, warum Thailand besser ist als Amerika, einfach nicht mehr am Punkt deiner aktuellen Fragen und Interessen an. Und so knüpft auch eine Diskussion darüber, ob der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, ob Jesus der Erlöser ist und ob die Bibel Gottes Wort ist, nicht mehr am Punkt meiner aktuellen Fragen an. Ich habe dieses Ticket schon gebucht. Ich fliege dahin. Ich habe nun weiterführende Fragen. Klar kann der Austausch darüber, was in Thailand besser ist als in Amerika und was konkret Bangkok zu bieten hat, trotzdem noch interessant sein und ich könnte bestimmt einiges lernen. Aber es ist halt nicht das, was für mich jetzt relevant ist. Und wenn du weiterkommen willst mit deinen Konkretisierungen im Leben, dann musst du halt ein bisschen konzentrierter als Bummelzug die für dich relevanten Fragen klären. Sonst ist die Urlaubszeit irgendwann vorbei und du redest immer noch über Thailand oder Amerika. ;) Insofern hast du Recht: Ich suche Antworten innerhalb eines bestimmten, festgelegten Kontextes. Aber dass ich Antworten außerhalb dieses Kontextes "nicht akzeptieren kann", würde ich so nicht ausdrücken. Es ist eher so, dass Antworten außerhalb dieses Kontextes nicht das beantworten, was für mich in Frage steht. Und dass ich meine persönlichen Fragen ändere, nur damit ich die Antworten gebrauchen kann, die halt irgendwer gern geben möchte, würde wohl kaum einer erwarten ;)

    Was ich hier suche ist auch nicht Bestätigung meiner bisherigen Ansichten, sondern Auseinandersetzung auf der
    Grundlage dieser Ansichten. Konkretes Beispiel: Ich frage mich unter anderem, wie Saul überhaupt erkennen konnte (als er sich in Gilgal angesichts der Philister zum Kampf wiederfand), dass JETZT der vor mehreren Jahren prophezeihte Zeitpunkt ist, in dem es für ihn darum geht, auf Samuel zu warten, welcher für ihn opfern und ihm sagen soll, was jetzt zu tun ist. Zwischen der Prophetie und dem Zeitpunkt lagen mindestens zwei Jahre, einige königsherrschaftliche Ereignisse und sogar eine Situation, die dieser sehr ähnlich war und mit ihr hätte verwechselt werden können. Woher wusste Saul, dass DIESE Situation nun der „Kairosmoment“ seiner Prophetie ist und nicht die vorherige oder eine spätere? (Ganz abgesehen davon, dass er sie dann trotzdem nicht bestanden hat, obwohl er sie erkannt hatte). Ich will jetzt hier nicht über die Frage an sich diskutieren. Aber vielleicht verstehst du am Beispiel dieser Frage, warum es für mich wichtig ist, die gleiche Grundlage zu haben, um ein diesbezüglich relevantes Gespräch führen zu können. Wenn man von vornherein nicht an Prophetie glaubt und auch nicht, dass die Bibel in allen Rätseln, die sie aufgibt, auch aufschlüsselbar ist, dann stellt sich doch so eine Frage überhaupt nicht. Andererseits bringt es den, dem sich so eine Frage stellt, keinen Schritt weiter, während er an ihr herumknobelt, zurückzugehen zu der Grundsatzfrage, ob er der Bibel überhaupt vertrauen kann oder nicht. Wenn er sich solche Fragen stellt, dann hat er diese Vor-Entscheidung für sich schon getroffen.

    Ich denke, das erklärt auch, was ich mit „weiterkommen“ und
    weiter vorne, hinten, gleiche Höhe?
    meine, oder? Weiter vorne sind Leute, wenn ich von ihnen lernen kann, weil sie sich eine Frage schon beantwortet haben, die ich mir gerade erst stelle. Weiter hinten sind Leute, wenn sie von mir lernen können, weil sie sich eine Frage stellen, die ich mir schon beantwortet habe. Auf gleicher Höhe sind Leute, die sich die gleichen Fragen stellen und genauso wie der Ochs vorm Berg stehen wie ich. Und wenn man nicht die gleiche Grundlage hat, hat man halt einfach auch unterschiedliche Fragen.

    Also das heißt, dass du nicht glaubst, dass dir z.B. ein Jude gewinnbringend etwas über Jesus mit auf Deinen Weg geben könnte?
    Ich habe schon von Flüssen, Steinen und Ästen gewinnbringend „etwas“ über Jesus mit auf meinen Weg bekommen. Wieso also nicht?! Allerdings, wenn ich von weiterkommen rede, geht es mir nicht so sehr darum „irgendwas Gewinnbringendes über Jesus mit auf den Weg zu bekommen“, sondern vielmehr um gezielte (gegenseitige) Hinführung zur Auflösung von konkreten Fragen oder Situationen in dem Gedanken Jesus. An dem Punkt wirst du mich jetzt verloren haben, vermute ich. Richtig?

