@Digido... nochmal "kurz" wegen Hebr, 9,27... hatte die erwaehnten Referenzen dazu nun wieder gefunden.
Hermann Bauers (ehem. Studiendirektor der Alten Sprachen Griechisch und Latein und Geschichte [politisch-religiöse Verhältnisse zur Zeit des frühen Christentums bis zur Festigung der Macht des römischen Papsttums] an der Universität Frankfurt/Main) Fazit nach seiner [Zitat] "exakten Sprachwissenschaftlichen Untersuchung der griechischen Texte" lautet dazu:
(ich zitiere Auszugsweise...)
- "unkorrekte und unvollständige Textangabe"
- "Der Gesamttext bietet einen Vergleich (wie . . . so), der zueinander in Beziehung steht"
- [es] "liegen im deutschen Text zwei gravierende Fehlübersetzunsen vor:"
- 1. "die Formulierungen ,,wie-so" ergibt bei einer Rückübersetzung ins Griechische niemals "kath'hoson" . . . houtoos", sondern "hoosper. . . hou- loos.". Die Begriffe ,,wie . . so.. leiten im deutschen einen Vergleich ein. Da aber im Text kein Vergleich vorliegt, ist diese übersetzungsform falsch"
- "Nach den gegebenen lexikalischen Mögtichkeiten kann .,kath,hoson ho-utoos" nur wiedergegeben werden mil,,wie lange . . . so lange"
- 2."Das Partizip prosenechtheis (wörtlich: geopfert worden se[nd) darf niemals, wie im deutschen Text geschehen (so wurde christus hingeop- fert) als Prädikat dem Subjekt ,,christus" selbständig zugeordnet werden. Da es ein nachgestelltes Partizip ist, muß es dem Substantiv christus
un-tergeordnet werden; das satz-prädikat heißt nämlich ,,er wird erschei- nen".
(Text wurde "OCR-Eingescannt"... die deshalb technisch-bedingten Rechtsschreibfehler einfach ignorieren)
Demnach muesste Hebr. 9,27, nach Bauer und seiner notwendigen Korrektur, wie folgt lauten:
,,Und wie lange den Menschen bestimmt ist einmal zu sterben danach aber ein Gericht so lange wird auch Christus erscheinen wartend auf ihn zum Heile."
Beruecksichtigt man all die anderen Karma und (auch) Reinakrnationsstellen der Bibel (welche leider meist aehnlich Fehluebersetzt oder gar gaenzlich verzerrt wurden)... lautet, laut Bauer, die Bedeutung in etwa wie folgt
(Quelle: Hermann Bauer, "Wiedergeburt: Glaube der Urchristen - Tabu für Kirchenchristen?" Seite 64)Die Bestimmung des Menschen ist es zu sterben, und zwar nach neuen
Erdenleben immer wieder (,,wie lange . . ."), bis alle karmischen Bela-
stungen aufgelöst sind und die Seele ihre absolute Reinheit besitzt.
Nach jedem Sterben erfolgt ein Gericht, bei dem jeder einzelnen Seele
ihr weiterer Weg festgesetzt wird. Sehr oft dürfte die Bilanz auch eine
erneute Eingeburt ins Fleisch, eine Reinkarnation, als gegeben erscheinen lassen.
,,Wie lange" dieser Prozeß andauert, ,,so lange" wird Christus den auf ihn
Wartenden durch den Glauben erscheinen.
Ist die Seele gereinigt, wird sie herausgenommen aus dem Rad der Wie-
dergeburt, um dann bleibenden Einlaß in den reinen Himmeln zu finden
Fand ich zumindest ziemlich schluessig... also rein Theologisch betrachtet, aber auch die notwenidgen Uebersetzungkorrekturen sind mal wichtig zu erwaehnen find ich.
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