Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
Hallo Thalestris, hallo ihr anderen,
ich schlage vor, dass wir uns hier auf die Todesstrafe konzentrieren und alles andere (Mord, Notwehr, Töten im Krieg) ausklammern, das sind nämlich komplett andere Felder, die mit gerichtlichen Todesurteilen nichts zu tun haben und die auch nicht damit verglichen werden können.
Hi Sunigol,

ne...ich hatte die Frage absichtlich so gestellt, bzw. die "Felder" zusammengemixt weil mich interessiert (hat), ob ihr aus moralischer Sicht einen Unterschied für euch empfindet, wenn ein Staat rechtskräftig tötet oder wenn jemand tötet, weil sein Beruf leider manchmal dazu führt. Darum hab ich das gegenüber gestellt. Ich hab mich nämlich schonmal mit jemandem unterhalten der z.B. die Bundeswehreinsätze für sinnlosen Mist empfunden hat aber die Todesstrafe in bestimmten fällen in Ordnung fand. Das fand ich persönlich ein Widerspruch.. darum hat es mich neugierig gemacht ob Menschen unterschiede machen. Weil im Endeffekt doch das Ergebnis das gleiche ist: ein Mensch stirbt. Aber mir scheint das die Menschen töten in bestimmten Situationen moralisch eher tolerieren als in anderen...?

Zweck der Todesstrafe ist also nicht Sühne oder Wiedergutmachung und schon gar keine Resozialisierung im heutigen Sinne, sondern allein die Vernichtung des Täters. Und das ist bis heute so.
Ja... darum frage ich mich, was eigentlich die Strafe daran ist. Denn wenn der Täter tot ist, leidet er ja nicht (mehr)...es ist ihm dann egal denn er kriegt ja nix mehr mit. Ich glaube die Strafe ist eher einen Menschen mental zu quälen in dem er weiß das Tag X kommt, an dem man sein Leben künstlich beendet. Ich stell mir das unglaublich schlimm vor hinter Gittern zu sitzen und darauf zu warten das jemand kommt, der mich umrbingt. Die Todesspritze kommt mir dagegen ja fast schon human vor. Wenn ich da an den elektrischen Stuhl denke der früher benutzt wurde... O.O
Ob wohl jemand in dem Moment, in dem er auf der Liege liegt und weiß das jetzt Gift durch seine Venen fließt einen Moment lang eine Ahnung davon bekommt, wie sich das/die Opfer gefühlt haben muss...und Reue empfindet?

Die Frage, die sich heute stellt, ist also: Ist unsere Gesellschaft immer noch auf dem Stand unserer Vorfahren im Altertum, im Mittelalter oder auch im Wilden Westen? Oder hat sie sich weiterentwickelt?
Keine Ahnung...aber da in DE keine Todesstrafe besteht würde ich sagen haben wir uns da weiter entwickelt. Aber ich frage mich manchmal ob DE heute so human und vorsichtig wäre, hätten wir keine NS Zeit gehabt.
Also...ich bin froh das man in Deutschland keine Angst vor Todesstrafe oder so haben muss. Aber das Glück hat ja nicht jeder Mensch auf der Erde.