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Thema: Glauben leben

  1. #1
    Geli71 Gast

    Standard Glauben leben

    Hallo!

    Da dachte ich schon, für ein christliches Forum sind reichlich wenig Christen hier. Und hier tummelt ihr euch also! Schön, dass ich euch gefunden habe.

    Mein Grund ein christliches Forum zu suchen ist der, dass ich in letzter Zeit viele neue Anfragen an den Glauben habe. Ich bin Christ so lange ich denken kann, in einer Freikirche groß geworden, habe einen Pastorensohn geheiratet und wir gehören beide zu einer sehr lebendigen Gemeinde. Soweit klingt das ja noch nach Friede-Freude-Eierkuchen. Aber unser Weg war alles andere als das.

    Die Umstände unserer Hochzeit waren schon sehr abendteuerlich und 7 Jahren später erfolgte die Trennung. Unser 1. Kind ist nicht ganz gesund und bringt durch ihr auffälliges Verhalten immer wieder viel Trubel in unseren Alltag. Irgendwann war die Belastung einfach zu groß und ich brach aus.

    Gott hat uns aber nach eineinhalb Jahren wieder zusammen geführt und uns ein großes Geschenk gemacht: er ist uns in einer Gebetsgemeinschaft unabhängig voneinander in einem Bild begegnet. Diese Erfahrung war für uns beide so intensiv, dass wir sehr viele Bereiche unseres Lebens verändert haben und seitdem wirklich bemüht sind, nach Gottes Wort konsequent zu leben.

    Unser Leben wurde nicht leichter. Immer kam etwas Neues, was uns viel abverlangte. Der plötzliche Tod meines Bruders, meine kranke Mutter und unser "besonderes" Kind. Unsere Alltag ist zur Zeit geprägt von Arztbesuchen und Therapien.

    Ich merke, dass ich immer wieder nach ehrlichem Glauben suche - und sooft nur fromme Phase finde. Wo geben Christen mal offen Fragen und Zweifel zu? Lasse ich selbst etwas in der Richtung verlauten, bekomme ich schnelle Antworten, die ich mir auch selbst hätte geben können. Die mich aber nicht weiter bringen. Manchmal wird mir dieses "fromme Getue" schon zu viel. Ich will nicht lieblos sein, aber ich suche Ehrlichkeit!

    Soviel erst mal, ich will es nicht übertreiben. Ich hoffe sehr, dass mich hier jemand verstehen kann.

    Geli

  2. #2
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo Geli

    So wünsche ich dir, also euch dreien den Frieden des Ewigen in euren Fragen und eurem Wege mit Gott.

    Vielleicht bewahrt ja Zweifel vor Blindheit usw, und hilft demgegenüber zu grossem Vertrauen in den Ewigen. Ich verstehe auch ein wenig die Konflikte, war auch über 30 Jahre in einer Freikirche und kenne somit dieses Leben gut.


    Lehit

    Alef

  3. #3
    Geli71 Gast

    Standard

    Wie gehst du mit Zweifel um? Und warum bist du nicht mehr in einer Freikirche? Ich habe bisher keine Alternative gefunden. Denn es "menschelt" nun mal überall. Das ist auch gar nicht das Problem.

    In den Landeskirchen und den großen Kath. Kirchen geht man diesem Problem weitesgehend aus dem Weg, indem man wenig Berührungspunkte miteinander hat. Aber das ist für mich auch keine Lösung.

    Ich will doch nur Ehrlichkeit und Offeneit. Dass nicht jeder Satz mit salbungsvollen Worten von Frieden und Liebe gespickt ist. Friede entsteht doch nicht dadurch, dass ich den Unfrieden einfach ausblende. So nach dem Motto: "Wenn wir nicht darüber reden, gehts vielleicht weg!"

