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  1. #1

    Standard Der Wille Gottes

    Ich erlaube mir mal, einem Nebenthema des Fadens "Warum glaubt Ihr an Gott?" hier einen eigenen Thread zu spendieren, damit der Ursprungsfaden nicht Gefahr läuft, sich in einen Nebenkriegsschauplatz zu verwandeln.

    Also, hier soll es um den "Willen Gottes" gehen. Daraus haben sich aus meiner Sicht die Fragen ergeben (wer möchte, kann natürlich ergänzen):

    1. Ist uns der Wille Gottes bekannt oder können wir diesen erkennen?

    2. Sind wir selbstaktiv in der Lage, Gottes Willen zu erfüllen?

    Hier noch ein Beitrag von Provisorium, der mich zur Fadeneröffnung animierte:

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Guten Morgen FrauShane, :-)

    Da kannst du völlig unbesorgt sein, liebe FrauShane! Weder ist Eckhart ein provisorischer Charmeur, noch will er den Menschen willenlos machen, sondern er spricht von geistlicher Armut und die beinhaltet die Erkenntnis, dass man den Willen Gottes nicht tun kann, und das man, solange man an seinem Willen festhält, den Willen Gottes tun zu wollen, immer im eigenen Willen und Wollen "stecken" bleibt. Dann bist es immer nur du selbst der will und dann wirst du immer nur dich selbst und deinen Willen finden und tun! Daran gibt es auch gar nichts auszusetzen! Du meinst es sicher gut! Aber Eckhart will nicht bei seinem Willen stehen bleiben, er "will" die Einheit mit Gott und in der hat sein Wille keinen Platz! Also löst er sich davon und lässt ihn fallen. Freiwillig! :-)

    Der Weg der geistlichen Armut ist immer ein Weg der Negation! Arm wird man nicht dadurch, dass man an irgendetwas festhält, richtig? :-)

    Unseren freien Willen lässt das übrigens völlig unberührt und den sollst und darfst und musst du sogar tagtäglich kräftig einsetzen! Aber auf der Ebene der Spiritualität, da soll es doch bitte nicht mein Wille sein, der geschehe, sondern Gottes!

    LG
    Provisorium
    Und hier noch ein Beispiel der klassichen Sicht auf den Willen Gottes. Dies ist nur ein Auszug, also bitte den Link nutzen:

    Zitat Zitat von Bibelkurse
    Wie kann ich erfahren, was der Wille Gottes für mein Leben ist?



    „Gott will uns helfen, nach besten Wissen und Gewissen unsere Entscheidungen zu treffen.“
    Was Gott von uns erwartet, können wir in der Bibel nachlesen. Die Zehn Gebote (2. Mose 20,2-17), die Bergpredigt Jesu (Matthäus 5-7) und auch die christlichen Verhaltensregeln in den Briefen der Apostel zeigen uns den Willen Gottes. Das ist uns aber oft nicht genug. Wir wünschen uns darüber hinaus klare Anweisungen für unsere persönlichen Lebensentscheidungen. In manchen Alltagssituationen fühlen wir uns überfordert und möchten deshalb, dass Gott uns direkt führt.
    Manche Christen glauben nun: Gott hat einen festen Plan für unser Leben. Er ist optimal und führt uns auf jeden Fall zum Erfolg, wenn wir ihn verwirklichen. Weil wir ihn aber nicht kennen, müssen wir Gott bitten, dass er uns den richtigen Weg führt. Dann können wir keinen Fehler machen bei der Berufs- und Partnerwahl, beim Mieten einer Wohnung oder dem Kauf eines Autos. Gott führt uns in jeder Entscheidung.

    http://www.bibelstudien-institut.de/.../#.VAmYnFeh6p0
    Viel Spaß beim Diskutieren.
    Geändert von Sarandanon (05.09.2014 um 14:14 Uhr)

  2. #2
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    gracias :)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  3. #3

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    Gute Idee @Sarandanon
    Ich fand/find das Thema auch interessant...

