Der Weg zum Himmel


Zu den Wunderdingen, die man einem Rabbi nachsagte, gehörte auch, dass er jeden
Morgen vor dem Gebet zum Himmel auf steige. Ein Spötter wollte das nicht glauben und
legte sich auf die Lauer, um den Rabbi am Morgen zu beobachten. Er sah, wie der Rabbi
in der Kleidung eines Holzknechts in den Wald ging, dort Holz fällte und in Stücke hackte,
es sich auf den Rücken lud und es in das Haus einer alten, kränklichen Frau schleppte.

Der Spötter sah durch das Fenster, wie der Rabbi auf dem
Boden kniete und Feuer machte. - Später fragten ihn die Leute,
ob das wahr sei mit der Auffahrt im Himmel. Er sagte: «Zum
Himmel? Er steigt höher als bis zum Himmel!»
An die Höhe Gottes reichen wir nie heran. Aber wir können uns
beugen zu seinen Menschenkindern in Not. Dort werden wir Gott
begegnen.

So spricht der Herr: «Wenn jemand mir treu ist, so ist mir das
lieber als ein Schlachtopfer. Und wenn jemand mich erkennen
will, freut mich das mehr als jedes Brandopfer!»


Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten