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  1. #11

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    @Digido

    Aber man sollte wissen, was die Tendenz ist.
    Und Mann sollte wissen, was er so von sich gibt.


    Es hat keinen Zweck da jemandem etwas vorzuschreiben.
    Stimmt!

    Ich empfinde jetzt sexuelle Enthaltsamkeit als große Befreiung, während ich das früher, wo ich aus bestimmten Gründen dazu genötigt war, es als eine unerträgliche Last empfand, die mich kaputt gemacht hat.
    Das glaube ich Dir. Doch wie kommst Du dazu Deine Befindlichkeit als allgemein gültig zu erklären? :-(
    Geändert von daVinnci (25.08.2015 um 18:42 Uhr)

  2. #12
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    Hey Digido,

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Liebe thalestris,
    Klar, die wollen auch imponieren. Aber ich weiß ja nicht, ob dadurch eine Frau unmittelbar sexuell gereizt wird. Ich hab`noch keine gefragt. Kannst Du mir das sagen?
    ich bin natürlich nicht "die Frauen", kann das also nur aus meiner Sicht beantworten. Ich bin zwar nicht so das ich bei jedem hübschen Kerl der an mir vorbei geht gedanklich durchdrehe, aber wenn Jungs iwie auffällig rausstechen, durch was auch immer, dann schau ich auch schonmal hinterher. Also ich würde sagen ja, auch Jungs haben Reize die herausstechen wenn sie sie bewusst unterstreichen. Und natürlich können auch Frauen von Männern gereizt werden. Das passiert doch nicht nur umgekehrt. Und ich finde es iwie seltsam das die Einstellung herrscht das die weiblichen Reize auf jeden Fall mehr rausstechen und es deswegen die Frauen sind, die Unheil bringen und sich verdecken müssen o.O

    Meine Partnerin hatte früher auch immer behauptet, dass Sex mit Liebe zusammenhinge, aber immer mehr ist sie selbst dahintergekommen, dass das nicht stimmt.
    Ich habe zwischenmenschliche Nähe. Nur keinen Sex mehr mit meiner Partnerin.
    Also gehörst du zu den Menschen die Liebe und Sex generell trennen? Bei mir dreht es sich gerade anders rum. Ich dachte immer das Sex nichts mit Liebe sondern nur mit Lust zu tun hat und fange gerade an umzudenken. Aber..gehört zwischenmenschliche Nähe nicht auch schon zur menschlichen Sexualität? Kannst du denn überhaupt die Sexualität komplett austreiben? Ist das nicht was biologisches in uns, genauso wie Hunger, Durst, Atmen..?


    LG Thalestris
    Geändert von thalestris (25.08.2015 um 20:04 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  3. #13
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    Hallo Thalestris,
    eine interessante Frage, die der Erfahrung nach durchaus auch ein gewisses Konfliktpotential besitzt. Und es ist eine Frage, die sch kaum in nur ein paar Sätzen beantworten lässt.^^ Aber ein zwei Gedanken will auch ich hier zu deiner Frage beisteuern.

    Vorweg hattest du gefragt,
    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    warum in den meisten Religionen alles was mit Sexualität zu tun hat (abgesehen von der Fortpflanzung) als Sünde gesehn wird. Als unrein, schlecht, falsch, schwach usw..
    Bereits hier würde ich gerne widersprechen. Es ist tatsächlich so, dass in fast allen Religionen die Sexualität des Menschen eine besondere Aufmerksamkeit erfährt und mit einem Tabu belegt ist. Jedoch meint Tabu hier nicht zwangsläufig eine negative Konnotation im Sinne einer Sünde o.ä., sondern kann ebenso etwas „Reines“, etwas „Heiliges“ beschreiben. Es gibt sogar verschiedene Religionen, in denen Sexualität selbst Teil einer sakralen Handlung sein kann. Und ich würde eher denken, dass jene Glaubenswelten, in denen Sexualität etwas negatives ist, eher den kleineren Teil ausmachen.