    Geli

  4. #4

    Standard

    ich kannte das nie das man probleme einfach ausblendet und so tut als gäb es sie nicht und man betet und preist gott und alles ist gut das habe ich erst kürzlich lernen müssen das es sowas gibt in einem anderen forum da erlebt man genau das hautnah mit und es wird rausgeworfen wer sich traut über probleme zu reden ich selber bin christ und ich glaube schon lang aber ich kann offen dazu stehen das ich auch immer mal zweifel habe und jeder der sagt es gehe ihm nie so der macht sich was vor da bin ich überzeugt aber ich habe gelernt darüber zu reden und es auch auszusprechen
    und ich habe in diesem anderen forum gelernt wie schmerzhaft gerade so christen sind die alles vertuschen wollen und alles wegreden und einen als böse und unchristlich hinstellen sowas tut in einem forum weh und wie viel mehr tut das in der realen umwelt weh

    was unterscheidet also christen vor nichtchristen ich denk nichtchristen wissen sie müssen die probleme selber lösen sie müssen sich den problemen stellen und lösungen suchen christen denken immer sie dürften das nicht denn es scheint ein zeichen von schwäche zu sein probleme zuzugeben also tut man als gäb es die probleme nicht und man lernt alles zu unterdrücken nur bleibt das alles unter der oberfläche und irgendwann bricht das alles aus

    es ist doch kein wiederspruch wenn man als christ auch normale probleme hat auch als christ ist und bleibt man mensch und kämpfen mit normalen menschlichen problemen man hat als vorteil die gewissheit das gott da ist man ist nie allein aber das entbindet uns nicht davor uns unseren problemen zu stellen und sie zu lösen und daraus etwas zu lernen

    bibelstellen und zitate können einen manchmal aufbauen und helfen aber manchmal ist es wichtiger einfach menschlich zu sein zuzuhören und dann gemeinsam lösungen zu suchen das ist ein prozes der halt leider auch zeit braucht aber ausblenden ist für mich ein sich selber belügen und ist nicht anders wie lügen

    ich glaub soviel hab ich noch nie auf einmal geschrieben und hab deshalb sogar versucht das übersichtlich zu machen hoff man versteht ich muss aber nochmal sagen das ich real sowas noch nie miterlebte ich kenn nur christen die sehr natürlich sind und sich nicht als unfehlbar und ohne probleme geben das kenn ich erst seit dem anderen forum und ich find sowas erschreckend und versteh erst jetzt wie verletzend so ein verhalten is

  5. #5
    Geli71 Gast

    Standard

    Sehr gute Worte! (Könntest du vielleicht auch ein paar Punkte und Kommata verwenden? Es liest sich sonst so schwer)

    Weißt du, ich brauche einen Glauben, der mit meinem Leben etwas zu tun hat. Der hilft, Dinge im richtigen Licht zu sehen und zu beurteilen. Dinge, die ich nicht "lösen" kann.

    Mein Bruder starb mit 39 Jahren und hinterließ Frau und vier Kinder. Die damals 12-jährige Tochter kam damit nicht klar und versuchte 2 Jahre später, sich das Leben zu nehmen. Um bei ihrem Papa zu sein. In ihrer Kirche nahm sie am Konfirmandenunterricht teil. Sie war offen dafür, aber man versäumte leider ihr zu sagen und aufzuzeigen, was der Glaube in solchen Situationen geben kann. Es blieb Theorie.

    Soetwas macht mich tief betroffen. Und deshalb kämpfe ich dafür, dass ich einen Glauben habe und vermitteln kann, der wirklich (durch)trägt. So, wie es Dietrich Bonhoeffer im KZ erlebte, als er "Von guten Mächten wunderbar geborgen" textete. Überhaupt ist seine Lebensgeschichte und sein Denken für mich vorbildlich.

    Geli

  6. #6

    Standard

    Liebe Geli, lieber Jungtroll,

    ich finds einfach gut, dass ihr so offen und ehrlich schreibt und ich versteh euch beide nur allzu gut.
    Und ich finde, das ist eine gute Basis für weitere Gespräche und Austausch.

  7. #7

    Standard

    ich hab gerade von jemand lieben meinen text ein wenig verständlicher gemacht bekommen danke dafür und hätte meinen beitrag oben gern damit ersetzt aber das scheint nich zu gehen deshalb füg ich ihn einfach hier nochmal ein kann ja vielleicht ein mod dann oben ersetzen danke

    ich kannte das nie, dass man Probleme einfach ausblendet und so tut als gäb es sie nicht; und man betet und preist Gott und alles ist gut. Das habe ich erst kürzlich lernen müssen, dass es sowas gibt.
    In einem anderen Forum da erlebt man genau das hautnah mit, und es wird rausgeworfen wer sich traut über Probleme zu reden.
    Ich selber bin Christ, und ich glaube schon lang, aber ich kann offen dazu stehen, dass ich auch immer mal Zweifel habe.
    Und jeder der sagt, es gehe ihm nie so, der macht sich was vor, da bin ich überzeugt. Aber ich habe gelernt darüber zu reden und es auch auszusprechen.
    Und ich habe in diesem anderen Forum gelernt, wie schmerzhaft gerade so Christen sind, die alles vertuschen wollen und alles wegreden und einen als böse und unchristlich hinstellen. Sowas tut in einem Forum weh, und wie viel mehr tut das in der realen Umwelt weh!

