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  1. #1

    Standard Gender Mainstreaming

    Eine Lehre, die besagt, das Geschlechterrollen nur anerzogen und jederzeit austauschbar sind, ohne Rücksicht auf das biologische Geschlecht.

    Diese Lehre wurde nun auch vom Papst scharf kritisiert:

    Aus Heute-Journal:

    Das katholische Kirchenoberhaupt setzte sich am Montag vor der Kurie mit der Gender-Theorie auseinander, nach der die Zuordnung von weiblichen und männlichen Rollen weitgehend gesellschaftlich bestimmt und nicht von der Natur vorgegeben ist. Dahinter stehe ein Versuch des Menschen, sich von der Schöpfung zu emanzipieren, sagte Benedikt XVI. Die Gender-Theorie stelle die "Natur des menschlichen Wesens als Mann und Frau" in Frage. Die moderne Definition der Geschlechtergerechtigkeit verurteilte er als "Selbstzerstörung des Menschen".
    Ich denke mal, er hat Recht.
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  2. #2

    Standard

    Was auch immer die Gender-Theorie ist - ich stelle Vermutungen an, recherchiert hab ich nicht - soweit ich das beobachtet (ich kenne keine Statistiken und keine Experimente) und gelesen habe, beeinflussen Erbanlagen UND Umwelt einen Menschen und dessen Entwicklung. So denke ich, dass es nun mal unumstößliche Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, die ihnen aufgrund ihrer Erbanlagen in die Wiege gelegt wurden: zum Beispiel, Frauen können schwanger werden, Männer nicht. Männer können schneller Muskeln aufbauen als Frauen. Dafür scheinen Frauen länger starke Schmerzen ertragen zu können. Vielleicht auch nicht. :-) Dann gibt es die von der Umwelt anerzogenen Eigenschaften, "so und so hat eine Frau / ein Mann zu sein", "Jungen spielen nicht mit Puppen", "Frauen spielen nicht mit Autos und tragen pink".
    Beispiel: Die westliche Kultur (und auch andere Kulturen) sind geprägt vom Patriarchat. Während dieser Zeit entwickelten vorzüglich die unterdrückten Frauen den "Schutzmechanismus" Hysterie (bitte nicht mit der volkstümlichen Hysterie verwechseln); das war ihre Möglichkeit, ihren Willen und ihre Wünsche durchzusetzen und sich an den "Unterdrückern" zu rächen. Heutzutage scheint es so zu sein, dass es immer mehr Borderliner gibt, was Psychologen unter anderem auf den Verlust einer klaren Aufgabenaufteilung ("Rollenverteilung") schieben.

    Ich bin aufgrund all dessen durchaus der Meinung, dass die Rollen, die bisher gelebt wurden und heute gelebt werden, anerzogen werden. Je nachdem, was man halt will. Früher (um 1900) wurde man auf preußische Disziplin gedrillt, während die Frau das ruhige Weib im Haushalt war, Männer genossen eine gute Ausbildung, Frauen eben nicht, und heute haben Männer wie Frauen fast dieselben Möglichkeiten, ihren Weg zu finden und ihre Identität zu leben. Daran kann ich nichts Falsches finden.

    Männer können Kinder genauso gut erziehen wie Frauen. Frauen können Technik genauso gut erfassen wie Männer; Männer wie Frauen können abstrakt denken. Sie haben dieselben erblichen Anlagen für all das. Der Unterschied kommt dann in der Erziehung.

    Dafür brauche ich keine Gender-Theorie, um das zu sehen. Dafür muss ich einfach mal Neugeborene Kinder und ihre Enwicklung beobachten, muss nur zusehen, wie Eltern ein Mädchen erziehen und einkleiden, und wie einen Jungen; muss nur in den Kindergarten gehen und sehen, was die Kinder so spielen. Dafür muss man nur mal fragen, wie Mädchen aufwuchsen, die einen technischen Beruf wählen, und wie Jungen aufwuchsen, die einen "Frauenberuf", z.b. Erzieher, wählen.

    Was übrigens soll eine "Selbstzerstörung des Menschen" sein?! Damit hat der Papst mal wieder bewiesen, dass er mehr Politiker als sonst was ist.
    Selbstzerstörerisch empfinde ich das Zölibat und die Unterdrückung von Menschen, dazu zählen übrigens auch Frauen. Zerstörerisch ist für mich der Missbrauch von Kindern, an denen man natürliche Bedürfnisse stillt. Und hier könnte ich jetzt nicht aufhören, deshalb beende ich es gleich jetzt. :-)


    Auf jeden Fall, Kerzenlicht, ein interessantes Thema, und was gelernt hab ich auch, denn davor kannte ich die Gender-Theorie überhaupt nicht. Vielen Dank für diesen Bericht.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  3. #3

    Standard

    Die moderne Definition der Geschlechtergerechtigkeit verurteilte er als "Selbstzerstörung des Menschen
    ich weis nicht genau was gender is aber diesen satz versteh ich nicht ist er nun für die gleichstellung von mann und frau oder doch nicht die moderne definition is doch das mann und frau gleich sind und das ist selbstzerstörung oder hab ich das falsch verstanden

  4. #4
    numerarier Gast

    Standard Natürliche Rollenverteilung

    Auch ich finde das Thema interessant und schließe mich insoweit Inaras Dank an Kerzenlicht an.

    Ich gehe auch inhaltlich ganz mit Kerzenlicht überein; mir ist jedoch nicht klar, wieso gleich wieder nebenbei der Papst kritisiert wird und Zölibat angesprochen wird.

    Es geht doch um die Geschlechterrollen. Ich denke schon, dass nicht alles anerzogen ist, auch nicht an-, höchstens umerzogen werden kann (letzteres unnatürlich). Ich meine, dass ein Mann keine Mutter ersetzen kann. Ich meine, dass Frauen teilweise emanzipiert sein wollen, aber dann die andere Seite dieser Medaille nicht sehen wollen.
    Anders ausgedrückt: was früher zu sehr männlich dominiert worden ist, geht mir heute in die andere Richtung zu weit.

    Ich gehe nicht mit Inaras Meinung konform. Denn, man überdenke allein folgendes:
    Wie sieht es im Tierreich aus? Dort gibt es doch auch spezifische Rollen? Etwa auch anerzogen??? Falls ja, aber dann doch wohl allenfalls im Zoo!
    numerarier

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Ich bin aufgrund all dessen durchaus der Meinung, dass die Rollen, die bisher gelebt wurden und heute gelebt werden, anerzogen werden. Je nachdem, was man halt will. Früher (um 1900) wurde man auf preußische Disziplin gedrillt, während die Frau das ruhige Weib im Haushalt war, Männer genossen eine gute Ausbildung, Frauen eben nicht, und heute haben Männer wie Frauen fast dieselben Möglichkeiten, ihren Weg zu finden und ihre Identität zu leben. Daran kann ich nichts Falsches finden.


    Auf jeden Fall, Kerzenlicht, ein interessantes Thema, und was gelernt hab ich auch, denn davor kannte ich die Gender-Theorie überhaupt nicht. Vielen Dank für diesen Bericht.
    Es freut mich, ein Thema gefunden zu haben, dass Interesse geweckt hat.

    Sicherlich, es gibt anerzogene Geschlechterrollen und es gibt auch biologische Unterschiede. Gender-Mainstreaming reduziert den Unterschied auf das Biologische und vertritt die Theorie - vielleicht sollte man besser von Hypothese reden - dass die Geschlechterrollen austauschbar sind. Wobei hier nicht nur von zwei, sondern von vielen Geschlechterrollen die Rede ist.

    Männer und Frauen unterscheiden sich aber nicht nur biologisch und in der anerzogenen Geschlechterrolle sondern auch seelisch. Frauen denken nicht deswegen anders als Männer, weil sie eine Mädchenschule besucht haben, sondern weil ihr Gehirn anders arbeitet. Frauen "funktionieren" anders als Männer.

    Das ist nicht neu. Ein amerikanischer Eheberater sagte einmal: Männer kommen vom Mars und Frauen von der Venus. Das alles ist kein Geheimnis und wird von Gender-Mainsteaming schlichtweg geleugnet.