    Das nun die Sexualität eine so große Aufmerksamkeit erfährt, mag in der Bedeutung für den Menschen liegen. Den mit der Einsicht, dass natürlicherweise nur Sexualität Leben hervorbringt, wohnt dieser eine existentielle als auch schöpferische Kraft inne. In diversen Kulturen lassen sich daher auch Lebensweisen finden, in denen das Weibliche einen besonderen Stellenwert genießt und freizügige Darbietungen von Weiblichkeit nicht als negativ sondern durchweg positiv empfunden wird. Dennoch ist deine Bemerkung, dass die Lust auf Sexualität in der Natur des Menschen liegt eine zwar richte Beobachtung, daraus aber eine moralische Beurteilung im Sinne von „es ist richtig“ abzuleiten, macht einen Fehler, den man meist als naturalistischen Fehlschluß bezeichnet. Der Gedanke hierbei ist, dass nur weil etwas natürlich ist, es deshalb nicht automatisch auch richtig ist. Auch Aggression, Gewalt und Egoismus gehören zur Natur des Menschen dazu – dennoch würden wir kaum behaupten, dass daraus eine Rechtfertigung für ein solches Verhalten erfolgt. Und auch im Zusammenhang mit der Unterdrückung der Frau kämen wir hier in Bedrängnis. Denn wir sehen auch in der Natur ein Verhalten, dass die Männchen ihre Weibchen von anderen, männlichen Nebenbuhlern fernhalten. Grund ist hierbei, dass bei der möglichen Nachkommenschaft die Frage der Mutterschaft aus naheliegenden Gründen unstrittig ist, die Vaterschaft hingegen nicht. Was spätestens in einer Lebenskultur, in der die eigene sowohl genetische als auch soziale Nachkommenschaft gesichert werden muss, fast zwangsläufig dazu führt, dass die Weibchen „kontrolliert“ werden. Und schon hätten wir eine Rechtfertigung der weiblichen Verhüllung aus der Natur. Du siehst also, das klappt nicht so recht.^^

    Das wir nun in einer Kultur leben, die durch sexualfeindliche Denkweisen geprägt ist, das hat verschiedenste Gründe, deren Komplexität es verbietet, sie in einem kurzen Forenbeitrag angemessen zu erörtern. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass einen langen Zeitraum in der Geschichte Ehen nicht aus Liebe sondern meist aus wirtschaftlichen Erwägungen geschlossen wurde, gewisse aus unserem heutigen Denken sich ergebende Fragestellungen also so eigentlich gar keine Anwendung erfahren können. Aber wenn dich das Thema vertiefend interessiert, kann ich dir hier aber ein paar Bücher empfehlen, wenn du möchtest. Und schließlich gibt es auch nicht nur eine Form von Sexualität, sondern ganz verschiedene Ausprägungen. Sexualität kann Ausdruckmittel sein indem sie z.B. Liebe kommuniziert. Ebenso kann sie Lustbefriedigung sein, ohne ein tieferes Interesse am Gegenüber. Sie kann der eigenen Entspannung dienen, der Psychohygiene, dem religiösen Ritual (z.B. im Sinne eines Opfers oder "Gottesdienstes") oder aber sogar im schlimmsten Fall der Gewalt und Unterdrückung - z.B. in Form von Missbrauch oder aber auch gezielter Folter (ich denke bei letzterem z.B. an die Gewalt im Zuge der Hexenverfolgung). Kurz gesagt, die ursprüngliche Verknüpfung von Sexualität mit der Fortpflanzung ist schon lange nicht mehr der einzige Aspekt und spätestens seit Erfindung der Verhütungsmittel nicht einmal mehr der vordergründigste.

    Wenn nun aber deine Frage lautet,
    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wieso muss ich als Mädchen mich schämen wenn ich im Hochsommer ein Kleid anhabe aber die Jungs brauchen sich keine Gedanken zu machen was sie anhaben? Wieso soll ich mich wie ne Sünderin fühlen wenn ich Sexualität beginne auszuleben aber die Männer sind keine Sünder wenn sie viele Frauen haben?
    Dann wäre meine Antwort – musst du nicht, bzw. nur unter gewissen Umständen. Tatsächlich könnte man z.B. fragen, wie wir die Verknüpfung von Sexualität, Liebe und Partnerschaft bewerten wollen. Bestimme ich z.B. Intimität über Sexualität und betrachte Liebe als die Folge aus praktizierter Sexualität? Oder bestimme ich Intimität hingegen über Liebe und betrachte Sexualität als Folge oder körperliche Ausdrucksmittel praktizierter Liebe? Und man könnte durchaus berechtigt fragen, ob Sexualität und Liebe ausschließlich auf eine Person beschränkt sein muss. Aber das sind Fragen, die eine kritische Distanz zum Inhalt der Bibel einnehmen. Sofern du der Ansicht bist, dass die biblische Lehre entsprechendes Verhalten von und Menschen fordert, und wenn du weiter der Ansicht bist, dass die Gedanken der Schrift hier Ausdruck eines göttlichen Gebotes sind, dann wäre ein solches Verhalten die notwendige Konsequenz sofern du gottgefällig leben wolltest. Wenn du hingegen der Meinung bist, dass die Schrift für dich entweder keine Relevanz besitzt oder aber in ihren Inhalten die Glaubensvorstellungen und -erfahrungen früherer Generationen beschreibt, nicht aber zwingend Gottes Willen, dann sind wir - ungeachtet dessen wie und weshalb unsere Haltung zur Sexualität gewachsen ist – nicht gezwungen in dieser zu verharren. ^^
    Liebe Grüße dir
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  4. #14
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    Guten Morgen Sir Lior

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Hallo Thalestris,
    eine interessante Frage, die der Erfahrung nach durchaus auch ein gewisses Konfliktpotential besitzt.
    Ich weiss... aber was muss, das muss eben (aus meinem Kopf..^^)

    Und es ist eine Frage, die sch kaum in nur ein paar Sätzen beantworten lässt.^^ Aber ein zwei Gedanken will auch ich hier zu deiner Frage beisteuern.
    Kannst auch drei, vier, hundert, tausend Gedanken dazu schreiben :}

    Bereits hier würde ich gerne widersprechen. Es ist tatsächlich so, dass in fast allen Religionen die Sexualität des Menschen eine besondere Aufmerksamkeit erfährt und mit einem Tabu belegt ist. Jedoch meint Tabu hier nicht zwangsläufig eine negative Konnotation im Sinne einer Sünde o.ä., sondern kann ebenso etwas „Reines“, etwas „Heiliges“ beschreiben. Es gibt sogar verschiedene Religionen, in denen Sexualität selbst Teil einer sakralen Handlung sein kann. Und ich würde eher denken, dass jene Glaubenswelten, in denen Sexualität etwas negatives ist, eher den kleineren Teil ausmachen.
    Ahso....echt? o.O Vll hab ich, als ich das geschrieben hab, zu sehr an die kath. Kirche gedacht ^^ Das sie überall besondere Aufmerksamkeit hat, das ist klar aber ich war mir jetzt sicher das die eher negativ ist. Habsch mich wohl geirrt.

    Das nun die Sexualität eine so große Aufmerksamkeit erfährt, mag in der Bedeutung für den Menschen liegen. Den mit der Einsicht, dass natürlicherweise nur Sexualität Leben hervorbringt, wohnt dieser eine existentielle als auch schöpferische Kraft inne. In diversen Kulturen lassen sich daher auch Lebensweisen finden, in denen das Weibliche einen besonderen Stellenwert genießt und freizügige Darbietungen von Weiblichkeit nicht als negativ sondern durchweg positiv empfunden wird.
    Und wieso ist das im Christentum und im Islam nicht so? Da gilt alles weibliche immer nur als sündig und schlecht. Dabei gehts ohne die Frauen auch nicht...^^ Mir hat sogar mal jemand gesagt, das Mädchen und Frauen während ihrer Menstruation als besonders unrein und unheilig gelten O.o So sehr das sie aus der Gemeinschaft für diese Zeit ausgeschlossen werden und nicht berührt werden dürfen (war in nem anderen Religionsforum das wir beide kennen..^^). Und da bekam ich das Gefühl das alles, aber auch wirklich alles an der Weiblichkeit verteufelt wird. Dabei ist das eben von der Ntaur so gemacht worden, dafür können wir doch nichts. Als hätte sich das einer von uns ausgesucht. Und wenn dann auch noch Adam und Eva und die Schlange ins Spiel kommen, ab da war ich dann raus :X

