Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Wobei nochmal kurz zur "Persoenlichkeit Gottes": Also ich sprech da auch eher von "Ueberperseonlich" als "Unpersoenlich".


Unpersoenlich hoert sich so "Seelenlos" an... so "Leblos"...

Ueberpersoenlich trifft es imho (rein aus meinen mit sicherheit sehr sehr winzigen Blickwinkel "auf Gott") eher.

Also im Sinne vom: Ueber die menschliche Persoenlichkeit noch wer weis wieviel Ebenen hoeher stehend...

Wahrscheinlich sind wir Menschen in Gottes Augen, im Vergleich, noch recht kleine Kinder... die (sehr oft) noch veraengst nach ihren Eltern gucken und suchen wo sie denn nur grad sind... derweil sie direkt hinter einen stehen... so in etwa.
Hallo net.krel,

mir geht es darum (s. meinen ersten Beitrag in diesem thread) aufzuzeigen, wie bestimmte Vorstellungen im Menschen entstanden sind (z.B. "Zorn Gottes"). Wenn man das auf einen persönlichen Gott bezieht, also ihm die Fähigkeit zum Zorn zuschreibt, kommt man in große Schwierigkeiten, denn dann muss man ihm auch zugestehen, dass er nicht im geringsten vom Leid derer berührt wird, die er für eine Ewigkeit in die Hölle wirft. Solchen Gott könnte man aber nicht die Eigenschaft der Liebe zusprechen, wie das ja allgemein geschieht. Zu einem solchen persönlichen Gott hätte ich nicht das geringste Vertrauen.

Ich halte es durchaus für möglich, dass es auch einen persönlichen Gott gibt, aber ein solcher kann auch nur eine unpersönliche Grundlage haben. Was ist denn, von dem, was wir kennen unpersönlich? Das wäre alles Materielle. Die Pflanzen sind es auch und die Tiere bis zu einem gewissen Grade auch. Was sie aber von den Mineralien unterscheidet ist, dass sie lebendig sind. An der Amöbe können wir erkennen, dass das Lebendige an sich unbewusst ist, aber die Tendenz zu immer größerer Bewusstwerdung hat.
Bewusstwerden bedeutet, dass Leben, wie die Ämöbe, an Grenzen kommt und dadurch der ursprüngliche Impuls (= Anfang von Wille) zurückgeworfen wird.
Das unbewusste, aber ewige Leben (ewiges Leben hier nicht zu verwechseln mit dem "ewigen Leben", das wir erst durch unser Bewusstwerden des Ewigen erlangen) ist der unpersönliche Gott, und so wohnt Gott (unbewusst) in der Pflanze, im Tier und im Menschen. Und dieser Gott muss uns eigentlich nur interessieren. Das ist der Gott in uns. Der, den wir niemals verlassen können, und der, der uns niemals verlassen kann.
In eine Hölle kann man dann nur dort kommen, wo unsere Wünsche vereitelt werden, und wir gleichzeitig nicht in der Lage sind, sie aufzugeben. Das ist zum Beispiel in der Depression der Fall. Aber aus solchen und ähnlichen Höllen kommt man wieder heraus, wenn einem bewusst wird, dass wir ewig sind. Das ist also etwas ganz anderes, als wenn man in die Hölle kommt, nur weil man
ein Bekenntnis nicht hat. Es sind also immer Taten, die in den Himmel oder die Hölle führen - und nichts anderes. Das Bewusstsein aber entscheidet, zu welchen Taten wir fähig sind. Und um ewig in Glückseligkeit leben zu können, muss man sich ganz und dauerhaft von der Abhängigkeit vom Äußeren lösen können.

LG,
Digido