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Baum-Darstellung

  1. #10

    Standard

    Hallihallo,

    Zitat Zitat von Sunigol
    Ist das so? Sie geben sich selbst der Lächerlichkeit preis, aber doch nicht andere Christen, die keine Kreationisten sind. Und wer den Unterschied nicht kennt, dem kann man getrost sagen, informier dich erst mal sorgfältig, bevor du über andere lachst.
    ja, informieren... Ich komme aus dem Informieren gar nicht mehr heraus, so sehr wird das Christentum schon mit Fundamentalismus, Bibliolatrie, Wissenschaftsablehnung, Schwulenhaß und religiösem Faschismus gleichgesetzt. Warum? Weil die Fundis im Netz am ehesten wahrgenommen werden als Aushängeschild. Wenn ich mit Atheisten im Gespräch bin, gehen diese grundsätzlich davon aus, daß ich auch ein Fundamentalist bin, da muß ich auch erst mühsam erklären, daß ich nicht ihr Feind bin und sie sich darum ihre Pfeile sparen können.

    Zitat Zitat von Josephine
    Irgendwie fehlt hier der Hinweis, dass der "christliche Fundamentalismus" sich durchaus - auch ziemlich rational - einer gewissen Struktur und Strategie bedient und ihre Symptomatik auch darin begründet ist. Ebenso beruhen die vermittelten Inhalte diverser solcher Kirchen, die den Schäfchen liebevoll eingetrichtert werden, nur vermeintlich auf einer rein wörtlichen Auslegung (wobei man darüber diskutieren kann, was dies eigentlich sein soll) - sondern dienen eher der Abgrenzung und einer Art Exklusivanspruch (ja, ist bei vielen Kirchen der Fall ; ) ) - und ähneln sich.
    Viele Freikirchen sind kleine Diktaturen mit totalitären Machtansprüchen, das Schlagwort "geistlicher Mißbrauch" bekommt hier immer schärfere Konturen. Man muß nicht erst in bekannte Sekten wie die Zeugen Jehovas eintreten. Man kann diese Radikalisierung natürlich gelassen betrachten, mir tut es freilich dennoch wehe, Menschen in der Unfreiheit zu sehen.

    Zitat Zitat von ed
    Damit tritt Jesus hier als der radikalste Fundamentalist auf. Das traditionel evangelische Bibelverständnis aber, mit ihrer Bibelkritik, hebt Stück für Stück das Gesetz und die Propheten auf.
    Wer spricht hier davon, die Bibel für unglaubwürdig zu halten oder etwas davon aufzuheben? Es geht darum, die Bibel recht zu verstehen und nicht auf den Literalsinn zu beschränken. Das Reden von und über Gott muß notwendig ein metaphorisches Reden sein, anders kann man das gar nicht vermitteln. Wie will man Jesus z.B. mit dem Literalsinn im Alten Testament finden? Man muß die Aussagen geistlich deuten. Aber auch gerade die, die die Bibel rein wortwörtlich verstehen wollen, lehnen z.B. das Wort Jesu ab, wenn er davon spricht, tatsächlich sein Blut und seinen Leib im Abendmahl zu geben, da ist das dann doch plötzlich nur ein Symbol. Jeder nach seiner Fasson und so, wie es ihm in den Kram paßt.

    Zitat Zitat von ed
    Wenn ich jetzt einen Satz aus diesem deinen Post nehme, bist das du oder bist das nicht du? Ich kann diesen deinen Satz mit dir gleichsetzen, solange du deine Meinung nicht änderst oder dich korrigiest. Genau so ist es mit Gott und seinem Wort. Da Gott sich uns in seinem Wort offenbart, ist sein Wort für uns gleich Gott. Das ist er, er hat es gesagt. Auch über ein Gemälde wird gesagt: "das ist Rembrandt", oder "das ist van Gogh".
    Natürlich bin ich das nicht, es sind Buchstaben, die nicht mit mir identisch sind, sondern meinem Gehirn entspringen. Ein Pullover, den ich stricke, ist auch nicht mit mir identisch. Ebenso sagt man zu einem Bild von Rembrandt oder van Gogh auch nicht, daß diese mit den Malern identisch wären, sondern von ihnen stammten, die Bilder sind also nicht Rembrandt oder van Gogh, sondern ein Rembrandt oder von van Gogh. So ist auch das Neue Testament keine Anthologie von Jesus, sondern über Jesus. Ganz offenbar hatten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes mitsamt den anderen Schreibern dieselbe Absicht wie die oder der Schreiber der Genesis: Glauben zu vermitteln. Ich nehme die Genesis, die Sintflut, sprechende Esel usw. ja auch als Wahrheit an, deute sie aber nicht als Tatsachenberichte, sondern als Glaubensaussagen, wie wenn ich meinen Kindern sage: "Bringt den Wein und den Kuchen zur Großmutter, aber geht nicht vom Wege ab, denn ihr wißt, wie es dem Rotkäppchen erging!" Dann ist die Existenz Rotkäppchens auch keine Tatsache, wohl aber ein Mittel, um eine bestimmte Botschaft besser veranschaulichen zu können. Wer die Bibel liest, der muß weit mehr berücksichtigen als bloß die Buchstaben; die verschiedensten Zusammenhänge müssen hier bedacht werden. Die Bibel ist "Gottes Wort im Menschenwort" und nicht einfach ein Diktat von Gott, das darf nicht vergessen werden.