    Also zu diesen Aussagen könnte ich jetzt ganze Romane erwidern...:-)
    Ich weiß :) (Die inneren Aufwallungen sind in diesen Momenten kaum auszuhalten, oder?)

    ich sehe das tatsächlich komplett anders als du. :-)
    Wie unerwartet ;)

    ich danke dir sehr dafür, dass du dich jetzt ein bisschen ausführlicher vorgestellt hast
    Your turn, Provisorium. Ich habe auch Fragen an dich:


    - Existiert Gott in deinen Augen außerhalb des Menschen selbst? (Wenn du psychologisch denkst: Projiziert der Mensch Gott oder Gott den Menschen?)
    - Ist der Mensch Ebenbild Gottes? Wenn ja, sollte etwa Gott keinen zielgerichteten Gestaltungswillen für seine Welt haben, während der Mensch diesen aber hat? (Oder hast du etwa keinen Gestaltungswillen für dein Leben, deine persönliche Welt?)

    - Gibt es in deinen Augen irgendeine Schuld, die am Ende nicht in der Schuld eines anderen auflösbar ist?

    - Welche Auswirkung hat deiner Ansicht nach unauflösbare Schuld, falls es sie für dich gibt, für den Menschen?

    - Gibt es dafür eine Lösung? Wie sieht sie in deinen Augen aus?

    - Wie geht es deinem Verständnis nach nach dem irdischen, physischen Tod weiter?

    - Was bedeutet es dir, ausgerechnet Christ zu sein? Also warum bist du Christ und nicht Buddhist oder so?

    - Hast du dein persönliches Lebensmuster (das sich immer wieder wiederholdende Muster der persönlichen Problematik, die sich zwar ständig in weiterentwickelten Gewändern zeigt, aber sich am Ende doch immer wieder als ein und dasselbe Problem entpuppt) schon erkannt? Und hast du es mittels deines Glaubens wirksam durchbrechen können?

    Ich weiß, das ist viel. Lass dir ruhig Zeit. Ich nehme mir meine Zeit auch. Und wenn du dich nicht in alles reindenken willst, könnte ichs auch verstehen. Ich will mich auch nicht immer in alles reindenken und mach es dann halt auch einfach nicht. Die Freiheit sollst du auch haben!

    ich hoffe doch sehr, dass ich dich jetzt nicht mit diesem Post verschreckt habe!
    Nein, hast du wirklich gut gemacht. Hat es dich sehr viel Zurückhaltung gekostet? ;)

    Ehrlich gesagt bin ich jetzt etwas verschreckt...;-)
    Du wirst dich schnell erholen, wie ich dich einschätze. ;)

    Gute Nacht :)
    Frau Shane



  9. #19
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    Hallo FrauShane,

    sag' mal, wo kommt denn das jetzt her? Diese wilde Melange aus Reaktionen auf meine Fragen und auf Aussagen Sunigols? Da muss man ja hellwach sein, damit man nicht durcheinanderkommt...:-)

    Ich versuch's dann mal Schritt für Schritt:

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    OK, ich hätte das besser ausdrücken können: "Christliche Fundamentalistin nenne ich mich, damit Stella sich darüber bewusst wird, dass sich mit ihrer Aussage Leute angesprochen fühlen, die sie gar nicht kennt."
    Wie gesagt, Stella hat sicher keine Personen gemeint, sondern vielmehr die Ideologie, die mit dem Begriff "christlicher Fundamentalismus" verbunden ist. Und das sich Menschen durch Aussagen angesprochen fühlen die man gar nicht kennt, liegt halt in der Natur der Sache, da kann man gar nix machen.

