Nun hast du dir die Mühe gemacht, das alles aufzuschreiben, da will ich dir doch noch antworten, auch wenn ich das Thema jetzt erst mal ad acta legen wollte.

Der Aufsatz gefällt mir. Der gute Mann hat Recht - wenngleich ich seine Schlußfolgerungen nicht ganz nachvollziehen kann. Natürlich wollte Jesus keine "neue" Religion stiften - er verstand sich als der von den Juden erwartete Messias. In ihm wurden die alten Verheissungen erfüllt.

Dennoch ist seine "Heilstat" (also sein Sterben für die Schuld der ganzen Welt) nicht auf das Judentum beschränkt. Das machte er selber in verschiedenen Situation deutlich und ganz klar wurde es den Aposteln (und vielleicht auch Apostelinnen) später z.B. durch den Traum mit den reinen und unreinen Tieren. Sie hatten den Auftrag, die Botschaft Jesu in die ganze Welt zu bringen.

Und für Heiden, die zum Glauben kamen, wurde auf göttliche Anweisung hin sogar das Gesetz der Beschneidung aufgehoben. Sie mussten also keine "Juden" werden, um Jesus nachzufolgen.

Und so nannte man seine Anhänger eben irgendwann "Christen". Die Herkunft spielt keine Rolle, solange man Jesus und seine Botschaft ernst nimmt.

Was die Irrungen und Wirrungen von 2000 Jahren Kirchengeschichte angeht, ist das ein anderes Thema.

Geli