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  1. #571
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    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Hallo Lior,
    Derjenige, der etwas vom Thema versteht, wird sich nicht immer nur auf Autoritäten berufen. Denn hinter dem, was sie sagen, kann man sich auch verstecken und alle Verantwortung von sich abschieben. Man kann aber eben auch den Eindruck erwecken: Seht her, was ich alles zu Rate gezogen habe - also bin ich eine Kapazität.[...] Mich wird kein Mensch davon abbringen können, die Reinkarnation als wissenschaftlich bewiesene Tatsache zu bezeichnen. Ganz einfach, weil das Stevenson bereits sagte, und seine Nachfolger das nicht viel anders sehen. […]
    Ich lass das einfach mal so stehen.^^
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  2. #572
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    Liebe Thalestris,

    das mit dem Psychologen und der geschützten Berufsbezeichnung habe ich angesprochen, vielleicht darf ich daher auch kurz was zu deiner Frage sagen.
    Die Frage wer nun ein Experte ist, ist nicht einfach zu beantworten. Grundsätzlich gilt natürlich das was Digido schon sagte – ein Experte ist jemand, der sich in einem Themenbereich gut auskennt. Und das müssen tatsächlich nicht nur jene Menschen sein, die eine entsprechende Berufsbezeichnung haben, sondern können u.U. auch Laien und Hobbyisten sein, die sich lediglich in ihrer Freizeit mit einem Thema beschäftigen. Sehr häufig ist das z.B. auch in Fällen, die ein sehr eng enges Themenfeld umfassen; so kann der Lokalgeschichtlich Interessierte in der Geschichte seines Wohnortes sehr viel besser informiert sein, als ein Historiker, der sich verständlicherweise nicht auf einen einzelnen Ort beschränkt.

    Die Berufsbezeichnungen (zumindest die Geschützten) bieten nun hingegen in der Regel so etwas wie eine Qualitätskontrolle. Es ist ja so, dass sich ja jeder für einen Experten in einer Sache halten kann und sich auch entsprechend als solchen ausgeben darf. Selbst dann, wenn er dabei sein Wissen maßlos überschätzt. Wer hingegen einen Berufstitel wie z.B. Psychologe zu recht führt, bei dem weiß man, dass er eine entsprechende Ausbildung oder ein entsprechendes Studium abgeschlossen hat. Es bescheinigt ihm also eine gewisse, überprüfte Kompetenz. Das heißt nicht zwingend, dass er in seinem Fach gut ist. Und noch weniger heißt es, dass er in einem speziellen Gebiet besser ist als ein Laie. Nicht jeder der z.B. Medizin studiert hat, ist deshalb ein guter und mitfühlender Arzt. Und selbst wenn doch, ist damit nicht gesagt, dass er ein Experte in Fragen der Radiologie ist. Da mag es z.B. Pfleger in diesem Berufsfeld (der Radiologie) geben, die über die Jahre mehr Expertenwissen sich aneignen konnten. Aber ein studierter Arzt kann zumindest eine umfassende Grundausbildung in seiner Disziplin vorweisen, was eben mit der abgeschlossenen Prüfung garantiert ist. Und er kann bei einem falschen Rat haftbar gemacht werden, was bedeutet, dass er auch in seinem Empfehlungen gewissenhafter vorgehen muss, als ein Chatpartner, der mal was empfiehlt. Ich weiß nicht wie du es siehst, aber ich würde mir jedenfalls lieber von einem Arzt beraten lassen, als von einem Mechaniker, der sich in seiner Freizeit nebenher für Medizin interessiert.^^