    Was unterscheidet also Christen vor Nichtchristen.?
    Ich denk Nichtchristen wissen, sie müssen die Probleme selber lösen,. sie müssen sich den Problemen stellen und lLösungen suchen
    Christen denken immer, sie dürften das nicht, denn es scheint ein Zeichen von Schwäche zu sein Probleme zuzugeben. Also tut man, als gäb es die Probleme nicht, und man lernt alles zu unterdrücken. Nur bleibt das alles unter der Oberfläche und irgendwann bricht das alles aus.

    Es ist doch kein Widerspruch, wenn man als Christ auch normale Probleme hat. Auch als Christ ist und bleibt man Mensch und kämpfe mit normalen menschlichen Problemen. Man hat als Vorteil die Gewissheit, dass Gott da ist, man ist nie allein ,aber das entbindet uns nicht davor uns unseren Problemen zu stellen und sie zu lösen und daraus etwas zu lernen.

    Bibelstellen und Zitate können einen manchmal aufbauen und helfen, aber manchmal ist es wichtiger, einfach menschlich zu sein ,zuzuhören und dann gemeinsam Lösungen zu suchen. Das ist ein Prozess, der halt leider auch Zeit braucht, aber Ausblenden ist für mich ein sich selber belügen und ist nicht anders wie lügen.

    Ich glaub, soviel hab ich noch nie auf einmal geschrieben und hab deshalb sogar versucht das übersichtlich zu machen, hoff man versteht, ich muss aber nochmal sagen, dass ich real sowas noch nie miterlebte. Ich kenn nur Christen, die sehr natürlich sind und sich nicht als unfehlbar und ohne Probleme geben; das kenn ich erst seit dem anderen Forum, und ich find sowas erschreckend und versteh erst jetzt, wie verletzend so ein Verhalten is.

  8. #8
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    @Geli

    Zu deinen persönlichen Fragen in #3 an mich:

    Zuerst mal wegen dem Besuch in einer Freikirche: Ich würde da mit meinem Glauben keinen Platz haben, denn da hat sich so einiges verändert, was so die Theologie betrifft, die Lehren und die Dogmen, wie man die Schriften einseitig interpretiert und nur diese Sichtweise wahrhaben will. Dort ist kein Platz, kein Raum, um darüber zusprechen, zu diskutieren.

    Aber der Auslöser für den Austritt war etwas ganz anderes. Ich hatte einfach ein Problem mit meinen Ohren, Tinnitus. Nun ist sehr laute Musik wahrlich nicht das beste Heilmittel dazu, und immer montags war es am extremsten. So ersuchte ich die Gemeindeleitung, dass doch darauf geachtet werden soll, dass die Musik doch nur so laut sein soll, dass man wenigstens den Nachbar, also die Leute, die um einen herumstehen, doch auch singen hören könnte, denn all dies verschlangen diese Schallwellen aus den Lautsprechern und vernichteten so jeglichen Gesang. Auch erwähnte ich einige nebensächliche Dinge, die ich in der Predigt vom Wort her anders verstehen würde als gepredigt wurde. So wurde ich als ein neokonservativer Christ (für mich eine völliges Neuwort) gebrandmarkt, wobei ich in Forendiskusionen (in der Gemeinde) offen gesagt hatte, dass doch auch Frauen etwas zu sagen haben, und sei es auch eine Predigt, dass wir miteinander den Weg gehen und gestalten müssen. Wohl bemerkt, es handelte sich um keine „gesetzliche“ Gemeinde. Obwohl ich ja aktiv in der Gemeinde mitgewirkte hatte, erwähnte man, dass solche Typen ein Hindernis für das Wachstum der Gemeinde sei. So zog ich einen Strich unter die ganze „Angelegenheit“ und wir machten mit unserer Familie „Hausgottesdienste“, wo zeitweise auch andere dann kamen. Darauf verbesserte sich mein Ohrensausen, nur wenn ich wieder in lauter Umgebung war, gabt es Probleme.

