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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Wiesbaden
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    1.523

    Standard

    Weißt du, mir drängte sich der Eindruck auf, dass du unter der Nachfolge Jesu vorallem die Gesinnungshaltung verstehst, die natürlich auch absolut wichtig und grundlegend ist. Du hattest ja geschrieben:

    Sich ein reines Herz zu bewahren... für alles was "Gut und Recht" ist stehts offen halten. Gewalt in jeglicher Form ablehnen da diese niemals von Gott kommt.
    Gott stehts innerlich einladen seine Inspiration ins eigene Herz hinein fließen zu lassen bei gleichzeitiger Bereitschaft alles loszulassen, was die "Aha Effekte" abblockt.
    Das betont doch sehr die rechte Gesinnung, wie ich finde.

    Ich wollte damit jedoch nicht sagen und auch nicht andeuten, dass das irgendwie mangelhaft oder gar falsch sei. Es ist, wie gesagt, absolut grundlegend und daraus erwächst dann auch alles weitere, während "reine Aktivität", ohne rechte Gesinnung, meiner Meining nach tatsächlich spirituell nur wenig Wert hat. Aber Glauben geht meiner Meinung nach eben auch über das Spirituelle hinaus und das fand ich in deinen Worten etwas unterbetont.

    Danke, dass du das jetzt nochmal ausgeführt und ergänzt hast!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2

    Standard

    Ahh Provisorium... eine kurze Frage noch bzgl. Deinen Standpunkt zu Paulus (welchen ich nur bedingt teile) .

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ohne Paulus und sein Engagement für die sogenannten Heidenchristen ist es sehr fraglich, ob sich die Lehre Jesu tatsächlich über die Welt ausgebreitet hätte.
    Findest Du daß sich die Lehre Jesus (<-- so wie Du sie im Kern für Dich persönlich verstehst) über die Welt ausgebreitet hat? Also ich nicht. (was ich übrigens sehr bedauerlich finde... gelinde gesagt)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Die gesamte Christologie, Erlösungslehre und zunehmende Trennung vom Judentum basiert auf Paulus, weshalb Konstantin Jahrhunderte später mit dem Christentum wohl nicht viel hätte anfangen können, wenn es Paulus zuvor nicht gegeben hätte.
    Dann hätte sich seine Priesterschaft - in seinem Auftrag - einfach eine andere theologische Gallions-Figur "rausgepickt"... und dann halt diese frei-nach-willen so hingedreht wie es ihren Sinn entsprach... mit oder ohne Paulus wäre imho das gleiche rausgekommen --> eine weitere "Opfertum" Variante ... meiner Spekulation nach zumindest.



    Ich weis, Du wirfst Paulus seine Anti-Sympathie gegen "das (antike) Judentum" vor. Diese magst Du nicht wenn ich mich an einen früheren Dialog zwischen uns darüber recht erinnere...

    Genauso wie Du meine Anti-Sympathie, gegen das (wie ich es nenne -->) "False-Christentum" nicht magst :-)


    Während ich wiederum kein Problem hab mit der paulinischen Anti-Sympathie gegen das damalige "False-Judentum"... denn das war es für mich ebenso wie für Paulus (<-- der Überlieferung nach zumindest)

    Ich will an dieser Stelle kurz erinnern daß wir hier nicht über eine "unschuldige"... "brave"... "friedliche"... Religion von damals sprechen... für welche Paulus absolut nichts mehr übrig hatte nachdem er ihre Falschheit erkannte.


    Ihre "Macher" taten damals genau das gleiche wie es die Rom-Religion (welche ich als Sinngemäße 1:1 Kopie davon ja betrachte) im großen Stil einfach weitermachten... Jahrhundert für Jahrhundert...


    Paulus war imho auch kein "Anti-Judaist"... sondern er fing einfach an zu unterscheiden. Zwischen "Wahren Judentum" und (Sinngemäß) --> "False-Judentum"...


    Ersichtilch an solchen Aussagen wie zB: "Doch nehmt euch in Acht vor [...] den falschen Missionaren, den Propheten der Verstümmelung! Denn wir sind die wirklich Beschnittenen, wir, die Gott im Geist anbeten. " (Phil. 3,2)


    Er kritisierte (sehr scharf) eben "ein falsches Judentum"... jenes seiner Zeit.

    Jenes, welches ihn genauso sofort gekreuzigt/gesteinigt hätte wie sie es am liebsten mit allen Nachfolgern Jesus damals gemacht hätten und ja auch haben wenn sie sie erwischten.

    Ich find es nur allzu verständlich wenn Paulus für solch eine Religion nichts mehr übrig hatte und sich davon klar und deutlich trennte... theologisch wie praktisch. Ich begrüße das also. Ich mach ja vom Prinzip her nix anderes...



    (nur kurz noch als Hinweis: Hier im Forum, früher, als noch einige vom Judentum da waren... deren Beiträge empfand ich in den aller meisten Fällen als Horizont-Erweiternd und Bereichernd. Genauso wie ich die Beiträge von anderen Christen als Horizton-Erweiternd fand und finde... aber auch als "Stopperer", je nach dem wer schreibt)




    Natürlich hat dann zB Luther, oder nach ihm die Nazis, das dann als Argument genommen, alle Juden als Christus-Mörder zu bezeichnen und (mitunter) damit ihre Verfolgung zu rechtfertigen...


    Dem hätte Paulus, in meinen Augen, niemals zugestimmt, auch nicht bzgl. den "False-Judentum-vertretern"... (abgesehen davon er ja selbst ethnischer Jude war)


    Paulus kritisiere also, imho, eine Steingungs-Religion... nicht aber das, was er als "wahres Judentum" verstand geschweige denn eine Ausrottung oder Verfolgung "der Juden" vertrat ...


    Hier muss man also find ich aufjedenfall Differenzieren bei Paulus... Luther und die Nazis taten es zb nicht... wenn sie damals meinten Paulus wäre ein Anti-Semit oder ähnliches gewesen und könnten sich deshalb auf ihn berufen...


    ...


    In meinen Augen ist es sowieso keine Frage der Nation, oder der Etnie, auch nicht der Religions-Zugehörigkeit...

    Man kann daran einfach nichts ausmachen... und verallgemeinern ebenso wenig.

    Man kann sich noch nicht mal auf "den Wortschatz" verlassen... wir sehen das ja anhand der unterschiedlichsten Konfessionen bzw. wie ich es nenne: "Christentume"... es wird das gleiche "christliche Vokabular" benützt... aber dahinter stehen teils völlig unterschiedliche Bedeutungen. Bis hin zum jeweils Gegenteiligen.


    Selbst sogar Nazi-Christen (siehe: "Deutsche Christen" --> https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen ) benutz(t)en exakt das gleiche Vokabular... ebenso preis(t)en sie Jesus... ebenso Gott... waren aber überzeugte Anhänger Hitlers und somit unweigerlich Anhänger seines Anti-Semitismus...

    Für mich ein derart extremer Widerspruch in sich... das mir da völlig der Kopf qualmt wenn ich versuche das zu begreifen... mir völlig Schleierhaft... Irrational par excellence...


    ...


    Wollt das nur noch als Nachtrag bzlg. Paulus schreiben. Wobei ich mich grad erinnere daß Du mir mal schriebst daß Du eigentlich mit Paulus abgeschlossen hast und Dich damit gar nicht mehr weiter beschäftigen willst... falls --> dann lassen wir Paulus auch gerne einfach weg... und stattdessen vieleicht Meister Eckhart? Kenne niemand der M. Eckhart so gut rüber bringt wie Du :-)

    lg Net.Krel
    Geändert von net.krel (11.03.2018 um 15:51 Uhr)


 

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