    Die Heilsbotschaft bleibt ewig und zentral. Ich habe auch nie verstanden, warum die Bibel - und damit leider oft Gott selber nach gewissem Bibelverständnis - automatisch "lügt", nur weil sich die Schrift in manchen Dinge irrt nach dem Erkenntnisstand der heutigen Zeit. Sie bleibt dennoch wahr, weil es der Bibel nämlich ums Heil und den Glauben der Menschen geht, auch ist es völlig irrelevant, ob die Welt auf Säulen steht oder nicht und der Himmelsozean über dem Firmament vor sich hingluckert oder nicht, wie die Bibel beschreibt. Selbst wenn man die Bibel als reine Metapher deutet, ändert das nichts an der Wahrheit ihrer Glaubensaussagen. Wieso sollte es etwas an der Wahrheit der Glaubensaussagen ändern, wenn gar nichts in der Schrift tatsächlich so stattgefunden hat, wie es beschrieben wurde? Wenn die gesamte Bibel eine reine Metapher ist, dann bedeutet das nicht automatisch, daß sie an Glaubwürdigkeit verliert, sondern m.E. noch hinzugewinnt, weil die Schreiber dieser 66 bzw. 73 Bücher sich echte Gedanken gemacht haben und nicht einfach tatsächliche Ereignisse dokumentierten.

    In der Bibel erzählen Menschen von damals davon, was sie mit Gott erlebt haben, ob das geistlich geschah oder tatsächlich, spielt m.E. keine Rolle, darin können wir uns auch heute wiederfinden, denn die ewigen Wahrheiten bleiben ewig. Die Bibel ist das Ergebnis von gottergebenen Schreibern, deren Herz übervoll war vom Eindruck der Gegenwart Gottes und nicht von Beamten oder Journalisten, die alles starr abschrieben und dokumentierten.

    Versteh mich nicht falsch, ich will der Bibel nichts Böses. Da waren Menschen am Werk, die voll des Heiligen Geistes waren und ihre Begeisterung niederschrieben, bis heute unvergleichlich und einzigartig, an Tiefe nicht zu ergründen, an Liebe nicht zu erfassen, an Reichtum nicht zu schätzen. Sie ist nicht einfach ein Buch, sondern ein unendlicher Schatz unendlicher Weisheit und die Quelle, aus der alles Gute und das Leben strömt, weil sie von Christus und dem ewigen Leben lehrt. Und dieses eine Wort Gottes, Jesus Christus, haben wir in der Bibel zu suchen. Wo Christus nicht ist, da ist auch Gottes Wort nicht, denn er selbst, "wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben", wie es die Barmer Erklärung formuliert.

    Jesus selber war kein Fundamentalist, sondern derjenige, der mit den Pharisäern - den Fundamentalisten zur Zeit Jesu, die ein allzu wörtliches Verständnis der Schrift vertraten - im ständigen Konflikt stand und ihnen den rechten Sinn der Schrift zu erklären bemüht war, denn der Buchstabe allein hat nicht die Kraft, lebendig zu machen, im Gegenteil, sondern allein der Geist dahinter.

    Die Bibel ist freilich indirekt Gottes Wort, denn das direkte Wort Gottes, das auch die Welt erschuf, ist Jesus Christus. Nicht die Bibel hat die Welt erschaffen, nicht die Bibel ist für uns Mensch geworden und für uns gestorben. Sie erzählt aber von dem einen Wort Gottes, das in die Welt kam, uns zu erlösen: Jesus Christus. Allein um seinetwillen hat sie Autorität, allein um seinetwillen ist sie geschrieben.

    Wie unterscheidest Du denn überhaupt zwischen Gott und der Bibel? Wenn die Bibel dieselbe Autorität hat wie Gott selbst, dann hast Du de facto doch ein Buch als Gott. Ist die Bibel dann Gott (Jesus Christus) in Buchformat? Ist das Wort nicht Fleisch, sondern Buch geworden? Im Grunde genommen neben dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist die vierte Person? Wir sollten jedenfalls Gottes Reden nicht auf die Bibel beschränken, sonst bräuchten wir freilich weder das Gebet noch den Heiligen Geist, bestenfalls nur noch als Interpretationshilfe zur Bibel als oberster Intanz, die wohl darum so gern vereinfacht und vergöttert wird, weil man sie (Gott) dann beständig verfügbar in der Tasche hat.

    Die Bibel als Wegweiser zu Gott? Auf jeden Fall! Aber Gott selbst, den Weg, die Wahrheit und das Leben, den können wir nur selbst und ganz persönlich erfahren. Ein Beitrag von ed läßt mich ed noch lange nicht kennen. Um sagen zu können: "Ich kenne ed", bedarf es jahrelangen Vertrautseins mit Dir und nicht nur mit Deinen Beiträgen. Logisch, nicht?

    Liebe Grüße, Plueschmors.
    Geändert von anonym018 (01.12.2014 um 10:53 Uhr)


 

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