    Die Aussage:
    das ist der Zweck von Sprache und Begriffsbildung: Dass man über Dinge miteinander reden kann, ohne sie jedesmal neu beschreiben zu müssen.
    kam von Sunigol im Hinblick auf den Ausdruck "christlicher Fundamentalismus". Deshalb erwidere ich dazu mal nix.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Sehr verständlich! Und dennoch bist du alleine damit, der aufgeworfenen Frage auf den Grund zu gehen ... ;)
    Das ist weil ich so schrecklich neugierig bin und gerne das Weltbild eines christlichen Fundamentalisten verstehen können wollte.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Nicht ganz. Ich will es dir so erklären: Wenn du eine Reise planst, entscheidest du zuerst, ob du nach Amerika, nach Thailand oder in Europa bleiben willst. Hast du dich dann für Amerika entschieden, entscheidest du als nächstes, ob du nach New York oder nach Florida willst. Zu diesem Zeitpunkt ist Bangkok schon aus der Betrachtung raus. Hast du dich für Florida entschieden, konkretisierst du als nächstes, ob du Naturprogramm, Sportprogramm oder Mainstream-Programm willst. Angenommen, du hast dich nun schon für Amerika entschieden, hast schon New York und Florida miteinander verglichen und bist nach deiner begründeten Entscheidung für Florida jetzt nur noch unsicher, wie du Mainstream mit Natur unter einen Hut bringst und ob SeaWorld genauso sehenswert ist wie Disney, dann knüpft eine Diskussion darüber, warum Thailand besser ist als Amerika, einfach nicht mehr am Punkt deiner aktuellen Fragen und Interessen an.
    Das ist ja auch durchaus einleuchtend, aber so geht es halt im Urlaub zu. Ist das Glaubensleben für dich tatsächlich mit denselben Fragen verbunden, wie die Urlaubsplanung? Also bei mir ist das ganz anders! Gut, ich bleib auch meistens daheim...:-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Und so knüpft auch eine Diskussion darüber, ob der Mensch Erlösung von seiner Schuld braucht, ob Jesus der Erlöser ist und ob die Bibel Gottes Wort ist, nicht mehr am Punkt meiner aktuellen Fragen an. Ich habe dieses Ticket schon gebucht. Ich fliege dahin. Ich habe nun weiterführende Fragen. Klar kann der Austausch darüber, was in Thailand besser ist als in Amerika und was konkret Bangkok zu bieten hat, trotzdem noch interessant sein und ich könnte bestimmt einiges lernen. Aber es ist halt nicht das, was für mich jetzt relevant ist. Und wenn du weiterkommen willst mit deinen Konkretisierungen im Leben, dann musst du halt ein bisschen konzentrierter als Bummelzug die für dich relevanten Fragen klären. Sonst ist die Urlaubszeit irgendwann vorbei und du redest immer noch über Thailand oder Amerika. ;) Insofern hast du Recht: Ich suche Antworten innerhalb eines bestimmten, festgelegten Kontextes. Aber dass ich Antworten außerhalb dieses Kontextes "nicht akzeptieren kann", würde ich so nicht ausdrücken. Es ist eher so, dass Antworten außerhalb dieses Kontextes nicht das beantworten, was für mich in Frage steht. Und dass ich meine persönlichen Fragen ändere, nur damit ich die Antworten gebrauchen kann, die halt irgendwer gern geben möchte, würde wohl kaum einer erwarten ;)
    Das ist ja überhaupt kein Problem! Wenn man konkrete Fragen hat, dann ist das ja sehr gut und dann kann man die stellen. Hier muss sich auch nicht bei jeder Frage eine Grundsatzdiskussion entwickeln, wobei es eben gelegentlich dann doch schon mal um ganz Grundsätzliches gehen kann, wie letzthin im "Bibel-Fundi-Thread" oder bei der Frage "ob Gnadenkinder ein christliches Forum ist". Das sind dann halt mehr so allgemeine Fragen und da sind die Antworten dann andere, als wenn man konkreter fragt!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Was ich hier suche ist auch nicht Bestätigung meiner bisherigen Ansichten, sondern Auseinandersetzung auf der Grundlage dieser Ansichten.
