Da dreht es mir gleich schon wieder den Kopf irgendwie :-) Ist das Taktik? :-)
Ich kann deswegen grad nur auf die Punkte eingehen die für mich verständlich waren.
Das stimmt gleich doppelt nicht.
Zum einen werden die Bibel(n) regelmäßig, und das seit Angebin, stehts revidiert und sogar mit Einschüben versehen... jetzt nur mal rein von den Übersetzungen her.
Und aber die Bibel selbst zeugt ja von vorgenommenen "Revidierungen" bzw. Berichtigungen bzw. glatte Falschaussagen im angeblichen Namen Gottes.
Die Jeremia Stelle hatten wir ja schon. Und Jeremia 8,8 sagt sogar direkt daß die damaligen Schriftgelehrten die "Gesetze Gottes" (die ja nur die mosaischen gewesen sein können) gefälscht (oder falsch?) niedergeschrieben hatten.... "die Wahrheit zur Lüge gemacht"...
Und Jesus krempelte (besser gesagt: Entrümpelte) sowieso komplett das ganze damalige "offizell-formelle" Judentum um, so daß die Leute sich sogar fragten: "was ist das für eine neue Lehre?" [Apg 17, 19]
Ja so sehr Entrümpelte Jesus daß daraus Andere eine neue Religion darin sahen und definierten... eben das sog. Christentum(e)... derweil es in meinen Augen keine neue Religion war sondern - wenn man so will - das "reine Judentum" bzw. das "gereinigte Judentum".
Das war also mehr als nur "revidieren". Das war eine fast komplette Berichtigung aller "jüdisch-religiösen Standards" bei gleichzeitiger Hervorhebung und wieder in den Mittelpunkt stellen des Wesentlichen.
Ja es so eine starke Berichtigung daß die Oberpriester ihn glatt für einen Gotteslästerer hielten und töten ließen. Erkannten ihn nicht als einen der gesalbten Gottes... so verzerrt waren die damaligen Schriftinterpretationen und Ansichten über Gott und seine Gesalbten.
Die Tradition Jesus ist also ganz sicher nicht daß nichts "revidiert" werden darf. Sondern, im Gegenteil, er selbst und seine Anhänger waren die "größten Revidierer" ihrer Zeit und Kultur und Religion überhaupt.
Wenn Jesus und seine Anhänger so argumentiert hätte wie zB Du... dann wären sie damals ganz normale jüdisch Gläubige gewesen/geblieben die den Traditionellen Glauben verteidigt hätten... eben so wie zB Du und so viele andere.
Die hätten zB. nie die Ehebrecherin gehen lassen und nur ermahnt. Sie hätten auf 3 Moses 20,10 gezeigt und gesagt: "Guck... steht doch da schwarz auf weis und klar und deutlich was zu tun ist."
Genau dieses "Auswahl-verhalten" meinte ich nicht :-) Sondern ein "Über Zeit- und Kultur und Religion" stehenden Standpunkt.
Die Schriften hat er sicherlich gebraucht... schon allein um daraus zu referenzieren. Tu ich ja auch... (aber nur wenn ich mit Christen Diskutiere.... ansonsten brauch ich sie nicht) :-) Paulus war in meinen Augen kein Schriftfundamentalist (mehr) obwohl er damit argumentierte. Das wird find ich in 2 Kor 3 sehr klar.
Wer das schreibt was dort steht, der kann kein Schriftfundamentalist gewesen sein :-) Im übertragenen Sinn: Das kann kein "Bibeltreuer" gewesen sein :-)
Ich weiß was Du meinst: "Das Christentum (welches gleich nochmal?) ist das beste non-plus-ultra aller Weisheits- und Gotteslehren." :-)
Für mich kommt es auf die Interpretation des jeweiligen Christentum an, wie non-plus-ultra es verglichen mit nicht-Christentum-Based-Lehren in meinen Augen dann ist.
Bzgl. Jer 7,21-24:
Deine Lesart: "Kommt, lasst´s bleiben mit eurer Scheinheiligkeit und fresst Fleisch! Ich habe nichts gesagt von Brand- und Schlachtopfern, wie ihr sie hier praktiziert"... verfälscht imho mittels Deinen Einschub ("wie ihr sie hier praktiziert") die Aussage von 7,21.
Hier bleibe ich ausnahmsweise der Schrift treu :-) Dort steht: "Denn ich habe nicht mit euren Vätern geredet und ihnen nicht betreffs des Brandopfers und des Schlachtopfers geboten, an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte".
Hat wieder diesen Paulus-Nachgeschmack... Wenngleich ich Dir natürlich schon zustimme daß Opfer(glaube) und "schlechte Werke" gleich doppelt nichts Wert ist.
Das ist wieder so ein Satz den ich nach mehrmaligen lesen einfach nicht verstanden habe :-)
Sie konnte vielmehr noch nie Sünden hinwegnehmen (siehe Hebräer 10,4)
Und da muss man sich doch schon fragen wenn, auch nach Paulus, Tieropfer eh noch nie Sünden hinwegnehmen konnte... warum sollte Gott sie dann jemals Moses angeordnet haben (was Gott nach eigene Selbstaussage ja laut Jeremia 7,21 eh nicht tat)
Nee also ich bleib dabei: Paulus hat im Hebräerbrief getrickst mit seiner typischen Verwirrungs-Retorik-Taktik; Tieropfer haben noch nie Sünden wegtragen können; Gott hat Moses auch nie was von Schlachtopfern gesagt noch geboten (Jer 7,21f); denn es waren die damaligen Schriftgelehrten die die "Gesetze Gottes" (sprich die mosaischen) verfälscht hatten (Jer 8,8) und so die Schlachtopfer in die Moses Schriften kamen. Und Jesus und seine Anhänger eh keinen Sinn darin sahen Tiere Gott zu opfern deswegen sie es auch nicht Praktizierten.
Bedeutet das für Dich daß Gott nach dem leiblichen Tod all die inneren ungelösten "Dinge" deren sich die Gläubigen in diesem Leben lediglich nicht bewusst waren sozusagen "wegzaubert"?
Grüße Net.Krel
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