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Thema: Frage

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Faye Gast

    Standard

    Ich wundere mich immer wieder, wie wenig Menschen bereit sind, nach Ursprüngen zu suchen.
    Wer ist Satan/der Teufel wirklich? Woher kam er ursprünglich? Wie wurde aus ihm der Teufel, so, wie wir ihn heute vor allem im Islam und Christentum kennen?
    Hier eine Antwort:

    Die volkstümliche Darstellung des christlichen Teufels geht oft auf ursprünglich heidnische Götter zurück, die in christlicher Weise umgedeutet, konvertiert und als Teufel abgewertet wurden. Es besteht eine weitgehende äußere Übereinstimmung mit dem griechischen Gott Pan. Der Teufel wird meist schwarz und behaart, mit einem oder zwei Bocks- oder Pferdefüßen, Hörnern, einem Schwanz, hässlichem Gesicht und langer Habichtsnase dargestellt. Bei seinem Verschwinden hinterlasse er zudem einen argen Gestank. Die "Habichtsnase" ist als eine aufaddierte Form der Darstellung antijudaistischer Stereotype zu verstehen. Die christliche Bibel enthielt in früher Zeit zudem die falsche Übersetzung, derzufolge Moses Hörner, wie der Teufel, trage[3], nachdem er der Schechinah Gottes gewahr worden war.
    Der angebliche Wohnort des oder der Teufel ist die Hölle. Der Begriff Hölle wiederum ist von dem Namen der germanischen Unterwelt Hel abgeleitet (die Herrscherin über diese Unterwelt trägt ebenfalls den Namen Hel).
    Manchmal wird der Teufel auch gedeutet als der Archetypus des lüsternen und potenten Mannes sowie ein Symbol für die inneren Triebe und Kräfte, die in den Menschen ruhen.http://de.wikipedia.org/wiki/Teufel
    Und hier eine andere:

    Die Einführung des Teufels in Mesopotamien
    Bereits etwa 6300 v. Chr. siedeln sich in Mesopotamien ( heute: Irak ) erste Siedler an; 3100 v. Chr. schließlich entwickeln sie die Keilschrift, mit der sie ihre Mythen festhalten, in denen es bereits die Schuld als solche gibt. Um 1700 v. Chr. entsteht hier, getragen von anderen, wenig dauerhaften Mythen eine feste Staatsreligion um den Gott Marduk; in dieser Religion verkörpert Ereschgikal, eine göttliche Geliebte, das Böse und den Tod, könnte also als Vorläuferin des Teufels gesehen werden. Ungefähr um 628 v. Chr. bis 551 v. Chr. lebte im heutigem Iran, dem Nachbarland Messopotamiens, der, aus einem Pferdezüchtergeschlecht stammende, Magier, Prophet und Opferprister Zarathustra. Zarathustra versuchte dem einfachem Volk, das damals aus fast allen spirituellen Festen ausgeschlossen wurde, die Religion näher zu bringen. Da er nicht alle Aspekte der iranischen Religion guthieß, vor allem aber die grausamen Tieropfer hasste, predigte er dem einfachem Volk viel vom „individuellen Seelenheil“. Nachdem er sich zunächst noch an den vedischen Götterpantheon, der zu dieser Zeit in Indien gerade im Wandel war, gehalten hatte, begann er von diesem abzuweichen : Er erklärte Ahruna Mazda zum einigem Gott , der wie der christliche Gott Begründer von Allem und zugleich Wohltäter als auch Richter war. Dem Dualismus voll und ganz folgend, erklärte er dessen ursprünglicher Begleiter, Ahriman den Erlöser, der früher besonders verehrt wurde, zum Hüter des Bösen, also zum Synonym des Teufels aus dem Christentum und Gegenspieler Ahruna Mazdas. Unter Ahriman stehen drei höhere Dämonen, Daeva, Drudsch und Pairikas oder Peri, die Trockenheit, Missernten oder Seuchen über die Welt verhängen; diese Dämonen wurden zum Teil auch als Frauen dargestellt, die immer wieder versuchten die Guten zu verführen. In seinen Predigtversen, den Gathas, schrieb Zarathustra, Ahriman und Ahruna Mazda werden sich bis zum Ende der Welt, dem christlichem Jüngstem Gericht eine Vielzahl von Schlachten liefern, an deren Ende Ahriman unterliegen wird. Des weiteren schrieb er, es brauche immer Böses, damit es Gutes geben könne, und er war auch der Meinung, dass die Menschen wie im Christentum einen freien Willen haben, und entscheiden können, ob sie Ahruna Mazda oder dessen Feind unterstützen . (...) Die größte Leistung Zarathustras besteht aber darin, dass Böse, dass bereits in fast allen Religionen aufgetaucht war, als solches personifiziert zu haben und ihm einen Namen zu geben – dadurch erschuf er den ersten Teufel, der auch in das Judentum mit einfloss und somit auch unsere Religion über das alte Testament entscheidend geprägt hat.
    http://ema.bonn.de/teufel/I_3.html
    Und zu guter letzt noch etwas:

