Ergebnis 1 bis 10 von 265

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Beides Beiträge die – anders als der wie ich finde auf Bildzeitungsniveau operierende „Theologe“ - schon einmal einen seriösen Einstieg vermitteln.
    Der "Theologe" ist ja quasi den beiden deutschen Grosskirchen das, was Paulus den damaligen Pharisaeern und antik-juediscen "Tempel Oberpriestern" war... "ein EX"... besser gesagt mehrere EX-Amtstraeger... "Austeiger" wenn man so will :-)

    Unter BILDzeitungsniveau versteh ich jedoch was anderes...

    Ich halte "den Theologen" bzw. die Anschauungen und Theologien die dort vertreten werden den Lehren Jesus und der "Urchristen" zumindest deutlich (und rein fuer mich persoenlich auch ziemlich offensichtlich) naeher als von jenen beiden Groskirchen die sich als "die offiziellen Vertreter" betrachen und eben vom "Theologen" (imho: voellig zuirecht) kritisiert werden.


    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    (Habt ihr mal die anderen Artikel des "Theologen" mal gelesen? Also als seriöse Quelle würde ich ihn nicht anführen wollen.)
    Ich kenn "den Theologen" quasi seit bestehen der Webseite... ebenso alle seine Artikel.

    Mein Fazit: Der (notwendige :)) "Paulus" der beiden deutschen Grosskirchen...

    Oder der "Luther" der damaligen rkk...

    Wobei: Das nehm ich zurueck. Luther war kein Friedensmensch... im Gegenteil... im Gegenteil... er vertrat Dshihatsche Ansichten...

    zB Anders- und (nach seiner Definition -->) "Unglaeubige" per Gesetz umzubringen... soweit geht "der Theologe" bei weitem nicht... er polemisiert und krisitiert sicherlich teils stark (aber imho: voellig zurecht).... aber das ist christliche Tradition... tat Jesus und die Apostel (vor allem Paulus :) ) auch.

    Den Theologen halte ich sogar fuer eine sehr gute und auch "authentische" Quelle bzgl. Fragen des Urchristentums und den Lehren Jesus.

    Eine gute Mischung von allem. Was sie dort aber nicht sind: "Religioese Hardcore-Akademiker".... und das find ich auch gut so... war Jesus + Apostel (bis vieleicht auf Paulus :) ) ja auch nicht... sprachen eben auch den "Volksprachlichen-Dialekt"...

    Es bringt ja nichts, wie bei so vielen Theologen und sog. "Bibel-Wissenschaftlern" wenn man in einem derart hochgetochenen theologisch/akademischen Fachchinesisch einzelne Bibel Verse gar nur Woerter seitenweise reglrech seziert (und das dann halt "wissenschaftlich" nennt) wenn dem kaum wer mehr folgen kann... oder?

    Viel Geistlichkeit kann ich in solchen "Arbeiten" kaum mehr finden...mir persoenlich aber geht es vor allem aber darum.

    Nee also da ist mir der Theologe zig mal lesenwerter. OK... es herrschen da natuerlich auch viele gemeinsame Ansichten vor... von daher passt es gleich doppelt :-)
    Geändert von net.krel (17.03.2016 um 14:34 Uhr)

  2. #2
    Registriert seit
    18.02.2009
    Ort
    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Ich gebe zu NetKrel, vielleicht war meine Bemerkung da etwas…. drastisch. Der Umstand, dass der Autor ein Aussteiger aus den Großkirchen ist, spielt für mich offen gesagt ebensowenig eine Rolle, wie seine ihm oft vorgeworfene Nähe zur Gemeinschaft des Universellen Lebens. Und ich wollte mich nicht einmal gegen die inhaltliche Kritik richten – vieles von dem ist sicherlich in seiner Kritik zutreffend. Und wo seine Argumente schlüssig sind, sind sie auch berechtigt. Aber allein die reißerischen Überschriften und die wie ich finde immer nur in Einzelaspekte seiner Argumente zu findende Sachlichkeit, die meiner Meinung nach viel zu oft durch die Vermengung von Tatsachen und Annahmen bzw. eigenen Interpretationen Halbwahrheiten entstehen lässt, mit denen fröhlich polemisiert wird, haben mich an besagte Zeitung erinnert. Aber wenn du das anders empfindest, dann entschuldige ich mich, sollte dich meine Bemerkung gekränkt haben.

    Zitat Zitat von NetKrel
    Es bringt ja nichts, wie bei so vielen Theologen und sog. "Bibel-Wissenschaftlern" wenn man in einem derart hochgetochenen theologisch/akademischen Fachchinesisch einzelne Bibel Verse gar nur Woerter seitenweise reglrech seziert (und das dann halt "wissenschaftlich" nennt) wenn dem kaum wer mehr folgen kann... oder?
    Naja, ich denke man nennt es „wissenschaftlich“, weil eben das eine wissenschaftliche Arbeitsweise in der Regel ausmacht.^^ Also das „Sezieren“. Aber ich gebe dir recht, es wird oft versäumt, die gewonnenen Erkenntnisse allgemeinverständlich zu vermitteln. Auf der anderen Seite sind aber auch die Zusammenhänge nicht immer ganz leicht zu erklären – dafür ist das Thema oft zu komplex. Aber das brauche ich dir mit Blick auf deinen Beruf doch nicht zu erklären. Ich würde vermutlich nicht mal die Hälfte von dem verstehen, was du beruflich machst.^^
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  3. #3
    Registriert seit
    18.02.2009
    Ort
    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Zitat Zitat von digido
    weshalb sollte das nicht ernst gemeint sein? - Schließlich ist das eine Behauptung, die ich so noch nicht gehört habe. Also sehr ungewöhnlich…
    Dann entschuldige meinen Argwohn. Wenn dem so ist, dann habe ich mit meinen Empfehlungen hoffentlich helfen können.

    Zitat Zitat von digido
    Nun heißt es im Bibeltext: 2. Kö 2,11:"Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel." Von "Entrückung" steht im Text nichts.
    Ja, das ist richtig. Entschuldigung, wenn das falsch rüber gekommen ist – Entrückung ist der Begriff, den man für die Beschreibung dieser Phänomene der „Himmelsreise“ oder „Himmelfahrt“ verwendet. Der Begriff bechreibt also das Phänomen, aber es bedarf nicht der expliziten Erwähnung des Begriffes um das Phänomen zu beschreiben. Hunger beschreibt z.B. das Phänomen des hungrig sein. Aber ich kann auch sagen, dass mir der Magen knurrt.^^

    Zitat Zitat von digido
    Also muss mich hier "ein orientalischer Gebrauch" nicht interessieren. Es ist eine Kategorie, die wir, also heutige Menschen, anwenden, ohne sich konkret etwas darunter vorstellen zu können.
    Nun, das sehe ich anders. Schau mal, Begriffe verändern sich mit der Zeit in ihrem Bedeutungsinhalt. Selbst heute akzeptieren wir ja nicht einfach, wenn sich jemand Christ nennt, sondern wir fragen vielmehr nach, was es für ihn bedeutet Christ zu sein - eben weil der Begriff sehr unterschiedlich verstanden werden kann. Nicht anders ist es mit dem Verständnis antiker Schriften. Da nun aber diese Vorstellung gerade im alt-orientalischen Kulturraum entstanden ist (in dem auch das jüdische Volk angesiedelt war) muss sie gerade in diesem Kontext betrachtet werden. Einfach moderne Kategorien oder Begriffsverständnisse anzuwenden wäre fatal, weil wir damit fast automatisch zu einem unzureichenden Verständnis gelangen.

