Das hatte ich doch schon in einem der ersten postings in diesem Strang ausgeführt.
Das Kreuz ist eben, dass sich das neue Leben im alten L. vollzieht. Man muss also einfach akzeptieren, was da ist, ohne dagegen zu kämpfen oder es loswerden zu wollen.
Wenn Du als Beispiel Minderwertigkeitskomplexe hast, werden diese eben noch einige Zeit mit Dir einhergehen und Dich immer wieder belasten.
LG,
Digido
Ich weiß ja nicht, was Du unter "Kreuz" verstehst? Das Kreuz gibt es nur im Zusammenhang mit "kreuzigen". Da wird man also festgenagelt, und "tragen" bedeutet, dass es drückt.
Wahrscheinlich willst Du Kreuz nur in dem Sinne verstanden wissen, dass Christen verfolgt würden oder unter der Ablehnung der Welt zu leiden hätten. Aber das ist eben nicht gemeint.
Als Jesus das sprach, wurde niemand um Jesu Willen verfolgt.
Im Übrigen geht es bei der ganzen christlichen Lehre nicht um etwas Religiöses, sondern schlicht und einfach um effektive Lebenbewältigung und die Lösung aller menschlichen Probleme.
Geändert von Digido (21.08.2015 um 18:21 Uhr)
'Kreuz' zur Zeit Jesu war ein Symbol für die öffentliche Hinrichtung - kein Symbol für 'effektive Lebensbewältigung'.
Es war ein schmachvoller Tod.
Christen wurden noch nicht verfolgt, denn die gab es damals noch nicht. Aber Jesus wurde verfolgt - kannst du in den Evangelien nachlesen, wie oft es vorkommt, dass sie ihn ergreifen wollten, er ihnen aber entwich und sich verbarg.
Und die erste Gemeinde, die damals noch nicht von den Juden getrennt war, auch den Tempel besuchte usw wurde seit Beginn an verfolgt - zB von Paulus (kannst du in der Apostelgeschichte nachlesen).
Die Predigt von gekreuzigten Christus war in der damaligen Welt ein Ärgernis und eine Torheit:
1. Kor 1, 22 Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit,23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;
24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Und bis heute ist und bleibt es ein Stein des Anstosses für die, die sich wirklich dazu bekennen.
Und nicht versuchen, durch philosophische 'Weginterpretation' oder Harmonisierung mit salonfähigeren Heilslehren wie dem Buddhismus daraus etwas 'Gesellschaftsfähiges', Hochphilosophisches, Modernes, usw zu machen .....
Der Stein des Anstoßes von dem du sprichst, lag immer darin begründet, dass Christen daran glauben, dass Gott Mensch geworden ist, das also ein Mensch mit Gott eins sein soll. Und heute stoßen sich eher viele Christen daran, wenn man daran glaubt, dass der Mensch mit Gott eins ist und also auch ich und du und jeder mit ihm eins ist.
Das liegt ganz einfach daran, weil sie nicht verstehen können, dass, wenn von dem "Ich", das mit Gott eins ist, die Rede ist, nicht das kreatürliche und weltliche "Ich" gemeint ist, also nicht das Ego, nicht unser "dies und das sein", sondern unser "Sohn- und Tochter sein", weil wir eben göttlichen Geschlechts sind, wie ja auch Paulus lehrte.
Jesus ist diesbezüglich einfach voran gegangen und hat den Weg zu dieser "Erkenntnis" geöffnet. Und dabei geht es doch nicht um philosophisches "Weginterpretieren", oder um irgendeine Harmonisierung, sondern um unser substantielles Sein als Kinder Gottes.
"Die Menschen sollten nicht soviel darüber nachdenken was sie tun sollen, sie sollten lieber darüber nachdenken was sie sind (welches Sein sie haben)." (Meister Eckhart)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
Ja, Christen stossen sich auch an dem, was ihrer Ansicht nach 'Irrlehre' ist.
Aber auch dafür werden sie schief angesehen und müssen Spott ertragen, denn kompromisslose Nachfolge ist nun mal out.
Wer sich weigert, im Auftrag seines Chefs zu lügen oder bei nicht ganz legalen Aktionen mir zu machen, riskiert seinen Arbeitsplatz.
Wer sich als 'ganz normaler' Christ outet, wird im günstigsten Fall von oben herab milde belächelt und als 'von vorgestern' eingestuft, den man nicht so ganz für voll nehmen kann.
Es sei denn, man lässt alles weg, was in den Augen der heutigen Zeit ein Ärgernis und eine Torheit bedeutet und gibt sich 'tolerant-spirituell', dann wird man vielleicht sogar bewundert.
Und es gibt viele Länder, in denen Nachfolge viel mehr 'kostet', wo das 'Kreuz auf sich nehmen' auch ganz real in einen schmachvollen Tod führen kann ....
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