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  1. #1

    Standard Glaubt ihr, dass die Religion Menschen besser oder schlechter macht?

    Weil ich mir im Moment viele Gedanken übers Christentum mache, bin ich über dieser Frage gestolpert. Ich kenne viele Christen, die unheimlich tolle Menschen sind. Ich weiß, es geht anderen anders als mir, aber für mich ist die Gemeinde doch "eine Insel", in der es humaner zugeht als in "der Welt". Es gibt viele Christen, denen die Liebe tatsächlich das Wichtigste am Glauben ist, zumindest darf ich solche kennen.
    Das ist für mich ein Grund, warum ich meine Zweifel am Glauben in Frage stelle. Wie kann etwas falsch sein, das Menschen dazu bewegt, glücklich zu sein und anderen viel Gutes zu tun? Wie kann das Neue Testament falsch, Jesus nicht diese Bedeutung haben, wenn es/er Menschen Sinn im Leben gibt, Hoffnung gibt, wenn es Leuten hilft, aus einem Sumpf herauszukommen, strahlende Augen zu haben und letztendlich auch hilft, menschlicher und freundlicher zu anderen zu werden?

    Ist es so, weil der christliche Glaube an sich gut ist? Weil Gott ihnen durch Jesus hilft, das wäre dann die Schlussfolgerung. Oder ist es so, weil die Menschen, die zu diesem Glauben kommen (oft ist er ja nicht vererbt), in der Bibel / NT nach Hoffnung suchen und nach einem Weg, Gott ihre Liebe auszudrücken?

    Also liegt es an der Religion oder an den Menschen? Benutzt der (gute) Mensch nur die Religion oder formt die Religion den Menschen?

    Umgekehrt könnte man natürlich das selbe fragen, was ist mit den schlechten Früchten des Christentums, der Inquisition, den Fanatikern ohne Liebe etc. Eigentlich scheint der Fall da klar: Es kann nicht an der Religion liegen, weil sie ja gute UND schlechte Früchte hat. Aber es stellt sich da halt wieder die Frage, ob diese guten und schlechten Früchte überhaupt das selbe "erkannt" haben und damit in Wahrheit die selbe Religion hatten.

    Was meint ihr?

    LG

    +Eliza+
    Geändert von Eliza (07.01.2009 um 11:03 Uhr)
    Die Tugend eines Menschens sollte nicht an seinen besonderen Leistungen gemessen werden, sondern an seinem alltäglichen Handeln ------ Blaise Pascal

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Hallo Eliza!

    Weder die positiven Folgen (Sinn, Hoffnung, strahlende Augen, Hilfsbereitschaft etc) noch die negativen (wie Fanatismus verbunden mit Lieblosigkeit) sind dem Christentum vorbehalten. Somit verbürgt es weder die Richtigkeit des Neuen Testamentes, noch die Bedeutung, die Christen Jesus zuschreiben.
    Liebe und Hilfsbereitschaft ist Kern aller (großen) Religionen. Und jedem Mensch, der sich Gott zuwendet wird, wird es anzumerken sein. Egal unter welchem Namen er Gott verehrt. Egal welchen Mantel einer Religion er trägt.
    Genauso läuft jeder, der den Buchstaben einer Schrift in den Mittelpunkt seiner Religion stellt, Gefahr, ein liebloser Fundamentalist zu werden.
    Es ist keine Frage der Religion, es ist eine Frage der Beziehung zu Gott und eine Frage der Liebe bzw des Mitgefühls.

    Gruß
    LD

  3. #3
    Zeuge Gast

    Standard

    Ich beziehe mich wieder mal auf Iman Waleria Porochowa, die im Kommentar zur russischen Übersetzung des Korans schreibt: "Jedes mal, wenn Gott den Menschen eine Botschaft zukommen ließ, haben sie aus ihr, zur eigenen Bequemlichkeit, eine Religion gemacht. Das heißt, ihr wurde ein Ehrenplatz zugewiesen, weit entfernt vom alltäglichen Leben. Die Botschaft muß aber nicht geehrt, sondern gelebt werden."