    Dennoch ist deine Bemerkung, dass die Lust auf Sexualität in der Natur des Menschen liegt eine zwar richte Beobachtung, daraus aber eine moralische Beurteilung im Sinne von „es ist richtig“ abzuleiten, macht einen Fehler, den man meist als naturalistischen Fehlschluß bezeichnet. Der Gedanke hierbei ist, dass nur weil etwas natürlich ist, es deshalb nicht automatisch auch richtig ist. Auch Aggression, Gewalt und Egoismus gehören zur Natur des Menschen dazu – dennoch würden wir kaum behaupten, dass daraus eine Rechtfertigung für ein solches Verhalten erfolgt.
    Sorry :) das stimmt. Die Bemerkung von mir ist aber nicht aus der Überlegung entstanden ist natürlich=ist richtig= darf man machen wie man will. Sondern ich kam darauf mit dem Hintergedanken ob man etwas natürliches wirklich so einfach unterdrücken kann. Ich kam darauf weil Digido schrieb er hat sich von Sexualität befreit und lebt sie nicht mehr, weil er damit glücklicher ist und Erlösung gefunden hat und näher zu Gott kam.
    Und da hab ich mich eben gefragt ob man natürliche und angeborene Verlangen unterdrücken kann. Komplett meine ich. Das eigene Ego oder Gefühle wie Wut kann man ja auch nicht für immer komplett ausschalten. Man kann das vll zügeln oder kurzzeitig unterdrücken..aber für immer?
    Aber klar, einfach ausleben wozu man grade Bock hat geht nich...das Thema hatten wir die letzten Tage ja oft.

    Und auch im Zusammenhang mit der Unterdrückung der Frau kämen wir hier in Bedrängnis. Denn wir sehen auch in der Natur ein Verhalten, dass die Männchen ihre Weibchen von anderen, männlichen Nebenbuhlern fernhalten. Grund ist hierbei, dass bei der möglichen Nachkommenschaft die Frage der Mutterschaft aus naheliegenden Gründen unstrittig ist, die Vaterschaft hingegen nicht. Was spätestens in einer Lebenskultur, in der die eigene sowohl genetische als auch soziale Nachkommenschaft gesichert werden muss, fast zwangsläufig dazu führt, dass die Weibchen „kontrolliert“ werden. Und schon hätten wir eine Rechtfertigung der weiblichen Verhüllung aus der Natur. Du siehst also, das klappt nicht so recht.^^
    Süß. Alphamännchengehabe. Das ist ja wie Biounterricht :D Aber ich muss ja gestehn, das es manchmal auch ein schönes Gefühl ist so ein bisschen beschützt zu werden...^^ Ich sehs aber deswegen trotzdem nicht ein das ich mich voll verstecken muss nur damit niemand anderes mich sieht... O.o

    Das wir nun in einer Kultur leben, die durch sexualfeindliche Denkweisen geprägt ist, das hat verschiedenste Gründe, deren Komplexität es verbietet, sie in einem kurzen Forenbeitrag angemessen zu erörtern. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass einen langen Zeitraum in der Geschichte Ehen nicht aus Liebe sondern meist aus wirtschaftlichen Erwägungen geschlossen wurde, gewisse aus unserem heutigen Denken sich ergebende Fragestellungen also so eigentlich gar keine Anwendung erfahren können.
    Weisst du was, ich glaube das es das bis heute immer noch gibt. Ich denke da an Zwangsehen in anderen Kulturen oder an Scheinhochzeiten um ne Staatsbürgerschaft zu ergattern. Mein Onkel hat mal zu mir gesagt "Och, wir haben geheiratet wegen der Steuerklasse, da hat man andere Vorteile. Gebraucht hätten wir das beide nicht, wir wissen auch so das wir zusammen gehören". Also Ehe weil es Vorteile hat..., Ehe den Kindern zuliebe, Ehe weil es sich so gehört (meine Eltern haben nur deswegen geheiratet weil meine Mum schwanger war) usw... schrecklich :S

