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  1. #21
    Isaak Gast

    Pfeil Der Gerechte

    Die Bezeichnung צדיק "Tsadik", „Gerechter“ entspricht nicht einer Heiligkeit.

    Folgend zum Beispiel der Anfang einer Inschrift, auf einen jüdischen Grabstein eines Gerechten.


    פ״ט‏‎
    Hier ist geborgen
    איש תמים מעשיו באמונים ׃‏‎
    ein lauterer Mann, seine Werke verläßlich,
    הקשיב לקול תורה ולתפלה ׃‏‎
    er lauschte der Stimme der Tora und des Gebets,
    צדקו לפניו יהלך לתהלה ׃‏‎
    seine Gerechtigkeit geht vor ihm einher zum Ruhme,
    פרנס וראש דורו כהן צדק ׃‏‎
    Vorsteher und Haupt seines Zeitalters, Priester der Gerechtigkeit,
    החזיק בעדתו תמיד כל בדק ׃‏‎
    er fügte stets in seiner Gemeinde die Risse zusammen,

    Maria und christliche Heilige entsprechen hingegen Mittlern zwischen Mensch und G"tt.
    Hinduistische Heilige sind wiederum anders zu verstehen.

    Shalom
    Isaak

  2. #22

    Standard

    Lieber Isaak,

    vielen Dank für die Klärung des Wortes "Tsadik".

    Ich habe nun den wichtigsten Teil des Textes übersetzt. Die Webseite wird von Chabad betrieben (Link im ersten Posting). Hier nun meine Übersetzung, es handelt sich um ein aufgezeichnetes Chatgespräch.

    GraveMatter: Warum beten wir an der Grabstätte eines Gerechten oder an Rachels Grabstätte?

    Rabbi Yosef L: Es ist ein alter Brauch, an der Grabstätte eines Tzaddiks zu beten.

    GraveMatter: Wir sollten direkt zu Hashem beten. Ist nicht das Beten an einer Grabstätte einen Schritt oder zwei weg vom Götzendienst?

    Rabbi Yosef L: Nein, wir beten nicht ZU dem Tzadik, wir beten zu Hashem, aber wir bitten die Seele des Tzadiks Fürsprache für uns zu leisten (sich zu verwenden, zu vermitteln) für uns, so ungefähr wie ein Verteidiger. Wir wissen, dass die Richter diejenigen sind, die das Urteil sprechen, aber der Anwalt kann unseren fall hoffentlich besser vortragen.

    GraveMatter: Werden unsere Gebete an einer Grabstätte besser gehört oder ist es nur eine andere Art (zu beten)?

    Rabbi Yosef L: Wer würde ihren Fall besser vorbringen, Sie oder ein versierter Anwalt?

    GraveMatter: Um beim Anwaltsbeispiel zu bleiben, manchmal können die Leidenschaft und die tief gefühlten Gedanken eines Menschen überzeugender sein als der beste Anwalt.

    Rabbi Yosef L: Wir sehen selten Menschen, die keinen Anwalt benutzen.
    Wollte das nur mal so hinstellen. Vielleicht kannst du, Isaak, das kommentieren in dem Zusammenhang, in dem wir davon gesprochen haben. Oder vielleicht willst du es einfach so stehen lassen und es kommt irgendwann jemand vorbei, der es kommentieren möchte.

    Ich will dazusagen, dass ich das nicht verurteile, sondern ich lerne. Mich hat das in Israel schon gewundert, daher habe ich auch die Frage erst gefunden. Denn natürlich ist mir Klar, dass das Judentum nicht an Mittler glaubt und solche Dinge ablehnt. Aus diesem Grund wundert es mich ja auch. Mir persönlich sind da eben Parallelen zum Katholizismus eingefallen.

    ... und viele liebe Grüße

    die +Eliza+
    Geändert von Eliza (12.01.2009 um 21:59 Uhr)
    Die Tugend eines Menschens sollte nicht an seinen besonderen Leistungen gemessen werden, sondern an seinem alltäglichen Handeln ------ Blaise Pascal

  3. #23

    Standard

    danke Eliza fürs nachfragen ich dachte schon es liegt an mir und ich hab trotz nachlesen auch keine antwort gefunden


    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Unser Beten an Gräbern ist grundsätzlich ein Beten an den Ewigen und ein Grab eines berühmten Rabbiners ist Inspiration und einige abergläubisch geprägte Juden glauben auch an Spiritualität in der Nähe solcher Gräber.
    Aber es gibt einfach keinen Bezug zwischen christlichen Heiligenanbetungen und jüdischen Gebeten an Gräbern von berühmten und besonders religiösen Juden.
    aber das ist doch genau das gleiche wie bei den katoliken oder wieso sollte ein toter berühmter rabiner inspiration sein wen man zu gott betet braucht man meiner meinung nach keine solchen verstärker