    Nun gibt es aber einige Disziplinen (in den meisten Fällen Geisteswissenschaften), in denen es leider keine Seltenheit ist, dass sich Laien für mindestens gleichwertige, wenn nicht sogar überlegene Experten halten. Oder die Expertentum in einer Thematik falsch verstehen. Digidos Aussage wie „Wir sind ja alle lebendige Menschen und haben deshalb alle den unmittelbarsten Zugang zu unserer eigenen Seele und den psychischen Inhalten.“ ist meiner Meinung nach ein schönes Beispiel für eine sehr begrenzte Auffassung dessen, was es bedeutet wissenschaftliche Psychologie zu betreiben. (Entschuldige Digido) Hinzu kommen verschiedene, meist esoterische Vertreter, die Wissenschaft gerne auf den Kopf stellen würden, um ihre eigenen (Glaubens)ansichten als bewiesen darzustellen. Hier begegnet man dann auch Aussagen wie „Die Kriterien für eine Wissenschaft können natürlich nur die aufstellen, die den jeweiligen Zweig begründet haben und weiterforschen. Folglich ist in der Reinkarnationswissenschaft das wissenschaftlich, was diesen Wissenschaftlern als Kriterium dafür gilt. [...]Das können andere kritisieren. Aber sie haben kein recht dazu, da sie eben den wissenschaftlichen Anforderungen zur Beurteilung der Fälle nicht genügen.“ Eine Aussage, die natürlich doppelt falsch ist, denn erstens ist die Behauptung, jede wissenschaftliche Disziplin stelle ihre eigenen Regeln auf, völliger Unsinn. Die Regeln wissenschaftlicher Arbeitsweise werden in der Wissenschaftstheorie diskutiert und vorgegeben - und diese ist mit Sicherheit keine Teildisziplin der Reinkarnationsforschung, sondern - wie du ganz leicht nachlesen kannst - der Philosophie. Wenn man also behaupten würde, dass nur die Experten eines Faches das Recht haben Kritik zu üben, hätten Reinkarnationsforsher in dieser Frage also überhaupt nichts zu melden.^^ Hinzu kommt, dass – ungeachtet dessen es natürlich richtig ist, dass ein Physiker in der Physik eher als Experte gelten kann als ein Jurist – es trotzdem gilt, dass in der Wissenschaft grundsätzlich Argumente zählen. Und die können auch von fachfremden Wissenschaftlern angeführt werden – das ist in der Wissenschaft gang und gäbe. Um so mehr, als dass die meisten Disziplinen nicht für sich stehen sondern große Schnittmengen untereinander haben.

    Was nun die Konsequenzen betrifft, die sich aus dem falschen Aneignen von Berufsbezeichnungen ergibt, das hängt davon ab, ob diese nun geschützt sind oder nicht. Sind sie es nicht, darf sich theoretisch jeder so nennen. Handelt es sich hingegen um eine geschützte Berufsbezeichnung wie den „Psychologen“, dann bestünde u.U. die Möglichkeit dafür bestraft zu werden. Das wird bei einem Chatpartner vermutlich eher weniger der Fall sein, aber es gibt Fälle, in denen das relevant wird. Ich hatte in meinem damaligen Post einen Autor angeführt, der mit eben diesen Berufsbezeichnungen und einer Selbstklassifizierung als „wissenschaftliches Standartwerk“ für sich wirbt. Und das ist nach einem Urteil des BGH verboten, weil hier der Verbraucher in die Irre geführt bzw. u.U. sogar arglistig getäuscht wird. Leider geschieht dies dennoch immer wieder, denn es ist natürlich fast unmöglich zu erkennen, wer nun den Titel ungerechtfertigt für sich in Anspruch nimmt. Dennoch... wenn jemand dabei erwischt wird, dann kann es durchaus Konsequenzen haben – in welcher Art oder in welchem Umfang weiß ich nun auch nicht genau, aber ich habe z.B. im Zusammenhang mit diesem Manfred Reichelt mehrere PrintScreen an den BDP (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen) geschickt, mit einem Hinweis auf meinen Verdacht eines gesetzlichen Verstoßes und der Bitte mit Auskunft zu erteilen, was in solchen Fällen geschieht. Der BDP nimmt diese Dinge in der Regel ernst und geht ggf. auch juristisch gegen entsprechende Personen vor. Vielleicht kann ich also die Frage nach den Konsequenzen demnächst beantworten.^^

    Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, dich von Aussagen die Unbekannter grundsätzlich nicht verwirren zu lassen. Eben weil du nie weißt, wer dahinter steckt. Und ein seriöser Ansprechpartner wird dir grundsätzlich auch alle Möglichkeiten bereitstellen, seine Aussagen zu überprüfen. Ich weiß, es kann dennoch manchmal sehr verletzend oder aufwühlend sein, was manchmal geschrieben wird. In diesen Fällen hilft leider manchmal nur abschalten. Hier im Internet kann man es wenigstens – hier bei uns fährt regelmäßig ein selbsternannter Prophet mit der Straßenbahn durch die Stadt und predigt – das kann manchmal ein deutlich größeres Ärgernis sein. :-/
    Liebe Grüße dir
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  3. #573
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    NetKrel.... du bist nicht vergessen, aber nun fordert mein Sohn Zeit ein – ich verschiebe meine Antwort an dich auf später.
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  4. #574

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    @Sunigol

    Dann gibt es die andere Seite evangelischer Frömmigkeit, die behauptet, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit so groß sei, dass alle, auch die Ungläubigen, in den Himmel, und niemand in die Hölle käme.
    Gibts auch. Heißt Allversöhnungslehre.
    Für Gottsuchende gilt es halt heraus zu finden: Was ist Menschenlehre und was ist Schöpfungsgesetz, also von Gott?

    Menschen die blind und unkritisch einer Religion (gleich welcher) folgen, werden schwerlich die Schöpferwahrheit finden.

    Aber, wie heisst es: "Wer sich nicht bewegt spürt seine Ketten nicht".

    Und in der Bibel lesen wir: "Suchet so werdet ihr finden".
    Aber suchen hat etwas mit Bewegung zu tun, d.h. mit fragen und hinterfragen und auch in Frage stellen.

    So lesen wir ebenfalls in der Bibel: "Lasst die (geistig) Toten ihre Toten begraben". (Matth. 8.22)

  5. #575
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    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Nun gibt es aber einige Disziplinen (in den meisten Fällen Geisteswissenschaften), in denen es leider keine Seltenheit ist, dass sich Laien für mindestens gleichwertige, wenn nicht sogar überlegene Experten halten.
    Bitte entschuldigt, dass ich jetzt so plump diesen einen Satz aufgreife, aber da ich ausgewiesener Experte für unqualifiziertes, pedantisches Dazwischenquatschen bin, möchte ich an dieser Stelle gerne sagen, dass es nicht die Geisteswissenschaften sind, in denen sich die meisten Menschen für Experten halten, sondern die Sozialwissenschaften.

    Unter Sozialwissenschaft versteht man nämlich jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen und diesbezüglich sind wir alle Experten, weil wir ja zumindest empirisch den lieben langen Tag nichts anderes machen, als die Phänomene gesellschaftlichen Lebens zu untersuchen und uns darüber auszutauschen. :-)

    Geisteswissenschaften hingegen sind etwas sehr viel Edleres, in denen es nur die Allerwenigsten wirklich zum Experten schaffen und sich dementsprechend auch nicht für einen halten. Es lässt sich selbstverständlich nicht völlig sauber abgrenzen, denn irgendwo sind ja auch die Sozialwissenschaften Geisteswissenschaften, aber ich persönlich setze die Geisteswissenschaft mit der Philosophie gleich, wenn ich mir natürlich auch darüber bewusst bin, dass das außer mir heute niemand mehr so machen würde, weil der zeitgeistige Trend doch klar die Interdisziplinarität der unterschiedlichen Wissenschaftsbereiche betont (und das wohl auch zurecht...) und damit eine klare Unterscheidung eigentlich unmöglich wird.