    Ja wie? Kann dir dann nur ein anderer christlicher Fundamentalist weiterhelfen, oder auch jemand, der ganz einfach deine aufgeworfene Frage gut beantworten kann? Also inwiefern ist es denn zwingend notwendig, dass man die gleiche Grundlage der Ansichten hat? Vielleicht gibt es ja bei deinem Beispiel nur eine befriedigende Antwort, wenn du eine grundlegend andere Ansicht einnimmst?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Konkretes Beispiel: Ich frage mich unter anderem, wie Saul überhaupt erkennen konnte (als er sich in Gilgal angesichts der Philister zum Kampf wiederfand), dass JETZT der vor mehreren Jahren prophezeihte Zeitpunkt ist, in dem es für ihn darum geht, auf Samuel zu warten, welcher für ihn opfern und ihm sagen soll, was jetzt zu tun ist. Zwischen der Prophetie und dem Zeitpunkt lagen mindestens zwei Jahre, einige königsherrschaftliche Ereignisse und sogar eine Situation, die dieser sehr ähnlich war und mit ihr hätte verwechselt werden können. Woher wusste Saul, dass DIESE Situation nun der „Kairosmoment“ seiner Prophetie ist und nicht die vorherige oder eine spätere? (Ganz abgesehen davon, dass er sie dann trotzdem nicht bestanden hat, obwohl er sie erkannt hatte). Ich will jetzt hier nicht über die Frage an sich diskutieren. Aber vielleicht verstehst du am Beispiel dieser Frage, warum es für mich wichtig ist, die gleiche Grundlage zu haben, um ein diesbezüglich relevantes Gespräch führen zu können. Wenn man von vornherein nicht an Prophetie glaubt und auch nicht, dass die Bibel in allen Rätseln, die sie aufgibt, auch aufschlüsselbar ist, dann stellt sich doch so eine Frage überhaupt nicht. Andererseits bringt es den, dem sich so eine Frage stellt, keinen Schritt weiter, während er an ihr herumknobelt, zurückzugehen zu der Grundsatzfrage, ob er der Bibel überhaupt vertrauen kann oder nicht. Wenn er sich solche Fragen stellt, dann hat er diese Vor-Entscheidung für sich schon getroffen.
    Das sehe ich anders. Man muss nicht grundsätzlich an Prophetie glauben, um sich mit diesen Fragen auseinandersetzen zu wollen. Ich finde du solltest vielleicht einfach mal deine konkreten Fragen stellen und dann sehen wir ja, ob dir da jemand eine für dich wertvolle Antwort geben kann. Ganz egal auf welcher Grundlage dieser Mensch denn dann auch stehen mag.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich denke, das erklärt auch, was ich mit „weiterkommen“ und meine, oder? Weiter vorne sind Leute, wenn ich von ihnen lernen kann, weil sie sich eine Frage schon beantwortet haben, die ich mir gerade erst stelle. Weiter hinten sind Leute, wenn sie von mir lernen können, weil sie sich eine Frage stellen, die ich mir schon beantwortet habe. Auf gleicher Höhe sind Leute, die sich die gleichen Fragen stellen und genauso wie der Ochs vorm Berg stehen wie ich. Und wenn man nicht die gleiche Grundlage hat, hat man halt einfach auch unterschiedliche Fragen.
    Na ja, du betrachtest das halt alles aus deiner Perspektive und da mag es dann sowas wie gleiche Höhe, weiter hinten und vorne geben....Da hoffe ich mal, dass du hier Antworten auf deine Fragen finden wirst, die dich weiterbringen!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich habe schon von Flüssen, Steinen und Ästen gewinnbringend „etwas“ über Jesus mit auf meinen Weg bekommen. Wieso also nicht?! Allerdings, wenn ich von weiterkommen rede, geht es mir nicht so sehr darum „irgendwas Gewinnbringendes über Jesus mit auf den Weg zu bekommen“, sondern vielmehr um gezielte (gegenseitige) Hinführung zur Auflösung von konkreten Fragen oder Situationen in dem Gedanken Jesus. An dem Punkt wirst du mich jetzt verloren haben, vermute ich. Richtig?
    Wieso verloren? Verstehe ich nicht! Aber was ich verstanden habe ist, dass du ganz konkrete Fragen hast, die in einem ganz speziellen Kontext stehen und du diesbezüglich nach Antworten suchst. Find ich prima! Dann werden hier ja demnächst ganz viele neue Threads entstehen und dann schauen wir mal, ob wir gemeinsam die Antworten finden können. Sollte ich mich als ungeeignet erweisen, gibt's ja noch viele andere User hier! Uwe ist z.B. sehr bibelfest, meine ich. Also nur Mut, immer raus mit den Fragen! :-)

