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Das was du mit 7 oder -7 als Ergebnisvarianten beschreibst, entspricht wohl inhaltlich etwa dem, was ich damit ausdrücken wollte, als ich von dem Problem mit der Vorwärts-/Rückwärtsrechnung sprach. Das geht halt auch beides auf und trotzdem ist es unterschiedlich. An dem Punkt muss man sich entscheiden, was man für vorwärts, was für rückwärts hält. Da scheiden sich dann auch die Geister.
Bezüglich der Vorwärts- Rückwärtsrechnung hattest du ja geschrieben:

Problematischer erscheint mir, wenn jemand die Rückwärtsrechnung für die Vorwärtsrechnung hält, weil er erkannt hat, dass sein Weg tatsächlich aufgeht und sich dann nicht mehr von der Idee lösen kann, das Böse sei die finale Wahrheit der Welt. Gibt es leider auch.
Also wenn ich das richtig verstehe, dann ist "deine Welt" eine dualistische, oder? Also auf der einen Seite ist das Gute/Gott und auf der gegenüberliegenden Seite ist dann das Böse/Satan?

Was mir dabei aber nicht klar ist, ist die Frage danach, wo denn das Böse überhaupt herkommen soll? Also warum muss es denn das Böse geben, wenn es das Gute gibt? Denn wenn Gott der Ursprung von allem ist und wir einmal behaupten wollen, dass er vollkommen gut sei, dann kann in Gott doch unmöglich etwas Böses sein und dann kann es das Böse doch eigentlich gar nicht geben, oder? Es kann dann zwar durchaus einen Mangel an Gutem geben, weil etwas eben sehr weit von Gott entfernt ist, aber böse ist es deshalb doch noch lange nicht. Böse würde doch in dieser Vorstellung bedeuten, dass etwas oder jemand vollkommen gottlos wäre und wie könnte es etwas losgelöst von Gott geben, wo er doch der Schöpfer von allem ist?

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Korrekt, darum bin ich ja so abhängig von der Offenbarung Gottes durch sein Wort ;)
Ja aber da entsteht dann aber doch ein Problem. Wenn du einerseits sagst, dass es nicht im Auge des Betrachters liegen kann, ob ein Weg der richtige ist oder nicht, sondern dass das allein im Auge des Schöpfers liegt, dann aber wiederum sagst, dass im Wort Gottes der richtige und einzige Weg aufgezeigt wird, dann ist doch sowohl die Behauptung, dass das Wort Gottes (also die Bibel) den rechten Weg beschreibt eine Aussage, die in deinem Auge liegt, als auch die jeweilige Interpretation des Wortes, eine in deinem Auge liegende Überzeugung. So oder so liegt dass also alles im Auge des jeweiligen Betrachters und nicht im Auge Gottes. Verstehst du was ich meine?

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Vielfältige Wege ja, vielfältige Ergebnisse nein. Meiner Ansicht nach. Da gibt es dann in letzter Konsequenz nur entweder plus oder minus, entweder vorwärts oder rückwärts. Wie gesagt: In letzter Konsequenz. Natürlich gibt es dazwischen auch viel Unschlüssiges.
Aber rein biblisch betrachtet kommt es doch zur Wiederherstellung aller Dinge (Apostelgeschichte 3,21) und damit gerade nicht zu plus oder minus, sondern alles ist in Gott geborgen. Und wenn es unterschiedliche Wege gibt, dann ist man doch auch in diesen unterschiedlichen Wegen letztlich immer in Gott geborgen, oder?

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Nope. Ich sage es, weil Gottes Wort es sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Joh14,6). Das ist nicht MEINE Perspektive/die Perspektive des Betrachters, sondern die Perspektive dessen, der da spicht. Ich glaube ihm nur, was er sagt.
Ne, ich finde so kannst du das nicht umdrehen. Es bleibt letztlich doch ganz alleine deine Perspektive, deine Interpretation dieser Worte, oder dieses speziellen Bibelverses.

Die Aussage Jesu, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben sei, ist ja zunächst einmal nichts anderes als eine Aussage, eine Behauptung, die man auch noch unterschiedlich interpretieren kann. Du interpretierst diese Aussage nun so, dass du glaubst, dass hier Gott spricht und kein x-beliebiger Mensch. Das ist selbstverständlich auch völlig ok, aber du musst doch zugeben, dass das allein in deiner persönlichen Vorstellung so ist und das man das auch ganz anders sehen kann. Auch hier liegt es also im Auge des Betrachters, oder?

Weißt du, am Ende ist das doch alles reine Glaubenssache und da sind wir als Betrachter grundsätzlich immer gefragt. Wir können uns zwar zurücknehmen, all unsere Vorstellungen auch immer wieder mal in Zweifel ziehen, aber so ganz und völlig kommen wir von unserem Auge der Betrachtung doch gar nicht los, oder? Sicher können wir der Bibel vertrauen und uns auf deren Grundlage ein Bild, eine Vorstellung von Gott und dem Weg machen, den er für uns vorgezeichnet hat (wenn er es denn getan haben sollte...;-)), aber dabei müssen wir doch zugeben, dass das immer und ausschließlich aus unserer menschlichen und individuellen Perspektive heraus geschieht und verstanden wird und das wir uns also auch irren könnten.

Wenn wir also von Wahrheit sprechen und von Ergebnissen, dann sprechen wir doch immer von subjektiven Wahrheiten und Ergebnissen und die kann man doch dann gar nicht so einfach verallgemeinern, oder?

LG
Provisorium

PS: Wenn dir das mit dem vielen Schreiben derzeit zuviel ist, dann kann ich das wirklich gut verstehen. Es ist wirklich nicht einfach gleich auf zwei User und deren Aussagen einzugehen, ich kenne das zur Genüge! Also lass dich bitte mal nicht von den Gnadenkindern aus deinem Lebensrhythmus bringen und antworte einfach nur dann, wenn du Zeit und Lust dazu hast. Der Austausch soll bitte keinen Druck ausüben!

Ich wünsche dir einen wunderschönen Wochenanfang und Gottes reichen Segen!

LG
Provisorium