Zitat Zitat von LilyMorgan Beitrag anzeigen
Irgendwie ist Religion verwirrend *lach*. Desto mehr ich hinterfrage und entdecke, desto unlogischer klingt alles für mich. Vor allem das Thema mit der sünde ist mir ein rätzel.
Eine alte Geschichte:
Einst führte ein König blinde Kinder in seine Palastgärten, um ihnen einen Elefant zu zeigen. Keines der Kinder wußte genau, was das war, ein Elefant, und alle waren neugierig.
Dann hieß der König sie ihre Hände auszustrecken und zu fühlen. Die Kinder taten, wie ihnen geheißen wurde. Einige fühlten am Rüssel, andere an den Beinen, andere wiederum am Schwanz, an den Ohren oder am Bauch. Auf dem Rückweg fingen die Kinder an sich über ihre Erfahrung auszutauschen. Es entbrannte ein heftiger Streit. Manche behaupteten doch gar, ein Elefant sei etwas wie eine dicke Säule. Andere hielten dagegen, er sei länglich und sehr beweglich. Wieder andere Stimmten zu, er sei wohl länglich, aber doch sehr dünn und am Ende hätte er doch bitte sehr Haare wie ein Pinsel. Die die Ohren gefühlt hatten, bezichtigten alle anderen der Lüge. Ein Elefant sei groß und flach. So stritten sie und stritten sie. Und wenn sie nicht gestorben sind, streiten sie noch heute.

In einem Hörspiel wurde erzählt, wie eine Pfarrfrau Kindern im Gottesdienst etwas über Gott und die Wahrheit nahe brachte. Sie nahm ein Puzzle, bei dem ein Teil gegen ein anderes aus einem anderen Puzzle ausgetauscht war. Das sagte sie den Kindern jedoch nicht, sondern ließ sie puzzeln. Wenn die Kinder genug hin und her probiert hatten, aber immer wieder feststellten, daß dieses Puzzle nicht aufging, sagte sie ihnen, daß es sich mit unserem Bild von Gott (oder halt der Wahrheit) genauso verhalte. Etwas an unserem Bild stimmt immer nicht. Wir sehen immer etwas falsch und unvollständig, wie sehr wir uns auch bemühen.

Ja, Lily, Religionen sind zuweilen verwirrend. Da gebe ich Dir vollkommen recht. Auch die Schriften stecken, wie es scheint, voller Widersprüche. Wir sollten dankbar dafür sein. Denn gäb es diese Widersprüche, die Ungereimtheiten nicht, dann würden wir nicht suchen und könnten in Ewigkeit nicht finden.

Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.
(Sprüche 8, 17)