Na ja, ich denke halt etwas davon gespürt und vielleicht sogar auch verstanden zu haben, was das Christentum auf der einen Seite ganz wundervoll und wahrhaft erlösend wirken lässt und auf der anderen Seite leider ganz schrecklich zugemauert, unliberal, verbittert und gnadenlos daherkommt. Ich erschrecke mich selbst häufig genug darüber, wie ideologisch und kleinkariert manche Gläubigen ihr Leben leben und argumentativ vermitteln. Aber den Kern der christlichen Botschaft, das Evangelium, kann und will ich trotzallem nicht aus den Augen verlieren, denn für mich liegt dort das wurzelhafte Leben in und aus Gott verborgen. Am Ende drückt sich das vielleicht weniger in dem aus, was man gemeinhin als Christentum bezeichnet, aber für mich persönlich wird es trotzdem lebendig in dem, was ich Nachfolge Christi nenne.

Tatsächlich war es dazu nötig einiges über Bord zu werfen, vorallem den Biblizismus, der häufig genug Grundlage aller Ideologisierung des christlichen Glaubens ist, um stattdessen, zu einer gesunden Exegese zu finden, die mir die Nachfolge Christi dann auch erst ermöglichte und mich seitdem begleitet. Aber ich muss zugeben, dass das alles andere als leicht ist und ich jeden Christen gut verstehen kann, der sich schwer damit tut, zu einem gesunden Verhältnis zur Schrift zu finden.

Das, was du den "Hardcore-Arro- und Ignoranten Typos" nennst, ist ja häufig genug nichts anderes als ein Gläubiger, der gerade in diesem Bereich (also seine Exegese betreffend) große Probleme damit hat, die Schrift anderes zu verstehen, als wortwörtlich. Und dann baut sich aus dem Gelesenen eben sehr schnell ein ideologisches Gedankengebäude auf, das im Kern völlig unliberal ist und die Gläubigen unliberal macht. Ich finde aber das auch diese mein Verständnis verdient haben! ;-)

LG
Provisorium