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  1. #1
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    622

    Standard Glaube aus Angst?

    Der Thread mit dem Buch des Lebens hat mich auf einen Gedanken gebracht. Was ist eigentlich die Motivation eines Menschen, an Gott zu glauben? Ich hab mich schon mit so vielen Gläubigen Menschen unterhalten.. meistens kamen Antworten wie: "weil es mir inneren Frieden gibt, weil ich schon vieles erlebt habe, weil ich so erzogen wurde, weil dieses und jenes Erlebnis mich dazu gebracht hat, weil ich seine Liebe spüre...".

    Aber ich kenne (fast) keinen Gläubigen bei dem die Angst vor Strafe nicht auch eine Rolle spielt. Wenn man nicht an Gott glaubt oder sich nicht so verhält wie Gott es gern sieht, dann wird man bestraft. Dann passieren einem schlimme Dinge (Karma-Front), dann kommt man nicht in den Himmel und ist in Gottes Augen ein Gräuel (Christen-Front), oder noch schlimmer... dann landet man im Fegefeuer, man bekommt Depressionen und Krankheiten, dann ist man von Gott abgewendet und er richtet dann hart über dich.
    Ich hab mal gehört das viele Menschen im Sterbebett sogar noch gläubig werden, aus Angst das sie sonst nach ihrem Tod was schlimmes erleben (z.B. Hölle).
    Also ist Angst anscheinend bei jedem auch eine Motivation, neben den ganzen anderen positiven Gründen gläubig zu sein.

    Reicht Gott das? Meint ihr, Gott ist die Motivation egal, Hauptsache man glaubt an ihn? Denkt sich Gott sowas wie: er/sie glaubt zwar nur aus Angst, aber besser jemand fürchtet sich vor mir und glaubt als jemand lehnt mich ab und glaubt nicht. Ist das okay für Gott?
    Was ist eigentlich schlimmer? Wenn man nur an Gott glaubt weil man Angst hat vor Strafen oder wenn man nicht an Gott glaubt?
    Ist die Androhung von Bestrafung ein Druckmittel der Kirchen oder kommt das wirklich, gewollt von Gott?

    LG Thalestris
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  2. #2

    Standard

    Deine Fragen haben es wie immer "in sich" :-)

    Nur kurz vorweg eine Kurz-Meldung von der Karma-Front zu:
    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Wenn man nicht an Gott glaubt oder sich nicht so verhält wie Gott es gern sieht, dann wird man bestraft. Dann passieren einem schlimme Dinge (Karma-Front),
    Nee das wuerd ich als "Karma-Frontler" nicht so formulieren...Das waere imho eher Missverstaendlich.
    Ich wuerds eher so formulieren: Wer zB boeses (oder auch Gutes) tut, zu dem kommt es in irgendeiner Form, frueher oder spaeter, zurueck. Unabhaengig davon ob oder wie er nun auch immer an Gott glaubt. Und auch unabhaengig seines "Lebens-Stils" (<-- sagen wirs mal so :-) ). Also es macht kein Unterschied ob man "dabei" nun rote oder blaue Hosen traegt... so meine ich es.

    (das jetzt aber nur Nebenbei bemerkt)

    Ansonsten glaub nicht daran dass Gott uns unsere Lebensart und Weise vorschreibt. Ich glaub daran dass er uns dies komplett selbst ueberlaesst.

    Es gibt imho schon "Regeln" (mag man sie "geistige Gesetzmaessigkeiten" nennen... oder von mir aus auch "Gesetze Gottes"... wie auch immer...) ...

    Aber diese sind, in meinen Augen, nicht da um uns Einzuschraenken oder uns in eine bestimmte "Lebens-Stil-Norm" zu bringen... sondern letztendlich dienen sie uns, das man sich "nicht selbst zerstoert"... also "sie sind fuer uns da"... nicht gegen uns.

    (Ich will jetzt aber keine weitere Diskussion um Karma anfangen... hatten wir ja schon so oft nun.)

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Was ist eigentlich die Motivation eines Menschen, an Gott zu glauben?
    Die Frage nach dem Sinn zum Beispiel: Woher komme ich, wohin gehe ich, war das etwa alles?

    Oder die Frage nach dem, der das alles so toll gemacht hat (falls man von Urknall und Evolution nicht so restlos überzeugt ist).

    Angst als Glaubensgrund ist meiner Meinung nach ne üble Sache, damit wird man nicht glücklich, zumindest nicht im irdischen Leben. Wenn man diese Angst hat, sollte man Kirchen oder Gemeinden, die das noch schüren, meiden. Es gibt Alternativen.