    Und schließlich gibt es auch nicht nur eine Form von Sexualität, sondern ganz verschiedene Ausprägungen. Sexualität kann Ausdruckmittel sein indem sie z.B. Liebe kommuniziert. Ebenso kann sie Lustbefriedigung sein, ohne ein tieferes Interesse am Gegenüber. Sie kann der eigenen Entspannung dienen, der Psychohygiene, dem religiösen Ritual (z.B. im Sinne eines Opfers oder "Gottesdienstes") oder aber sogar im schlimmsten Fall der Gewalt und Unterdrückung - z.B. in Form von Missbrauch oder aber auch gezielter Folter (ich denke bei letzterem z.B. an die Gewalt im Zuge der Hexenverfolgung). Kurz gesagt, die ursprüngliche Verknüpfung von Sexualität mit der Fortpflanzung ist schon lange nicht mehr der einzige Aspekt und spätestens seit Erfindung der Verhütungsmittel nicht einmal mehr der vordergründigste.
    In meinem Kopf gab es bis jetzt immer nur eine Form von Sexualität: Lustbefriedigung. Im Moment rattert es da viel in meinem Kopf. Ich muss aber mal kurz fragen....was ist Psychohygiene?

    Dann wäre meine Antwort – musst du nicht,
    gut^^ will ich nämlich auch nicht. Es wird mir aber oft eingeredet. Mein Opa z.B. "Schätzchen, Abends auf der Strasse kannst du DEN Rock aber nicht mehr tragen". (war ein ganz normaler Rock... wieso soll ich bei 37 Grad abends ne lange Hose anziehen?? Machen die Kerle auch nicht). Oder auch die Meinung hier, das lange offene Haare, enge Kleidung oder schminken unnötig die Männer stimulieren, im Gegensatz aber Männer rumlaufen dürfen wie sie wollen, da umgekehrt sowas ja nicht passieren kann :D
    Wieso soll ich mich so verstecken... wieso darf ich nicht zeigen wie bin. Wenn ich schlank bin, dann darf ich doch auch mal ein enges T-Shirt anziehen.. Wenn ich grade beim Frisör war und mich freue, dann darf ich doch meine Haare offen tragen. Wenn sich dadurch ein Mann schon gereizt fühlt, kann ich doch nix dafür Ich will mich aber nicht verhüllen wie ne Mumie. Ich bin jung, ich will nicht rum nennen wie ne alte Nonne nur weil Männer das so wollen.


    Tatsächlich könnte man z.B. fragen, wie wir die Verknüpfung von Sexualität, Liebe und Partnerschaft bewerten wollen. Bestimme ich z.B. Intimität über Sexualität und betrachte Liebe als die Folge aus praktizierter Sexualität? Oder bestimme ich Intimität hingegen über Liebe und betrachte Sexualität als Folge oder körperliche Ausdrucksmittel praktizierter Liebe?
    Das check ich grade nicht... nochmal bitte :)

    Und man könnte durchaus berechtigt fragen, ob Sexualität und Liebe ausschließlich auf eine Person beschränkt sein muss.
    Diese Frage macht mir jeden Tag Kopfschmerzen.

    Aber das sind Fragen, die eine kritische Distanz zum Inhalt der Bibel einnehmen.
    Na und?^^

    Sofern du der Ansicht bist, dass die biblische Lehre entsprechendes Verhalten von und Menschen fordert, und wenn du weiter der Ansicht bist, dass die Gedanken der Schrift hier Ausdruck eines göttlichen Gebotes sind, dann wäre ein solches Verhalten die notwendige Konsequenz sofern du gottgefällig leben wolltest.
    Nnnnö! Du kennst mich doch..

    Wenn du hingegen der Meinung bist, dass die Schrift für dich entweder keine Relevanz besitzt oder aber in ihren Inhalten die Glaubensvorstellungen und -erfahrungen früherer Generationen beschreibt, nicht aber zwingend Gottes Willen
    Ganz genau das denke ich. Menschen haben die Bibel verfasst und ich muss nicht alles glauben was Menschen für richtig halten. Und schon gar nicht das was Menschen vor tausenden von Jahren für richtig hielten.

