Da muß ich wiedersprechen.
Sehen wir uns mal den Kontext, b.z.w. die ganze Geschichte an:
"Ahab, der Sohn Omris, wurde König von Israel ...
Es war noch das wenigste, daß er an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, festhielt. Er nahm Isebel, die Tochter Etbaals, des König der Sidonier, zur Frau, ging hin, diente dem Baal und betete ihn an." (1Kön. 16:29-31)
Dabei wurde keine Kritik geduldet, und alle andersdenkende wurden ausgerottet:
"Hat man dir denn nicht berichtet, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn umbrachte? Ich habe doch hundert von ihnen, je fünfzig in einer Höhle, verborgen und mit Brot und Wasser versorgt." (1Kön. 18:13)
Dann tritt Elia öffentlich auf, einer gegen vierhundertfünfzig Propheten des Baal. Deckt den Betrug auf und schlachtet sie alle ab. Worauf Isebel droht auch ihn umzubringen.
Als Ahab stirbt, wird sein Sohn Ahasja König von Israel. Und dann ...
"Als Atalja, die Mutter Ahasjas, sah, daß ihr Sohn tot war, ging sie daran, die ganze Nachkommenschaft der königlichen Familie auszurotten." (2Kön. 11:1)
Einer wird gerettet. Und als er zum König gemacht wurde, kommt dein Zitat:
"(der Priester)Jojada schloß nun den Bund des Herrn mit König und Volk. Sie versprachen, daß sie das Volk des Herrn sein wollen. Auch König und Volk ließ er einen Bund schließen.
Darauf zogen alle Bürger des Landes zum Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zertrümmerten seine Altäre und Bilder vollständig und erschlugen den Baalspriester Mattan vor den Altären." (2Kön.11:17-18)
Zunächst, da der König und das ganze Volk beteiligt waren, geschah es im eigenen Haus. Eben im Haus Israel.
Und weiter, sehe ich hir nicht, daß die Baalsgläubigen hinterrücks und hinterlistig getötet bzw, ermordet wurden. Nur ein Baalspriester. Und es war nicht hinterrücks und hinterlistig, sondern ein öffentliches Vorgehen gegen eine Institution, die keine Toleranz kannte. Eine Institution, in der Mord und Massenmord zum Alltag gehörten.
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