    Ich hab mal gehört das viele Menschen im Sterbebett sogar noch gläubig werden, aus Angst ...
    Kann man das wissen, aus welchen Gründen sterbende Menschen noch gläubig werden? Die meisten werden wichtigeres zu tun haben, als darüber zu sprechen.

    Reicht Gott das? Meint ihr, Gott ist die Motivation egal, Hauptsache man glaubt an ihn? Denkt sich Gott sowas wie: er/sie glaubt zwar nur aus Angst, aber besser jemand fürchtet sich vor mir und glaubt als jemand lehnt mich ab und glaubt nicht.
    Wer Angst vor Strafe hat, der bekennt vielleicht irgendwas mit Worten, was ihn hoffentlich davor bewahrt, aber er glaubt es nicht wirklich (und wenn doch, dann aus anderen Gründen, nicht wegen der Angst).

    An Gott glauben heißt, sich sicher sein, dass man geliebt wird, dass man so sein darf und soll, wie man ist, Dass man sich nicht verbiegen muss, um Gott zu gefallen. Das ist meine Überzeugung.

    Was ist eigentlich schlimmer? Wenn man nur an Gott glaubt weil man Angst hat vor Strafen oder wenn man nicht an Gott glaubt?
    Schlimmer für Gott? Wer nur aus Angst vor Strafe "glaubt", der hat Gott total missverstanden. Ich stelle mir das schon traurig vor, wenn man als der böse Rachegott gefürchtet wird, der man gar nicht ist. Wenn jemand gar nicht glaubt, dann kann Gott sagen "macht nix, ich bin trotzdem bei dir".

    Schlimmer für den Menschen ist ganz sicher das Glauben aus Angst, denn das belastet. Nicht-Glauben ist neutral, damit kann man zufrieden sein.

    Ist die Androhung von Bestrafung ein Druckmittel der Kirchen oder kommt das wirklich, gewollt von Gott?
    Höchstwahrscheinlich ersteres. Letzteres ganz sicher nicht.

  4. #4

    Standard

    Reicht Gott das? Meint ihr, Gott ist die Motivation egal, Hauptsache man glaubt an ihn? Denkt sich Gott sowas wie: er/sie glaubt zwar nur aus Angst, aber besser jemand fürchtet sich vor mir und glaubt als jemand lehnt mich ab und glaubt nicht. Ist das okay für Gott?
    Was ist eigentlich schlimmer? Wenn man nur an Gott glaubt weil man Angst hat vor Strafen oder wenn man nicht an Gott glaubt?
    Ist die Androhung von Bestrafung ein Druckmittel der Kirchen oder kommt das wirklich, gewollt von Gott?

    LG Thalestris

    Erst einmal sollten wir aufhören Gott zu "vermenschlichen".

    In seiner Vollkommenheit muss Gott nicht mehr besonders strafen und belohnen, denn alles liegt in seinen vollkommenen und selbsttätig arbeitenden Gesetzen. Der Mensch belohnt und straft sich nach dem Gesetz der Wechselwirkung immer selbst.

    So finde ich es schon sehr putzig, und das ist sehr wohlwollend formuliert, wenn Menschen in ihrem Dünkel sich erdreisten Sünden zu vergeben.

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Aber ich kenne (fast) keinen Gläubigen bei dem die Angst vor Strafe nicht auch eine Rolle spielt.
    Ich hatte nie wirklich Angst. Hab diesen Weg eingeschlagen weil ich von Jesus begeistert war. Und von der Welt, die sich mir in der Bibel geöffnet hat.
    Hab zwar ne zeitlang versucht so zu tun, als ob ich Angst hätte, weil es so gelehrt wurde. Aber ich fand heraus, daß es nicht mein Ding ist. Und hab es gelassen.

    Meint ihr, Gott ist die Motivation egal, Hauptsache man glaubt an ihn?
    Es geht Gott nicht darum, daß der Mensch bloß an die Existenz Gottes glaubt, sondern daß der Mensch ihm glaubt.

    Was ist eigentlich schlimmer? Wenn man nur an Gott glaubt weil man Angst hat vor Strafen oder wenn man nicht an Gott glaubt?
    Wenn man Gott nicht glaubt, dann spielt es keine Rolle, ob man an ihn, an seine Existenz, glaubt oder nicht.

    19 Du glaubst, dass es nur einen einzigen Gott gibt? Gut und schön. Aber das glauben sogar die Dämonen - und zittern vor Angst. (Jak. 2)

    Da haben wir die Angst.