    Soweit ich Provisorium's bzw. M. Eckhard's Position verstanden habe sollte man seinen eigenen Willen nicht Gottes (vermeintlichen) Willen "unterjubeln"... diesbzgl. also "arm im Geiste" sein... also einfach aufhören zu sagen/denken "dies und das ist Gottes Wille"...

    Weil erst dann, quasi unbeinflusst des persönlichen Willens, der Wille Gottes durch einen geschehen kann bzw. eben nicht vom persönlichen Willen (wo ja meist immer Ego dabei ist) beinflust wird... hab ich das soweit richtig begriffen wertes Provisorium?

    Aber ist es denn nicht Gottes Wille daß wir Glücklich sein mögen... daß wir alle in Frieden zusammen leben mögen... daß wir uns als Brüder und Schwestern sehen mögen weil wir ja alle seine Kinder sind? Ich seh eigentlich dies schon als Gottes Willen an... gar nicht mal mehr... "nur" dies... (nur ist gut)

  4. #4
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    Standard

    Oh wie schön! Es gab eine provisorische Inspiration bei den Gnadenkindern! Ob das mal gut geht....? Hoffentlich bleibt das ein Einzelfall...;-)

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Also, hier soll es um den "Willen Gottes" gehen. Daraus haben sich aus meiner Sicht die Fragen ergeben (wer möchte, kann natürlich ergänzen):

    1. Ist uns der Wille Gottes bekannt oder können wir diesen erkennen?

    2. Sind wir selbstaktiv in der Lage, Gottes Willen zu erfüllen?
    Sarandanon gliedert immer so schön ist mir gerade aufgefallen und deshalb erwähne ich's jetzt auch mal kurz, weil ich es wirklich schön finde, um dann zu Frage 1 überzuleiten! :-)

    1. Ist uns der Wille Gottes bekannt oder können wir diesen erkennen?
    Ach ihr Lieben, das kommt immer auf unser Gottesbild an und damit macht ihr es mir wirklich schwer, weil ich hab' doch keins und ohne Bild von ihm werd' ich schwerlich seinen Willen kennen können.

    Aber ich habe ja außer Erkenntnis auch noch Glauben und der sagt mir immer zu nur eins bzgl. des Willen Gottes: Gott will immer nur und ausschließlich das Allerbeste für uns!

    Womit ich sagen will, dass meines persönlichen Glaubens nach Gott will, dass mir auch die momentane Beteiligung an diesem Thread zum Allerbesten gereicht! Genau wie dieser Moment...und dieser Moment...und dieser Moment...und dieser auch...usw...

    Ach, ihr versteht mich schon! Dem Provisorium geschieht ausnahmslos und immer Gottes Wille! Da, schon wieder...:-)

    2. Sind wir selbstaktiv in der Lage, Gottes Willen zu erfüllen?
    Nö, wir tun immer nur unseren eigenen Willen, oder den Willen, den wir zuliebe eines anderen Willens tun wollen, womit wir dann wieder nur unseren eigenen Willen tun...

    Ach hoppla, da hab' ich doch glatt den Zwang vergessen! Aber da sind wir ja nicht selbstaktiv, sondern fremdaktiv und deshalb darf ich den sicher beiseite lassen, oder?

    Also klare Antwort: Nein!

    (Aber Moment mal, was heißt denn eigentlich selbstaktiv? Ohne Beteiligung Gottes?) Ach egal! Das Provisorium bleibt bei "Nein"! Das zweifelt ja schon an der "Selbstaktivität" des Menschen...

