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Thema: Wer ist Wer?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Standard Drei Täuschungen

    Dieser Thread wurde mit Bildern und einem Link eröffnet, welcher irgendwie so einiges als Kopien von Kopien religiöser Darstellungen und Inhalten darzustellen suchte.

    Dann kam ein Gespräch zwischen Faye und Fisch zustande und langsam bewegten sich die Interessen, von den anfänglichen Betrachtungen weg und zwar zu Diskussionen, welche Zugehörigkeiten oder losgelösten Selbstständigkeiten, ohne feste Glaubensgemeinde, im Glauben behandelten.

    Letzten Endes ist es sehr wahrscheinlich, dass Alles und zwar unsere bildlichen, figürlichen Darstellungen und inhaltlichen Wahrnehmungen immer Kopien von irgendwelchen Originalen sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass man sich einerseits vom Nachbarn Motive entleiht bis raubkopiert.
    Oder und das sollte man vielleicht auch nicht aus dem Auge verlieren, dass es der Betrachtung der Phänomene und Originale wegen nicht selten zu sehr ähnlichen Darstellungen kommt, welche aber eben keine Übernahmen oder Kopien ähnlicher Darstellungen entspringen.

    Man darf sich, auf einer Seite nicht verschließen, dass einst zu Ehren eines persischen, dann römischen Sonneng“tt schon sehr sehr lange vor den Christen, das Selbstopfer und die Auferstehung dieses G“ttes mit Brotbrechen und zeremoniellen Weintrinken zelebrierten und dieser G“tt und andere mit Lammopfern verglichen worden und es sehr sehr ähnliches im Christlichen gibt.

    Es kann aber nicht bewiesen werden, dass diese Mithraskulte irgend einen Einfluss auf die frühen Christen in Rom genommen haben, obwohl römische und griechische Christen oft während der römischen Christenverfolgung, solche alten Mithraskultstätten verwendet haben und es oft ein geschichtliches nebeneinander dieser Religionen, im zerfallendem Rom, gegeben hat.

    Solche parallel existierenden Religionsentwicklungen gibt es in allen Hochkulturen und auch in unserem jüdischen Glauben. Es ist aber schwer diese wieder zu entwirren und zu separatiren.

    Was käme auch dabei heraus. Zumindest auf den Bildern und an den Figuren und unseren inhaltlichen Verstehen, würden Köpfe, Arme und sehr vieles Drum und Herum fehlen und das deswegen, weil wir eben nicht rein und getrennt voneinander leben, sondern alle irgendwie miteinander zu tun haben.

    Am Ende muss jede Vorstellung und erst recht jede Figur und jedes Bildnis fehlschlagen, wenn diese Abbildnisse G“tt darstellen wollten. Da spielt es keine Rolle mehr, ob wer wo und wann was geklaut oder übernommen hat.

    Wie heißt es, ein wenig spöttisch unter uns Juden, „Wenn Zwei sich ein Bild und Vorstellungen von G“tt machen, dann sind es Drei welche sich täuschen.“

    lehit
    Isaak
    Geändert von Isaak (24.11.2008 um 20:16 Uhr)

  2. #2
    Schleusenwächter Gast

    Daumen runter Anspruch

    Signatur von Isaak unter Rückgriff auf 3. Buch Moses 19,34:

    Der Fremdling, welcher sich bei euch aufhält, soll euch so wie ein Einheimischer sein. Du sollst ihn lieben, wie du dich selbst liebst.

  3. #3

    Standard

    Man darf sich, auf einer Seite nicht verschließen, dass einst zu Ehren eines persischen, dann römischen Sonneng“tt schon sehr sehr lange vor den Christen, das Selbstopfer und die Auferstehung dieses G“ttes mit Brotbrechen und zeremoniellen Weintrinken zelebrierten und dieser G“tt und andere mit Lammopfern verglichen worden und es sehr sehr ähnliches im Christlichen gibt.

    Es kann aber nicht bewiesen werden, dass diese Mithraskulte irgend einen Einfluss auf die frühen Christen in Rom genommen haben, obwohl römische und griechische Christen oft während der römischen Christenverfolgung, solche alten Mithraskultstätten verwendet haben und es oft ein geschichtliches nebeneinander dieser Religionen, im zerfallendem Rom, gegeben hat.
    Ich kann davon ausgehen, dass man diesen Beweis erbringen kann. Gerade das Christentum hat eine gut dokumentierte Religionsgeschichte, die es erlaubt religionsgeschichtliche Entwicklungen nachzuvollziehen und Einflüsse aus anderen Religionen oder Kulturen aufzuzeigen.

    Insbesondere der Einfluss des Mithraskultes – besser Sol Invictuskultes – auf das Christentum und dessen Glaubens- und Lehrinhalten ist gut dokumentiert und sogar ganz eng an eine historische Persönlichkeit geknüpft, die wohl wie keine andere Persönlichkeit, das Christentum sehr nachhaltig geprägt hat – Kaiser Konstantin. Die von ihm eingeleitete sog. kirchliche Wende, ist gerade zu ein Paradebeispiel religionsgeschichtlicher Vereinigung und Gleichschaltung verschiedener Religionen zu einer neuen Religion. Übrigens nicht einmalig in der Geschichte, nahm sich z.B. Konstantin für seine Religionspolitik Kaiser Aurelian zum Vorbild.