    18 Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und vor der Strafe zittert, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht. (1Joh. 4)

  6. #6

    Standard

    Angst ist nicht der richtige Ausdruck, aber Befürchtungen habe ich schon. Befürchtungen das meine Kenntnisse und Erkenntnisse d.h. den "Willen Gottes", von meinem "Ego" blockiert werden diese auch zu leben.

    Ich stelle aber fest, dass ich mich immer öfter selbst erwische, gegen besseren Wissen zu handeln und bemühe mich dann das abzustellen!

    Noch einmal zu dem so oft missbrauchten Begriff Liebe.

    Liebe bedeutet nicht dem Anderen die Steine aus dem Weg zu räumen, sondern das zu tun was ihm ganzheitlich nutzt.

    Das kann zum richtigen Zeitpunkt auch ein Tritt in den Allerwertesten sein!

  7. #7
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    Rhein-Neckar-Raum
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    890

    Standard

    Zitat Zitat von starangel
    Oder die Frage nach dem, der das alles so toll gemacht hat (falls man von Urknall und Evolution nicht so restlos überzeugt ist).
    Oh, man kann wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann auch beides – nach jenem fragen, der alles erschaffen hat UND die wissenschaftlichen Erkenntnisse unserer Zeit annehmen.^^

    -------------------------

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Meint ihr, Gott ist die Motivation egal, Hauptsache man glaubt an ihn? Denkt sich Gott sowas wie: er/sie glaubt zwar nur aus Angst, aber besser jemand fürchtet sich vor mir und glaubt als jemand lehnt mich ab und glaubt nicht.
    Hm, da ist nun die interessante Frage, ob ich mit "glauben" meine, dass ich etwas für wahr halte, oder ob ich es wie im religiösen Kontext üblich als "Verrauen" verstehe. Nun, ich nehme für mich nicht in Anspruch für Gott sprechen zu wollen. Aber ich will mal eine Gegenfrage stellen - denkst du, Gott reicht das "für wahr halten" aus? Und reicht dann das "für möglich halten" auch? Und wenn nicht, denkst du man kann aus Angst heraus vertrauen? ...
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Aber ich kenne (fast) keinen Gläubigen bei dem die Angst vor Strafe nicht auch eine Rolle spielt. Wenn man nicht an Gott glaubt oder sich nicht so verhält wie Gott es gern sieht, dann wird man bestraft. Dann passieren einem schlimme Dinge (Karma-Front), dann kommt man nicht in den Himmel und ist in Gottes Augen ein Gräuel (Christen-Front), oder noch schlimmer... dann landet man im Fegefeuer, man bekommt Depressionen und Krankheiten, dann ist man von Gott abgewendet und er richtet dann hart über dich.
    Gezielte Verbreitung von Angst ist ein unmenschliches Mittel zum Ausüben von Macht, in extremen Fällen auch eine Art der Folter. Im Zusammenhang mit dem christlichen Glauben hat die führende Geistlichkeit in der Vergangenheit sehr gern genutzt, um das Glaubensvolk in ihrem menschlichen Einflusskreis zu halten.

    Sicherlich gibt es aber auch diejenigen Gläubigen, die von sich aus Angst gegenüber Gott empfinden, zB vor Sündenstrafen. Meistens liegen aber auch hier die Ursachen in der religiösen Erziehung. Das kann uU zu psychischen Schäden führen, mind. aber zu einem ungesunden Verhältnis zu Gott.

    Beides ist sicherlich nicht im Sinne Gottes. Sicher ist aber, dass er trotz seiner bedingungslosen Liebe gegenüber allen Menschen die Einhaltung seiner grundlegenden Regeln (so nenne ich das mal allgemein) uns gegenüber einfordert. Man muss also als gläubiger Christ versuchen, ein gesundes Verhältnis in seinem Glauben zu finden. Also nicht von Angst erfüllt sein, sich aber über gewisse Konsequenzen seines eigenen Handelns bzgl. dem Ende aller Tage bewusst zu werden.

  9. #9

    Standard

    [ @Sarandanon... nur kurz an dieser Stelle: Gruess Dich :-) Nach langer Foren-Abstinenz... :-) ]

  10. #10

    Standard

    Im Zusammenhang mit dem christlichen Glauben hat die führende Geistlichkeit in der Vergangenheit sehr gern genutzt, um das Glaubensvolk in ihrem menschlichen Einflusskreis zu halten.
    In der Vergangenheit?


 

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