    Zitat Zitat von digido
    Wir können ja nicht aufgrund der Bibel irgendein Weltbild aufbauen, sondern müssen selbst immer wieder neu erkennen, wie die Welt beschaffen ist. Wir können, wenn wir es besser wissen, dann eben sagen, dass bestimmte orientalische Vorstellungen falsch waren.
    Ja, da würde ich dir zustimmen. Aber wenn ich mein Weltbild nicht zwingend aus der Bibel aufbauen oder mit ihr legitimieren muss, dann ist es nicht notwendig sie mit modernen Ansichten gewaltsam in Einklang bringen zu müssen. Egal ob das nun die Evolutionstheorie ist, die humanistischen Menschenrechte oder eben die Lehre der Reinkarnation.
    Anders gesagt, eben weil es in meinen Augen zumindest also völlig legitim ist, die Vorstellungen der Bibel in gewissen Aspekten zu verwerfen (was die meisten von uns ja auch regelmäßig tun) und sie durch moderne Ansichten zu ersetzen – und Reinkarnation kann ein solcher sein – ist es unnötig diese rückwirkend auf die Bibel zu übertragen und in ihr Belege für diese moderne Ansicht zu finden oder sie in Einklang mit diesen bringen zu wollen. Und den Versuch halte ich zudem für fragwürdig.

    Zitat Zitat von digido
    Die Erklärung, dass Johannes der Täufer der reinkarnierte Elia ist, ist einfach die Erklärung, die ohne Widersprüche und andere geistige Verrenkungen auskommt. Weshalb sollte es plötzlich Menschen geben, die nicht reinkarnieren? Das wäre doch die große Ausnahme!
    Du hast sicherlich recht, WENN Reinkarnation damals die selbstverständliche Ansicht gewesen wäre, dann wäre es u.U. naheliegend die Eliaerzählung als Reinkarnation zu deuten. Aber dein Argument macht hier meines Erachtens einen Zirkelschluss. Denn für die Verbreitung einer solchen Lehre gibt es keine Belege als eben die entsprechende Interpretation solcher Erzählungen und einzelner Verse, die aber alles andere als eindeutig und eben ganz anders gelesen werden können. D.h. du argumentierst hier für eine Interpretation, deren Plausibilität du erst durch eben jene Interpretation zu belegen versuchst. Wenn du eine bessere Grundlage für deine Annahme finden wolltest, wäre es ein erster Schritt außerbiblische Belege für die Verbreitung von karmischen Reinkarnationsvorstellungen im Alten Orient bzw. im jüdischen Volk zu finden. Etwas das dir aber vermutlich schwerfallen wird.

    Zitat Zitat von digido
    Ich denke, auch Du wirst nicht meinen, dass Elia bis zu Jesu Zeiten gelebt hat. Wenn also, Johannes der Täufer Elia sein soll, dann kann eben nur ein jenseitiger Elia auf Johannes eingewirkt haben, und Johannes wäre da eine Art Channeling-Medium, oder aber Johannes war der Elia in Person.
    Nein, mit Sicherheit glaube ich nicht, dass Elia bis in Jesu Zeit gelebt hat. Ich halte die Erzählung überhaupt nicht für „wahr“ in dem Sinne, dass das Berichtete genau so geschehen ist. Ich sehe darin eine mit Symbolsprache angefüllte Erzählung, die eine bestimmte Vorstellung transportieren und damit eine gewisse Absicht verfolgt. Aber um diese von diesem (wissenschaftlichen) Standpunkt ausgehend nachzuvollziehen muss ich eben schauen, in welchem kulturgeschichtlichen Rahmen der Text entstanden und in welchem Bedeutungskontext solcherlei Bilder und Erzählungen Verwendung fanden. Moderne Begriffe wie Channeling verbieten sich deshalb meines Erachtens ebenso, wie das Anlegen moderne Vorstellungen. Wenn man die Bibel mit einem anderen Zugang lesen mag, z.B. in Form eines esoterischen Textes, wie es die meisten Fundamentalisten tun, dann ist man an diese Methode natürlich nicht gebunden. Vielleicht ergibt sich also unser unterscheidliches Verständnis aus der unterschiedlichen Lesart der Bibel?
    Geändert von Lior (18.03.2016 um 14:45 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Moderne Begriffe wie Channeling verbieten sich deshalb meines Erachtens ebenso, wie das Anlegen moderne Vorstellungen. Wenn man die Bibel mit einem anderen Zugang lesen mag, z.B. in Form eines esoterischen Textes, wie es die meisten Fundamentalisten tun, dann ist man an diese Methode natürlich nicht gebunden. Vielleicht ergibt sich also unser unterscheidliches Verständnis aus der unterschiedlichen Lesart der Bibel?
    Hallo Lior,
    nach dem, was Du geschrieben hast, könnte man annehmen, dass nur ausgebildete Spezialisten etwas mit der Bibel anfangen könnten. Das glaube ich aber nicht.

