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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard Viele unterschiedliche Meinungen - viele Einflüsse - wo liegt die Wahrheit?

    Muss mich auch mal zu Wort melden....

    Ich lese hier im Forum so viele unterschiedliche Meinungen, so viele unterschiedliche Ansichten über Glaubensinhalte, Bibeltexte usw.
    So mancher, der hier liest, kommt sicher auch ins Schleudern mit dem, was er bisher glaubte. Manchmal ist es aber auch gut, das, was man für richtig hält, zu hinterfragen.

    Es wird immer wieder betont, wie viele griechische Einflüsse im Neuen Testament zu erkennen sind. Aber sieht man nicht auch im Alten Testament viele Einflüsse der umliegenden Länder, vor allem aus Ägypten und Babylonien.

    Wir sind doch alle in unserem Denken geprägt von unserer Geschichte, unserer Umwelt, vom Denken unserer Zeit. Dann ist das doch ganz natürlich, wenn sich das auch in der Bibel niederschlägt, oder?
    Vielleicht offenbart sich Gott auch immer wieder auf eine andere Art und Weise.

    Ich stelle fest, dass Gott bei Juden wirkt, bei normalen Kirchgängern, bei Freikirchlern, bei Pfingstlern. Menschen in ganz unterschiedlichen Glaubensrichtungen erleben Gott und sein Wirken, sein Reden. Keinem kann man es absprechen.
    Wie wollen wir ihn dann immer auf eine bestimmte Richtung festlegen? Vielleicht sollten wir mehr aufeinander hören, anstatt uns zu bekämpfen, wie das oft den Anschein hat. Hören, prüfen, und dann schauen, was ich davon für mich annehmen kann. Offener sein, nicht gleich alles ablehnen, was anders klingt, als was ich bisher für richtig gehalten habe.

    Ich stelle aber auch fest, dass es in jeder dieser verschiedenen Glaubensrichtungen auch Menschen gibt, die stur an irgendwelchen Extremen Vorstellungen festhalten, die ihren Glauben auf eine Art und Weise vertreten, die ich nicht gut heißen kann.

    Beides müssen wir sehen: Die Segnungen Gottes (nicht nur in einer Glaubensrichtung) und die Extreme, die negativen Auswirkungen.

    Aber ich bin auch besorgt, dass auch mancher beim Lesen hier im Forum so ins Schleudern kommt, dass er seinen Glauben in die Ecke wirft.
    Und das finde oder fände ich sehr traurig.

    So, das wollte ich einfach mal sagen.

  2. #2

    Standard

    So, und jetzt komm ich zu dem, was mich schon eine Weile beschäftigt:

    Hier ist immer wieder zu lesen, wieviel am Neuen Testament falsch ist, wie viele Texte nachträglich eingesetzt wurden, was alles nicht richtig übersetzt oder nicht richtig wiedergegeben wurde.

    Da ich denke, dass das mehrere interessiert, deshalb meine Bitte:

    Könntet ihr mal die (eurer Meinung nach) gravierendsten "Falschaussagen" und späteren Einfügungen in den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes hier rein schreiben - kurz und übersichtlich - vielleicht auch mit kurzer Begründung?

    Dafür wäre ich dankbar.

    (Aber jetzt nicht mit Dreieinigkeit anfangen, das lasst mal besser weg, darüber wurde schon genug diskutiert.)

  3. #3
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo Mirjamis

    Eigentlich kann ich dir nur beipflichten, ja. Wir sind Kinder der Zeit, unseres Äons, welche sich nicht mit der Zeit vor 50, 100 oder 1000 Jahren vergleichen lässt.

    Sicher kann es nun Menschen geben, die dadurch ins Schleudern geraten, aber es gibt sicher auch Menschen, denen das befreiend sein kann.
    So hat alles seine zwei Seiten, und das sich damit auseinandersetzten und nicht ausschliessende führt wohl eher zur Achtung des Nächsten.

    Zu deinem weiteren Wunsch hat ja Absalom schon einiges in einem anderen Thread aufgeführt.



    Lehit

    Alef

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von Mirjamis Beitrag anzeigen
    Könntet ihr mal die (eurer Meinung nach) gravierendsten "Falschaussagen" und späteren Einfügungen in den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes hier rein schreiben - kurz und übersichtlich - vielleicht auch mit kurzer Begründung?
    Ich habe mal gehört, das es nur ein einziges wort in den evangelien geben soll, das auf Jesus zurückzuführen ist...alles andere wurde angeblich nachträglich ergänzt.

    Dieses wort ist...abba.

    Wenn das wahr ist, auch gut, für mich reicht es aus.

    Bei dieser diskussion muss ich immer an den Paulusbrief an die corinther denken wo er u.a. sagt:

    27sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen,
    So kommt es mir persönlich vor, als würden sich einige über gewisse bibelstellen im NT ärgern oder sagen, die quellen seien absolut fragwürdig.

    Aber dann wiederum finde ich es schön: das ich kraft und glauben schöpfen kann aus "fragwürdigen" bibelstellen...so kann auch eine tiefere beziehung zu Jesus durch das lesen des Johannesevangliums bei mir entstehen.

    Wegen quellen mach ich mich nicht verrückt. Ich habe genug um die ohren mit dem einfachen lesen der bibel.

  5. #5
    Isaak Gast

    Daumen hoch Glauben ist frei:

    Wenn in der Bibel NUR „abba“ geschrieben stünde, sind die Quellen doch völlig unwichtig. Hauptsache es baut den Glauben auf.

    Tja, Glauben ist frei und jedem das seine.

    Shalom
    Isaak

  6. #6
    Seleiah Gast

    Standard


  7. #7
    Geli71 Gast

    Standard Einfluss anderer Religionen auf das frühe Christentum

    Ich denke, woran sich viele stoßen ist, dass in die christliche Lehre vieles eingeflossen ist, das auch aus anderen Religionen bekannt ist.

    Es wird auch als die integrative Fähigkeit und Kraft hellenistischer Religion ("Synkretismus") bezeichnet. So konnten die verschiedenen Religionen, alte wie neue, mit Respekt und aus ihnen bestimmte Züge und Praktiken aufgenommen werden, was vor allem auffällig auf östliche und fernöstliche Religionen zutrifft. Darunter fallen z.B. der Hang zu Mysterien, Wunderglaube, Astrologie, Schicksals-Glaube, primitiver Okkultismus u.a. Eine fatale Erbschaft z.B. machte Persien mit seinem Dualismus (Gott und Gegengott, Satansglaube). Auch das intensive Verlangen nach einem Vermittler zwischen Gott und Menschen gehört hierher.

    Im Wettlauf mit dem christlichen Glauben stand im 2. und 3. Jahrhundert der persische Mithrasglaube, eine Erlösungsreligion mit Hoffnung auf Totenauferstehung und Verheißung des himmlischen Lebens, außerdem einer Art Taufe mit reinigender Wirkung und einem heiligen Mahl. Kommt uns Christen sehr bekannt vor, nicht?

    In vielen religiösen Gemeinden der damaligen Zeit gab es eine große Sehnsucht nach Glückseligkeit und innerem Frieden. In viele dieser Gemeinschaften wurde man durch eine Art Taufe (keine christliche Taufe!) aufgenommen. Man fand sich häufig auch zu sakralen Mahlzeiten (Fisch, Brot, Wein) zusammen. Jeder dieser Kulte gipfelte in einer meist geheim gehaltenen heiligen Handlung, dem Mysterium, das die Vereinigung mit dem Gott oder die Unsterblichkeit vermittelte.

    Vieles davon finden wir im NT wieder; die Christenheit hat sie allerdings mit ganz neuem Inhalt gefüllt.

    Die Frage ist: was machen wir nun damit? Wer Jesus Christus nicht als Erlöser erfahren hat, wird alles, was den christlichen Glauben ausmacht (Jungfrauengeburt/Gottheit Jesu, Opfertod und Auferstehung u.a.m.) nun aus diesem Zusammenhang heraus deuten und damit in das Reich der Geschichte verbannen. Ebenso, wie man Paulus ohne "Damaskus-Erlebnis" als religiösen, durch seine hellenistische Umgebung geprägten, Eiferer abtun und seine Lehre als seltsam-antiquiert verstehen kann.

    Es ist alles eine Frage dessen, was man erlebt hat.

    Geli

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Daß das Christentum nun alles mit neuem Inhalt gefüllt hat, würde ich so pauschal nicht unterschreiben.

    Aber Du hast Recht, wir sehen Dinge immer vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen. Deshalb mag ich auch solche Foren wie dieses. Sie bieten die Chance, andere (auch erfahrungsgebundene Sichtweisen) kennen zu lernen.

    Gruß
    LD

  9. #9

    Standard

    Liebe Mirjamis, wenn diese Frage so leicht zu beantworten wäre, dann würde sich nicht ein ganzes Heer von Berufswissenschaftlern um diese Schriften kümmern. Was man sagen kann, dass in den letzten 60 Jahren sehr viel an Erkenntnissen gewonnen wurde, die doch das Wissen um die Zeit Jesu, kulturelle und religiöse Hintergründe erheblich erweitert haben. Insbesondere die Entdeckung von Qumran hat erheblich Licht in diese Zeit gebracht.

    Des Weiteren kann man nur begrüßen, dass in den letzten 30 Jahren besonders die Linguistik zu der Schriftklärung herangezogen wurde. Nicht nur ich sehe gerade hier die größten Erfolge und es zeigen sich heute schon entscheidende Fortschritte auf, welche doch die gigantischen Massen an griechischen Ausgangstexten deutlich erhellen.

    Weiterhin sei auch auf die Forschung auf dem Sektor der Archäologie hingewiesen, der noch immer viel zu wenig Beachtung findet und dessen Ergebnisse kaum in die Wertungsarbeit einfließen.

    Insgesamt tut sich sehr viel auf dem Gebiet, doch leider gehen diese Erkenntnisse nur all zu oft an der Basis vorbei. Das heißt, es kommt beim „Kirchenvolk“ kaum an. Das kann ich dahingehend auch behaupten, denn Bildungsveranstaltungen gerade in Bezug auf erwähnte Thematik wird doch nur dürftig vom Laienpublikum besucht. Zudem sinkt auch immer mehr die Bereitschaft Geld in entsprechende Forschungsprojekte fließen zu lassen. Das mag nicht nur daran liegen, dass das religiöse Interesse an der Bibel und am Christentum abnimmt, sondern auch daran, dass die Kirchen selbst – inklusive ihrer Bibelanstalten, nur noch eingeschränktes Interesse an der Forschung zeigen (einmal ganz zu schweigen davon, dass man kaum bereit ist im größeren Stil Forschungsergebnisse aufzugreifen und einzuarbeiten).

    Man kann heute unmöglich nur Stichpunkte aufzählen, es ist gerade ganz wichtig zu erklären, warum dies oder jenes so sein kann oder nicht. Zudem fragt man sich, ob es überhaupt eine öffentliche Bereitschaft gibt, sich diesen Ergebnissen zu stellen? Da für viele Menschen der Glaube und Schriftaussagen eine Einheit bilden, ist dies ein ganz brisantes Thema.

    Ich persönlich gehe davon aus, dass in spätestens 20 Jahren wir eine Fassung der synoptischen Aussagen Jesu haben werden, die als verlässlich angesehen werden kann. Insbesondere die Q-Studien sind schon soweit, dass man sehr gut eingrenzen kann, was aus der späteren Theologie entstammt und was aus dem Mund Jesu. Eventuell kommt ja doch noch einmal ein Fünkchen Glück hinzu, wie im Fall Qumran und man kann durch Schriftauffunde diesen Sachverhalt noch mehr erleuchten und klären. Das auffinden der hebräischen Quellschrift (Zitatensammlung Jesu und historische Kurzbiographie), die Mehrfach durch Kirchenväter belegt ist, wäre in der Tat eine große Sensation.

    Bis dahin gilt und auch danach gilt, suche Gott und er wird sich finden lassen, denn er ist da.

    Absalom
    Geändert von absalom (15.12.2008 um 10:52 Uhr)

  10. #10
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Ragamuffin Beitrag anzeigen
    Aber dann wiederum finde ich es schön: das ich kraft und glauben schöpfen kann aus "fragwürdigen" bibelstellen...so kann auch eine tiefere beziehung zu Jesus durch das lesen des Johannesevangliums bei mir entstehen.
    Daß Passagen erst später in die Bibel aufgenommen wurden, heißt ja auch nicht, daß es falsch oder schlecht sei, was da steht. Gerade das Johannesevangelium in seiner Art ist teilweise sehr inspirierend.
    Daß Textteile (oder ganze Texte) nicht auf Jesus zurückzuführen sind, heißt ja nur, daß es mit einer unfehlbaren Wortwörtlichkeit schwer wird.

    Gruß
    LD


 

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