    LG vom Zappellieschen
    Geändert von thalestris (26.08.2015 um 13:08 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  5. #15

    Standard

    Hallo Thalestris
    Ich kenne eigentlich keine Religion, in der pauschal Sexualität=Sünde ist.
    Wohl aber Religionen, in denen Sex ausserhalb der Ehe = Sünde ist.
    Und dort, wo es - in allen Religionen - um Askese geht, gehört Sex mit zu den Dingen, derer man sich enthalten soll. Das verstehe ich so, dass darauf verzichtet wird - zusammen mit den anderen 'Befriedigungen der Sinneslust' - um sich vollständig und ohne Ablenkung auf das 'Eigentliche' zu konzentrieren.

    Aber ansonsten gilt: Sex ist eines der schönsten Geschenke Gottes.
    Daran soll und darf sich der Mensch erfreuen und es geniessen. Nur eben nicht missbrauchen. ZB indem er der sexuellen Lustbefriedigung einen Stellenwert zumisst, der ihr nicht zukommt, eine Lebenserfüllung sucht, die darin nicht zu finden ist. Oder eben in einer Art und Weise damit umgeht, bei der der Partner und die Kinder darunter leiden. (Es wird zwar allgemein behauptet, dass eine freie Partnerschaft, bei der jeder Sex haben kann mit wem er will, keine Eifersucht oder sonstwie verletzte Gefühle und Zweifel an der echten Liebe aufkommen lassen. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jeder das so cool wegstecken kann und dabei eine innige Liebe und Verbundenheit zum Partner bewahren).

    Ausserdem ist die zwischenmenschliche Liebe schon immer ein Symbol für die Liebe zwischen Gott und Mensch gewesen, deshalb steht bspw ja auch das Hohe Lied mit im biblischen Kanon.
    Und der Akt der sexuellen Vereinigung wird in der Mystik als Sinnbild für die unio mystica gesehen, zT auch sehr bildhaft beschrieben......

    Tatsächlichen Vollzug sexueller Handlungen im rituellen Kontext kenne ich nur von den Vamacharins:

    Eine andere verbreitete Unterteilung des Tantra ist die in Vamachara(linkshändiger Tantra) und Dakshinachara (rechtshändiger Tantra). Im Dakshinachara Tantra werden vor allem Praktiken ausgeübt, die im Rahmen der gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind. Im Vamachara Tantra werden Praktiken geübt, die außerhalb der gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind. Dazu gehören dann Meditation auf Friedhöfen und in Krematorien, eventuell sogar auf einer ausgegrabenen Leiche; diverse sexuelle Praktiken, Einnahme von Drogen. Oft wird im linkshändigen Tantra von den fünf M’s (Panchamakara) gesprochen, welche die Verkehrung der fünf vedischen Reinigungsriten sind:
    • Matsya [oder Mīna] (Fisch)
    • Māmsa (Fleisch)
    • Madya (Wein)
    • Mudrā (getrocknete Körner, auch Drogen)
    • Maithuna (ritualisierter Geschlechtsakt)
    (aus: https://www.yoga-vidya.de/tantra/)

  6. #16
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    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    (Es wird zwar allgemein behauptet, dass eine freie Partnerschaft, bei der jeder Sex haben kann mit wem er will, keine Eifersucht oder sonstwie verletzte Gefühle und Zweifel an der echten Liebe aufkommen lassen. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jeder das so cool wegstecken kann und dabei eine innige Liebe und Verbundenheit zum Partner bewahren).
    Jeder wohl kaum - da sind zumindest in unserem Kulturkreis die meisten zu sehr in ihrem Denken und Empfinden durch traditionelle Werte und Vorstellungen geprägt. Aber ich würde nicht behaupten, dass es unmöglich ist.^^ Wobei auch hier es nicht primär nur darum gehen muss mit anderen Sex zu haben, sondern auch um z.B. mit anderen Menschen eine von Zuneigung und Vertrauen geprägte Beziehung zu führen. Und wo dieses besteht, KANN Sexualität Folge einer intimien Beziehung sein, MUSS aber nicht im Vordergrund stehen.
    Sorry... diese Ergänzung war mir nur wichtig.
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  7. #17

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    Natürlich ist alles machbar und wird auch praktiziert. Es kommt aber wohl immer darauf an auf welch einer Bewusstseinsebene der Mensch/die Menschen sich befindet/befinden.

    Je höher wir uns entwickeln, je "lichter" wird es.

    Moralisieren hat noch nie etwas gebracht und ist auch keine Hilfe.

    Hilfe können wir jedoch von unserer "inneren Stimme" erhalten, so fern wir hin hören!

  8. #18
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    Hallo Padma

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wohl aber Religionen, in denen Sex ausserhalb der Ehe = Sünde ist.
    Warum? wieso ist das so...

    um sich vollständig und ohne Ablenkung auf das 'Eigentliche' zu konzentrieren.
    was ist denn das Eigentliche? Gott? Den kann ich nicht sehn, mit dem kann ich nicht reden. Der hilft mir nicht wenn es mir schlecht geht, er sitzt nicht neben mir auf meinem Bett und tröstet mich. Er beschützt mich nicht und er kann mir auch keine Nähe und Zuneigung geben.
    Es sind mir wichtige Menschen die da sind. Mehr oder weniger.

    Aber ansonsten gilt: Sex ist eines der schönsten Geschenke Gottes.
    Wenn er nicht missbraucht wird.

    Und der Akt der sexuellen Vereinigung wird in der Mystik als Sinnbild für die unio mystica gesehen, zT auch sehr bildhaft beschrieben......

    Tatsächlichen Vollzug sexueller Handlungen im rituellen Kontext kenne ich nur von den Vamacharins:


    (aus: https://www.yoga-vidya.de/tantra/)
    Sorry..ich verstehe nicht viel von Tantra und rituellen sexuellen Handlungen... was möchtest du mir sagen?

    Lg Thalestris
    Geändert von thalestris (26.08.2015 um 23:26 Uhr)
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  9. #19
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    Hallo daVinnci

    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Natürlich ist alles machbar und wird auch praktiziert. Es kommt aber wohl immer darauf an auf welch einer Bewusstseinsebene der Mensch/die Menschen sich befindet/befinden.
    Je höher wir uns entwickeln, je "lichter" wird es.
    Auf welcher Bewusstseinsebene würde sich ein Mensch befinden der nur Sex innerhalb einer Ehe hat? Und wo wäre ein Mensch der Intimität mit mehreren Leuten teilt? Was wird lichter? Was wird man denn erkennen wenn es lichter wird?

    Hilfe können wir jedoch von unserer "inneren Stimme" erhalten, so fern wir hin hören!
    meine innere Stimme sagt mir, ich soll jetzt im Moment, nur auf mein Herz hören, nicht auf die Kirche, nicht auf die Gesellschaft...nur auf mich und mein Gefühl.
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

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  10. #20
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    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Natürlich ist alles machbar und wird auch praktiziert. Es kommt aber wohl immer darauf an auf welch einer Bewusstseinsebene der Mensch/die Menschen sich befindet/befinden.
    Ja, das mag sein. Nicht jeder hat die Möglichkeit oder das Bewußtsein sich von seinen Ängsten und Kontrollbedürfnissen soweit zu entfernen oder zu befreien, dass er sich einem offenen Beziehungskonzept hingeben kann. Und nicht wenige sind in ihrer Unsicherheit gar nicht dazu fähig, die trügerische Sicherheit ihres Exklusivitätsanspruches aufzugeben. Wir haben in unserer Welt oft verlernt zu vertrauen. Wo aber zwei Menschen sich einander zugeneigt sind, in ihren Bedürfnissen und Wertvorstellungen zusammenkommen und in Achtung und Respekt vor den Bedürfnissen des anderen einen gemeinsamen Weg finden, kann Liebe die unterschiedlichsten Formen annehmen - und entsprechend auch die Beziehung zwischen diesen Menschen....
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.


 

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