    Nochmals zu Johannes den Täufer. Wenn Jesus kein gewöhnlicher Mensch war - er muss gar nicht mal "Gottes Sohn" sein - dann ist doch anzunehmen, dass er die Realität kannte, also auch die Realität der Reinkarnation. Sollte er davon nichts gewusst haben, wäre er weniger als manch anderer zu seiner Zeit und erst recht nicht Gottes Sohn.
    Aus diesem Bewusstsein um die Reinkarnation, kann er nur davon gesprochen haben, dass Johannes der reinkarnierte Elia ist.
    Da interessiert erst einmal gar nicht die orientalische Vorstellungswelt oder der Volksglaube. Ich habe Dir aber auch schon ein biblisches Beispiel genannt, dass die Jünger und das jüdische Volk mit der Reinkarnation rechneten. Das zeigt auch Flavius Josephus, oder auch die "Weisheit Salomos". Ferner verschiedene gnostische Schriften aus dieser Zeit.
    Also, man muss nichts in die Bibel hineininterpretieren, um zu sagen, dass die Bibel verschiedentlich von der Reinkarnation sprechen muss, wenn auch nicht explizit, sollte sie einen Realitätsgehalt haben.

    LG,
    Digido

  5. #5
    Registriert seit
    18.02.2009
    Ort
    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Hallo Lior,
    nach dem, was Du geschrieben hast, könnte man annehmen, dass nur ausgebildete Spezialisten etwas mit der Bibel anfangen könnten. Das glaube ich aber nicht.
    Hm, das war zwar nicht direkt eine Frage, aber ich will dennoch mal darauf eingehen. Nein, auch ich denke nicht, dass man zwingend ein ausgebildeter Spezialist sein muss, um etwas mit der Bibel anfangen zu können. Im Gegenteil sehen wir ja, wie sie das Leben veiler Menschen bereichert. Allerdings stellt sich den wenigsten ja auch wirklich die Frage, ob sie richtig "verwendet" wird. Ich vergleiche es mal mit einem Computer. Ich kann meinen Computer nutzen und ihn für meine Zwecke bedienen. Ich brauche kein technisches Fachwissen dazu, höchstens eine vereinfachte Anleitung wie es viele Gläubige ja in den Lehren ihrer Gemeinschaft oder in der (esoterischen) Anleitung durch eine metaphysische Existenz finden. Ich kann sogar ein Gerät zweckentfremden, so dass es meinen Anfordernissen genügt. Z.B. wenn ich ein Tablet (aus welchen Gründen auch immer, sei es Unwissenheit oder bewusste Entscheidung) als Schneidbrett zum Zweibelschneiden verwende. Aber wenn ich seine Zusammensetzung analysieren will, die Idee welche die Erbauer hatten, seine spezifischen Funktionen und seine Entstehungsgeschichte, dann kommst du ohne ein spezialisiertes Wissen nicht aus. Ob du dir das nun privat oder durch eine entsprechende Ausbildung erworben hast.

    Wenn man sich aber mit der Frage nach der Entstehungsgeschichte und den Absichten der Erbauer auseinandersetzt dann scheint es mir aber letztlich entscheidend zu sein, interessierst du dich für die Absichten des Erbauers, oder nur für die Legitimation, die du dadurch erfährst, dass du unterstellst es "im Sinne des Erbauers" zu verwenden? Oder anders gesagt, lese ich ein Buch mit der Absicht etwas für mich und meinen Glauben daraus zu gewinnen, oder lese ich sie mit dem Anspruch meine Wahrheit in ihr wiederzufinden und meinen Anspruch über diesselbe zu begründen?


    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Nochmals zu Johannes den Täufer. Wenn Jesus kein gewöhnlicher Mensch war - er muss gar nicht mal "Gottes Sohn" sein - dann ist doch anzunehmen, dass er die Realität kannte, also auch die Realität der Reinkarnation. Sollte er davon nichts gewusst haben, wäre er weniger als manch anderer zu seiner Zeit und erst recht nicht Gottes Sohn.
    Aus diesem Bewusstsein um die Reinkarnation, kann er nur davon gesprochen haben, dass Johannes der reinkarnierte Elia ist.
    Da interessiert erst einmal gar nicht die orientalische Vorstellungswelt oder der Volksglaube. Ich habe Dir aber auch schon ein biblisches Beispiel genannt, dass die Jünger und das jüdische Volk mit der Reinkarnation rechneten. Das zeigt auch Flavius Josephus, oder auch die "Weisheit Salomos". Ferner verschiedene gnostische Schriften aus dieser Zeit.
    Ja, WENN Jesus kein gewöhnlicher Mensch sondern allwissend war, dann hätte er die Wahrheit wohl gekannt. Aber erstens teile ich diesen Glauben nicht, deshalb ist es mir auch nur schwer möglich das als Argument zu akzeptieren. Zweitens ändert es nichts daran, dass die Aussage nicht eindeutig ist, sondern auch anders gelesen werden kann. Hier argumentierst du mit einem "Jesus hätte es gewusst, also wusste er was er sagt", ohne aber deutlicher zu belegen, was er jetzt tatsächlich damit gemeint hat. Und offensichtlich hat er auch in den Bildern seiner Zeit gesprochen - zumindest kommen in seinen Gleichnissen keine modernen Begriffe vor, oder? Ganz abgesehen davon bleibt es bei dem anderen Problem, dass du scheinbar wiederholt überlesen hast. Es gibt vielleicht ein halbes Dutzend bezeugter Entrückungen in der Bibel. Lässt sich daraus eine allgemeine Reinkarnation ableiten? Denn jede von diesen ist als ein spektakuläres Ereignis der besonderen Erwähnung wert. Warum aber ist es denn erwähnenswert, wenn sie doch keine Ausnahme sondern Alltag sind, weil doch sowieso jeder Mensch stirbt und neu geboren wird? Überleg mal, es werden in der Geschichte Dutzende von Sonnenfinsternissen berichtet? Folgt daraus, dass es besondere Ereignisse sind, die eher ungewöhnlicher Natur waren? Oder spricht das eher dafür, dass es ein ganz gewöhnliches, jeden Tag vorkommendes Ereignis ist?

    Was nun das Beispiel mit den Jüngern betrifft, hier habe ich schon DaVinnci gegenüber ausgeführt, dass Jesus hier meiner Meinung nach zu der Frage Bezug genommen hat, ob Leiden immer mit Sünde verknüpft sein muss. Deshalb fragten seine Jünger, warum der Mann den blind geboren sei. Was verständlich ist, wenn sie NICHT von einer Reinkanration ausgingen, denn wie sollte ein Ungeborener dann auch schon Sünde auf sich geladen haben. Wäre aber die Vorstellung einer umfassenden Reinkarnation weit verbreitet und allgemein akzeptiert, dann wäre die Frage der Jünger ja völlig unsinnig gewesen. Denn dann hätten sie ja fast zwangsläufig annehmen müssen, dass es sich hier um eine karmische Belastung aus einem früheren Leben handelt. Ihre Frage spricht sogesehen eher gegen eine entsprechende Überzeugung bei den Jüngern.