    Menschen, die mehr oder weniger die Botschaft, die der jeweiligen Religion zugrunde liegt, leben, werden sich immer positiv von den Menschen unterscheiden, die, wenn auch eifrig, aber dennoch nur die Religion ausüben.
    Bei den einen ändert sich ihre Lebenseinstellung grundsätzlich, was dann Auswirkungen im praktischen Leben nach sich zieht.
    Bei den anderen ändert sich ihre Lebenseinstellung nicht, sondern sie wird nur in eine neue, religiöse Form gekleidet. Und die alten Taten werden unter dem neuen Mantel verübt, oft noch intensiver als früher.

    Es ist schon richtig, wenn man die Religion für die Taten verantwortlich macht.
    Es ist aber falsch die Religion, und der Botschaft, die dieser Religion zugrunde liegt, als dasselbe anzusehen.
    Geändert von Zeuge (07.01.2009 um 13:36 Uhr)

  4. #4

    Standard

    schwere frage da ist eigentlich meine frage dazu was is eigentlich religion im namen der religion wurden wohl die meisten kriege geführt und es gibt menschen die nich an gott glauben und doch das letzte hemd für ihre mitmenschen hergeben dann gibts religiöse menschen die in die kirche hocken aber wenn ein mitmensch hilfe braucht wegschauen und sagen gott wird dem schon helfen ändert uns also eine religion oder bleiben wir trotzdem nur menschen

  5. #5
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    133

    Standard

    Zitat Zitat von Jungtroll Beitrag anzeigen
    schwere frage da ist eigentlich meine frage dazu was is eigentlich religion im namen der religion wurden wohl die meisten kriege geführt und es gibt menschen die nich an gott glauben und doch das letzte hemd für ihre mitmenschen hergeben dann gibts religiöse menschen die in die kirche hocken aber wenn ein mitmensch hilfe braucht wegschauen und sagen gott wird dem schon helfen ändert uns also eine religion oder bleiben wir trotzdem nur menschen


    BINGO

    So seh ich das auch. Gute Menschen gibt es nicht nur in Kirchengemeinden oder Glaubensgemeinschaften. Im Gegenteil. Oft ist es eine "Scheinheiligkeit", die dort vorgekaukelt wird (sicher nicht immer, aber eben doch sehr oft). Viele aus diesen Gemeinden glauben die Seligkeit für sich gepachtet zu haben.

  6. #6
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    37

    Standard

    Hallo Eliza,

    die Religion bewirkt sicherlich, dass sich ein Mensch besser verhält. Wenn man eine Sache immer wieder auf gewisse Art tut, dann "konditioniert" sich das und man verhält sich bald automatisch so. Das betrifft aber nur das Verhalten. Es sagt noch gar nichts aus, was man dabei denkt und was man demnach IST. Im Gegenteil: Bei automatisierten Verhaltensmustern denkt man sich alsbald meist gar nichts mehr. Ob man das "gut sein" nennen kann? Ich finde eher, man sollte das "nichts sein" nennen.

    Leider ziehen viele Leute dieses Nichts-sein vor, weil sie sich vor ihrem eigenen Leben und So-sein fürchten.
    Geändert von Jana_G (07.01.2009 um 18:06 Uhr)

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von Eliza Beitrag anzeigen
    Ist es so, weil der christliche Glaube an sich gut ist? Weil Gott ihnen durch Jesus hilft, das wäre dann die Schlussfolgerung. Oder ist es so, weil die Menschen, die zu diesem Glauben kommen (oft ist er ja nicht vererbt), in der Bibel / NT nach Hoffnung suchen und nach einem Weg, Gott ihre Liebe auszudrücken?
    Ob eine Religion gut oder böse ist, hängt von ihrer Lehre und ihren Werken ab. In erster Linie werden Philosophien gelehrt. Dann nimmt man sich die Bibel und sucht sich die passenden Schriftstellen heraus. Das Ergebnis ist Religion. So ist es meistens.

    Es gibt ja auch Satanisten und wie ich hier im Forum las Simpsonisten. Hubbart hat eine Science-Fiction Geschichte zur Religion erhoben. Es gibt die Religion des Kommunismus, des Faschismus und des Kapitalismus als eine Art Ersatzreligion.

    Beachte was sie lehren und was sie tun. Wie sagt man doch: deine Taten schreien so laut, dass ich deine Worte nicht höre.
    Ein Leben ohne Liebe ist ein Leben gegen das Leben

  8. #8

    Standard

    @Eliza
    Du fragst: "Glaubt ihr, dass die Religion Menschen besser oder schlechter macht?"

