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Baum-Darstellung

  1. #14

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    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Hallo Ed,

    ich habe deine Ausführung mit großem Interesse gelesen, möchte aber doch noch zum besseren Verstehen ein, zwei Fragen stellen. Du schreibst am Anfang steht die Taufe. Diese ist – sofern ich dich richtig verstehe - zugleich der entscheidende Moment in dem man einen, in deinen Worten, juristischen Vertrag mit Jesus eingeht und dem Menschen einen „neuen Status“, nicht aber eine neue Natur verleiht. Und wenn ich dich richtig verstehe, dann erfordert dies nichts weiter als Glauben, aber nicht zwingend Liebe, und damit – insofern eine Liebe nicht vorausgesetzt wird, wohl aber eng damit verbunden wäre – wohl auch (noch) keine Begeisterung für ein Leben in der Nachfolge Jesu. Und erst in einem zweiten Schritt kommt dann der Heilige Geist über den Menschen, der ihn zur Einsicht in das Wort Gottes bringt, und schließlich in einem dritten Schritt dann die Befähigung zur Liebe.
    Daraus resultierend ergeben sich für mich folgende Fragen.

    1.
    Sofern Liebe erst an dritter Stelle und infolge des Heiligen Geistes ausgegossen wird – meint dies explizit die Liebe Gott gegenüber, oder umfasst dies jede Form der Liebe. Oder anders gefragt, zu welcher Liebe ist ein Mensch ohne den Heiligen Geist nicht fähig?
    Agape, die Liebe Gottes.

    2. Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist die Taufe selbst keine Wiedergeburt, aber eine notwendige Voraussetzung, um diese überhaupt erhalten zu können. D.h. Du vertrittst auch jene Position, nach der eine Hinwendung zu Jesus ohne Taufe ebenso ohne Wirkung bleiben wird, wie eine Taufe ohne echte Begeisterung für eine Nachfolge Jesu? Aber wenn ich dich richtig verstehe, dann im ersteren Fall weil die juristische Voraussetzung (die Taufe) fehlt, in zweitem Fall, weil die gegebene Voraussetzung nicht genutzt wird. Was ist dann für die Taufe als Akt deiner Auffassung nach notwendig? Gilt es besondere "Formalien" einzuhalten?
    Die Wiedergeburt ist die Teilhabe an der Auferstehung Jesu Christi. Er ist aber erst gestorben und dann auferstanden.
    Um an seiner Auferstehung teilhaben zu können, müssen wir erst an seinem Tod teilnehmen.

    Die Hinwendung zu Jesus ohne Taufe bleibt nicht ohne Wirkung. Menschen können bekommen worum sie bitten. Sie haben nur kein Recht auf Jesus. Ihnen steht rechtmäßig nichts zu. Sie sind nicht Glieder seines Leibes. Wenn sie was bekommen wollen, müssen sie bitten. Und wenn sie gehen wollen, kann Jesus sie nicht zurückhalten. Sie gehören ihm nicht, sind nicht Glieder seines Leibes.
    Allerdings, wenn sie an ihn glauben, sind ihre Namen im Buche des Lebens eingetragen, und sie werden beim jüngsten Gericht gerettet sein.
    Die Gemeinde Jesu aber, die sein Leib ist, wird auf dem Gericht mit Jesus richten.

    Auch die Taufe ohne der Wiedergeburt kann letztendlich positiv ausfallen. Aber erst auf dem Gericht.
    Da die Wiedergeburt die Auferstehung von den Toten bedeutet, werden sie bei der Auferstehung von den Toten wiedergeboren. Wie alle Gerechten des A.T.
    "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.

    Die aber, welche mit Jesus die Welt, und sogar die Engel, richten werden, sollen dessen würdig sein. Schon jetzt.
    Sie sind die Erstlingsfrucht Gottes:
    "Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gewissermaßen eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien." (Jak. 1:18)

    Für die Taufe ist nur der Glaube an Jesus notwendig, an seinen Kreuzestod und seine Auferstehung. Und der Wunsch dessen teinhaftig zu sein.

    3. Da die Kenntnis Gottes erst und allein aus der Schrift möglich ist, zum Verständnis der Schrift aber allein der Heilige Geist befähigt, dieser aber wiederum erst die Folge der Taufe ist, welche bei dir ein juristischer Akt ist, bedeutet das unterm Strich doch auch, dass ich - überspitzt formuliert - einen „juristischen“ und „rechtsverbindlichen“ Vertrag eingehen muss, ohne den Vertragspartner, den genauen Vertragswortlaut und damit ohne meine vertraglichen Verpflichtungen genau zu kennen.... kurz es wäre also ein „kindliches“ Vertrauen vorauszusetzen, oder?
    Stimmt. Den Vertrag kannst du nur soweit kennen, wie der Prediger es dir erklären kann, und du ihn verstehen kannst.
    Es kommt also darauf an, ob der Prediger, b.z.w. seine Botschaft dich anspricht.
    Darin besteht ja die Torheit des Evangeliums, daß nicht der Verstand wird angesprochen, sondern das Herz.
    "Deshalb, wie der Helige Geist spricht: Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
    verhärtet euer Herz nicht ..." (Hebr. 3:7-8)
    Und wenn die Botschaft unser Herz angesprochen hat, gehen wir los im kindlichen Vertrauen auf Gott.
    Danach kannst und mußt du dich mit dem Vertrag vertraut machen. Auch das Kleingedrückte lesen. Was man ja meistens nicht tut.

    4. Folgt nicht weiter, dass selbst ein (fiktiv angenommener) antichristlichen Attentäter, der zum Zwecke der Infiltration sich in einer christlichen Gemeinde taufen lässt und als antichristlicher Mensch zwar an Jesus glaubt, ihn und seine Jünger aber hasst, mit der Taufe zwar ein (wechselseitiges) „gesetzliches Verfügungsrecht“ über Jesus haben würde, (weil ja allein der Glaube entscheidet?) dennoch aber nicht wiedergeboren wird, weil er keine persönliche Beziehung mit Jesus eingehen will?
    Nun ja, den Haß könnte man ja schlecht immer verbergen. Hier oder da müßte er auffalen.
    Was allerdings sein kann, und auch ist, daß Menschen sich taufen lassen, dabei aber ihre alten Vorstellungen nicht aufgeben, sondern in ihr Christsein mithineinnehmen.
    So hat Simon, der Magier, sich von Philippus taufen lassen, dann aber wollte bei Petrus die Macht über das Verleien des Heiligen Geistes kaufen. Er wollte nach wie vor beim Volk im Ansehen stehen.
    Petrus hatte ihn durchschaut. Das kann aber lange nicht jeder. Und so gelangen solche Menschen an die Macht, und verändern die Lehre, b.z.w. passen sie ihren eigenen Vorstellungen an.
    Und da ist die Bibel unverzichtbar. Denn nur aus ihr kann man die Abweichungen erkennen.

    5. Wenn dieser „rechtliche Anspruch“ wechselseitig ist, also wie du schreibst mit der Taufe auch Jesus das Recht auf „uns“ hat, was beinhaltet dieses Recht genau? Und welche Rechte hat Jesus gegenüber Nicht-Getauften nicht bzw. welches Recht "fehlt" ihm hier?
    Meine Tochter sagte vor kurzem: Es ist beruhigend zu wissen, daß man Christus gehört, und daß er, wenn es nötig ist, dir auch einen Arschtritt verpassern kann.
    Er ist der König des Reiches Gottes, und wir sind seine Untertanen, Bürger des Reiches Gottes. Welches Recht hat ein König über sein Volk?
    "Da versammelten sich die Ältesten von Israel und kaman zu Samuel nach Rama.
    Und sie sagten zu ihm: ... Nun setze doch einen König über uns, damit er über uns Richter sei ..." (1Sam. 8:4-5)

    "Siehe ein König wird in Gerechtigkeit regieren; und die Obersten, sie werden nach Recht herrschen.
    Und jeder wird sein wie ein Bergunsort vor dem Wind und ein Schutz vor dem Wolkenbruch, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens im lechzenden Land.
    Da werden die Augen der Sehenden nicht mehr verklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerksam sein.
    Und das Herz der Unbesonnenen wird auf Erkenntnis achtgeben, und die Zunge der Stammelden wird fließend Deutliches reden.
    Der Törichte wird nicht mehr edel genannt und der Schurke nicht mehr vornehm geheißen werden." (Jes. 32:1-5)

    Er kann uns züchtigen, b.z.w. Strafen, wenn wir Mist bauen.
    Andererseits kann er für uns eintreten, wenn wir in Bedrängnis sind. Wie eine Regierung für ihre Bürger im Ausland eintritt.

    All das kann er mit den Nichtgetauften nicht. Er hat darauf kein Recht. Sie sind nicht seine Untertanen, sondern Satans, der der Gott dieser Weltzeit ist.

    1. Taufe aus Glauben (=Bekehrung)
    Ja.

    2. Wunsch nach einer persönlichen Beziehung zu Jesus
    3. Dankbarkeit (ggf. verbunden mit der Einsicht, dass Vergebung nicht länger notwendig weil bereits gegeben ist)
    4. Ausschüttung des Heiligen Geistes (=Verleihen der neuen Natur) als Gnadenakt Gottes
    Eigentlich gehört das zusammen.
    Der Wunsch nach persönlicher Beziehung mit Jesus zeigt sich im Anrufen seines Namens, wobei man ihn als seinen Herr anerkennt und dankt.
    Dabei empfängt man auch den Heiligen Geist. Denn Jeisus ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft jeden, der ihn anruft.

    5. Verstehen der Bibel
    6. Nähren der neuen Natur durch Lektüre der (nun richtig verstandenen) Schrift
    Das gehört auch zusammen. Das Verständnis der Schrift entwickelt sich im ernsten Forschen in derselben.
    Jesus sagte: Suchet, und es wird euch gegeben. Nur wer sucht, findet.
    Oder wie eine chinesische Weisheit sagt: Den Weg bewältigt der Gehende.

    Wir bekommen in Jesus eine neue Denkweise. Und mit dieser Denkweise können wir die Schrift richtig verstehen.

    7. Einsicht in den eigenen Stand als Heiliger (=Annahme der neuen Natur)
    Ja.

    8. Apotheose
    Gehört eigentlich auch zum siebten Punkt, nur fortgeschritten. Die Erkenntnis daß wir dazu bestimmt sind Götter zu sein. Allerdings erst nach der Auferstehung von den Toten, b.z.w. nach der Verklärung unseres Leibes.
    Nur sind wir dann Götter nicht jeder für sich, sondern in der Gemeinschaft.
    Ein grobes Beispiel: Ein Fußbalspieler ist solcher nur solange er in der Manschaft ist. Ein Feuerwehrmann ist solcher nur solange er in der Feuerwehreinheit tätig ist.

    Und Gott der Bibel wird auch der Allerhöchste genannt, oder Gott der Götter. Welcher Götter? Uns.

    Und nur zum besseren Verständnis – von dem Wunsch nach einer persönlichen (aber recht undefinierten) Beziehung zu Jesus abgesehen, inwiefern spielt Jesus hier eine entscheidende Rolle?
    Er ist unser Führer bis wir alle zu seinem geisigen Alter gelangen. Wie Moses das Volk Israel aus Ägypten rausführte.
    Geändert von ed (09.12.2014 um 18:47 Uhr)


 

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