Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
Naja, da müssten wir die Texaner fragen.^^ Ich kann zumindest von einem berichten (einem früheren Kameraden aus meiner Zeit bei der Bundeswehr), der es mit dem ebenfalls biblischen Grundsatz „Auge um Auge“ begründet hat und das auch im NT durch Jesus bestätigt sah der sagte, „denn wer zum Schwert greift, soll durch das Schwert umkommen“. Allerdings wäre das eine fehlerhafte Anwendung, denn das Auge um Auge ist eigentlich kein „Soll-Prinzip“ für eine Vergeltung, sondern eher ein Maximalprinzip das eben eine Bestrafung nicht höher ausfallen darf als die Tat – und diese Strafe bestand nicht in der „gleichwertigen Verstümmlung“ sondern in der Ableistung eines angemessenen Preises.
Dann wird das wohl allgemein in unserem heutigen Sprachgebrauch falsch verstanden? Auge um Auge hieß für mich auch immer, gleiches mit gleichem zu vergelten. Ob das jetzt moralisch richtig ist oder nicht ist wieder ne andere Sache... aber so hab ich den Satz auch immer verstanden. Wer hat denn zu der Zeit bestimmt was ein angemessener Preis ist?


Auf der anderen Seite wird aber (wie wir ja letztlich schon mal darüber gesprochen haben) auch das „Du sollst nicht töten“-Prinzip oft falsch verstanden, denn im Deutschen liest es sich, als wäre jede Tötung gemeint. Gemeint ist aber im jüdischen nur das ungesetzliche bzw. ungerechtfertigte Töten, also das „Morden“. Das umfasst aber weder Notwehr, noch das Töten als Soldat im Kampf, noch ggf. das Verhängen und Durchführen der Todesstrafe. (Sonst gäbe es wie z.B. von Starangel wahrgenommen auch einen Widerspruch zu anderen Stellen des AT) D.h. rein aus diesem Aspekt heraus steht die Todesstrafe zumindest nicht im Widerspruch zum alttestamentarischen „Du sollst nicht töten“. Ob die Todesstrafe im Sinne des Juden Jesu gewesen wäre, ist denke ich fraglich. Denn zu seiner Zeit hatte sich der Grundsatz durchgesetzt, dass in fast allen Fällen ein Verbrechen durch Ableisten einer Strafzahlung gesühnt wurden – sozusagen einem Bußgeldkatalog. Nur in Fällen eines Mordes wurde die Geldstrafe m.W.n. nicht als ausreichend angesehen. Aber selbst hier führt Jesus nach biblischer Überlieferung in seinen Lehren mit der Feindesliebe einen Grundsatz an, der dem eher widersprechen würde, der aber auch nicht völlig neu war, sondern auch schon im AT vorhanden war. Er hat also sozusagen auch hier nur die korrekte Auslegung der jüdischen Gesetze gelehrt, keine völlig neue Idee.^^
Und was war, wenn jemand z.B. nicht genügend Geld hatte um seine Strafe zu bezahlen?



Nein, nicht zu weit - nur zu ungenau. :-P Tatsächlich würde man nicht unbedingt von Sterbehilfe sprechen, auf jeden Fall gibt es aber einen Unterschied zwischen freiwilliger Tötung, unfreiwilliger Tötung und Nicht-freiwilliger Tötung.

Schönes WE dir noch... :-)
Und was ist da der Unterschied? Okay..zwischen freiwillig und unfreiwillig ist klar. Aber wo ist der Unterschied zwischen unfreiwillig und nicht-freiwillig? Das ist doch das gleiche nur mit anderen Worten....?