    Das dualistische Prinzip (Gut–Böse) geht u. a. auf den persischen Manichäismus (siehe Zoroastrismus) mit seinen feindlichen Mächten des Guten (Ormazd) und Bösen (Ahriman) zurück. Im Judentum, Christentum und dem hieran anknüpfenden Islam, der ihn Schajtan oder Iblis nennt, ist dieser Dualismus nur vorläufig, da der Teufel letztlich Gott untertan bleibt. Eine Variante fasst ihn als den ehemaligen Engel Luzifer auf, der sich gegen Gott empörte und in die Hölle verstoßen wurde. An den christlichen Höllenbereich knüpfen sich antike und altgermanische Vorstellungen der Unterwelt.
    Während des Mittelalters begann sich die Rolle des Teufels zu differenzieren. In der christlichen Mythologie und im Volksglauben bildeten sich Vorstellungen verschiedenster Teufelsinkarnationen, die häufig auf bestimmte Sünden bezogen waren. Eine Flut von Teufelsbüchern erschien, die vor Sünden und ewiger Verdammnis warnten und oft mit drastischen Illustrationen versehen waren. In der Regel wurde er als halb menschliches und halb tierisches Wesen mit Hörnern und Schwanz dargestellt. Der animalische Aspekt, die physischen Attribute und die generell zugeschriebene Triebhaftigkeit wiesen ihn als Symbol ungezügelter, also nach christlichem Verständnis sündiger, Sexualität aus. Die Vermischung anthropomorpher und tierischer Elemente ist zudem ein gängiges Prinzip in der Dämonologie unterschiedlichster Kulturen und ergänzte sich auch in der christlichen Vorstellungswelt mit weiteren höllisch-dämonischen Wesen, wie der gleichfalls mit sexueller Symbolik befrachteten Hexe. Der Teufel selbst und der mit ihm verbundene Höllenbereich hat seit jeher die bildende Kunst und die Literatur zu Darstellungen herausgefordert, wie in den (ausdrücklich als Warntafeln geschaffenen) Gemälden von Hieronymus Bosch. Die eigentliche literarische Konjunktur des Teufels setzte nach der Aufklärung ein, die seine Existenz in Frage stellte und schließlich negierte. Vor allem der Okkultismus der Goethezeit griff das literarische Motiv auf variierte es ihn vielfältiger Weise. Goethe selbst gestaltete es in Form des Teufelspaktes (der gleichfalls auf eine lange Vorstellungs- und Literaturtradition zurückblickt) in seiner Tragödie Faust (1808 und 1833), die wiederum andere Autoren zur Nachahmung anregte, auch hinsichtlich der halb dämonischen, halb satirischen Auffassung der Teufelsfigur Mephisto. Während die romantische Novelle den poetischen Reiz des Infernalischen ausschöpfte, machten ihn Jean Paul (Auswahl aus des Teufels Papieren) und Wilhelm Hauff (Mitteilungen aus den Memoiren des Satan, 1824) in der Tradition Alain-René Lesages (Der hinkende Teufel, 1759) zur Zentralgestalt satirischer Werke. Adelbert von Chamisso lieh seiner Teufelsfigur in Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814) bereits ein modernes Gewand, indem er ihn als undämonischen, höflichen Geschäftsmann zeichnete. Der mit Chamisso befreundete E. T. A. Hoffmann dagegen hielt in seiner Replik auf den Schlemihl, der Binnenerzählung der Abenteuer der Sylvester-Nacht (Die Geschichte vom verlorenen Spiegelbilde, 1814), an einer traditionellen Teufelsikonographie fest, die auch in der Oper (Jacques Offenbach: Hoffmanns Erzählungen) weiter wirkte. Ein modernes Beispiel des Teufelspaktes ist Thomas Manns Roman Dr. Faustus. Die Geschichte des Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde (1948), der dort das problematische Verhältnis des Künstlers zur Diktatur symbolisiert. Während der Protestantismus längst vom Teufelsglauben abgerückt ist, ist seine Existenz in der katholischen Kirche ein nach wie vor gültiges Dogma.
    http://de.encarta.msn.com/encycloped...25/Teufel.html
    Zusammenfassung:

    Der "Bad Boy" Satan wurde erfunden, damit der "Good Boy" Gott/Jesus strahlend dasteht. Ursprünglich heidnisch, wurde er vom Christentum und vom Islam übernommen, um durch Angst Menschen an sich zu binden, und vor angeblich "falschen" Handlungen zu schützen.

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    Zusammenfassung:

    Der "Bad Boy" Satan wurde erfunden, damit der "Good Boy" Gott/Jesus strahlend dasteht. Ursprünglich heidnisch, wurde er vom Christentum und vom Islam übernommen, um durch Angst Menschen an sich zu binden, und vor angeblich "falschen" Handlungen zu schützen.
    Hallo Faye

    ich finde es völlig okay, dass du bezgl. des Teufels/Satan Aufklärung betreibst. Jedoch deine eigenen Sätze tragen immer etwas von Verachtung in sich. Ich bitte dich Faye, die Gefühle der christlichen Menschen nicht zu verletzen. Du selber möchtest doch auch nicht in deiner Glaubensfreiheit verletzt werden, so gestehe das auch anderen zu. Es ist ein Lebensgrundsatz den auch du kennen wirst - "Was ich nicht will das man mir tut, das füge ich keinem anderen zu!"


    Fisch

  3. #3
    Seleiah Gast

    Standard

    Da faellt mir ein nettes Zitat ein;

    9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals gehabt hat, denn er hat sie die ganzen Jahre über am Leben erhalten!

  4. #4

    Standard

    ist wohl gar nicht mal so unwahr dieses zitat ich kenne viele leute die gehen nicht in die kirche weil sie gott suchen sondern mehr aus schlechtem gewissen oder um in der gesellschaft besser dazustehen man glaubt also zwar nicht aber falls doch was dran ist will man dem satan damit eins auswischen indem man in die kirche geht

  5. #5
    Isaak Gast

    Standard Schéd Nachal

    Zitat Zitat von BlackRaven Beitrag anzeigen
    Isaak, an dich noch eine Frage. Was sind die Geister, die in der Bibel beschrieben sind? Z.B. Flussgeist bei Jokob usw. Hast du darauf eine Antwort? Oder kannst du mir die Begriffe da erklären?
    Hallo BlackRaven,

    zunächst eine jüdische Kurzgeschichte:

    Einst wollte der Jude Tipesch mit seiner jungfräulichen Tochter Mirjam den, der Jahreszeit wegen viel Wasser führenden, Jordan mit einem kleinen Boot überqueren. Tipesch wusste aber, dass der Fluss das Boot nur tragen wird, wenn der Schéd Nachal (Flussgeist) mit ihm und seiner Tochter in Frieden ist, das Boot aber in die Tiefe reißen und versenken wird, wenn Schéd Nachal erzürnt ist. Sie nahmen also zuvor, Tipesch und Mirjam, ein reinigendes rituelles Tauchbad. So gereinigt und in die Hände des Ewigen sich begebend, stiegen sie in’s Boot und wollten übersetzen. Da riss aber Schéd Nachal am Boot und schnappte sich die jungfräuliche Tochter und zog sie unter Wasser.
    Am anderen Ufer des Jordan lebte ein weiser Morah und an den wendete sich Tipesch. Dieser erklärte ihm, dass das Tauchbad zwar reinigend ist, aber nicht reinigen kann, wenn einerseits Vergangenes und aber somit vor allem Zukünftiges als nicht Unrein erkannt werden, deshalb wahrscheinlich wiederholt werden und daher nur oberflächlich und rituell versucht wurde, sich sauber und rein zu halten. Tipesch wusste sofort bescheid, denn er wollte seine Tochter, zu seinem eigenen Vorteil, verheiraten. Als er bereute und erkannte wie falsch dies war, tauchte Mirjam, aus dem Jordan, auf und sie fuhren wieder mit dem Boot zurück, über den Jordan und Nachhause. Mirjam erzählte ihrem Vater, dass Schéd Nachal ihr aufgetragen hat, dass er, ihr Vater, ab nun nicht mehr Tipesch heißen soll, sondern Ben Bina.

  6. #6
    Isaak Gast

    Standard Der Flussgeist und Jaakow.

    Black Raven, du fragst wer oder was der Flussgeist, in den Versen Gen 32, 25-33 sei. Die Tora, bzw. der Inhalt der Tora scheinen aber keine direkten Fragen zum Wesen des Flussgeistes zu stellen. In den genannten Versen wird vielmehr der Wandel von Jaakow zu Jisrael behandelt und ein Flussgeist vorgetäuscht, welcher eher von uns Juden als ein g“ttliches Wesen interpretiert wird, als eben ein Flussgeist zu sein scheint.

    Dennoch ein Paar Worte und zwar so kurz wie möglich, zu wesentlichen Merkmalen dieses Wandels an Jaakow zu Jisrael.
    Es wird von einem Flussgeist berichtet, weil der Wandel Jaakow’s zu Jisrael bedeutender Weise mit einer Flussüberschreitung beginnt. Die Flussüberschreitung hat aber eine spezielle jüdische Bedeutung und zwar: Altes hinter sich zu lassen und Neues zu betreten, einem Risiko entkommen zu sein und neuen Erfahrungen entgegentreten zu können. Wie zum Beispiel auch die Sprichwörter, „Über den Jordan gekommen zu sein“ solche Aussagen beinhalten.

    Wenige Worte zu Esaw: Normalerweise hätte man in der Geschichte Jaakows erwarten können, dass Esaw seinen Zwillingsbruder Jaakow hätte töten wollen, denn Jaakow hat ihn um sein Erstgeborenenrecht und den väterlichen, also g“ttlichen Segen gebracht. Aber Esaw vergibt und unterordnet sich dem von G“tt gesegneten Jaakow. Damit aber Esaw’s Vergeben und Unterordnen keinem einfachen familiären und brüderlichen Verbrüdern gleicht, verdeutlicht das Flussgeistringen eine g“ttliche Vorsehung und zwar im Ringkampf zwischen dem g“ttlichen Wesen und Jaakow.

    In der Zeit zu Jaakow glaubte man an Flussgeister. Und in der Tora, den Versen Gen 32, 25-33, wird aber absichtlich nicht das Wort שד „Geist“ , bzw. שד נחל „Flussgeist“ gewählt, sondern man nennt ihn im Vers nur איש „Mann“. Zuzüglich der Textaussage, im Vers Gen 32, 27 und zwar, dass der „Mann“ ihn bat gehen zu lassen, weil bereits der Morgen aufgegangen sei, deutet darauf, dass der „Mann“ kein Flussgeist sein kann, denn dieser hätte keine Überlebenschance im Tageslicht gehabt. Da aber der Morgen aufgegangen war und der „Mann“ dennoch lebendig blieb, konnte es kein Flussgeist sein. Im Jüdischen interpretiert man also das Ringen Jaakow’s mit dem „Mann“, als einem Ringen zwischen Mensch und einem אלוהי „g“ttlichen Wesen“ und letzten Endes mit אלוהים „G“tt“ selbst.

    Noch genauer, interpretieren wir, in diesem Kampf, vorzugsweise ein jüdisches Grundthema und zwar das des Edenthema’s. Dieser Blickwinkel, auf das Edenthema, sei dass G“tt einem Plan, einem Willen entspräche, welchem sich auch der Mensch ein- und unterordnen müsse und aber gleichzeitig es ein g“ttlicher Plan und Wunsch zu sein scheint, dass sich der Mensch so frei wie nur möglich bewegen und entwickeln kann und das bis hin zum bewussten Ringen mit der Natur und G“tt, um unter anderem die Selbsterkenntnis, die Erkenntnis der Schöpfung und letztendlich die Erkenntnis zu und in G“tt selbst zu erringen. In der Jaakow Jisrael Geschichte ist also ein Mahnen herauszulesen und zwar dass unser menschliches Recht, zwischen Gut und Böse entscheiden zu müssen und aber das G“ttliche als weder Gut noch Böse zu erkennen und etwas uns nicht wirklich verständlichem zu folgen, ohne die Ordnung und das Chaos zu stören. Für Esaw heisst das die Gnade des Ewigen an Jisrael zu erkennen, so dass er den tosgeschriebenen Jaakow weiter leben lässt und er, Esaw, sich hinter Jisrael stellt.

    Nun kommt es aber darauf an, ob der Leser, das Ringen zwischen Jaakow und dem g“ttlichen Wesen, als eine Überlieferung mit einer Widergabe eines realem Geschehen’s betracht, oder ob er, der Leser, eher von einem Mythos des Ringens von Jaakow und G“tt ausgeht.
    Geht man von einer mythischen Wiedergabe aus, sind auch Flussgeister und g“ttliche Wesen mythische mystische Wesen.
    Geht man aber von einer reellen Wiedergabe, von wirklich geschehenen Ereignissen aus, müsste man sich beantworten, was im Jüdischen Flussgeister und g“ttliche Wesen sind.

    Geistwahrnehmungen und somit auch Wahrnehmungen von שד נחל Flussgeistern entsprechen; im Jüdischen, erkennbaren Wesensnaturkräften, welche ein spirituell vertiefter jüdischer Mensch wahrnimmt, bzw. begegnet und berührt. Engel, Geister und g“ttliche Wesen entsprechen im Jüdischen keinen Personifizierungen von Einzelwesen, sondern viel mehr Schnittpunkten bewussten Wahrnehmens, des eigenen Seins, am und im g“ttlichen Sein. Dabei bleiben, zum Beispiel, die Kraft und das Wesen des Wassers immer ähnlich, gegenüber unserer Wahrnehmung und wir Menschen neigen auch im spirituellem zu Personifizierungen und nennen es Flussgeister. Da aber uns Juden offenbar wurde, dass Nichts als nur das EINE EINZIGE existiert, entsprechen eben solche und ähnliche Erfahrungen, Begegnungen und Wahrnehmungen, g“ttlichen Teilen des Ganzen. Entsprechend gibt es keine wirklich dauerhaften Trennlinien, welche uns Selbst und aber auch die Naturkräfte beständig und ewig unveränderlich separat bestehen lassen.

    An dieser Stelle, lohnt es sich aber nicht mehr weiter zu schreiben, denn Namen, Bezeichnungen und Umschreibungen, werden bei diesem wahrnehmendem Überschreiten nicht mehr dem Gerecht, was ist und existiert und zwar weder dem was unsere Sinne wahrnehmen können und weder dem was unseren Sinnen verborgen bleibt.

    Dennoch könnte man alles beim Namen nennen und alles umschreiben, aber es wäre völlig unverständlich und beliebig.

    Theologie entspricht einem Versuch DEM verständlich habhaft zu werden, WELCHER nicht Verständlich ist, sondern nur erfahrbar bleibt und ist.

    Hier gibt es nur noch die Erfahrung und unmittelbare Berührung, welche eben nicht mehr interpretiert oder erklärt wird.