    Ich meine, dass es keine Sache von Glauben oder Unglauben ist, ob Menschen gut oder schlecht sind, sondern eine Frage, wie ein Mensch mit seinem Wissen und seiner Überzeugung umgeht.

    Menschen können aus religiösen, politischen oder sozialen Gründen bösartig, fanatisch oder menschenverachtend werden.
    Genau so können sich Menschen aus den selben Gründen gut, hilfsbereit und selbstlos verhalten.

    Vielleicht ist es eher eine Frage der Erziehung oder der Sozialkompetenz.
    Geändert von Behemot (08.01.2009 um 21:42 Uhr)

  9. #9

    Standard

    Das war ja grad meine Frage, ob die Veränderung an der Religion oder am Menschen liegt.
    Kommt der Mensch zur Religion, weil er sich verändern will und "benutzt" diese im positiven (oder negativen) Sinn hierfür nur? Dann läge es am Menschen, die Religion wäre ein Hilfsmittel.
    Oder kommt die Religion zum Menschen und bewirkt einen positiven/negativen Einfluss auf ihn, verändert ihn. Dann wäre sie der Auslöser.
    Die Tugend eines Menschens sollte nicht an seinen besonderen Leistungen gemessen werden, sondern an seinem alltäglichen Handeln ------ Blaise Pascal

  10. #10
    Isaak Gast

    Pfeil Religion macht weder etwas positiv noch negativ

    Das Wort religio hatte im Lateinischen verschiedene Bedeutungen, wie G“ttesfurcht, Frömmigkeit und Heiligkeit.
    Die Religion belebt eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, welche unser menschliches Verhalten, Handeln und Denken prägen und Wertvorstellungen beeinflussen.

    Wie jede andere geistige Weise ist unser religiöses, bzw. unreligiöses Betrachten unseres Lebens mit maßgeblich beteiligt und zwar wie man worauf reagiert.

    Unser Glauben und somit auch die Religion, sind wie unsere Sprache selbst. Nicht G“tt, oder Engel legen uns die Sprache auf unsere Zunge, sondern wir Menschen suchen nach Kommunikation und formen Laute zu Bedeutungen.

    Genau so ist Glaube und Religion kein Spiegel g“ttes und ER tanzt vorm Spiegel und wir sind darin sein Spiegelbild, sondern wir sind mitten in IHM und beginnen zuerst Glauben von älteren Menschen und Generationen zu übernehmen. Einige unter uns prüfen diese Glaubensvorlagen und andere nehmen sie fraglos an.

    Was immer wir auch tun, das was wir an Glauben und Religion ablehnen, oder annehmen und selbst beleben, prägt uns und unter Umständen unseren Nächsten ein wenig mit.

    Der Glaube kommt somit zuerst zu uns und zwar von älteren Menschen und vergangenen Generationen, prägt und formt uns und wir prägen und formen den Glauben und die Religion hernach.

    Wir Menschen werden weder wirklich schlechter oder wirklich besser durch unseren Glauben und die Religion.

    Glauben und Religion entsprechen keinem g“ttlichen Wissen. Gut und böse, positiv und negativ sind Eigenschaften gegenüber Etwas und nie an sich selbst gut, böse oder positiv und negativ.

    Einem Glauben nach zu gehen, weil man glaubt dadurch G“tt gerecht werden zu können, gleicht einem Fisch, welcher aus dem Wasser springt um dem Himmel näher kommen zu wollen.
    Glauben und Religion entsprechen keinen Banken, auf die man einzahlt und Zinsen bekommt, sondern Religionen entsprechen Hoffnungen in einer G“ttesfurcht, Frömmigkeit und Heiligkeit im Leben.

    G“ttliches Wissen ist kein Glauben und ist in keiner Religion zu finden, nicht über unsere Münder ausgesprochen und nicht aufgeschrieben worden.

    Positiv und Gut sind so vergänglich wie Negativ und Schlecht, wie unser menschliches Leben selbst und nicht durch Glauben und Religion verbesserbar oder schlechter mach bar.

    Shalom
    Isaak
    Geändert von Isaak (08.01.2009 um 23:32 Uhr)


 

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