Andacht
Verändert in Sein Bild
von A.W. Tozer


... jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus,
der den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium. - 2. Timotheus 1,10



Der wahre Christ ist ein embryonaler Heiliger



Das Christentum, wenn es mit allen gegebenen Tatsachen übereinstimmt, rechnet mit dem offensichtlichen moralischen Ungleichgewicht im Leben der Menschen.
Es bietet zur Erlösung nicht eine neue Philosophie, sondern ein neues Leben an!

Das von den Christen ersehnte Ideal ist nicht ein vollkommener Wandel, sondern eine Verwandlung durch Erneuerung des Herzens und die Umgestaltung in das Bild Christi!

Der wahre Christ ist ein embryonaler Heiliger.
Die himmlischen Gene sind in ihm, und der Heilige Geist arbeitet daran, ihn geistlich fortzuentwickeln, damit er der Natur des himmlischen Vaters entspricht,
von dem er göttliches Leben erhalten hat. Doch hier, in seinem sterblichen Leib, ist er Schwachheiten und Versuchungen ausgesetzt,
und sein Kampf mit dem Fleisch lässt ihn manchmal außergewöhnliche Dinge tun.

Das Wirken des Heiligen Geistes im Herzen des Menschen vollzieht sich nicht unbewusst und automatisch.
Menschlicher Wille und Verstand müssen bereit sein, bei den guten Absichten Gottes mitzuwirken. Ich glaube, dass hier unser Mangel liegt.

Entweder versuchen wir, uns selbst heilig zu machen und versagen kläglich, wie wir sicher alle zugeben müssen;
oder wir verfallen in einen Zustand geistlicher Passivität und warten darauf, dass Gott unsere Natur heilig macht, wie man auf ein Rotkehlchenei wartet, dass es ausgebrütet wird,
oder auf eine Rose, bis sie erblüht. Das Neue Testament weiß nichts vom Wirken des Heiligen Geistes in uns, das nicht mit unserer Verantwortung verknüpft wäre.


Wachsamkeit, Gebet, Selbstdisziplin und Kenntnis der göttlichen Absichten sind für einen wirklichen Fortschritt in der Heiligung unerlässlich!