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Ich weiß :) (Die inneren Aufwallungen sind in diesen Momenten kaum auszuhalten, oder?)
    Also eine innere Aufwallung verspürte ich damals nicht gerade, sondern ich musste lachen! Ja, ich habe herzhaft gelacht! Wegen Deinem kleinen Scherz zum Schluss!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Your turn, Provisorium. Ich habe auch Fragen an dich:
    My turn, sehr gerne, aber vorher habe ich noch eine Frage an dich: Kennen wir uns? Ich frage, weil ich den Eindruck habe, dass ich bei dir schon in irgendeiner Schublade drinstecke und ich weiß nicht warum.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Existiert Gott in deinen Augen außerhalb des Menschen selbst? (Wenn du psychologisch denkst: Projiziert der Mensch Gott oder Gott den Menschen?)
    Für mich stellt sich diese Frage gar nicht, weil ich der negativen Theologie folge, die Gott nicht mit irgendwas in der Welt identifiziert. Für mich persönlich ist Gott immer über den Dingen. Deshalb existiert er auch nicht, sondern er ist über aller Existenz. Deshalb hat er für mich auch kein Sein, sondern er ist über dem Sein - eine überseiende Nichtheit hat mein spiritueller Lehrer ihn mal genannt. :-)

    Und wann immer man Gott mit Attributen behängt, hat man sich einen gedachten Gott geschaffen, der Mensch also Gott projeziert.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Ist der Mensch Ebenbild Gottes? Wenn ja, sollte etwa Gott keinen zielgerichteten Gestaltungswillen für seine Welt haben, während der Mensch diesen aber hat? (Oder hast du etwa keinen Gestaltungswillen für dein Leben, deine persönliche Welt?)
    Der Mensch ist Ebenbild Gottes, das heißt für mich, dass der Kernbereich der Seele des Menschen, der sogenannte Seelengrund göttlich ist. Die Willenskräfte sind es allerdings nicht, denn sie gehören sozusagen zu dem Außenbereich der Seele, der vom Kernbereich klar abgegliedert ist.

    Gestaltungswillen hat deshalb allein der Mensch. Er verfolgt Ziele, hat Begehren, weltliche Aktivität. Der Seelengrund, also der Kernbereich der Seele, ist davon jedoch klar abgetrennt, ihn erreichen die Sinneswahrnehmungen der Menschen nicht, er ist sich immer gleich und bleibt unberührt. Im Seelengrund herrscht völlige Ruhe.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Gibt es in deinen Augen irgendeine Schuld, die am Ende nicht in der Schuld eines anderen auflösbar ist?
    Diese Frage verstehe ich leider nicht. Für mich ist das mit der Schuld aber ganz einfach! Jeder Mensch ist nur für seine eigene Schuld verantwortlich und in dem Augenblick, wo er sich Gott zuwendet, ist ihm seine Schuld vergeben.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Welche Auswirkung hat deiner Ansicht nach unauflösbare Schuld, falls es sie für dich gibt, für den Menschen?
    Unauflösbare Schuld kenne ich nicht!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Gibt es dafür eine Lösung? Wie sieht sie in deinen Augen aus?
    Wie gesagt, in dem Augenblick, in dem sich der Mensch Gott zuwendet, ist ihm seine Schuld vergeben. Bleibt man Gott zugewandt, hat sich das Problem mit der Schuld erledigt.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Wie geht es deinem Verständnis nach nach dem irdischen, physischen Tod weiter?
    Das kann ich nicht sagen, denn das ist mit keiner weltlichen Vorstellung identifizier- oder beschreibbar. Aus der weltlichen Sichtweise heraus müsste man am ehesten sagen, dass es ein Aufgehen im Nichts ist, aber das ist wenig befriedigend. Jedenfalls glaube ich nicht, dass ein "Ich" weiter existiert. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass man wieder als "Ich ausfließen" könnte. Da capo!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Was bedeutet es dir, ausgerechnet Christ zu sein? Also warum bist du Christ und nicht Buddhist oder so?
    Ich bin Christ, weil ich meinen Glauben im christlichen Kontext entwickelt habe und er unauflösbar mit dem Christentum in Verbindung steht. Vom Buddhismus verstehe ich nicht viel, vom Christentum schon.

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    - Hast du dein persönliches Lebensmuster (das sich immer wieder wiederholdende Muster der persönlichen Problematik, die sich zwar ständig in weiterentwickelten Gewändern zeigt, aber sich am Ende doch immer wieder als ein und dasselbe Problem entpuppt) schon erkannt? Und hast du es mittels deines Glaubens wirksam durchbrechen können?
    Wieso denkst du, dass ich eine persönliche Problematik hätte, die immer gleich ist? Ich meine es gibt zwar Probleme die immer wieder entstehen, aber das liegt zuvorderst gar nicht mal so sehr an mir persönlich, sondern vielmehr an meinem Umfeld. Und den rechten Umgang damit habe ich bereits auch gefunden.

    Und zum Durchbruch in Glaubensfragen bin ich schon sehr lange gekommen, da bin ich mit mir im Frieden!

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Nein, hast du wirklich gut gemacht. Hat es dich sehr viel Zurückhaltung gekostet? ;)
    Nö! Wieso fragst du?

    Zitat Zitat von FrauShane Beitrag anzeigen
    Du wirst dich schnell erholen, wie ich dich einschätze. ;)
    Und wieso schätzt du mich so ein? Ich meine wir kennen uns doch gar nicht, haben doch erst einige wenige Worte miteinander gewechselt. Wieso meinst du, dass du dir schon so ein umfassendes Bild von mir machen kannst? Liegt das vielleicht an deiner fundamentalistischen Ideologie?

