Nicht mit seinem Verständnis vom Gesetz, sondern mit deinem Verständnis vom Gesetz und von Jesus.
Damit meinte er den Text. Über den Text sagte er, daß kein Buchstabe aus dem Gesetz vergeht, bis nicht alles erfüllt sei, was da geschrieben steht.Und wenn Jesus vom "Gesetz" sprach, meinte er sicherich nicht das damalige Verständnis der "mosaischen Gesetze"...
Wer wie diesen Text versteht, ist ne andere Sache.
Gerade über das Verständnis des Gesetzes, über seine Interpretation schreibt Jeremia:
"Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht." (Jer. 8:8)
Zunächst gibt er zu, "Ja!", sie haben das Gesetz des Herrn. Dann schreibt er: Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht. Mit ihren Interpretationen!
Wenn der Text des Gesetzes gefälscht wäre, hätte Jeremia nicht zugegeben "Ja!", daß sie das Gesetz des Herrn haben.
Er gibt es aber zu. Woraus man schlußfolgern kann, daß der Text des Gesetzes nach wie vor ungefälscht ist.
Nach dem jüdischen Verständnis, gründet auf diesem Gesetz die gesammte Schöpfung. Und sollte man einen Buchstaben ändern, wäre das Gleichgewicht der Schöpfung gestört. Darum würde kein Jude es wagen, auch nur einen Buchstaben zu ändern.
Aber die Interpretation des Gesetzes ist was anderes. Da kommt das menschliche Verständnis zu Wort. Und das kann falsch sein. Und durch das falsche Verständnis, durch die fehlerhafte Interpretation, wird das Gesetz (oder auch jede andere Schrift) zur Lüge. "Dank" der Interpretation verstäht man dann den Text falsch.
Man sollte den Text von der Interpretation trennen, und über den Text nachdenken. Und nicht, wie du es tust, die Interpretation mit dem Text identifizieren, und sie zusammen verwerfen. Das zeugt nur von Mangel an Denkvermögen.
"Über dieses Gesetzbuch sollst du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, genau so zu handeln, wie es darin geschrieben steht. Dann wirst du auf deinem Weg Glück und Erfolg haben." (Jos. 1:8)
"Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote beherzigst,
der Weisheit Gehör schenkst, dein Herz der Einsicht zuneigst,
wenn du nach Erkenntnis rufst, mit lauter Stimme um Einsicht bittest,
wenn du sie suchst wie Silber, nach ihr forschst wie nach Schätzen,
dann wirst du die Gottesfurcht begreifen und Gotteserkenntnis finden." (Spr. 2:1-5)
Und genau so hat Jeses es getan, und zu einem neuen, besseren, Erkenntnis der Schrift und Gottes gekommen. Wie es im Psalm heißt:
"Wie lieb ist mir deine Weisung; ich sinne über sie nach den ganzen Tag.
Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; denn immer ist es mir nahe.
Ich wurde klüger als all meine Lehrer; denn über deine Vorschriften sinne ich nach.
Mehr Einsicht habe ich als die Alten; denn ich beachte deine Befehle.
Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; denn ich will dein Wort befolgen.
Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, du hast mich ja selbst unterwiesen.
Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, süßer als Honig für meinen Mund.
Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, darum hasse ich alle Pfade der Lüge.
Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für Meine Pfade." (Ps. 119:97-108)
Da verstehst du die Stelle falsch, weil du nicht genau achtest, was da geschrieben steht.Genauso wie mein Verständnis von "Gottes Wort" ein anderes ist als daß damit eine bestimmte Schriftsammlung zB "die Bibel" gemeint ist.
Da fällt mir gleich wieder Paulus ein :-) Wo er sagte daß jede Schrift wenn sie einen belehrt und zum Guten führt eine durch Gottes Geist inspirierte ist. Ich glaub in "2 Tim irgendwo" steht es.
Das wird zwar meist so interpertiert und gar übersetzt daß damit die Bibel angesprochen sei... aber das ist es in meinen Augen nicht.
Und da steht: "Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung ..." (2Tim. 3:16)
Nicht jede dich belehrende Schrift ist von Gott eingegeben, sondern jede von Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung.
Man kann auch aus menschlichen Schriften manches lernen.
Wenn aber Paulus (oder auch andere Schreiber des N.T.) über die Schrift sprach, dann nur über die Tanach, die im Judentum anerkanterweise von Gott eingegeben war.
Aus welchem Grund? Hast du konkrete Beweise, oder spricht aus dir nur der Wunsch denes Herzens, das von der aufklärerischen Propagande geprägt ist? Das kann nicht sein, weil es niemals sein kann.
Das A.T. war bereits ausgewählt und übersetzt ins griechische. Die Kirche hat damit überhaupt nichts zu tun.Wer sagt die Bibel sei irrtumsloses Wort Gottes, der sagt in meinen Augen unweigerlich auch, daß diese "menschliche Auswahl" von damals Irrumslos gewesen sei.
