Zitat Zitat von Absalom
Es muss nicht zwangsläufig von „dem Seienden“ wegführen, es relativiert jedoch erheblich gewisse religiöse Grundansätze menschlichen Denkens, die sich eben immer und immer wieder wiederholen. Liegen eventuell darin die Ursachen unseres menschlichen Versagens und der geradezu zwanghafte Drang, Geschichte immer und immer wieder zu wiederholen, also aus deren Lehren nichts zu lernen? Der Schluss liegt für mich nahe und oft frage ich mich, ob z.B. Kohelet (und andere) gerade diese Kausalität erkannt hatten.

Absalom
Ich habe vor kurzem in einem Buch gelesen. Dass gerade diese Zeit in der Kohlelt geschrieben wurde, eine Zeit war in der die Schreiber anfingen sehr deprimiert und teilweise auch Hoffnungslos zu schreiben. Man liest ja dieses Stöhnen aus den Texten auch raus.

Ich denke du möchtest auf diese Textstellen hinaus:

Was ist's, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist's, das man getan hat? Eben das man hernach tun wird; und geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht auch etwas, davon man sagen möchte: Siehe, das ist neu? Es ist zuvor auch geschehen in den langen Zeiten, die vor uns gewesen sind.

Bist du momentan in diesem Stöhnen drin?

Für mich persönlich ist alles ein Kreislauf (es fließt sozusagen im Kreis), das spiegelt sich dann auch in den Religionen wieder. Der Mensch ringt um Neues um doch kaum Neues zu finden. Gott lässt das zu, denn sonst wäre er meiner Meinung nach auch nicht gerecht. Wieso sollten wir heute mehr finden und ihm näher kommen können als Leute vor 5000 Jahren? Sicher haben wir uns weiterentwickelt, doch ob wir uns im Glauben weiterentwickelt haben, das bezweifle ich immer mehr. Jeder einzelne kann sich nur ein Stückweit nach vorne entwickeln, doch dann geschieht folgendes mit diesem Menschen:
Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämens; und wer viel lernt, der muß viel leiden.
Leiden nicht unbedingt im täglichen Leben, sondern vielmehr ein verzehrendes Leiden, weil man keine Antworten findet auf so viele Fragen.

Es bringt mich kein Stück weiter, wenn ich betrachte wie sich alles entwickelt hat im religiösen oder Kirchengeschichtlichen. Vielleicht kann man einiges aufdecken, aber mal ehrlich, was bringt es dir und mir persönlich? Ich sehe an mir persönlich, dass ich dann langsam in einen Frustbereich hineinschlittere und der tut meinem innersten überhaupt nicht gut. Wenn ich dann Kohelet lese, diesen weisen Menschen, dann spüre ich, dass wenn er schreibt, dass alles ein Haschen nach Wind ist, wie er sich gefühlt haben muss. Es legt sich wie ein schwerer Schleier über meine Seele. Es stimmt mich traurig.

Doch möchte Gott, dass ich in Traurigkeit verharre?