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  1. #11
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    Zitat Zitat von Provisorium
    Da muss ich gleich mal die vielleicht blöde Frage stellen, weshalb du außerhalb alternativer Lebenskonzepte, also dementsprechend innerhalb einer traditionellen Partnerschaft, den Exklusivitätsanspruch auf einen Partner, als grundsätzlich gegeben erachtest? Ist es denn nicht vielmehr so, dass man auch innerhalb einer traditionellen Partnerschaft immer dann bewusst auf jederart Exklusivitätsanspruch verzichten kann/mag, wenn man den Partner allein um seiner selbst Willen liebt und deshalb ganz grundsätzlich keinerlei exklusiven Anspruch geltend machen möchte?
    Die Frage ist nicht blöde, vielleicht habe ich mich da auch unglücklich ausgedrückt. Es ist gewissermaßen meine Arbeitsdefinition, wenn ich mit diesen Begriffen hantiere. (Obschon diese Definition ehrlicherweise nicht auf meinem Mist gewachsen ist^^). Aber ich versuche meist den Begriff „traditionell“ zu vermeiden und ihn durch den Begriff „exklusives Modell“ zu ersetzen bzw. zu ergänzen. Und wie ich Adi eben schon schrieb, ist der Unterschied zwischen der traditionellen Beziehung und der offenen Beziehung für mich der Unterschied zwischen Zwang und Freiheit. In einer offenen Beziehung nimmt man den Partner wie er ist, mit all seinen Facetten und all seinen Bedürfnissen UND bietet ihm zudem den Raum die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Man liebt ihn wie du sagst um seiner selbst Willen. Wenn diese Freiheit gegeben ist, dann spreche ich von einer offenen Beziehungsform, denn sie geht offen (im Sinne von ehrlich) mit dem Partner um, und ermöglicht auch diesem sich offen mit seinen eigenen Bedürfnisse auseinanderzusetzen, ohne Angst haben zu müssen, den Erwartungen bzw. dem Idealbild des Partners nicht entsprechen zu können. Wie diese Beziehung sich gestaltet, also ob in einer monogamen oder nicht-monogamen Beziehung, das ist für mich dabei sekundär. Beantwortet das deine Frage?
    Zitat Zitat von Provisorium
    Also wenn ich das Konzept der offenen Monogamie richtig verstehe, dann liegt doch der Unterschied zwischen offener Monogamie und traditioneller Partnerschaft lediglich darin, dass der offen monogam lebende Mensch eventuell nicht nur mit seinem Lebenspartner, sondern auch noch mit anderen Menschen körperlich zärtlich, und/oder, unter Umständen, auch sexuell interagiert, während in einer traditionellen Partnerschaft der Geschlechtsverkehr und der Austausch körperlicher Zärtlichkeiten, für gewöhnlich ausschließlich in der partnerschaftlichen Zweierbeziehung erlebt wird?
    Dem würde ich nur bedingt zustimmen. Dies ist sicherlich der markanteste Punkt, der immer wieder diskutiert wird und an dem sich konservative Gemüter am ehesten erhitzen. Es ist aber vielmehr eine konsequente Folge, nicht der Bestimmungsgrund. Der wesentliche Unterschied in meinen Augen ist die Zurückweisung des Ideals der romantischen Liebe und die Zuwendung zu einer bedingungslosen Liebe. In der bedingungslosen Liebe begegnet man meiner Meinung nach wie eben schon gesagt dem anderen um seiner selbst willen, als dem Menschen der er ist. Wenn ich dies und das oben zur Freiheit gesagte praktisch umsetze, dann betrifft das alle Lebensbereiche und schließt damit auch den sexuellen Lebensbereich mit ein. Aber es ist nicht der Punkt, an dem sich der Unterschied zwingend fest macht.

    Zitat Zitat von Provisorium
    Ist das so richtig? Mhmm, kann ja eigentlich nicht richtig sein, denn inwiefern ist die offene Monogamie denn dann eigentlich monogam, wo sie sich doch auch eventuell des Geschlechtsakts mit mehr als nur einem Menschen nicht versagt?
    Sie ist insofern monogam, weil ich mich auf nur eine Partnerin für meine Ehe beschränke. (Mono - gam von monos-gamos = Ein-Ehe) D.h. ich lebe nicht mit mehreren Frauen und/oder Männern in einer häuslichen Gemeinschaft zusammen, sondern eben nur mit meiner Frau. Diese Lebenspartnerschaft ist für uns die familiäre Basis, in der wir Kinder haben und großziehen und die diesen den Schutz und den Bezug unserer elterlichen Beständigkeit garantiert.

    Zitat Zitat von Provisorium
    Ach und dann wollte ich gerne noch kurz fragen, ob du die Menschen, die in einer traditionellen Partnerschaft leben, als eingeschränkt betrachtest?
    Eigentlich schon – meine Arbeitsdefinition vorausgesetzt. Denn in einer solchen Partnerschaft sind beide auf sich selbst beschränkt, sowohl auf sexueller Ebene aber auch meist auf emotionaler Ebene. Zumindest meiner Erfahrung nach akzeptieren viele Partner in solchen Beziehung keine zu große emotionale Intimität des Partners mit einem anderen. Aber ich wollte beschränkt hier deskriptiv und nicht wertend verstanden wissen. Jeder von uns hat die ein oder andere Beschränkung.^^

    Konnte ich mein Denken ein wenig mehr beleuchten?
    Liebe Grüße
    Lior
    Geändert von Lior (11.02.2016 um 00:13 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.


 

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