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Baum-Darstellung

  1. #9

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    Moin,

    Zitat Zitat von Lior
    Die Frage wieso das im Christentum so ist, die ist natürlich wieder unterschiedlich zu beantworten. Der Gläubige würde vermutlich dazu festhalten, dass diese Gebote uns aus Liebe Gesetzt sind, d.h. also ein Befolgen der Gebote in unserem Interesse steht und uns zum Besten dient. Von außen betrachtet stellt sich die Sache natürlich geringfügig anders dar.^^ Allerdings sind die diskutierten Gründe für diese Lebensfeindlichkeit sehr komplex und liegen (Provisorium hat ja hier auch schon einen möglichen Aspekt benannt) in der Auseinandersetzung der frühen Christen mit ihrer Zeit und dem internen Ringen um die richtige Lehre begründet.
    so ist es. Die Wurzel der bekannten "christlichen Leibfeindlichkeit" ist auch eher in der griechischen Philosophie mit ihrem starren Dualismus von z.B. Fleisch und Geist und Gut und Böse zu suchen, dazu auch die sog. "Erkenntnis" (Gnosis), gegen die sich Johannes und Paulus aussprechen. Hebräisches Denken geht ja eher von der Einheit von Leib, Seele und Geist aus und das auch Gott das Unheil wirken kann. Dieser Einfluß griechischen Denkens hatte natürlich durch einen Kirchenlehrer wie z.B. Augustinus sehr großen Einfluß auf die bekannte Leibfeindlichkeit der Kirche im Mittelalter.

    Wer nur in die Bibel schaut, hat es eher schwer, dem Leib gegenüber feindlich eingestellt zu sein, man denke hier nur an den erotischen Hymnus, den das Hohelied Salomos darstellt. Im Mittelalter hat man diese kaum verhüllte Sinnlichkeit auf Krampf allegorisch zu deuten versucht, aber ich denke, heute dürfte jedem klar sein, was wirklich gemeint ist:

    Zitat Zitat von Hld 5,1-5
    Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken. Esst, meine Freunde, und trinkt und werdet trunken von Liebe! Ich schlief, aber mein Herz war wach. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft: »Tu mir auf, liebe Freundin, meine Schwester, meine Taube, meine Reine! Denn mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen.« »Ich habe mein Kleid ausgezogen - wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen - wie soll ich sie wieder schmutzig machen?« Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Innerstes wallte ihm entgegen. Da stand ich auf, dass ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe am Griff des Riegels.
    LG,
    P.
    Geändert von anonym018 (08.02.2016 um 15:52 Uhr)


 

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