    Absalom

    Nachtrag: Das diese kirchliche Wende nicht plötzlich und ohne Vorbereitung kam liegt auf der Hand. Verschiedene Synoden (Antiochia, Arles, etc,) sind hier wegweisend gewesen und zugleich ist gerade der fundamentale Einfluss des Hellenismus auf das Christentum die entscheidene Voraussetzung für das Werden zu einer integrativen Staatsreligion gewesen.
    Geändert von absalom (25.11.2008 um 11:07 Uhr)

  4. #4
    Isaak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    ... Ich kann davon ausgehen, dass man diesen Beweis erbringen kann. ...
    Mich selbst beschäftigt es nicht so sehr, ob nun Beweise, zur Religionsübernahme und Vermischung des Mithrakultes und der frührömischen christlichen Sekte bewiesen werden können oder nicht.
    Denn ich bin ja kein Gegner des Christentums und wenn derartige Fehler im Christlichem vorhanden wären, dann sollten die Christen selbst damit umgehen können und entsprechenden Wandel und Korrektur einleiten.

    Wer natürlich beweisen möchte was das Christentum für ein Humbug sei, dem sind solche behandelten Themen sehr recht und dieser nimmt diese als bewiesen an und spekuliert, dass die Kirche nur entsprechende Dokumentationen zurückhält.

    Ich selbst habe zwar schon viel über solche Mithraschristenkulurgemischthesen gelesen, aber noch keine wirklichen beweiskräftigen Dokumentationen gesehen, oder davon gehört.

    Man darf aufmerksam sein und zwar welche Thesen man zu welchem Zweck verwendet.

    Ich gehöre also ausdrücklich nicht zu denen, welche das Christentum geringer schreiben oder reden will und erst recht nicht zu denen welche den Glauben an G“tt deformieren und als DEN Fehler unserer Menschheit erklären möchten.

    lehit
    Isaak

  5. #5

    Standard

    Isaak, du missverstehst hier etwas grundsätzlich. Religionsgeschichtliche Betrachtungen haben nichts mit einem Dafür oder Dagegen zu tun, sondern sind neutral und orientieren sich an historischen Sachverhalten. Das Christentum steht hier nicht zur Glaubensdebatte, sondern dessen inhaltliches Wesen. Eine Wertung ist etwas anderes, indem ich es ablehne oder befürworte! Ich tue weder das eine noch das andere! Es ist für mich eine Religion unter Religionen und findet aus rein religionswissenschaftlichen und historischen Aspekten mein Interesse.

    Ich schätze keine Religion höher oder geringer, sie sind für mich gleichberechtigte Wegbereiter der Menschheitsgeschichte.


    Absalom
    Geändert von absalom (25.11.2008 um 11:16 Uhr)

  6. #6
    Isaak Gast

    Standard

    Mag sein, dass so Einiges gerne als neutral bewertet gesehen werden möchte. Selbst Staaten möchten einen Anspruch auf Neutralität wahrnehmen. Was aber oft, wenn man genauer hinschaut eher reinster Eigennutz ist.

    Im geistigen und erst recht geistlichem kann aber nicht wirklich eine Neutralität erreicht werden, sondern immer tönt die persönliche Grundhaltung durch.

    Behandelt ein Geschichtswissenschaftler, welcher antireligiös ist religiöse Themen, dann kann man das auch in dessen Texten lesen.

    Ein Wissenschaftler welcher sich wiederum nicht für G"tt und den Glauben interessiert lamentiert nicht lange herum und äußert sich knapp und oft gelangweilt.

    Wissenschaftler, welche aber an G"tt glauben sprechen Sätze aus wie, "G"tt würfelt nicht." Also kann man auch bei ihnen herauslesen was ihre wissenschaftlichen Abhandlungen eines Themas ausmachen.

    Neutralität ist oft nur ein Versteckespeilen und Bemühen sachlich bleiben zu wollen, ohne wirklich unbefangen bleiben zu können.

    Also verfolge du deine aufklärenden Ziele weiterhin. Damit habe ich keine Probleme.

    Einen lieben Gruß dir
    Isaak
    Geändert von Isaak (25.11.2008 um 12:17 Uhr)

  7. #7

    Standard

    Sicher Isaak, nichts ist völlig wertungsfrei und schon gar nicht wenn es in einer Religionsauseinandersetzung um die „dunklen“ Kapitel geht, die übrigens jede Religion in sich trägt, die jedoch sicher, gemessen an ihrem Ausmaß an weitreichenden Dimensionen, bei neueren Religionen nur so im Christentum auftreten.

    Hier tut in der Tat Aufklärung Not und meine Erfahrung lehrt mich, dass gerade die Anhänger einer Religion selten etwas über die Entwicklungsgeschichte ihrer Religion wissen. Gerade in Bezug auf das Christentum, welches zumeist nur kritisch vom Mittelalter her beleuchtet wird. Die Ursachen für diese und fortwährende Entgleisungen liegen jedoch weitaus früher begründet und stellen eine weiterführende Entwicklung aus einer Religionskultur dar, dessen Wurzeln weit über die Grenzen des geschichtlichen Rahmens des Christentums reichen.

    Doch wie gesagt, der persönliche Glaube des Christenmenschen ist nicht Thema und kann es auch nicht sein, sondern die Religion als Wesen in ihrer Entwicklung und Gestalt.

    Absalom


 

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