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (04.07.2014 um 15:38 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #20

    Standard

    Stimmt Provisorium,

    du hast mich hiermit

    sag' mal, wo kommt denn das jetzt her? Diese wilde Melange aus Reaktionen auf meine Fragen und auf Aussagen Sunigols? Da muss man ja hellwach sein, damit man nicht durcheinanderkommt...:-)
    an die allerwichtigste meiner Fragen erinnert. Sie hat mich beim Schreiben die ganze Zeit gequält und dann hab ich doch vergessen, sie dir zu stellen: Wie zitiert man? Ich verliere schon die Lust, wenn ich zwischen Seiten hin und her klicken und hoch und runter scrollen, kopieren und einfügen muss, um inhaltlich Bezug auf etwas zu nehmen - und dann am Ende muss ich auch noch lauter Sternchen aus den Texten löschen, die sich selbst eingefügt haben. Eure Zitate, in denen immer so schön angezeigt wird, wer zitiert wird mit Link zum entsprechenden Beitrag, aus dem das Zitat stammt... wie funktioniert das technisch? (Ja, sorry, ich halte mich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Internetforum auf. Anfängerfrage. Bitte hab Geduld mit mir, okeey? ;))

    Das ist weil ich so schrecklich neugierig bin und gerne das Weltbild eines christlichen Fundamentalisten verstehen können wollte.
    Mit welchem Ziel denn? Prüfst du, ob es noch ein besseres Weltbild für dich gibt als das, mit dem du schon lange zum Durchbruch gelangt und im Frieden bist? ... Oder willst du den christlichen Fundamentalisten missionieren? (Oder ganz was anderes?)

    Ist das Glaubensleben für dich tatsächlich mit denselben Fragen verbunden, wie die Urlaubsplanung?
    Nee, ich hab vom strukturellen Ablauf hin zu einer Interessenskonzentration gesprochen, den ich für vergleichbar halte. Hab dabei nur ein unverfängliches Beispiel genommen, damit es leichter ist, die Sinnhaftigkeit von Interessenskonzentration nachzuvollziehen. Hätte ich das am Glaubensleben selbst beschrieben, hätte der Gedanke Bibelfundamentalismus wieder dazwischengefunkt. Ein Gedanke Floridafundamentalismus kam hingegen nicht auf. Insofern ist die Brücke doch gelungen, wenn auch du am Ende die falschen Schlüsse daraus gezogen hast (=> Glaubensleben und Urlaubsplanung seien für mich mit denselben Fragen verbunden). Macht aber nix.

    Vielleicht gibt es ja bei deinem Beispiel nur eine befriedigende Antwort, wenn du eine grundlegend andere Ansicht einnimmst?
    Eine Antwort, die mich mein Leben kosten würde, wäre für mich per se unbefriedigend. Ernsthaft: Ich glaube fest, dass die Bibel mein Leben abbildet und in sich kohärent ist und wir (ich!) nur zu blöd, sie richtig zu verstehen. Und zwar vor lauter Begrenztheit, wenn es darum geht, die Spannweite der (sich scheinbar widersprechenden) Aussagen unter einen Hut zu bringen, vor lauter Nichtwissen um die unerforschten Zusammenhänge der Welt und vor lauter Vorurteilen, die sich aus der Geschichte/Tradition oder meiner eigenen Prägung heraus entwickelt haben. Weißt du, Provisorium, als ich gläubig wurde, konnte ich die Bibel beim besten Willen erst mal nicht auf Deutsch lesen. Ich musste sie auf Englisch lesen, weil ich durch den Dickicht meiner eigenen Vorurteile, die natürlich mit meiner eigenen Sprache verknüpft waren, auf Deutsch inhaltlich noch viel weniger verstand als in einer Fremdsprache, in der ich keinerlei christliche Vokabeln kannte. So viel Macht haben Vorurteile!! Es hat mich jedenfalls sehr, sehr, sehr viel gekostet (Willen, Zeit, Nerven, Herzblut), mir da einen Weg durchzuschlagen. Und soviel es mich gekostet hat, soviel hat es mir gebracht: Ich habe mir mit noch keinem anderen Werkzeug jemals so viele relevante Lebensfragen in so kurzer Zeit auf so befriedigende Weise (viel/kurz/befriedigend = subjektiv) beantworten können wie mit diesem Buch. Längst noch nicht alle. Aber genug, um sagen zu können, dass es – "buchstäblich" ;) - mein Leben verändert hat. Nichts und niemand hat in meinem Leben einen so kraftvollen, guten Einfluss gehabt wie das Lesen der Bibel in vertrauensvoller Grundhaltung. Ich werde daher von dieser Ansicht nicht abweichen, solange mir nicht das Wort Gottes in Person erscheint und sich in meiner Gegenwart selbst verwirft.