    Zitat Zitat von Sarandanon Beitrag anzeigen
    Viel Spaß beim Diskutieren.
    Den wünsche ich auch!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  5. #5
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    Hey net.krel, lieber Bruder, was habt ihr Schlingel denn da drüben aus meinem Thread gemacht? Es kostet mich derart Überwindung, mich da raus zu halten und euer "Off-Topic-Dingens" da laufen zu lassen, das kannst du dir kaum vorstellen! Ach ne, du kannst es ja! Meine Gedanken und meine Liebe sind jedenfalls bei euch...! :-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Soweit ich Provisorium's bzw. M. Eckhard's Position verstanden habe sollte man seinen eigenen Willen nicht Gottes (vermeintlichen) Willen "unterjubeln"... diesbzgl. also "arm im Geiste" sein... also einfach aufhören zu sagen/denken "dies und das ist Gottes Wille"...
    Oh bitte niemals das Provisorium mit dem Meister verwechseln, noch wähnen, das Provisorium wäre dazu in der Lage, des Meisters Position einzunehmen! Lieber soll der Meister für sich selbst sprechen!

    Nun spreche ich von etwas anderem. Ein guter Mensch kann der nicht sein, der nicht will, was Gott in jedem besondern Falle will, denn es ist unmöglich, dass Gott irgend etwas denn Gutes wolle; und insonderheit gerade darin und dadurch, dass es Gott will, wird es und ist es notwendig gut und zugleich das Beste. Und darum lehrte unser Herr die Apostel und uns in ihnen und beten wir alle Tage darum, dass Gottes Wille geschehe. Und doch, wenn Gottes Wille kommt und geschieht, so klagen wir.

    Seneca, ein heidnischer Meister, fragt: Was ist der beste Trost im Leiden und im Ungemach‘ und antwortet: Es ist dies, dass der Mensch alle Dinge so hinnehme, als habe er‘s so gewünscht und darum gebeten; denn du hättest es ja auch gewünscht, wenn du gewusst hättest, dass alle Dinge aus Gottes, mit Gottes und in Gottes Willen geschehen.

    Es spricht ein heidnischer
    Meister: Herzog und oberster Vater und Herr des hohen Himmels, zu allem, was du willst, bin ich bereit; gib mir den Willen, nach deinem Willen zu wollen! Ein guter Mensch soll darin Gott vertrauen, ihm glauben und gewiss sein und ihn als so gut kennen, dass es Gott und seiner Güte und Liebe unmöglich ist zuzulassen, dass dem Menschen irgendein Leiden oder Leid zustoße, ohne dass er entweder dem Menschen größeres Leid (dadurch) verhüten oder ihn auch auf Erden (schon) stärker trösten oder etwas Besseres davon und daraus machen wolle, worin Gottes Ehre umfassender und stärker in Erscheinung träte.

    Doch, wie dem auch sei: deshalb allein, weil es Gottes Wille ist, dass es geschehe,
    soll des guten Menschen Wille so ganz und gar mit Gottes Willen eins und geeint sein, dass der Mensch mit Gott dasselbe wolle, selbst wenn es sein Schaden und gar seine Verdammnis wäre. Darum wünschte Sankt Paulus, dass er um Gottes willen und um des Willens Gottes und um der Ehre Gottes willen von Gott geschieden wäre (vgl. Röm. 9, 3). Denn ein recht vollkommener Mensch soll sich so gewöhnt haben, sich selbst abgestorben, seiner selbst in Gott so entbildet und in Gottes Willen so überbildet sein, dass seine ganze Seligkeit darin hegt, von sich selbst und von allem (Sonstigen) nichts zu wissen, vielmehr nur Gott allein zu wissen, nichts zu wollen noch einen Willen zu kennen als Gottes Willen und Gott so erkennen zu wollen, wie Gott mich erkennt, wie Sankt Paulus sagt (vgl. 1 Kor. 13, 12). Gott erkennt alles, was er erkennt, liebt und will alles, was er liebt und will, in sich selbst in seinem eigenen Willen. Unser Herr sagt selbst: »Das ist das ewige Leben, Gott allein zu erkennen« (Joh. 17, 3).

    Darum sagen die Meister, dass die Seligen im Himmelreich die Kreaturen erkennen ohne alle Bilder der Kreaturen, die sie (vielmehr) in dem einen Bilde erkennen, das Gott ist und in dem Gott sich selbst und alle Dinge weiß und liebt und will. Und dies lehrt uns Gott selbst beten und begehren, wenn wir sprechen: »Vater unser«, »geheiligt werde dein Name«, das heißt:dich erkennen ganz allein (vgl. Joh. 17, 3); »zukomme dein Reich«, auf dass ich nichts habe, was ich als reich erachte und wisse als dich (den) Reichen.

    Deshalb sagt das Evangelium: »Se
    lig sind die Armen des Geistes« (Matth, 5, 3), das heißt: des Willens, und bitten wir Gott, dass sein »Wille geschehe« »auf Erden«, das heißt: in uns, »wie im Himmel«, das heißt: in Gott selbst. Ein solcher Mensch ist so einwillig mit Gott, dass er alles das will, was Gott will und in der Weise, wie es Gott will. Und darum, da Gott in gewisser Weise will, dass ich auch Sünde getan habe, so wollte ich nicht, dass ich sie nicht getan hätte, denn so geschieht Gottes Wille» auf Erden«, das ist in Missetat, »wie im Himmel«, das ist im Recht handeln. In solcher Weise will der Mensch Gott um Gottes willen entbehren und von Gott um Gottes willen geschieden sein, und das ist allein rechte Reue meiner Sünden; so ist mir die Sünde leid ohne Leid, wie Gott alles Böse leid ist ohne Leid. Leid und das größte Leid habe ich wegen der Sünde, denn ich täte um alles, was geschaffen oder erschaffbar ist, auch wenn es in Ewigkeit tausend Welten geben könnte, keine Sünde, jedoch ohne Leid; und ich nehme und schöpfe die Leiden in und aus Gottes Willen.

    Solches Leid ist allein vollkommenes Leid, denn es kommt und ent
    springt aus der lauteren Liebe der lautersten Güte und Freude Gottes. So wird wahr und wird man gewahr, was ich in diesem Büchlein gesprochen habe: dass der gute Mensch, insoweit er gut ist, in das ganze Eigensein der Gutheit selbst, die Gott in sich selbst ist, eintritt.
    (aus dem Buch der göttlichen Tröstung, um 1308 geschrieben).

    So spricht der Meister! Das Provisorium hebt lediglich durch "Fettdruckung" hervor...

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Weil erst dann, quasi unbeinflusst des persönlichen Willens, der Wille Gottes durch einen geschehen kann bzw. eben nicht vom persönlichen Willen (wo ja meist immer Ego dabei ist) beinflust wird... hab ich das soweit richtig begriffen wertes Provisorium?
    Du, geistliche Armut ist echt ein anderes Thema! Sarandanon spricht in seiner "klassischen Sicht" von etwas völlig anderem! Also wovon wollen wir jetzt sprechen?

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Aber ist es denn nicht Gottes Wille daß wir Glücklich sein mögen... daß wir alle in Frieden zusammen leben mögen... daß wir uns als Brüder und Schwestern sehen mögen weil wir ja alle seine Kinder sind? Ich seh eigentlich dies schon als Gottes Willen an... gar nicht mal mehr... "nur" dies... (nur ist gut)
    AMEN! :-)

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    was habt ihr Schlingel denn da drüben aus meinem Thread gemacht?
    Bruder Provisorium... wir sind einfach nur friedlich dagesessen und haben uns über Glaube und Sünde und die Liebe Gottes unterhalten und wer wohl möglicherweise die Moses Schriften gefälscht haben könnte und dann kamen plötzlich ein paar Juristen - laut Taufschein Heilige-Sündlose-Gerechte - und sagten wir wären nach Paragraph nicht "in der Bibel" und würden uns den Ast absägen auf den wir sitzen und würden ja eh nur Gott und Menschen verachten... und lauter so sachen die ganze Zeit... und Schwester Thalestris hat sich dann verständicherweise aufgeregt und Bruder Kaspar und ich haben sie nun in den Arm genommen und versuchen zu trösten und reden gut zu und wehren grad weitere Attacken ab...

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    So spricht der Meister! Das Provisorium hebt lediglich durch "Fettdruckung" hervor...
    Hab Meister Eckhart nicht ganz folgen können... magst Du es mir (uns) in Deinen Worten/Verständnis vieleicht nochmal erklären?

    Versteh ich es richtig daß Gott immer das beste für uns will man aber selbst keinen speziellen Willen Gott unterstellen soll?

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Du, geistliche Armut ist echt ein anderes Thema! Sarandanon spricht in seiner "klassischen Sicht" von etwas völlig anderem! Also wovon wollen wir jetzt sprechen?
    Achso... ich dachte daß mit "Arm im Geiste" auch gemeint ist daß man bzgl. Gottes Willen "im Geiste veramen" soll... also den Willen Gottes sozusagen nicht selbst bestimmen (was man aber ja eigentlich dann schon tut wenn man sagt [wie ich und ich glaub alle hier inkl. Meister Eckhart sogar] daß Gott immer das beste will)

    Nee also aktuell kann ich noch nicht ganz folgen... ich glaub ich bin bzgl. den Willen Gottes eher auf der klassischen Sicht.

    lg Net.Krel :-)

  7. #7
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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Hab Meister Eckhart nicht ganz folgen können... magst Du es mir (uns) in Deinen Worten/Verständnis vieleicht nochmal erklären?
    Oh gerne! Ist eigentlich ganz einfach. Eckhart sagt, dass der Glaube, Gott könne einzig und immer nur gut und die Gutheit selbst sein, zur Folge hat, dass alles, was einem auf diese Weise gläubigen Menschen geschieht, notwendig gut sein muss und also zum Besten dient. Ist man mit Gott, also dem Guten, verbunden, führt letztlich auch alles zum Guten.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Versteh ich es richtig daß Gott immer das beste für uns will man aber selbst keinen speziellen Willen Gott unterstellen soll?
    Na ja, Gott will halt immer nur das Beste für den Menschen, aber man kann nicht wissen, wie sich das im "Einzelschicksal" vollzieht. Wenn einem jetzt irgendein Unglück geschieht, dann verändert das zwar die Lebensumstände und macht sie vielleicht auch unangenehm, aber es trennt niemals von Gott und damit niemals von dem, der das Beste für dich will.

    Die Frage ist halt, worauf der Blick des Menschen zuvorderst gerichtet ist. Ist er es auf den unglücklichen Lebensumstand, dann wird der Mensch auch unglücklich sein. Ist der Blick jedoch auf Gott gerichtet, dann vergeht das Unglück und alles führt zum Allerbesten!

    Deshalb sagt Eckhart auch:

    Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind.

    Und wir sind Gottes Kinder, mit ihm verbunden! Wir sind sein Geschlecht, sagte der olle Paulus auf dem Areopag zu den Griechen. Wenn man das in der Tiefe mal begreifen lernt, dann geht der Blick nicht mehr zuvorderst auf die Lebensumstände, sondern allein zu Gott. Und was ist uns dann der Wille Gottes? Alles was geschieht...Amor fati!

    Das ist halt Glaubenssache und darf auch gerne anders gesehen werden, aber mir persönlich geschieht ausnahmslos und immer der Wille Gottes!
    :-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Achso... ich dachte daß mit "Arm im Geiste" auch gemeint ist daß man bzgl. Gottes Willen "im Geiste veramen" soll... also den Willen Gottes sozusagen nicht selbst bestimmen (was man aber ja eigentlich dann schon tut wenn man sagt [wie ich und ich glaub alle hier inkl. Meister Eckhart sogar] daß Gott immer das beste will)
    Bitte was? Inwiefern bestimmt denn der Mensch Gottes Wille, wenn er gläubig davon ausgeht, dass Gott das Allerbeste für ihn will? Verstehe ich nicht!

    Aber mit "Armut an Geist" ist sozusagen ein "spirituelles Programm" gemeint, in dem der Mensch schlussendlich alles fallen lässt. Er weiß nichts mehr, er will nichts mehr und er hat nichts mehr. Der Wille ist also nur ein Teil dieses "Programms" und er soll tatsächlich verarmen - weg soll er, der Wille. :-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Nee also aktuell kann ich noch nicht ganz folgen... ich glaub ich bin bzgl. den Willen Gottes eher auf der klassischen Sicht.
    Was ist denn die "klassische Sicht" aus deiner Sicht? :-)

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #8

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Bitte was? Inwiefern bestimmt denn der Mensch Gottes Wille, wenn er gläubig davon ausgeht, dass Gott das Allerbeste für ihn will? Verstehe ich nicht!
    Nee da hab ich mich dann falsch ausgedrückt... war aufjedenfall nicht so gemeint daß der Mensch den Willen Gottes bestimmt :-) Ginge eh ja nicht... :-)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Was ist denn die "klassische Sicht" aus deiner Sicht? :-)
    Eigentlich das was Du bisher schriebst... also daß Gott immer nur das Beste für alle Menschen möchte. Eben wie ein liebender Vater für all seine Kinder.

    Es gibt einige die sagen daß das so nicht stimme, daß nicht alle Menschen "Kinder Gottes" seien. Sondern daß alle Menschen erstmal nur "Geschöpfe Gottes" seien und nur durch den "rechten Glauben" wäre man erst "Kind Gottes"... und nur "Kinder Gottes" würden "gerettet" werden.

    Was der "rechte Glaube" ist wird dann je nach "Konfessions-Geschmack" von diesen die das behaupten frei definiert.

    Ich halte das für einen ziemlich miesen Trick. Wer darauf rein fällt begibt sich in die Abhängigkeit derjenigen die den "rechten Glauben" definieren, zB ihrer Gemeinschaft bzw. ihrer Kirche... oder wer die "Glaubens-Definierer" auch immer sein mögen.

    Damit gibt man diesen "Glaubens-Definierern" Macht... die sie sonst nicht hätten. Denn sie bestimmen dann, mit ihren (Glaubens)Regeln, wann man ein Kind Gottes sei und wann nicht. Natürlich können sie das in Wahrheit gar nicht bestimmen. Aber derjenige, der auf sie reingefallen ist, hat ihnen quasi diese Macht gegeben.

    Da im Hinterkopf immer wieder suggeriert wird daß nur "Kinder Gottes" in "den Himmel" kommen und all die anderen in eine wie auch immer geartete "Hölle" bzw. "ewige Verdammnis" verstärken sie ihre Macht auch noch mittels Angst.

    Im Endresultat sieht es dann so aus daß sie die Regeln aufstellen, und wer sich nicht daran hält, wird nicht mehr als "Kind Gottes" angesehen. Käme in die Hölle. Und mit "Höllengängern" will man natürlich auch nichts mehr zu tun haben also haut man sie raus aus der Gemeinschaft.

    Für mich ist das aber nichts anderes als: Sekte!

    Denn das ist das Prinzip von Sekten (im Negativen Sinn). Die Mitglieder von ihren Regeln (psychisch, spirituell) abhängig machen und somit ihr Leben bestimmen zu können.

    Ich seh das mit dem "Kind Gottes" sein anders.

    Man ist immer Kind Gottes. Von Anfang an. Kein Mensch kann das jemnden absprechen. Und Gott will immer nur das beste für seine Kinder. Wenn wir uns nur mehr bewusst wären daß wir doch einen gemeinsamen Vater alle haben... daß wir doch alle Geschwister sind... dann würde sich in meinen Augen so viele Probleme (sei es Global, Gesellschacftlich, als auch Privat) ganz von alleine lösen.

    Wer betrügt seinen Bruder? Wer will seiner Schwester was böses? Wer will Macht über seine Geschwister? In einer gesunden Familie doch niemand...

    Aber wie sieht die Welt aus? Ich kann sie nur als kranke Familie bezeichnen wo so viele vergessen haben daß wir alle Geschwister sind.

    Sei es Global... aber auch buchstäblich bis hin in die eigene Familie.

    Das ist für mich die wahre Kirche Gottes: Wo an höchster gedanklicher Stelle steht daß Gott alle Menschen liebt und man sich als eines seiner Kinder aktzeptiert und alle anderen auch. Wo dieses Bewustsein immer und immer wieder hochgehoben wird. Eben weil es untergegangen ist.

    lg Net.Krel

  9. #9
    Registriert seit
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    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Nee da hab ich mich dann falsch ausgedrückt... war aufjedenfall nicht so gemeint daß der Mensch den Willen Gottes bestimmt :-) Ginge eh ja nicht... :-)
    Ne, das kann man bestimmt nicht, aber es wird in gar nicht so wenigen Glaubensgemeinschaften gelehrt, dass Gott etwas ganz Bestimmtes will und nicht einfach nur das Allerbeste, dass sich dann frei vollziehen mag, wie immer auch Gott mag. Da muss dann schon auf ganz konkrete Weise geglaubt werden, mit einem ganz konkreten Bekenntnis, damit es dem Willen Gottes entspricht! Und das Leben muss ebenso konkret gelebt werden, also so wie in dem Link von Sarandanon angesprochen, dass Gott zum Beispiel eine ganz bestimmte Arbeit, oder ein ganz bestimmten Partner für unser Leben will.

    Das alles setzt dann aber voraus, dass einem der Wille Gottes, zumindest zeitweise, bekannt sein muss und sozusagen eine konkrete Handlungsanweisung beinhaltet, der man dann folgen muss. Und gar nicht so selten meinen sogar Glaubensgeschwister, dass sie wüssten, was Gott im Leben eines anderen Menschen will. Da darf dann so einiges nicht mehr getan und anderes muss getan werden, weil es eben angeblich dem Willen Gottes entspräche.

    Selbstverständlich hat jeder Gläubige seine Glaubenstheorie und Glaubenspraxis, in der er sich dann übt und insofern ist es also grundsätzlich so, dass wir Gott in unsre Vorstellung packen und dadurch auch ein bestimmtes Bild seines Willens gewinnen, aber für mich persönlich wird dieses Bild eben nie konkreter, als dass ich gläubig daran festhalte, dass Gott das Allerbeste für mich will und es ist sowohl Teil meiner Glaubenstheorie, als auch meiner Glaubenspraxis an möglichst nichts festzuhalten, also auch nicht an diesem Bild und dieser Vorstellung, dass Gott das Allerbeste für mich will.

    Aber das ist ein Paradox, dass die negative Theologie ganz grundsätzlich beinhaltet, weil da Gott eigentlich gar nichts will und nichts positiv über ihn ausgesagt werden kann. Jedoch das man so glaubt, hat wiederum ganz klare Vernunftgründe und wo die Vernunft dann an ihre Grenzen stößt, wird es halt paradox.... :-)

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Man ist immer Kind Gottes. Von Anfang an. Kein Mensch kann das jemnden absprechen. Und Gott will immer nur das beste für seine Kinder. Wenn wir uns nur mehr bewusst wären daß wir doch einen gemeinsamen Vater alle haben... daß wir doch alle Geschwister sind... dann würde sich in meinen Augen so viele Probleme (sei es Global, Gesellschacftlich, als auch Privat) ganz von alleine lösen.
    Ja, so sehe ich das auch! :-)

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #10

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Aber das ist ein Paradox
    Ja... gut daß Du das erwähnst. Weil so kam es mir doch auch die ganze Zeit vor. Eben daß Du sagst: "Gott will das Beste für Alle" und aber gleichzeitig sagst "nicht an diesem Bild dass Gott das Allerbeste für uns will festzuhalten".

    Müsstest Du eigentlich nicht eher dann sagen: "Ich kann nicht sagen was Gott will weil ich alle Bilder über sein Willen losgelassen habe"?

    Oder wie "handelst" Du es? Oder läßt Du es einfach als Paradoxum so stehen?


 

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