    Das bedeutet aber keineswegs, dass Männer höherwertiger als Frauen sind. Frauen und Männer sind gleichwertig, nicht gleichartig

    Während Männer eher selektiv denken und sich oft nur auf eine Sache konzenrieren können, sind viele Frauen in der Lage, sich auf mehrere Dinge zu konzentrieren: Telefonieren, fernsehgucken und Briefe schreiben auf einmal ...
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  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Jungtroll Beitrag anzeigen
    ich weis nicht genau was gender is aber diesen satz versteh ich nicht ist er nun für die gleichstellung von mann und frau oder doch nicht die moderne definition is doch das mann und frau gleich sind und das ist selbstzerstörung oder hab ich das falsch verstanden
    Ich denke, er richtet sich gegen die allgemeine Definition von Gleichstellung, die darauf abzielt, die natürlichen und die kulturellen Geschlechterrollen aufzulösen nach der Devise: Männer können Mütter und Mütter können Väter sein. Diese Gleichstellung wird erst mal im Berufsleben durchgesetzt. Merkwürdigerweise mit wenig Erfolg. Offensichtlich gibt es immer noch eine Menge Frauen, die mit sogenannten "Männerberufen" nichts anfangen können.

    Selbstzerstörerisch wird dieser Rollentausch aber erst, wenn Menschen aus ihren natürlichen Geschlechterrollen herausgelöst werden und dadurch eine Identitätskrise erleiden. Wenn ein Mann nicht mehr wie ein Mann und eine Frau nicht mehr wie eine Frau fühlen und denken darf, dann gibt es ernsthafte Probleme, die bis zur Zerstörung der eigenen Identität oder zur Selbstzerstörung führen können.

    In diesem Punkt hat der Papst recht.
    Geändert von Kerzenlicht (27.12.2008 um 13:50 Uhr)
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  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von numerarier Beitrag anzeigen
    Auch ich finde das Thema interessant und schließe mich insoweit Inaras Dank an Kerzenlicht an.

    Es geht doch um die Geschlechterrollen. Ich denke schon, dass nicht alles anerzogen ist, auch nicht an-, höchstens umerzogen werden kann (letzteres unnatürlich). Ich meine, dass ein Mann keine Mutter ersetzen kann. Ich meine, dass Frauen teilweise emanzipiert sein wollen, aber dann die andere Seite dieser Medaille nicht sehen wollen.
    Anders ausgedrückt: was früher zu sehr männlich dominiert worden ist, geht mir heute in die andere Richtung zu weit.
    Ich habe zwei Töchter und einen Sohn. Alle drei haben etwas, was ich ihnen nicht anerziehen oder wegerziehen konnte: ihre geschlechtliche Identität. Mein Sohn kam nie auf die Idee, sich zu schminken ...
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  8. #8
    Athame Gast

    Standard

    Nun, Mensch ist Mensch, oder etwa nicht?

    Ich mache keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, wenn es um Gleichberechtigung geht. Jeder Mensch ist für mich gleich viel Wert, hat den gleichen Respekt verdient.

    Natürlich haben Männer und Frauen (rein biologisch gesehen) von Natur aus verschiedene "Rollen" und Aufgaben, aber das ist wieder eine andere Sache und sollte man klar trennen können von Menschenrechten.
    So meine Meinung!

    Gruß, Athame

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Athame Beitrag anzeigen
    Nun, Mensch ist Mensch, oder etwa nicht?

    Ich mache keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, wenn es um Gleichberechtigung geht. Jeder Mensch ist für mich gleich viel Wert, hat den gleichen Respekt verdient.

    Natürlich haben Männer und Frauen (rein biologisch gesehen) von Natur aus verschiedene "Rollen" und Aufgaben, aber das ist wieder eine andere Sache und sollte man klar trennen können von Menschenrechten.
    So meine Meinung!

    Gruß, Athame
    Menschen werden immer Menschen sein. Mit oder ohne Menschenrechte. Sie waren es schon, bevor es die UNO gab.
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  10. #10
    Athame Gast

    Standard

    So ist es.

    Gruß


 

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