    Kennen wir uns? Ich frage, weil ich den Eindruck habe, dass ich bei dir schon in irgendeiner Schublade drinstecke und ich weiß nicht warum.
    Ich kann dir sagen warum: Weil es in diesem Forum mehr von dir zu lesen gibt als das Wenige, was du explizit in Kommunikation mit mir geschrieben hast. Als neues Forenmitglied liest man erst mal quer - ein bisschen hier, ein bisschen da -, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Wenn einem dann grundsätzlich bei den spannendsten Themen immer der gleiche Name auffällt, der auch grundsätzlich auffällig gut durchdachte Ansichten vertritt, die man aber grundsätzlich in den letzten Schlüssen nicht teilt, dann entsteht halt eine Schublade. Im Grunde bist du da selbst reingeklettert. Sie steht aber offen. Du kannst gern wieder rauskommen, wenn du nicht drin bleiben willst. Ich würde dir tatsächlich auch lieber außerhalb dieser Schublade begegnen.

    Ich persönlich setze mich ja immer bewusst in die Schubladen, in die ich nun mal gehöre (z.B. christliche Fundamentalistin) und bin dann immer gespannt, ob der andere sie noch zubekommt ;)

    Für mich stellt sich diese Frage gar nicht
    Hab ich doch gesagt:
    Wenn man von vornherein nicht an Prophetie glaubt und auch nicht, dass die Bibel in allen Rätseln, die sie aufgibt, auch aufschlüsselbar ist, dann stellt sich doch so eine Frage überhaupt nicht.
    Die Frage nach Saul und der Prophetie war ja nur ein Beispiel für alle möglichen Fragen, die sich jemandem, der auf einer anderen Grundlage steht, gar nicht stellen, was der von mir angegebene Grund dafür war, warum ich eine gleiche Grundlage so wichtig finde. Du konntest das nicht nachvollziehen:

    Das sehe ich anders. Man muss nicht grundsätzlich an Prophetie glauben, um sich mit diesen Fragen auseinandersetzen zu wollen.
    Aber wieso würde man sich denn mit Fragen auseinandersetzen wollen, die sich einem gar nicht stellen!?!? Ich versteh dich nicht. Es entspricht aber irgendwie deinem Glauben an einen Gott, den es gar nicht gibt. Und es passt auch irgendwie zu meiner latenten Vorahnung, dass unsere Gespräche zu Ergebnissen führen werden, die sich nicht ergeben. Bitte nicht als Provokation verstehen - ich frag mich das gerade wirklich (ernsthaft philosophisch): Ist der Sinn deines Lebens die Sinnlosigkeit?

    weil ich der negativen Theologie folge, die Gott nicht mit irgendwas in der Welt identifiziert. Für mich persönlich ist Gott immer über den Dingen. Deshalb existiert er auch nicht, sondern er ist über aller Existenz. Deshalb hat er für mich auch kein Sein, sondern er ist über dem Sein - eine überseiende Nichtheit hat mein spiritueller Lehrer ihn mal genannt. :-)
    Und was macht diese überseiende Nichtheit? Oder worauf wartet sie, während wir uns hier auf Erden fortwährend selbst reproduzieren? Klingt für mich erst mal so, als hätte dein Gott eigentlich nichts mit deinem Leben und mit der Welt überhaupt zu tun, außer vielleicht, dass er sie auf irgendeine nichtschaffende Weise geschaffen hat. Was findest du denn dann so spannend an Gott, dass du dich überhaupt so intensiv mit ihm beschäftigst?

    Für mich persönlich ist Gott in den Dingen und die Dinge in ihm. Vielleicht kann man dann tatsächlich sagen, dass Gott den Menschen projiziert und der Mensch daraufhin (aus der Kraft Gottes) wiederum ihn. Das zumindest erscheint mir so, wenn ich darüber nachsinne, warum die Bibel wohl in einigen Zusammenhängen schreibt "Gott gedachte ihrer - und sie ward schwanger"... der Mensch also im Ursprung gezeugt durch den Gedanken Gottes (und alles weitere nur eine Kettenreaktion daraus). Oder auch, wenn die Bibel in Zusammenhängen des AT von der Vernichtung/Ausrottung des Menschen spricht mit Worten wie "dass seiner nicht mehr gedacht werde" ... als würde der Mensch leben, weil seiner gedacht wird, und wenn seiner nicht mehr gedacht wird, würde er sterben. Ich finde, das klingt, als ob der Mensch im Gedanken Gottes besteht. Und auch, als ob Gottes Gedanken, also Gottes "Projizieren" real Substanz schafft/Materie bewegt.

