
Zitat von
Lior
Und ich persönlich würde sogar soweit gehen die Organspende zu einer moralischen Pflicht zu erklären. Natürlich akzeptiere ich, wenn jemand Organspende für sich ablehnt. Ich würde jedoch aus Gründen der Gerechtigkeit hier eine Änderung befürworten, nachdem jene die ablehnen Spender zu sein auch ihrerseits keinen Anspruch auf eine Spende haben – oder nur in jenen Fällen, in denen kein anderweitiger, seinerseits zur Spende bereiter Empfänger vorhanden ist. Sofern sie überhaupt den Empfang eines Spenderorgans Spende wünschen. Aber darüber hinaus bin ich der Meinung, dies ist eine Entscheidung, die jeder mit sich selbst und seine Gewissen vereinbaren muss.
Mhhmm, interessant! Also ich würde es auch gerne sehen, wenn jeder Bürger, jede Bürgerin verpflichtet wäre, sich bzgl. der Organspende zu informieren und den jeweiligen persönlichen Wunsch schriftlich zu dokumentieren. Diese Verpflichtung würde ich übrigens auch gerne noch auf eine Patientenverfügung erweitern wollen, weil ich da große "Defizite" in unserer Gesellschaft sehe und generell der Meinung bin, dass sich die Menschen verstärkt auch mit dem Thema "Sterben und Tod" auseinandersetzen sollten, bzw. eben müssten!
Aber das ein Mensch, der selbst kein Organ spenden möchte, dann auch keinen Anspruch auf ein Organ haben soll, finde ich problematisch. Generell, so finde ich, muss jedem Menschen, unabhängig von seinen persönlichen Sichtweisen, jedwede Behandlungsmethode offen stehen. Denn man könnte dann tatsächlich von einer Art Manipulation sprechen, wenn man die Menschen dem Konflikt aussetzen würde, dass sie nur dann ein Organ bekommen können, wenn sie auch eines spenden würden. Sowas übt dann ja schon Druck aus und hat durchaus manipulativen Charakter.
Aber es stimmt auf jeden Fall, dass das Thema Organspende viel stärker ins Bewusstsein der Menschen dringen sollte. Ich persönlich kann jetzt auch gar nicht so wirklich begreifen, weshalb man seine Organe nicht "teilen" möchte.
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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