Diese Woche wurden die ersten paar Tausend irakischen Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen. Die Bundesregierung tut schon alles was in ihrer Macht steht, was in der Tat nicht viel ist. Es ist schlimm, dass Menschen aufgrund ihrer Religion verfolgt werden, gleich welche es ist.
Jetzt muss ich aber auch noch was loswerden zum evangelikalen Missionierungsbestreben im Nahen Osten, insbesondere im Irak. Schon gleich nachdem der Irak durch die amerikanische Armee erobert war siedelten sich die ersten Missionare an, sodass man dieses kriegerische amerikanische Sendungsbewusstsein immer auch in einem christlichen Kontext sehen muss.
Bevor die Amerikaner kamen, hatten die angesiedelten Christen eine weitreichende Religionsfreiheit, einer von Saddams Ministern war sogar selbst Christ. Ja, die Schiiten wurden grausam verfolgt, aber fast jeder irakische Christ wird dir sagen können, er hatte mehr religiöse Freiheiten unter Saddam Hussein.
Jetzt wo schon weite Teile des Irak aggressiv evangelisiert wurden, herrscht komplettes Chaos. Den irakischen Christen wird erzählt, Tod und Folter im diesseitigen Leben würde nichts im Gegensatz zur ewigen Qual in der Hölle sein die besteht, wenn sie als Muslime sterben würden. Diese aggressive christliche Missionierung weckt natürlich wieder auch den gewaltsamen islamischen Fundamentalismus.
Wie sieht es jetzt aus? Schiiten kämpfen gegen Sunniten, evangelikale Christen nehmen die Kirchen der alteingesessenen orientalen Christen ein und vertreiben diese, wenn sie sich nicht zum evangelikalen Christsein bekehren. Bitte fasst diese Missionierungsproblematik mit ins Auge, diejenigen, die sich heute am lautesten über die Christenverfolgung im Irak beschweren sind indirekt oft selbst mit daran beteiligt.
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Psalm 23)
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