    Der Mensch ist Ebenbild Gottes, das heißt für mich, dass der Kernbereich der Seele des Menschen, der sogenannte Seelengrund göttlich ist. Die Willenskräfte sind es allerdings nicht, denn sie gehören sozusagen zu dem Außenbereich der Seele, der vom Kernbereich klar abgegliedert ist. Gestaltungswillen hat deshalb allein der Mensch. Er verfolgt Ziele, hat Begehren, weltliche Aktivität. Der Seelengrund, also der Kernbereich der Seele, ist davon jedoch klar abgetrennt, ihn erreichen die Sinneswahrnehmungen der Menschen nicht, er ist sich immer gleich und bleibt unberührt. Im Seelengrund herrscht völlige Ruhe.
    Ich vermute, dass der "Seelengrund" in deinen Augen weder gut noch böse ist, richtig? Es gibt dann also nichts mehr, was deinen Willenskräften, Zielen, Begehren, weltlicher Aktivität entgegensteht (so etwas wie ein Wille Gottes, der dem Willen des Menschen entgegensteht, weil Gott gut und der Mensch böse ist). Gibt das dein Verständnis wieder?

    [Für mich ist das mit der Schuld aber ganz einfach! Jeder Mensch ist nur für seine eigene Schuld verantwortlich und in dem Augenblick, wo er sich Gott zuwendet, ist ihm seine Schuld vergeben.
    Das teile ich sogar ein Stück weit: Jeder Mensch ist für seine Schuld selbst verantwortlich. Ich gehe sogar noch weiter: Er ist nicht nur für seine Schuld, sondern auch für seine Erlösung von allen Mustern und Prägungen seines Elternhauses (und deren Elternhäuser und deren Elternhäuser), die strukturell in seine Persönlichkeit hineingeflossen sind, selbst verantwortlich. Auch wenn diese für ihn natürlich weitgehend blinde Flecken darstellen, die er nicht zu erkennen vermag, durch die er aber an anderen schuldig wird, ohne es zu merken und ohne sich darüber überhaupt bewusst zu sein. Es ist durchaus richtig, dass der Mensch all das selbst zu verantworten hat. Also viel Erfolg damit! Ich bin daran gescheitert. Falls du irgendwann das Gefühl hast, dass du deiner Verantwortung nicht gerecht werden kannst, zieh vielleicht doch nochmal den weiterführenden Gedanken vom entgegenkommenden Eingreifen Gottes in Betracht. Ich persönlich habe darin den Schlüssel gefunden.

    Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass man wieder als "Ich ausfließen" könnte. Da capo!
    Ich ziehe diese Möglichkeit tatsächlich auch in Betracht, hielte sie angesichts der biblischen Auferstehungshoffnung in einem Auferstehungsleib dann aber für die Variante "Hölle".

    Ich bin Christ, weil ich meinen Glauben im christlichen Kontext entwickelt habe und er unauflösbar mit dem Christentum in Verbindung steht. Vom Buddhismus verstehe ich nicht viel, vom Christentum schon.
    Und wie kamst du dazu, deinen Glauben im christlichen Kontext zu entwickeln?

    Wieso denkst du, dass ich eine persönliche Problematik hätte, die immer gleich ist?
    Weil ich dich der Spezies Mensch zuordne, die meiner Beobachtung nach diese Problematik als Standard aufweist. (So wie Elektronikfehler bei FIAT ;))

    Wieso fragst du?
    Nur so.

    Und wieso schätzt du mich so ein? Ich meine wir kennen uns doch gar nicht, haben doch erst einige wenige Worte miteinander gewechselt. Wieso meinst du, dass du dir schon so ein umfassendes Bild von mir machen kannst? Liegt das vielleicht an deiner fundamentalistischen Ideologie?
    Nein, nüchtern betrachtet eher daran, dass es in diesem Forum von dir schon mehr zu lesen gibt als von mir, und ich dir in dem gegenseitigen Erkennen dadurch tatsächlich einen kleinen Schritt voraus bin. Im Übrigen meine ich eigentlich selbst gar nicht, dass mein Bild von dir schon so umfassend wäre und finde auch nicht, dass ich das mit der Aussage, dass du dich sicher schnell vom Verschrecktsein erholen wirst, zum Ausdruck gebracht habe (zumal wir in diesem Kommunikationsvorgang ein Augenzwinkern ausgetauscht hatten). Trotzdem sag ich dir natürlich gerne was dazu: Ich nehme wahr, dass deine Ansichten gut gegründet sind, du also nicht unsicher bist. Wenn du dann mit einem Augenzwinkern eine Art Unsicherheit zum Ausdruck bringst (Verschrecktsein), nehme ich selbstverständlich an, dass du diese mittels deiner Ansichten gut zu überwinden verstehst und dich nicht allzu lange in diesem flüchtigen Zustand aufhalten wirst. In anderen Worten: Ich setze Vertrauen in dein Selbstvertrauen. ;)

    Liebe Grüße und schönes Wochenende dir,
    Frau Shane


 

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