Und das widerstrebt mir, Menschenwerk als absolut... als "irrtumslos" zu betrachten. Und die Kanonisierung war nunmal das Werk von Menschen.
Das N.T. wurde ausgewählt aus den bereits überall verbreiteten und anerkannten Schriften. Wenn man an einer Schrift zweifelte, wurde sie in den Kanon nicht aufgenommen. Aufgenommen wurden nur die bereits von allen anerkannte.
Und hier gilt was Jesus sagte: "Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein." (Mt. 18:18)
Man kann auch aus anderen Quellen lernen, aber der Kanon ist Pflicht, bindend für alle Christen.
"Dann wurde mir ein Meßstan gegeben, der aussah wie ein Stock, und mir wurde gesagt: Geh, miß den Tempel Gottes und den Altar, und alle/die dort anbeten.." (Off. 11:1)
Das grichische Wort für "Meßstab" kan man auch als "Kanon" übersetzen.
Die Kirche/Gemeinde ist heute der Tempel Gottes, die mit dem Kanon gemessen werden soll. Und alles was nicht passt, muß weg.
Nicht gemessen wird der Vorhof des Tempels, der den Heiden gegeben worden ist.
Wenn man diesem Meßstab nicht entspricht, zeigt daß man keinen Anteil am Tempel hat, sondern höchstens am Vorhof.
Was man nicht versteht, sollte man zur Zeit sein lassen. Es aber nicht verwerfen. Denn woher willst du wissen, ob du morgen diese Stellen nicht in einem anderen Licht sehen wirst, und Gefallen daran findest?Nee also ich verwerfe den Kanon bzw. den Inhalt dessen ja nicht durchgehend. Nur das, was ich unmöglich mit Gewissen und auch(!) Verstand und wohl auch mit meinen Glauben an Jesus nicht vereinbaren kann... vom historischen mal grad abgesehen jetzt..
Weil die Kanonisierung kein Momentanfall war, sondern das Ergebnis eines langen Prozesses, seit der Apostelzeit, an dem die gesammte Kirche beteiligt war. Es war nicht das Werk einzelner Kirchenväter, sondern der ganzen Kirche, die Aposteln eingeschlossen.Die Kirchväter die den Kanon zusammenstellten waren auch nur Menschen.
Das gleiche könnte man diese auch fragen: "Ihr sagt daß euer Kanon irrtumslos sei? Was ist euer Maß dafür gewesen? Ihr selbst? Seid ihr schon allwissend daß ihr das alles beurteilen könntet?"
Man muss sich doch in seinen "Arbeiten" eingestehen daß Fehler enthalten sein können. Da wird Dir auch jeder eigentlich bei anderen Themen generell zustimmen. Warum also soll man das bei der Kanonisierung nicht tun?
Anfangs war die Kirche ein Organismus, der leider im vierten Jahrhundert in eine Organisation umgestaltet wurde. Was aber nicht heißt, daß es keinen Organismus mehr gibt. Er ist heute nur nicht mehr sichtbar. Man sieht die Organisation, in der lange nicht alle zum Organismus gehören. Der Organismus aber ist da, teils in dieser, teils in jener, teils auch ausserhalb jeder Organisation.Ohh... in gewisser Weise seh ich das auch so. Aber wir verstehen unter "Kirche" sicherlich etwas anderes. Für mich ist die "Kirche Christi" eher im mystischen Sinne zu verstehen. Damit ist, in meinen Augen, nicht eine Institution namens "Kirche" gemeint.
Aber es komm der Tag, wo der gesammte Schlak abfällt, und der Organismus für alle sichtbar wird.
Anfangs sagte Gott, daß sie auf seine Stimme hören sollen. Dann bräuchten sie keine Opfer. Denn die Opfer waren zur Sühnnung der Übertretungen. Wenn man nicht auf die Stimme des Herrn hört, sondern dem zuwieder handelt.Ich konnte dem nicht ganz folgen. Jeremia sagte daß Gott sagt daß er den Vätern zur Zeit der ägyptischen Befreiung nichts von Schlachtopfern sagte noch gebot. Anhand Deiner Ausführungen tat Gott dies aber doch.
Falls Du auf die Zeit anspielen möchtest daß zwar Gott zur Zeit der ägyptischen Befreiung ja nichts gesagt hat aber kurz danach...
Dann muss ich Dich fragen: Welchen Sinn hätte das, im Kontext von Jeremia 7 und 8 betrachtet, das zu erwähnen? Da fehlt mir der Zusammenhang.
Das würde sich dann quasi so lesen: "Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten rausführte, nichts befohlen, was Bradopfer und Schlachtopfer betrifft. Sondern kurz danach erst [...]"
Und das würde echt keinen Sinn machen find ich.
Und da sie, wie Jeremia auch sagt, nicht auf die Stimme des Herrn gehört haben, mußte Gott ihnen den Opferkult geben.
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