    Rabbi Yosef L: Nein, wir beten nicht ZU dem Tzadik, wir beten zu Hashem, aber wir bitten die Seele des Tzadiks Fürsprache für uns zu leisten
    es gibt keine heiligen im judentum sie heissen da einfach anders also sind dann einfach gerechte oder berühmte und da bin ich wieder bei meiner frage wer entscheidet das bei den katoliken is es wohl der papst und bei den juden macht das jeder für sich persönlich oder versteh ich das falsch

  4. #24
    Isaak Gast

    Standard

    Liebe Eliza,

    ich empfinde die Fragen von „GraveMatter“ interessanter und die Antworten vom „Rabbi Yosef L“ bezeichnend für eine der vielen Richtungen unseres jüdischen Glaubens.

    Ich selbst bete ebenfalls an Gräbern, aber nie zu, oder über die Verstorbenen, sondern nur und ausschließlich zum Ewigen.
    Ich selbst bin berührt und bewegt an Gräbern von Gerechten und mache mir keine vertieften Gedanken darüber wie und in welcher Weise das Schattenreich, oder die Ewigkeit funktioniert oder zu verstehen sei.

    Es gibt aber in allen Religionen Mitmenschen die gerne darüber sprechen und vorgeben darüber bescheid zu wissen. Der „Rabbi Yosef L“ scheint so ein Mitmensch zu sein.

    Ich selbst würde anders antworten und zwar, „Es gibt nur einen einzigen Ewigen und allein zu IHM und keinen neben IHN dürfen wir beten. Alles andere ist erlaubt, aber nicht notwendig."

    lehit
    Isaak

  5. #25

    Standard

    Zitat Zitat von Eliza Beitrag anzeigen
    Habe eine erstaunliche Enteckung gemacht.
    Bin Protestantin und die Protestanten, besonders die Freikirchlichen, die haben ja immer ein besonderes Problem mit der Heiligenverehrung. Katholischerseits wird uns dann erklärt, man bete ja nicht zu den Heiligen, sondern die Heiligen, z.B. Maria, verwenden sich für die Person, um bei Gott für die Person einzustehen. Die Gemeinde bestehe nicht nur aus den Lebenden Gliedern, sondern auch aus den Toten.
    Was für ein Stuss, denkt sich da meine protestantische Wenigkeit in der Meinung, dass man weiter vom ursprünglichen Christentum gar nicht weg sein kann als die Katholiken ... Allerdings muss man ja, wenn man den ursprünglichen christlichen Glauben erfassen will, doch einmal ins Judentum kucken. Und siehe da.
    Im Judentum betet man an Grabstätten von Heiligen. Warum? Die Erklärung von orthodoxer Seite lautet, dass die Seele des Frommen sich bei Gott für einen verwendet. Es wird das sich Verwenden der heiligen Seele verglichen mit einem Anwalt (!) - daraus könnte man glatt ein zweites Thema machen ... . Man sei vor Gericht auch besser durch einen Anwalt vertreten als man sich selbst vertreten kann. Wow.

    Quelle für die, die Englisch können: http://www.askmoses.com/en/article/2...-idolatry.html

    sorry für den Schreibfehler direkt im Titel ... :-(

    Es stimmt, als Protestant und besonders als Freikirchler habe ich ein extremes Problem mit der Heiligenverehrung.

    Warum?

    Wenn ich höre oder lese, das man bei irgendeiner Tat oder so, vom Pfarrer 70x das AveMaria aufgebrummt bekommt, dann stell ich mir die Frage wer ist nun das Objekt der Anbetung.

    Für mich ist es Gott, ich habe nichts gegen diese Interpretation des/der Fürsprechers/in, aber als Sühne dann Ave-Marias oder so zu beten, wendet den Blick ab von Gott. Die Idee dahinter mag die Vertreterstellung sein, doch warum kann ich nicht direkt zu Gott beten? Wenn Gott mir nicht zuhört, dann wäre es doch entweder komisch warum er dann einem Heiligen zuhört oder es stimmt doch nicht "Gott schaut das Herzen an, nicht die Person."

    Deswegen habe ich so ein Problem damit, denn scheinbar ist der Heilige selber zu Gott geworden, wenn nur der Heilige mir hilft.


 

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