    Und Flavius Josephus... wenn du dich recht entsinnst, erläutert er den Glauben der verschiedenen jüdischen Schulen. Und hier glaubten die Pharisäer, dass "die guten Seelen Einzug in neue Körper fänden". Das war aber nur Inhalt einer Lehre der Pharisäer, nicht aber bei den anderen jüdischen Schulen. Und die Übertragung betrifft ausschließlich gute Seelen, nicht aber die schlechten Seelen. Da aber die Frage der Jünger nach der Sünde des Blinden impliziert, dass seine Blindheit ein Zeichen für dessen Sündhaftigkeit und demzufolge für eine schlechte Seele ist, ist wohl kaum davon auszugehen, dass sich dies mit den Reinkanrationsvorstellungen seiner Zeit erklären lässt.

    Auch die gnostischen Texte sind hier nicht hilfreich. Ich gebe dir recht, in diesen finden sich Hinweise auf eine Reinkarnationslehre. Was nicht verwundert, denn sie zeigen massive Einflüsse aus dem griechischen Denken, und bei den Griechen ist die Reinkanrationsvorstellung schon ein paar Jahrhunderte vor Jesu Wirken aufzufinden. Insofern mag es zulässig sein von den gnostischen Schriften Rückschlüsse auf die Ansichten der frühen Christen zu ziehen, nicht aber auf die Ansichten der alttestamentarischen Autoren und die Frage einer bei ihnen gegebenen Verbreitung der Reinkarnationsvorstellung. Dazu musst du außerbiblische Zeugnisse der entsprechenden Zeitepoche anführen, nicht Zeugnisse späterer Jahrhunderte.
    Geändert von Lior (19.03.2016 um 11:03 Uhr)
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    wenn ich ein Tablet (aus welchen Gründen auch immer, sei es Unwissenheit oder bewusste Entscheidung) als Schneidbrett zum Zweibelschneiden verwende.
    Uebrigens...
    :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)

    :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Ja, WENN Jesus kein gewöhnlicher Mensch sondern allwissend war, dann hätte er die Wahrheit wohl gekannt. Aber erstens teile ich diesen Glauben nicht, deshalb ist es mir auch nur schwer möglich das als Argument zu akzeptieren.
    Hallo Lior,
    soviel sollte doch klar sein, dass Jesus kein Hinz&Kunz war. Auf die Stufe der Eingeweihten dürfen wir ihn ganz gewiss stellen. Das ist das Mindeste. Und Eingeweihte wussten um die Reinkarnation.
    Zweitens ändert es nichts daran, dass die Aussage nicht eindeutig ist, sondern auch anders gelesen werden kann. Hier argumentierst du mit einem "Jesus hätte es gewusst, also wusste er was er sagt", ohne aber deutlicher zu belegen, was er jetzt tatsächlich damit gemeint hat.
    Das ist schon eindeutig. Jesus sagte, er ist der Elia. Ganz klipp und klar. Er wusste, woher jeder Mensch kommt.
    Und offensichtlich hat er auch in den Bildern seiner Zeit gesprochen
    Klar, er wollte ja verstanden werden. Ich muss mich auch der Sprache bedienen, die hier gesprochen wird. Kisuaheli würde kaum einer verstehen.
    - zumindest kommen in seinen Gleichnissen keine modernen Begriffe vor, oder?
    Die Gleichnisse sind ja erst einmal denen gegeben worden, die keinen esoterischen Klartext verstanden.
    Ganz abgesehen davon bleibt es bei dem anderen Problem, dass du scheinbar wiederholt überlesen hast. Es gibt vielleicht ein halbes Dutzend bezeugter Entrückungen in der Bibel. Lässt sich daraus eine allgemeine Reinkarnation ableiten?
    Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass eine Entrückung Vorausetzung für eine Reinkarnation sei.
    Entrückung zeugt von einer besonderen spirituellen Reife und steht am Ende eines Erdenlebens. Das heißt aber nicht, dass ein Entrückter niemals mehr geboren wird.