    Ich jedoch packe meinen Zauberstab aus und....simsalabim....Geisteswissenschaft ist Philosophie und nix anderes...:-)

    So und mit Philosophie hat doch niemand mehr was zu tun und man will es ja auch gar nicht. Ich habe z.B. jüngst erst eine Reportage über den Physiker Stephen Hawking gesehen, in der der Lümmel doch tatsächlich behauptet, dass die Philosophie unnötig, ja gar tot sei, weil sich alles aus der Physik heraus erklären ließe....

    Unverschämtheit sagt da mein provisorisches Herz und kräftigster Protest macht sich in ihm breit, denn wer war denn zuerst da? Die Philosophie oder die Physik? Ja eben, die Philosophie natürlich und jetzt schickt sich die Physik an, quasi Vater/Muttermord an der armen Philosophie zu begehen....? Tstststststs....

    Na gut, schnell habe ich mich auch wieder beruhigt und zolle sogar der guten Physik meinen allergrößten Respekt, aber wo kommen wir denn hin, wenn alles nur noch physikalisch betrachtet würde? Dann ist man nicht mehr länger verliebt, sondern Oxytocin macht sich lediglich überstark im Hypothalamus breit und ein Sonnenuntergang ist auch nichts mehr Romantisches, sondern lediglich eine blöde Drehung der Erde um ihr Zentralgestirn, dass den lieben langen Tag nichts anderes macht, als Wasserstoff zu Helium zu fusionieren, wo die Sonne doch, philosophisch betrachtet, die heilige Lebensspenderin ist, über die Platon ein ganz wunderbares Gleichnis verfasst hat.

    Ach, ihr merkt es bereits, das Provisorium leidet unter der "Entzauberung der Welt" und das, obwohl ich doch eigentlich ein großer Freund der Entmythologisierung bin... Aber man steht so schrecklich alleine da, wenn man heutzutage einem idealistischen Weltbild anhängt, wo sich doch eben diese Welt zunehmend auf einen hypothetischen Realismus zu einigen scheint....

    Na ja, zumindest bleibt mir dann also noch das Hypothetische, dass ich mit allerlei provisorischen Idealismus füllen kann, aber eins muss ich wirklich mal sagen: Wenn es in dieser Welt tatsächlich einer Reform bedarf, dann kann es für mich nur eine Reform des Herzens sein, eine grundlegende Überprüfung unserer Herzenshaltung.

    Wir sind es heute und das nicht zuletzt auch aufgrund unserer "Wissenschaftsgläubigkeit" gewohnt, die Dinge von Außen betrachten zu wollen, also eine Perspektive einzunehmen, die sich von Außen nähert, um z.B. einen Gegenstand zu untersuchen. Könnte es nicht sein, dass mit dieser "Außenperspektive" etwas nicht stimmt, dass wir das Wesen der Dinge und auch das Wesen des Menschen, also ihr Sein und unser Sein, gar nicht richtig fassen können, weil wir irgendwie eine falsche Perspektive einnehmen? Sicher - eine philosophische Frage....:-)

    Gott ist allzeit bereit, aber wir sind sehr unbereit; Gott ist uns nahe, aber wir sind ihm ferne; Gott ist drinnen, aber wir sind draussen; Gott ist zu Hause, wir sind in der Fremde

    (Meister Eckhart)


    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #576

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    [ich] möchte an dieser Stelle gerne sagen, dass es nicht die Geisteswissenschaften sind, in denen sich die meisten Menschen für Experten halten, sondern die Sozialwissenschaften.





    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Unter Sozialwissenschaft versteht man nämlich jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen und diesbezüglich sind wir alle Experten, weil wir ja zumindest empirisch den lieben langen Tag nichts anderes machen, als die Phänomene gesellschaftlichen Lebens zu untersuchen und uns darüber auszutauschen. :-)





    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich habe z.B. jüngst erst eine Reportage über den Physiker Stephen Hawking gesehen, in der der Lümmel doch tatsächlich behauptet, dass die Philosophie unnötig, ja gar tot sei, weil sich alles aus der Physik heraus erklären ließe.... Unverschämtheit





    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Na gut, schnell habe ich mich auch wieder beruhigt [...]





    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    wo kommen wir denn hin, wenn alles nur noch physikalisch betrachtet würde? Dann ist man nicht mehr länger verliebt, sondern Oxytocin macht sich lediglich überstark im Hypothalamus breit und ein Sonnenuntergang ist auch nichts mehr Romantisches, sondern lediglich eine blöde Drehung der Erde um ihr Zentralgestirn, dass den lieben langen Tag nichts anderes macht, als Wasserstoff zu Helium zu fusionieren, wo die Sonne doch, philosophisch betrachtet, die heilige Lebensspenderin ist, über die Platon ein ganz wunderbares Gleichnis verfasst hat.






    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ach, ihr merkt es bereits, das Provisorium leidet unter der "Entzauberung der Welt"






    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Wenn es in dieser Welt tatsächlich einer Reform bedarf, dann kann es für mich nur eine Reform des Herzens sein, eine grundlegende Überprüfung unserer Herzenshaltung.





    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Wir sind es heute und das nicht zuletzt auch aufgrund unserer "Wissenschaftsgläubigkeit" gewohnt, die Dinge von Außen betrachten zu wollen, also eine Perspektive einzunehmen, die sich von Außen nähert, um z.B. einen Gegenstand zu untersuchen. Könnte es nicht sein, dass mit dieser "Außenperspektive" etwas nicht stimmt, dass wir das Wesen der Dinge und auch das Wesen des Menschen, also ihr Sein und unser Sein, gar nicht richtig fassen können, weil wir irgendwie eine falsche Perspektive einnehmen?














    Geändert von net.krel (18.08.2015 um 17:22 Uhr)

  7. #577
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    Du bist lieb! Habe herzlich gelacht! Besonders die Meerjungfrau zum Thema "Entzauberung der Welt" find' ich sehr genial! Du verstehst mich!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #578

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    ja :-) ich musste auch lachen bei Dein Beitrag wie Du das uebrigens auch von mir kritisierte "technokratische Problem" sogar noch mit Humor sehr treffend beschriebst :-)

  9. #579

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Bitte entschuldigt, dass ich jetzt so plump diesen einen Satz aufgreife, aber da ich ausgewiesener Experte für unqualifiziertes, pedantisches Dazwischenquatschen bin, möchte ich an dieser Stelle gerne sagen, dass es nicht die Geisteswissenschaften sind, in denen sich die meisten Menschen für Experten halten, sondern die Sozialwissenschaften.

    Unter Sozialwissenschaft versteht man nämlich jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet und/oder empirisch untersuchen und diesbezüglich sind wir alle Experten, weil wir ja zumindest empirisch den lieben langen Tag nichts anderes machen, als die Phänomene gesellschaftlichen Lebens zu untersuchen und uns darüber auszutauschen. :-)

    Geisteswissenschaften hingegen sind etwas sehr viel Edleres, in denen es nur die Allerwenigsten wirklich zum Experten schaffen und sich dementsprechend auch nicht für einen halten. Es lässt sich selbstverständlich nicht völlig sauber abgrenzen, denn irgendwo sind ja auch die Sozialwissenschaften Geisteswissenschaften, aber ich persönlich setze die Geisteswissenschaft mit der Philosophie gleich, wenn ich mir natürlich auch darüber bewusst bin, dass das außer mir heute niemand mehr so machen würde, weil der zeitgeistige Trend doch klar die Interdisziplinarität der unterschiedlichen Wissenschaftsbereiche betont (und das wohl auch zurecht...) und damit eine klare Unterscheidung eigentlich unmöglich wird.

    Ich jedoch packe meinen Zauberstab aus und....simsalabim....Geisteswissenschaft ist Philosophie und nix anderes...:-)

    So und mit Philosophie hat doch niemand mehr was zu tun und man will es ja auch gar nicht. Ich habe z.B. jüngst erst eine Reportage über den Physiker Stephen Hawking gesehen, in der der Lümmel doch tatsächlich behauptet, dass die Philosophie unnötig, ja gar tot sei, weil sich alles aus der Physik heraus erklären ließe....

    Unverschämtheit sagt da mein provisorisches Herz und kräftigster Protest macht sich in ihm breit, denn wer war denn zuerst da? Die Philosophie oder die Physik? Ja eben, die Philosophie natürlich und jetzt schickt sich die Physik an, quasi Vater/Muttermord an der armen Philosophie zu begehen....? Tstststststs....

    Na gut, schnell habe ich mich auch wieder beruhigt und zolle sogar der guten Physik meinen allergrößten Respekt, aber wo kommen wir denn hin, wenn alles nur noch physikalisch betrachtet würde? Dann ist man nicht mehr länger verliebt, sondern Oxytocin macht sich lediglich überstark im Hypothalamus breit und ein Sonnenuntergang ist auch nichts mehr Romantisches, sondern lediglich eine blöde Drehung der Erde um ihr Zentralgestirn, dass den lieben langen Tag nichts anderes macht, als Wasserstoff zu Helium zu fusionieren, wo die Sonne doch, philosophisch betrachtet, die heilige Lebensspenderin ist, über die Platon ein ganz wunderbares Gleichnis verfasst hat.

    Ach, ihr merkt es bereits, das Provisorium leidet unter der "Entzauberung der Welt" und das, obwohl ich doch eigentlich ein großer Freund der Entmythologisierung bin... Aber man steht so schrecklich alleine da, wenn man heutzutage einem idealistischen Weltbild anhängt, wo sich doch eben diese Welt zunehmend auf einen hypothetischen Realismus zu einigen scheint....

    Na ja, zumindest bleibt mir dann also noch das Hypothetische, dass ich mit allerlei provisorischen Idealismus füllen kann, aber eins muss ich wirklich mal sagen: Wenn es in dieser Welt tatsächlich einer Reform bedarf, dann kann es für mich nur eine Reform des Herzens sein, eine grundlegende Überprüfung unserer Herzenshaltung.

    Wir sind es heute und das nicht zuletzt auch aufgrund unserer "Wissenschaftsgläubigkeit" gewohnt, die Dinge von Außen betrachten zu wollen, also eine Perspektive einzunehmen, die sich von Außen nähert, um z.B. einen Gegenstand zu untersuchen. Könnte es nicht sein, dass mit dieser "Außenperspektive" etwas nicht stimmt, dass wir das Wesen der Dinge und auch das Wesen des Menschen, also ihr Sein und unser Sein, gar nicht richtig fassen können, weil wir irgendwie eine falsche Perspektive einnehmen? Sicher - eine philosophische Frage....:-)

    Gott ist allzeit bereit, aber wir sind sehr unbereit; Gott ist uns nahe, aber wir sind ihm ferne; Gott ist drinnen, aber wir sind draussen; Gott ist zu Hause, wir sind in der Fremde

    (Meister Eckhart)


    LG
    Provisorium
    Hallo Provisorium,
    ganz großen Applaus!

    LG,
    Digido

  10. #580

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    @ Alle,

    ich möchte noch kurz hinweisen auf eine Sendung, die z.Z. in der ARD-Mediathek zu sehen ist, und zum Inhalt hat, was die verschiedenen Religionen in Deutschland zum Tod meinen: http://www.ardmediathek.de/tv/Report...bcastId=799280

    Es zeigt sich m.E. wieder einmal mehr, dass alles das, was da über den Tod geglaubt wird, reines Wunschdenken ist. Der einzige, der fundiert rüberkommt, ist der Buddhist. Kein Wunder, ist doch der Buddhismus völlig rational.

    LG,
    Digido

    LG,
    D


 

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