    Und wo man sie, die Begegnungen und Berührungen, dennoch mit Namen benennt und Ereignissen nacherzählt, nennt man sie zum Beispiel Flussgeistringen und ein Ringen mit G“tt.

    Hier geht es nicht mehr um frei werdende Parkplätze und unerwartete Gesundungen, nicht um Glauben und glaubend interpretierte Ereignisse, sondern um das Wahrnehmen, des EINZIGEN im einzelnen Moment. Hier geht es nicht mehr um Gut und Böse, um Vorteil und Nachteil, sondern um das Sein wie es ist.

    Wer aber ES und IHN beschreibt und nennt, schreibt und sagt immer Unvollkommenes und somit nie wirklich Richtiges.

    Jaakow wurde zu ישראל Jisrael und „Jisrael“ bedeutet aber „der/das Jenige, welcher/s das G“ttliche kämpfen lässt. Mit Kampf ist aber kein kriegerisches, gegen Böses und für Gutes Kämpfen gemeint, sondern das erkennbare שרית gekämpfte Ringen gemeint, welches mit der Natur G“ttes ringt und nicht dagegen.

    lehit
    Isaak
    Geändert von Isaak (16.11.2008 um 09:08 Uhr)

  7. #7
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    Standard

    @ Isaak

    Danke für diesen sehr interessanten und lehrreichen Beitrag #35 und natürlich auch für die Geschichte vom Juden Tipesch.

    Lehit

    Alef

  8. #8
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    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Hallo BlackRaven,

    zunächst eine jüdische Kurzgeschichte:

    Einst wollte der Jude Tipesch mit seiner jungfräulichen Tochter Mirjam den, der Jahreszeit wegen viel Wasser führenden, Jordan mit einem kleinen Boot überqueren. Tipesch wusste aber, dass der Fluss das Boot nur tragen wird, wenn der Schéd Nachal (Flussgeist) mit ihm und seiner Tochter in Frieden ist, das Boot aber in die Tiefe reißen und versenken wird, wenn Schéd Nachal erzürnt ist. Sie nahmen also zuvor, Tipesch und Mirjam, ein reinigendes rituelles Tauchbad. So gereinigt und in die Hände des Ewigen sich begebend, stiegen sie in’s Boot und wollten übersetzen. Da riss aber Schéd Nachal am Boot und schnappte sich die jungfräuliche Tochter und zog sie unter Wasser.
    Am anderen Ufer des Jordan lebte ein weiser Morah und an den wendete sich Tipesch. Dieser erklärte ihm, dass das Tauchbad zwar reinigend ist, aber nicht reinigen kann, wenn einerseits Vergangenes und aber somit vor allem Zukünftiges als nicht Unrein erkannt werden, deshalb wahrscheinlich wiederholt werden und daher nur oberflächlich und rituell versucht wurde, sich sauber und rein zu halten. Tipesch wusste sofort bescheid, denn er wollte seine Tochter, zu seinem eigenen Vorteil, verheiraten. Als er bereute und erkannte wie falsch dies war, tauchte Mirjam, aus dem Jordan, auf und sie fuhren wieder mit dem Boot zurück, über den Jordan und Nachhause. Mirjam erzählte ihrem Vater, dass Schéd Nachal ihr aufgetragen hat, dass er, ihr Vater, ab nun nicht mehr Tipesch heißen soll, sondern Ben Bina.
    Tipesch ist übersetzt ein Dummkopf.
    Aber was bedeutet Ben Bina?

  9. #9
    Registriert seit
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    Danke Isaak für Beitrag #35.

    Gruß und Shalom
    Fisch

  10. #10
    Isaak Gast

    Blinzeln

    Zitat Zitat von Fisch Beitrag anzeigen
    Tipesch ist übersetzt ein Dummkopf.
    Aber was bedeutet Ben Bina?
    Ha ha! Die liebe Fisch hat das Wort Tipesch überssetzt.

    Ben Bina, könnte man mit "Sohn der Einsicht" übersetzen.

    Shalom
    Isaak


 

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