    Das sich beschäftigen mit dem Jüdischen, sozusagen den „Wurzeln“ des Christentums ging da schon vorher parallel, wo wir in einer andern Gemeinde jüdische Lehrabende besuchten. Dies war sehr interessant. Dies intensivierte sich immer mehr, begann auch selber zu lesen und studieren, und so setzte ich mich auch mit der Kirchengeschichte, den Ursprüngen der Kirche, des Christentums auseinander. So begannen sich gewisse Dinge zu relativieren, und besonders da das jüdische „Gottverständnis“ dem christlichen eher entgegengesetzt ist, so dass ich auch unter anderem die Trinität beiseite legte, somit habe ich in keiner Gemeinde hier mehr Platz, es gibt kaum eine Alternative.

    Nun kommt es zu deiner ersten Frage, den Zweifeln. Dieses Werden, was ich geschildert habe, ist natürlich mit Zweifeln durchspickt. So ein Umdenken, ja es ist ein Entwurzeln aus dem christlichen hinaus, geht ja nicht spurlos vorbei. Da durchlebt man manche Krisen. Diese brachte ich dem Ewigen vor, und ich hatte eigentlich immer die Gewissheit, dass ER dies mir nicht „anlasten“ wird, sondern dass diese Auseinandersetzung/Beschäftigen ein Teil meines Weges ist. Ich machte es ja ehrlich, versuchte in vielem zu retten, was ich meinte retten zu müssen, so dass es auch jetzt noch Spuren davon in Artikeln meiner HP gibt, welche ich heute nicht mehr alle so schreiben würde.


    Nicht meine Zweifel oder mein Wohlfühlen, meine Fragen oder meine vermeintliche Sicherheit (dogmatische Lehre) entscheiden, ob ich ein Gotteskind bin und es lebe, sondern meine Ehrlichkeit vor dem Ewigen.


    Ja, so behalte deine Ehrlichkeit und Offenheit, auch dem Zweifel, den Fragen gegenüber. Denn einfach nur darüber hinweggehen, wäre ja Heuchelei und ein nicht Wahrhaben wollen, was in der Seele sich abspielt, denn der Ewige selber hat sie uns gegeben, ja ER hat sie zubereitet, und die darf nicht einfach durch die Dogmatik konform einer Theologie gemacht werden.


    Lehit

    Alef

  9. #9
    Geli71 Gast

    Standard

    Ja, Alef, genau dieses Ringen um Ehrlichkeit, die Möglichkeit, meine Überzeugungen aussprechen zu dürfen, auch wenn sie nicht der Mehrheitsmeinung entsprechen, meine ich.

    Ich denke natürlich, dass jede christliche Gemeinschaft so etwas wie ein gemeinsames Glaubensbekenntnis haben sollte. Aber den Spielraum dabei, den muss doch jeder für sich selbst ausloten.

    Und wenn ich Zweifel habe, dann will ich offen darüber sprechen können. Mich auseinandersetzen und fragen. Ich will doch glauben können, was ich glauben soll!

    Das mit der Trinität wird in meinen Augen oft überbewertet. Es ist doch nur ein theologisches Denkmodell um zusammen zu kriegen, weshalb in der Bibel mal von Gott, mal vom Geist und dann wieder vom Sohn gesprochen wird.

    Vieles in der Bibel sind "Geheimnisse" (mit fällt kein besseres Wort dafür ein) und manche Bedeutung wird einem erst nach sehr vielen Jahren klar. Und manches vielleicht nie...

    Für mich ist die Herzenshaltung das, worauf Gott am meisten Wert liegt. Er sieht, ob ich ehrlich frage und das Gespräch mit ihm suche. Auf "Formfehler" kommt es dabei sicher nicht an.

    Geli

  10. #10
    Registriert seit
    11.07.2006
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    5.546
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    7

    Standard

    Euch alle hier zu lesen, ist mehr als wohltuend für mich.

    So stelle ich mir gelebter Glaube vor. Ehrlich zu sich selber sein und ein immer wieder auf Gott zugehen mit seinen Fragen und Ängsten und auch Nöten.

    Grüßle
    Fisch


 

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