    Was nun das Beispiel mit den Jüngern betrifft, hier habe ich schon DaVinnci gegenüber ausgeführt, dass Jesus hier meiner Meinung nach zu der Frage Bezug genommen hat, ob Leiden immer mit Sünde verknüpft sein muss. Deshalb fragten seine Jünger, warum der Mann den blind geboren sei. Was verständlich ist, wenn sie NICHT von einer Reinkanration ausgingen, denn wie sollte ein Ungeborener dann auch schon Sünde auf sich geladen haben.
    Im Gegenteil. Eine solche Frage macht ja erst Sinn, wenn man von der Reinkarnation ausgeht! Man hat selbst in früheren Erdenleben gesündigt und in diesem zeigen sich schon bei der Geburt die Folgen.

    Und Flavius Josephus... wenn du dich recht entsinnst, erläutert er den Glauben der verschiedenen jüdischen Schulen. Und hier glaubten die Pharisäer, dass "die guten Seelen Einzug in neue Körper fänden". Das war aber nur Inhalt einer Lehre der Pharisäer, nicht aber bei den anderen jüdischen Schulen. Und die Übertragung betrifft ausschließlich gute Seelen, nicht aber die schlechten Seelen.
    Jetzt wirst Du aber haarspalterisch. Die Pharisäer waren dominant, also die vorherrschende Glaubensrichtung. Sie glaubten an die Reinkarnation. Und ganz gewiss impliziert die Aussage, dass schlechte Seelen eben in schlechte Körper kommen. Die Essener glaubten ebenfalls an Reinkarnation.


    Auch die gnostischen Texte sind hier nicht hilfreich. Ich gebe dir recht, in diesen finden sich Hinweise auf eine Reinkarnationslehre. Was nicht verwundert, denn sie zeigen massive Einflüsse aus dem griechischen Denken, und bei den Griechen ist die Reinkanrationsvorstellung schon ein paar Jahrhunderte vor Jesu Wirken aufzufinden. Insofern mag es zulässig sein von den gnostischen Schriften Rückschlüsse auf die Ansichten der frühen Christen zu ziehen, nicht aber auf die Ansichten der alttestamentarischen Autoren
    Wir reden ja gar nicht von alttestamentarischen Autoren, sondern haben von Jesus, den Jüngern und der Volksmeinung geredet. Und alle diese brachten den Reinkarnationsgedanken zur Sprache.
    und die Frage einer bei ihnen gegebenen Verbreitung der Reinkarnationsvorstellung. Dazu musst du außerbiblische Zeugnisse der entsprechenden Zeitepoche anführen, nicht Zeugnisse späterer Jahrhunderte.
    Das habe ich ja getan. Die Weisheit Salomos soll ja 50 v.Chr. entstanden sein. Fl. Josephus gibt die Vorstellungen bis 70n Chr. kund.

    LG,
    Digido

  8. #8

    Standard

    Wer die Wahrheit nicht sucht, wird sie auch nicht finden!

    Unkritische Frömmigkeit halte ich nicht für die Lösung.

    Immer wieder lese ich: "Und Jesus sprach....." Fakt ist, wir wissen nicht was Jesus sprach.

    Also, wenn schon auf Jesus zurückgegriffen wird, dann bitte: "Und Jesus sprach lt. Bibeln....."

    Welche Bibel ist nun die Richtige? :-( Die Lutherbibel? Die ZJ-Bibel? Die gute Nachricht- Bibel? Die "schlechte" Nachricht- Bibel? ;-)


 

Ähnliche Themen

  1. Haben Pflanzen eine Seele?
    Von worldfreaka im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 108
    Letzter Beitrag: 28.10.2011, 08:12
  2. Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 06.08.2011, 19:10
  3. eine Seele...? was macht euch so sicher ?
    Von pilatus-renner im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 35
    Letzter Beitrag: 10.09.2009, 22:04
  4. Menschliche Größe
    Von Sonnenwende im Forum Weisheiten
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 07.01.2007, 20:58

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

content

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •